Hallo
Ich hab mich grad neu hier angemeldet, weil ich einfach nicht weiter weiß und wohin mit mir und meinen Gefühlen..
Ich komm gleich mal auf den Punkt, folgende Situation:
Ich bin 20 Jahre alt, gleichgeschlechtlich, geoutet seit ich 15 bin und bin mit meiner Neigung komplett im reinen, hadere nicht mit mir. Bin mir dessen auch ziemlich bewusst.
Jedenfalls hat meine (Ex)Freundin gestern mit mir Schluss gemacht. Sie ist 17, ich war ihre erste Freundin, vorher hatte sie nur Jungs. Ich habe sie vor anderthalb Jahren in einer schulischen Ausbildung (die wir beide abbrachen) kennengelernt. Habe zu dem Zeitpunkt noch kein Interesse in der Hinsicht für sie gehabt. Hatte auch damals noch eine feste Freundin (S), wir waren bis Juli 2013 2 Jahre zusammen. Hatte, als ich in der Beziehung mit ihr war, auch schon Interesse an meiner jetzigen Exfreundin (M), jedoch habe ich sie nicht betrogen. Kein Küssen, kein S., keine weiteren körperlichen Annäherungen.
Ich hatte mich mit S im guten getrennt, wir haben zusammen gewohnt und haben uns einfach auseinandergelebt. Wir sind bis heute sehr gute Freunde, sie ist einer der wenigen Menschen, der mich wirklich kennt und weiß wie ich ticke. Bin auch immer offen mit ihr umgegangen, was M betrifft. Die beiden haben sich auch kennengelernt.
Jedoch haben alle in meinem Freundeskreis, samt Familie immer ein Argusauge auf M gehabt, als es hieß, dass da mehr werden könnte bzw. es auf eine Beziehung hinausläuft. Oberflächlich gesehen fanden alle sie ganz nett, meine beste Freundin kennt sie auch noch aus der Ausbildung, haben uns da alle kennengelernt, aber selbst sie hat mir, jetzt im Nachhinein gesagt, dass sie auch denkt, dass sie nicht die Richtige für mich ist bzw. war.. Ich bin jemand, der sehr viel Liebe, Geborgenheit und Nähe braucht in einer Beziehung, was sie mir in dem Ausmaß nie geben konnte. Einfach weil sie selbst jemand ist, der schon von Natur aus sowas nicht wirklich kann, aber ich war die erste Person, bei der sie wirklich zeigen konnte, dass sie Zuneigung und Vetrauen hat. Sagte sie mir immer wieder.
Sie hatte immer Angst mich zu verlieren, dabei musste sie das nie. Sie ist wegen ihrer neuen Ausbildung in meine Stadt gezogen, es war alles perfekt. Jeder hatte seins, aber wir haben trotzdem viel Zeit miteinander verbracht. Sie hat auch immer gesagt wie glücklich sie mit mir ist und froh mich zu haben und dass ihr ALLES mit einer Frau bzw. mit einem Mädchen besser gefällt.
Bis gestern.
Wir hatten an Weihnachten einen ziemlich großen Streit. Weil ich mich ändern sollte, es waren keine gravierenden Sachen, die unsere Beziehung ungemein beeinflusst haben, aber ich habe es trotzdem getan. Weil ich Sachen eben einfach nicht so wegschmeiße, sondern daran arbeite. So war ich schon immer, diese zwischenmenschliche Wegwerf-Gesellschaft kotzt mich einfach nur an.
Jedenfalls war seit diesem Streit, obwohl ich alles getan habe was sie wollte und da schon um sie gekämpft und geweint habe, ein Knick drin. Wir haben uns seither öfters gestritten, nicht mehr so sehr, aber es war halt vorhanden. Meistens ging es um meine Bedürfnisse, ich fühlte mich immer etwas vergessen von ihr. Hätte gern Zeit mit ihr verbracht, gemeinsame Dinge unternommen und geplant. Aber sie ist dann meistens, wenn etwas geplant war oder sie mal etwas mehr Zeit hatte arbeitsbedingt, zu ihren Eltern gefahren. An sich verstehe ich das ja, aber wir müssen doch alle den Spagat finden, um beides zu schaffen. Das mache ich ja auch so, Freundin, Familie und Freunde. Dass das nicht einfach ist immer, ist ja ganz klar. Aber man findet doch immer einen Weg. Jedoch fühlte ich mich immer eher so an letzter Stelle.
Und gestern war sie schon wieder sehr komisch erst. Ich habe von vorgestern zu gestern bei ihr geschlafen, eigentlich war alles wie immer. Bin dann gegangen, bevor sie zur Arbeit ging und alles. Aber sie war komisch, schon die ganze Zeit. So distanziert. Habe sie dann darauf angesprochen per Whatsapp, sie meinte sie kann es nicht in Worte fassen und wolle mich abends nach der Arbeit anrufen. Ok dachte ich, habe mich schon vorbereitet auf das schlimmste.
Das Gespräch verlief im Endeffekt recht ruhig. Ihre Gründe waren: Sie kann es sich nicht mehr vorstellen mit mir bzw. mit einer Frau (auf einmal! Siehe oben, was sie immer betonte), sie wolle jemanden, der älter ist als sie und bei dem sie sich geborgen fühlen kann (ich bin älter und ich kann sehr viel Geborgenheit geben) und der schlimmste Satz: Ich liebe dich, du bist ein ganz tolles Mädchen, aber wir können doch Freunde bleiben. Ja. Genauso wie Hey, dein Hund ist tot, aber du kannst ihn ja trotzdem behalten.
Das alles saß natürlich.
Anfangs ging es mir noch ganz ok, aber als ich es realisierte wurde es immer schlimmer. War mit ein paar Freunden und meiner besten Freundin in einer Bar, zur Ablenkung (ich trinke keinen Alk.), aber je später es wurde, desto beschissener ging es mir. In meinem Kopf kreisen die ganzen Erinnerungen, die Worte.. alles. Und es tut so unheimlich weh. Körperlich und seelisch. Ich habe mich letzte Nacht in den Schlaf geweint, habe geträumt von ihr und bin mit Tränen wieder aufgewacht. Von ihr kein Wort, seit dem ist funkstille. Ich weiß nicht ob es ihr schlecht geht, aber sie weiß ganz genau wie es mir geht. Wie kann man so eiskalt sein?
Am Samstag wären wir ein halbes Jahr zusammen. Ich weiß, das ist nicht lange, aber trotzdem. Es tut trotz allem mehr als weh, gerade weil es emotional viel länger als ein Jahr angedauert hat. Ich war glücklich.
06.02.2014 11:34 •
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