Einmal Hölle und zurück

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@sabs

DAAAAAAANKE!!

24.05.2003 17:05 • #16


L
Hi @all

auf die Gefahr hin das jetzt keiner mehr durchblickt muss ich mich jetzt doch  mal einmischen.

@sabs, erstmal danke für die Berichtigung, es ist nicht  so leicht die  chat - schwestern , Lilia und lilac auseinander zuhalten...

@balou, Dir danke ich für die korrekte und sehr treffende Beschreibung der undankbaren Position des Verlassenden. Unser Standing ist hier und allgemein nicht das beste...

Natürlich liegt jeder Fall etwas anders und Vergleiche ziehen ist immer ein Drahtseilakt...wie man in diesem Thread wieder mal sieht...jeder geht doch von seiner eigenen Warte aus und sieht den anderen  nicht wirklich.

In Deiner Schilderung habe ich mich dennoch wiedergefunden, zumindest was den Auslöser der Trennung betrifft.
Ich habe in etwa das selbe erlebt wie du, einige Monate vor der End-Zeit bin ich verschiedenen Leuten begegnet, die mir die Augen geöffnet haben, mit denen ich zum ersten Mal über meine Gefühle reden konnte, um mir für mich selber klar zu werden was ich eigentlich vom Leben will.  Mein Ex konnte das leider gar nicht nachvollziehen. Und wir haben  wirklich vorher Monate viel miteinader gesprochen, es führte zu gar nichts, im Gegenteil alles wurde  mit der Zeit alles nur belastender.
Er lebt heute immer noch im Glauben das Internet hat unsere Beziehung zerstört...das er selbst jahrelang mit daran beteiligt war, will ganz einfach nicht sehen.

Was mir sehr geholfen hat war kleiner Kreis von Frauen die in derselben Situation waren wie ich, auch Zweitfrauen genannt. Frauen die Partner mit kindern aus erster Ehe .  Die Probleme sich daraus ergeben kann man vorher nicht erahnen,  wenn man sich darauf einlässt.  Mir haben diese Gespräche und Begegungen sehr geholfen, bei der schweren Entscheidung meinen eigenen Lebensfaden wiederaufzunehmen.

Dann gab es noch  einen ganz besonderen Menschen,   nennen wir ihn mal ruhig Fluchthelfer, der mir  sehr deutlich gemacht hat das es so nicht weiter geht,  und  mir die heisse Phase  der Trennung wesentlich erleichtert hat,  mich emotional von meinem Ex zu lösen.
Mir war von Anfang an ganz klar, das daraus nie eine Beziehung werden würde. Sondern nur ein Austausch  mit einer verwandten Seele,  ohne gegenseitigen Erwartungen und hier spielte S. nur eine sehr untergeordnete Rolle,  auch da dies ja  in der  Beziehung auch nicht das Problem war.

Ich hatte also sehr verschiedene Wegbegleiter. Kann sein das ich deswegen ein schwacher, schlechter Mensch bin - egal. Sich Helfen zu lassen ist keine Schande.  Es war mein Weg mich zu trennen, und ich stehe dazu. Ich denke die richtigen Personen zur rechten Zeit treffen, hat eine tiefere Bedeutung, diese  sich bietende Chance des Schicksals, habe ich einfach genutzt.

Es ist ein ungeheurer Kraftakt sich aus einer langen Beziehung zu lösen. Irgendwo in einem schlauen Buch habe ich mal gelesen, derjenige der verlässt, ist auch meist derjenige der in der Partnerschaft den Hauptanteil der Beziehungsarbeit geleistet hat. So war es auch bei uns. Es ist somit wirklich keine Überraschung das ich auch zum Schluss den letzten unangenehme Teil  alleine tun musste.  Die Trennung aus zusprechen ist keine leichte Aufgabe  und den Partner dabei noch so gut es geht aufzufangen gehört natürlich mit dazu. Es tut BEIDEN weh!!!
Auch lange Zeit danach noch...
....so wie der Fall Sonnenwald hier zeigt.

Natürlich gibt es immer wieder diese  Zeitgenossen die nur dem Anschein nach urteilen, ohne vorher zu hinterfragen, und uns pauschal als Täter verurteilen.  Dabei  wissen wir es im Grunde doch  alle besser,  es gehören immer zwei zu einem Crash ...


Grüße Lilia


25.05.2003 12:52 • #17


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Einmal Hölle und zurück

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Hallo @all,

nun liebe Lilia, da muss ich dir bzw. dem schlauen Buch, was du gelesen hast, wiedersprechen.
Mein Mann hat mich verlassen, aber ICH hab den Hauptanteil der Beziehungsarbeit geleistet. ICH hab ihn immer wieder aus dem Dreck gezogen, wenn er wieder mal wegen seiner Schulden Probleme bekam.....ich dumme Gans hätte ihn in seinem Dreck ersticken lassen sollen.....ICH habe ihn bei seiner eigenen Mutter in Schutz genommen, wenn sie bei mir über ihn geschimpft hatte, obwohl er alles für sie getan hat. Er weiss bis heute nicht, dass ich seinetwegen einen großen Streit mit ihr hatte.........ICH habe ihn ziehen lassen, wenn er trotz seiner Arbeit und den vielen Überstunden, noch mit Freunden oder Freundinnen ausgehen wollte oder dort zu Hilfe gerufen wurde. ICH habe auf seine Anwesenheit verzichtet, weil ihm etwas anderes Wichtiger war, als ich. Klar hatte auch ich viele Freiheiten und konnte tun und lassen was ich wollte. Hab ich auch. Aber es war die letzten Jahre so, dass jeder von uns mehr oder weniger seine eigenen Wege ging. Nur dass die finanziellen Probleme, von ihm verursacht an mir hängenblieben. Dann kamen Erziehungsprobleme, Arbeitsprobleme und andere Probleme hinzu. Ich hab mich oft von ihm allein und im Stich gelassen und mit allem überfordert gefühlt. Nur hab ich dummerweise geglaubt, was wir uns bei der Eheschließung versprochen hatten: In Guten und in Schlechten Zeiten.

Was seine Gefühle betrafen, so kam ich doch in den letzten JAhren nicht mehr an ihn heran. Ich konnte machen was ich wollte, sein Gefühls- und Seelenleben blieb mir verschlossen. Ich hätte Hellseherin sein müssen, um herauszufinden, was mit ihm los ist. Ich wusste wirklich nicht mehr, ob ich irgendwas richtig mache, oder ob es falsch war. Und da er ja nie eine Äußerung in irgendeiner Form machte, ging ich davon aus, dass alles in Ordnung war. Aber schei. war.....falsch gedacht. Nichts war in Ordnung.......nur das er es für sich behielt und wenn ich nicht Streit mit seinen Freundinnen gehabt hätte, hätte ich bis heute nicht gewusst, dass er mich verlassen wollte. Denn er hätte so weiter gelebt und mich im Glauben lassen, wir hätten unsere Ehe wieder im Griff.

Wie ich schon in Balou's Thread geschrieben hatte, lebt mein Ex mit einer dieser Freundinnen zusammen. NEIN......SIE ist NICHT der Grund, weshalb unsere Ehe kaputt ging, aber sie und ihre Freundin haben mitgeholfen, dass er gegangen ist. Sie haben sich in etwas eingemischt, was sie nix anging....und das verzeihe ich nicht. Mein Ex hat sich wieder ins gemachte Nest gesetzt. Erst hatte er zu Anfang eine kleine Wohnung über seinen beiden Freundinnen, die auch nebeneinander wohnen. Weil er seine Wohnung nicht mehr bezahlen konnte (wegen seiner vielen Schulden natürlich), hatte ihm seine eine Freundin angeboten, dass er bei ihr wohnen könne (rein freundschaftlich....... natürlich). Nun, dass hat er dann auch gemacht und jetzt leben sie miteinander, sind ein Paar (wie praktisch). Er hat also seine Wohnung ausgetauscht, die Frau ausgetauscht und da sie ja auch noch vier Söhne hat, kann er da ja gleich noch den Erzieher spielen. Wobei ich sagen muss, dass er immer ein guter Vater für unsere Kinder war und ist. Aber die Erziehung für unsere Kinder trag ich nun allein.

Fazit dieser Trennung ist, ICH habe viel Zeit, Kraft, Energie und Liebe in die Beziehungsarbeit gesteckt. Und was ist für mich dabei herausgekommen? Ich bekam eine A....tritt von ihm, wurde ausgetauscht. Ich genügte nicht mehr, war nicht gut genug. Ich weiss bis heute nicht, was er eigentlich von mir und unserer Beziehung erwartete, was ich falsch gemacht habe. Na klar hab ich Fehler gemacht....einige sehe ich von mir aus schon, aber er hat ebenso viele Fehler gemacht, aber DIE sieht er ja nicht.....DIE will er nicht sehen. Es ist ja viel einfacher, mir die Schuld und die Verantwortung für SEINE Trennung zuzuschieben. Und ich bin immer noch der Meinung, wenn er früher damit angefangen hätte, mir zu sagen, was falsch läuft oder DASS etwas falsch läuft, hätten wir etwas dagegen unternehmen können. Aber es ist natürlich viel einfacher, bis zum geht nicht mehr, nix zu sagen und die Energien statt in die Beziehungsarbeit, in die Loslösung und dann Trennung zu investieren. Also gehe ich auch davon aus, dass ihm unsere Ehe und Beziehung nichts bedeutet hat. Zumindest nicht so viel wie mir.

Ach ja.....und das mit dem Auffangen des Partners während einer Trennung, hat doch in meinen Augen nur mit schlechtem Gewissen zu tun. Wie ich auch das schon in Balou's Thread geschrieben hatte......mein Ex bot mir ja auch großzügig an, wir könnten ja Freunde bleiben und er wäre immer für mich da, wenn ich ihn brauchte usw.. Für mich klang das wie Hohn in meinen Ohren. Zu Anfang klammerte ich mich daran, weil ich hoffte, er käme doch noch zu mir zurück. Aber es tat eigentlich nur weh, denn ich wollte nicht seine Freundschaft, sondern seine Liebe. Heute kann ich zwar seine Hilfe annehmen, aber Freundschaft kann ich für ihn nicht empfinden, dazu hat er mich zu sehr verletzt.

Was mein jetziges Leben betrifft, so muss ich sagen, dass ich mich allein ganz wohl fühle. Ich habe zwar hin und wieder, so wie gestern und heute, extreme Einsamkeitsgefühle und dann weine ich auch schon mal. Aber im Großen und Ganzen geht es. Nur, was eine neue Liebe bzw. Partnerschaft angeht, denke ich, dass ich Angst davor habe, wieder verlassen zu werden.....einfach weggeworfen zu werden, wie einen Gegenstand, der nicht mehr gebraucht wird. Was nützt es, wenn ich alles von mir gebe, Kraft und Energien verschwende und werde dann doch wieder verlassen, nur weil irgendetwas nicht passt oder gefällt. Also lass ich es am Besten doch gleich. Ich konzentrier mich jetzt erst mal auf mich selbst. Und für bestimmte körperliche Wünsche, da gibt es ja genügend Auswahl. Ich nehme mir jetzt das, was ich will und was ich zu dem Zeitpunkt brauche. Wenn es S. ist, dann ist es das. Wenn ich nur reden will, dann nur das usw. Ich brauche also nicht nur EINEN Partner für alles. Damit geht es mir im Moment ganz gut. Und ich werde aufpassen, dass ich mich nicht so schnell verliebe. Na ja....leider kenn ich mich zu gut und weiss, dass ich das nicht verhindern werden kann.

Ach so....und zum Schluss noch etwas. Meinen Ex würde ich nicht mal wieder zurück nehmen, wenn er der letzte Mann auf Erden wäre. Er hat mir übel mitgespielt und einen, der mich verlassen hat, der hat mich nicht verdient.

So, ich weiss, dass ich jetzt auch in das berühmte Fettnäpfchen getreten bin. Aber das ist bei mir auch nix Neues. Ich gebe zu, dass ich schon sehr wütend über solche Beiträge von euch Balou und Sonnenwald bin, weil es mich zu stark an mein eigenes verlassen werden erinnert und eigentlich wollte ich dazu auch nix mehr schreiben, nachdem ich in deinem Thread Balou, gepostet hatte. Außerdem haben meine Vorschreiberinnen und Schreiber schon alles gesagt, was auch ich fühle und denke. Es wühlt mich zu sehr auf und ich merke, wie ich den Tränen wieder nahe bin. Aber das bedeutet für mich nur, dass ich mit der Trennung doch noch nicht ganz abgeschlossen habe, so wie ich es wohl die ganze Zeit gedacht hatte. Ich weiss, ich liebe meinen Ex nicht mehr, aber das WIE der Trennung nagt immer noch an mir. Dieses Gefühl nicht gut genug gewesen zu sein, austauschbar zu sein und eben diese unfaire Art und Weise der Trennung, keine Chance gehabt zu haben, etwas ändern zu können.

Aber gut.....ich werde, wie immer und schon so oft in meinem Leben, um mich kämpfen und an mir und meinem Leben arbeiten.

Ich wünsche euch allen noch einen schönen Restsonntag.

Viele liebe Grüße
Wolfsfrau

25.05.2003 16:29 • #18


L
Liebe Wolfsfrau,

ich möchte zu Deinem Widerspruch folgendes sagen..

Ich habe hier keine Anspruch auf Wahrheit geltend gemacht, ich schrieb MEIST ist es so und nicht IMMER.In deinem Fall mag es anders gewesen sein , deswegen sprach ich auch davon nicht alles zu pauschalisieren..jeder Fall ist eben ANDERS !!!

Trotzdessen lasse ich mich nicht in die Rolle der bösen Verlasserin drängen, auch wenn ich das jetzt zum 2. Male mitgemacht habe. Es gab jedesmal gute Gründe dafür und offensichtlich war immer ich diejenige die zumindest zuerst den Mut hatte zu handeln.

Meinem Ex war das auch klar, das es so nicht weitergehen konnte, aber es ging ihm nicht so schlecht das er auch die nötigen Schritte unternahm,
IHM ging es ja gut, Ich stand kurz vor dem Bandscheibenvorfall, er hat mich finanziell ausgenutzt, ich habe Freunde und verloren die nicht verstehen konnten warum ich mit ihm zusammen war usw.
Die Story mit den Schwiegereltern kommt mir auch irgendwie bekannt vor, ich habe mich auch in die Nesseln gesetzt, mein EX hat mich dafür verantwortlich gemacht das er ein Jahr keinen Kontakt zu seinen Eltern hatte, und ich habe AUCH immer versucht zu vermitteln, mit dem Ergebnis das ich letztendlich für beide Seiten die „Böse“ war.

Ich habe mich mit seiner Tochter beschäftigt wie mit einem eigenen Kind, und dafür war er dann noch eifersüchtig auf mich - egal. Ich tat es trotzdem gerne.
Also trat ich irgendwann, die Flucht nach vorne an, alleine für mich nennt es meinetwegen auch egoistisch, ich sage es war meine Selbstrettung, und ich handelte und nicht GEGEN den EX sondern auch dafür, das jeder von uns beiden eine neue faire Chance für sein eigenes Leben bekommen konnte.

Mein Ex hat sich sofort wieder in ein anderes gemachtes Nest gesetzt, und es wundert mich überhaupt nicht. Manche Menschen schaffen eben das Alleine sein nicht, oder versuchen es garnicht erst.
Es ist nicht schön , machen wir uns nichts vor..aber deswegen sofort eine neue Rettungsbeziehung einzugehen würde ich zumindest nie machen. Du sicher auch nicht ! Also sind wir beide doch gar nicht so verschieden ..Wie es ist wenn diese Art von Männern innerlich dicht machen, das kenne ich nur allzugut. Solange ihre Grundbedürfnisse erfüllt sind, werden sie nicht handeln....

Wolfsfrau, ich frage mich nur eines, Du hast jahrelang die Hölle mit deinem Partner durchgemacht, ihr wart also beide unglücklich...und ich weiss wie sich so etwas anfühlt, glaube mir ! Warum hast Du diese Sache nicht eher beendet , warum hast du solange abgewartet bis dein EX dir die Entscheidung abnahm? Sorry ich kenne deine Geschichte jetzt nicht im Detail, aber diese Frage ist mir als erstes dazu eingefallen. Wenn ich falsch liege so korrigiere mich bitte.

Wir sind nicht in sooo verschiedenen Positionen, ich kämpfe genauso um meine kleine Welt und versuche diese entstandene Leere mit etwas sinnvollem zu füllen. Mir fällt abends ganz genauso die Decke auf den Kopf, wie so vielen hier...
...und ich gehe ganz kleine Schritte in meinen eigenen Schuhen. Es ist nämlich niemand mehr da, den ich für mein Unglück verantwortlich machen kann.

Lieben Gruß Lilia







25.05.2003 18:47 • #19


D
Hallo Lilia,

Warum jemanden, der jahrelang eine eher „kranke“ Partnerschaft führt, nicht „eher“ den „Mut“ findet, dem Elend en Ende zu machen ist auch mir nicht ganz klar. Es betrifft mich auch. Ich habe gewusst, si kann es nicht weitergehen. Und doch habe ich bis Zuletzt daran geglaubt, einmal einen Knall zu erfahren, und alles dann bereinigen zu können. Wenn der Partner / die Partnerin so sehr egozentrisch und verschlossen ist, dass ein Herankommen nicht mehr zugelassen wird, dann wird es sehr schwer, die nötige Durchsicht zu erlangen, um wirklich entscheidende Schritte zu unternehmen. Es verhält sich schon so, wie Wolfsfrau es beschrieben hat: irgendwann hat man sich vor Zeugen versprochen „Im Gute wie im Böse“, und die Gefühle für den/die Andere/r tun dann das Übrige.
Siehst Du, auch Feechen beschreibt es in ein Ihre Beiträge (ich meine in Thilde’s Beitrag). Ich formuliere es mal so: wenn BEIDE sich die Mühe machen würden, Klarheit und Deutlichkeit für sich zunächst zu gewinnen, und dann den Mut aufbringen würden, sich mitzuteilen, dann wäre bereits manch ein Elend überflüssig!
Es hat nichts mit Abwartende Position zu tun, denke ich, sonder mit der einseitige Bereitschaft um eine Beziehung zu kämpfen zu tun.

So. Dieses musste ich einfach mal los werden... Nimmt es mir nicht allzu übel...

Einen schönen Montag wünscht

Der Dom

26.05.2003 08:44 • #20


L
Hallo Dom,

was sollte ich Dir denn übel nehmen ?

Jeder hier hat eben seine eigene Meinung und eine Diskussion lebt doch gerade  von der Vielfalt der unterschiedlichen Auffassungen !

Zum Thema :
Diese jahrelange Aushalten im Bösen, funktioniert doch  gerade so lange, weil wir so Harmoniesüchtig sind.
Eine einseitige Bereitschaft etwas zu ändern und  zu kämpfen ist absolut sinnlos !!! Und  irgendwann wacht man doch mal auf, wenn die Grenze der Leidensfähigkeit überschritten ist.  

Ich habe auch jahrelang auf das 8. Weltwunder gehofft,  das einmal alles von selbst wieder GUT wird. Im nachhinein fass ich mir nur an den Kopf, und wundere mich über meine eigene Dummheit. Wahrscheinlich hat man in so einer Situation eine  Art Tunnelblick und nimmt die Realität gar nicht mehr bewusst war….
...oder so eine Art schleichende Gewöhnung tritt ein.
Es ist doch auch viel bequemer still vor sich hinzu leiden, anstatt selbst aktiv zu werden.

Irgendwie kriegt man ja auch  wieder was in dieser Opferrolle, sei es nur Aufmerksamkeit und Mitleid von anderen. zb. ich habe eine Bekannte die jammert seit Jahren über ihren  Kerl, aber im Grunde will sie es nicht anders,  sonst würde sie es ja ändern. Mich macht das zunehmend ärgerlicher, mir so was überhaupt anzuhören. Und einen Gefallen tue ich ihr damit sicher auch nicht, sie zu bemitleiden, also lasse ich das in Zukunft einfach sein.

Jeder ist seines Un-Glückes Schmied, so ähnlich heisst es doch.

Grüße Lilia

26.05.2003 09:30 • #21


B
Hallo Ihr Lieben,

muß mich auch mal wieder einschalten, da ich ja nun auch wieder diverse Male mein Fett abgekriegt habe (aber auch Zuspruch, Danke Lilia).
Mir fällt immer wieder auf, daß die Wut und der Haß auf den Verlassenden irrsinnig groß ist, obwohl der Verlassene selbst fast immer auch selbst in der Beziehung unglücklich ist. Ich kann das einfach nicht verstehen. Mir kommt es manchmal so vor, als ob es nicht die erloschene Liebe ist, die wehtut, daß es nicht der Versuch ist, die Liebe des Verlassenden zurückzugewinnen, sondern daß es wohl eine Verletzung des Besitzrechts ist, die hier stattfindet. Sicher ist es nicht grad eine elegante Lösung auf einen FLuchthelfer (wie Lilia das so schön sagte) zu warten. Aber warum hatte denn der Verlassene nicht vorher den Mut etwas zu tun??????
Es ist wohl einerseits der dringende Wunsch, jemand anderes für die eigene mißglückte Beziehung schuldig zu machen und sich selbst somit reinzuwaschen und andererseits eben, wie oben schon gesagt, wohl einfach auch die Wut, daß man etwas weggenommen bekommt, was einem gehört obwohl, man es nicht mehr liebt. Aber mal ehrlich: Hat man auf seinen Partner ein Besitzrecht??? Ich glaube doch nicht.
Ich glaube, es geht hier vielfach nicht um Liebeskummer sondern um gekränkten Stolz. Und das finde ich eben auch unfair.
Warum muß an einer gescheiterten Beziehung immer jemand Schuld sein und warum muß man auf einen immer so fürchterlich haßerfüllt sein. Projeziert man da vielleicht sogar nur die Wut über die eigene Unfähigkeit auf den anderen Partner? Wenn beide in der Beziehung nicht glücklich waren, muß es doch einen Weg geben, friedlich auseinanderzugehen ohne sich gegenseitig Vorwürfe zu machen.

Das von mir geschriebene ist ganz sicher nicht allgemeingültig. Derjenige, der wärend der Beziehung bereits betrogen wird, hat sicher ein REcht gekränkt zu sein. Und derjenige, der sich sicher ist, seinen Partner noch zu lieben, hat sicher ein Recht, traurig und enttäuscht zu sein. In vielen Fällen habe ich aber eben das Gefühl, daß es so ist, wie ich oben beschrieben habe.

Wünsche Euch allen eine schöne Woche und keine trüben Abende
Euer Balou

26.05.2003 09:45 • #22




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