Einmal untreu, immer untreu? Erfahrungen

Hallo. Hat jemand von euch die Erfahrung gemacht, dass Menschen sich ändern können oder ist für euch ein Lügner und Betrüger auch immer in Zukunft einer geblieben? Einmal betrogen = immer Betrüger? Haben Menschen das in den Genen?

Kein besonderer Anlass. Interessiert mich einfach, ob es auch positive Erfahrungen gibt wo sich ein Neuanfang gelohnt hat. Kann das von Erfolg gekrönt sein? Oder bleibt dieser Typ Mensch immer der der er war. Danke schön.

Ich halte von solchen Binsenweisheiten a la wer einmal betrügt, betrügt wieder nichts.
Ein Mensch kann aus Fehlern bzw. Erfahrungen lernen - daran glaube ich. Menschen können sich ändern - meist hapert es jedoch am Willen.

Guten Tag,
ich denke das ein erwachsener Mensch mit einem gefestigten Charakter ( ob gut oder schlecht) ist wie er ist. Da ändert sich nichts.
Ich kenne keine *beep* die zur Heiligen wurde und keinen Betrüger der zum treuen Ehemann mutiert ist.
Über kurz oder lang ist alles wieder *wie immer...*.

In meinem Leben bin ich exakt einmal fremd gegangen. Ich war damals Anfang 20 (ich bin mittlerweile 35). Meine damalige Freundin weiß bis heute nichts davon. Ich aber. Habe immernoch ein schlechtes Gewissen.

Werde es niewieder tun. Es kann nichts schändlicheres geben als einen Menschen zu hintergehen, der einem blind vertraut! Ob das nun fremdgehen oder sonstiges ist spielt keine Rolle!

Wer seine Integrität, Loyalität und Ehrbarkeit verspielt ist nichts mehr wert. Seit dem halte ich mich daran und werde niewieder davon abweichen!

Viele Grüße

Hallo @winkle,

ich glaube, das kann man nicht pauschal beantworten. Es kommt immer auf den Menschen an.

Ich kann dir nur meine Erfahrungen sagen, die man aber natürlich nicht auf alle Menschen übertragen kann. Ich habe Menschen, die fremdgehen kennengelernt und bin auch selbst schon betrogen worden. Leider hatten alle Fremdgeher, die ich kenne, schon vorher mal betrogen und haben es danach in neuen Beziehungen auch wieder getan. Allerdings waren diese Menschen erwachsen und keine Teenager oder 20ig-jährige. Meine ganz persönliche Meinung dazu ist, wer als erwachsener Mensch, der die Konsequenzen seines Handelns in der vollen Tragweite begreifen kann, fremdgeht, der tut es wieder. Ich würde vielleicht noch einmal zwischen ONS und Affäre unterscheiden wollen, wenn eine Freundin mich um Rat fragen würde, allerdings nicht mehr in meinem Leben. Dafür sind die Erfahrungen und Geschichten, die ich mitbekommen habe, zu eindeutig gewesen.

Aber vielleicht bin ich eine Ausnahme und andere Menschen haben andere Erfahrungen gemacht oder sehen es anders.

Das hängt wohl mehr mit dem Charakter des Menschen, als auch von der Fremdgehaktion und der Ausgangssituation ab. Und manchmal auch von der Reife. (Was man mit 20 gemacht hat muss sich mit 40 nicht wiederholen).
Ein Partner, der da u.U. unter Alk. dem Reiz erlag, und bereut, wird den Schmerz und das Leid nicht erneut erleben wollen.
Einer der das offene Wort scheut, sich verliebt aber unter der gesamten Situation leidet, wohl nicht unbedingt.
Aber: Ein Partner der Blut leckt dabei und feststellt, wie einfach es ist, womöglich Wiederholungstäter.
Ein Partner der schon immer das offene Wort scheute und bewusst über lange Zeit hintergeht, wird vermutlich auch in Zukunft eine problematische Beziehung so wieder lösen.

Die, die mit Vorsatz und Plan die Geschichte weiterführen, womöglich selbst nie den Schmerz erfahren haben, da bin ich absolut sicher, dass sind Wiederholungstäter/innen.

Wer schon immer auch für Kleinigkeiten lügt, nie in unangenehmen Situationen gerade sein kann, wird auch in dem Bereich keine positive Entwicklung durchlaufen. Hat er/sie doch gelernt, wie einfach man Problemen aus dem Weg geht.

Sicherlich sollte man Vorsicht walten lassen, wenn man von Problemen eines möglichen Partners weiß.

Wo Du aber aufpassen musst sind Aussagen wie wer einmal dies und jenes tut, der macht es immer. Denn solche Aussagen sprechen zum einen anderen Menschen, denen man nur vor den Kopf schauen kann, die Möglichkeit ab, sich weiterzuentwickeln, aber wenn man den Gedanken mal weiter denkt, dann spricht man durch so eine Lebenseinstellung auch sich selbst die Fähigkeit ab, sich weiterzuentwickeln.

Das ist also eine sehr destruktive Sicht der Welt. Wenn man etwas reifer ist, dann weiß man, dass man sich selbst sehr wohl ändern kann. Vertritt jemand einen anderen Standpunkt, dann solltest Du Dich von solchen Menschen fern halten.

Was allerdings wahr ist, ist die Tatsache, dass Menschen die oft fremdgegangen sind, meist innere Konflikte in sich selbst tragen, die diese Menschen mit sich selber lösen müssen. Sowas können wir Menschen durchaus schaffen, es ist aber eine echte Herausforderung.

In der Praxis würde ich sagen, dass wenn ein Mensch so eine Spur der Verwüstung hinter sicht lässt, und dabei sein Leben und sein Handeln nicht ändert, dann ist er noch nicht an dem Punkt, dass er seine inneren Konflikte erkannt hat. Denn der erste Schritt bei sowas ist in der Tat das Erkennen. Hast Du jedoch einen Menschen mit so einem Ruf und erkennst Du, dass er sich bewusst mit sich selbst und den Folgen seines Handelns auseiannder setzt, dann ist dies die Saat, die eine fundierte Beziehung benötigt.

Zitat von winkle:

Einmal betrogen = immer Betrüger? Haben Menschen das in den Genen?

Da es in der Natur Betrug nicht gibt und diese Werte eine rein menschliche Erfindung sind, kann dazu wohl in den Genen nichts zu finden sein.

Deswegen ist diese Frage nicht zu beantworten. Jeder Mensch hat andere (anerzogene) Wertvorstellungen und ist je nach Typ und Stimmung in der Lage diese Wertvorstellung zu dehnen.
Außerdem ist nicht klar definiert, was genau unter Betrug zu verstehen ist. Für die einen ist es schon Betrug, wenn der Ehepartner sich beim S. vorstellt, er täte es mit der Kollegin... oder bleibt beim Partner den er schon lange nicht mehr liebt nur weil er es einmal versprochen hat. Während andere ,die sich fremdverlieben und den Partner verlassen Betrüger sind , weil sie ihr Eheversprechen nicht halten.
Alles Ansichtssache und eben sehr dehnbar.

Und hinzu kommt dass in jeder Geschichte die Hintergründe völlig unterschiedlich sind.
Also sind Spekulationen darüber wohl eher müßig.

Treue ist eine Entscheidung.
Wer innnerhalb einer Beziehung sich dagegen entschieden hat, wird es eher auch ein zweites Mal tun.
Eine Grenze ist überschritten worden.
Deswegen kann derselbe Mensch in einer anderen Beziehung vollkommen treu bleiben .

Untreue hat m.E. etwas mit Konkliktvermeidung zu tun. Innerhalb einer Beziehung, aber auch in sich.

Natürlich auch noch einige andere Gründe.

Das trifft es ziemlich gut.
Danke..

Wer einmal die Grenze überschritten hat, wird es wieder tun......


Persönliche Erfahrung......vor unserer Zeit hat sie es getan....unsere Zeit hat sie so beendet, und auch The Next wurde so vertrieben....

Auch wenn Betrüger schwören, versprechen und in dem Moment sicher selbst davon überzeugt sind.....sind es Menschen , die den leichtesten Ausweg suchen....daher einmal Betrüger ....immer Betrüger....die paar Ausnahmen fallen nicht ins Gewicht.

VG

Marc