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Ende einer schwierigen Beziehung Depression

K
Zitat von Wiederda:
Wichtig ist wirklich, dass du gedanklich die Möglichkeit durchspielst, dass sie sich bei dir melden könnte, sobald es mit dem Next nicht läuft. Lege dir für diesen Fall schon mal ein paar Sätze zurecht. Dann vergiss das Ganze.

@nordur: Definitiv richtig. Finger weg von Aufwärmgerichten, speziell mit so einem Hintergrund. Du hast ihr viel von Dir und Deiner Lebenszeit geschenkt und Dich dabei fast verloren. Irgendwann muss gut sein...

24.03.2024 22:28 • #61


W
@Kummerknubbel

Du hast etwas sehr wichtiges geschrieben, finde ich. Nämlich dass du deine Partnerin noch anders kanntest. Bei allem Wahnsinn, den eine depressive Erkrankung mit sich bringt, es ist noch einmal anders, wenn man sich an de Menschen hinter der Steinmauer erinnern kann. Auch wenn es die aktuellen Belastungen natürlich nicht aufhebt.

Nordur hatte seine Ex-Partnerin als depressiv kennengelernz und sie auf dem Weg der Gesundung begleitet. Das hat ihm offenbar viel abverlangt. Als seine Batterien erschöpft waren, ist sie gestärkt - auch mit seiner Kraft - auf in ein lustiges Leben gezogen. Ich wünsche ihm. jetzt, dass er die nächste Krisenphase betritt und sich die Trauer und Hilflosigkeit in Wut wandelt. Zorn ist nämlich auch Energie. Und die reinigt bisweilen gewaltig die Seele. Auch bei mitfühlenden Menschen .

24.03.2024 23:37 • #62


A


Ende einer schwierigen Beziehung Depression

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Aurelin
ich finde es immer wieder befremdlich - und sag's an dieser Stelle ohne hier konkret mit einem Rat aufwarten zu wollen - wie sehr wir in Erwartungshaltungen gehen und in asymmetrische Beziehungen investieren in der Hoffnung, unsere Erwartungshaltungen mögen erfüllt werden.
Vielleicht investieren wir gar mehr in unsere Erwartungen, als in andere Menschen?
Könnte man sich gerade zu Beginn und in einer neuen Beziehung nicht einfach verschenken?
irgendwie tut es mir weh so häufig von dem Gedanken zu lesen, man sei ausgenutzt worden, zumal ich mir sehr häufig denke, dass das vom jeweiligen Gegen- oder Co-Part überhaupt nicht so gedacht, geplant oder gewollt war.
und ist es nicht so, dass wir für unsere Gefühle irgendwo und eigentlich selbst verantwortlich sind?
was dann im Zweifelsfall aber natürlich auch bedeuten kann, dass wir uns trennen, weil wir uns etwas wünschen, das uns mehr oder auch etwas anderes gibt, und das wir uns auch trennen müssen obwohl wir vielleicht wissen, dass der oder die andere viel investiert und sich viel erhofft hat?

25.03.2024 00:06 • x 2 #63


W
@Aurelin

Erwartung und Erwartungshaltung sind in diesem Zusammenhang hier bestimmt nicht die richtigen Begriffe. Hier scheint es eher um Selbstdefinition und Achtsamkeit zu gehen. Wenn man noch jünger ist und beziehungsunerfahrener, bringt man noch nicht die Klarheit mit und das Selbstbewusstsein, um sich 'mal sehen was wird' zu verschenken. Das geht meiner Ansicht nach nur wenn man bereits seine eigenen Grenzen kennt.

Die asymmetrische Beziehung erkennt man als junger Mensch natürlich auch nicht sofort. Nach einer gescheiterten Beziehung mal zu gucken woran es lag und sich neu zu bestimmen finde ich persönlich sehr gesund,

25.03.2024 08:28 • #64


N
@Aurelin Ich bin ganz sicher nicht mit der Erwartungshaltung, 1:1 gegeben zu bekommen was ich gebe, in die Beziehung gegangen. Dennoch lügt sich jeder selbst an, der sagt, er begibt sich völlig uneigennützig in eine Paarbeziehung. Irgendeinen Grund gibt es, sich einen bestimmten Mensch an seiner Seite zu wünschen. Ob das nun S. Anziehung ist, das Gefühl gebraucht zu werden oder einfach nicht allein sein zu wollen ist egal - man erwartet dass man dies mit dem Menschen ausleben kann. Meine Ex-Partnerin hat viele meiner Erwartungen oder Bedürfnisse erfüllt und ich habe genauso viele meiner Bedürfnisse zurückgestellt.

Wo Du völlig Recht hast, ist der Punkt mit der Verantwortung über unsere Gefühle - in der Theorie. Jetzt frag dich bitte selbst einmal ob Du dein Herz verschenken und gleichzeitig neutral zuschauen kannst, wie die Beschenkte es annimmt, sich eine Weile daran erfreut und dir dann sagt: hier ich brauch das nicht mehr, ich habe seit drei Wochen ein schöneres Herz. Dann steht Du da, mit etwas in der Hand, was nicht mehr dein Herz ist und was Du irgendwann wie ein Wanderpokal einem anderen Menschen schenken sollst.

Ich habe auch schon erwähnt, dass es hier im Kern nicht um die Trennung als solches geht. Zum Schluss zu kommen, wir haben alles Versucht und sind gescheitert ist ein Ende was beide verstehen können. Einen Wechsel parallel vorzubereiten während der andere gerade Hilfe bitter nötig hätte, ist etwas, was zumindest mich tief verletzt hat und mein Weltbild erschüttert. Es mag sein, dass es Individuen gibt die hier Wertneutral sagen: okay, so ist das jetzt aber diese Community zeigt ein anderes Bild.

Noch ein paar Worte zum letzten Punkt. Das hängt wohl stark von der Definition ab was man Partnerschaft nennt. Hier ist ein starker und erwachsener Charakter gefragt, der sich gemeinsam entwickeln will und die Dinge zusammen verwirklicht die ihm wichtig sind und der sie nicht im Aussen sucht. Wie gesagt Definitionsfrage.

25.03.2024 08:29 • x 4 #65


N
Ich möchte noch auf das von @wiederda angesprochene sauer werden eingehen. In vielen Artikeln liest man genau das über Trauerphasen. Man möchte es nicht wahr haben. Man entwickelt Wut. Man orientiert sich neu. Bei mir ist die Einsicht da, dass es vorbei ist und ich würde sagen das ist auch in Ordnung. Bis ich es gut finde dauert es wohl noch. Was ich mir jedoch innerlich auf eine gewisse Art verbiete ist das wütend sein. Worauf? Auf meine Dummheit viel investiert zu haben? Auf meine Unfähigkeit die Reissleine zu ziehen als ich noch stärker war? Ich gebe mir in vielen Bereichen selbst die Schuld solange gehofft zu haben bis evtl. ein so dramatisches Ende für mich unausweichlich war. Selbst kann ich mir nicht glaubhaft untermauern auf sie wütend zu sein. Da kommen dann Punkte wie ihre Krankheit, ihre Erziehung, ihre Gefühle, ihre Freiheit in meinen Kopf die mir, aus ihrer Sicht Rechtfertigungen liefern. Es ist eher eine Enttäuschung die mich dazu bring mich in eine Opferhaltung zu begeben ohne es zu wollen aber eben nicht die Wut, die man beispielsweise auf einen dummen Spruch oder eine ungerechte Behandlung im Club entwickelt und sich dadurch stark macht. Vielleicht habt ihr noch Punkte, an die ich nicht denke um in den Wutmodus zu kommen.

Die Vorbereitung auf eine Kontaktaufnahme habe ich bereits getroffen und hier stehen auch eine gute Freundin oder meine Mutter als Korrektiv hinter mir. Allerdings kenne ich meine Ex-Freundin auch zu gut, dass sie dafür viel zu Stolz ist um angekrochen zu kommen.

25.03.2024 11:15 • #66


W
@nordur

Wütend werden will manchmal gelernt sein. Und das schreibt dir hier eine Expertin, lol!
Ich habe auch lange gebraucht mir zu erlauben mal den Kopf auszuschalten und mal laut ins Weltall Sch* zu schreien. Es muss aber irgendwann auch das Gefühl den Körper verlassen. Sonst setzt sich die Frustration dort fest. Man kann nicht alles erklären und weglogiken, man muss manchmal verstehen, dass wir evolutionär von woher kommen. Erlaub dir die Wut, sie ist gerechtfertigt und lass sie raus und gehen.

25.03.2024 11:30 • #67


Aurelin
ich verstehe schon was Du meinst @nordur und ich kann Deine Empfindungen durchaus nachvollziehen.
was ich schrieb, war auch gar nicht direkt an Dich adressiert, sondern eine allgemeine Überlegung.
was mir einfach häufiger auffällt, ist dieser Gedanke ausgenutzt oder benutzt worden zu sein, und die Enttäuschung, manchmal auch Bitterkeit, mit der Menschen bedacht werden, die uns so nahe waren und die wir geliebt haben.
und ich frage mich: ist das die Art wie wir voneinander gehen wollen, wenn wir gegangen werden?
um Dein Bild mit dem verschenkten Herz aufzugreifen:
ist es wirklich unser Herz, das wir verschenken und als unkenntliches Ding zurück erhalten?
oder verschenken wir Aufmerksamkeit und unser Dasein und Tun, aus dieser tiefen Zuneigung heraus, die wir Liebe nennen?
und behalten unser Herz.
mir geht's da auch gar nicht um moralische Fragen, um Schuld oder das künftige Leben der Verlasser, sondern tatsächlich darum die eigene Liebesfähigkeit zu bewahren.
nicht weniger zu werden, sondern mehr.
weiser zu werden, sanftmütiger, mit sich selbst und anderen, ohne ein Grollen, das die falschen trifft.

25.03.2024 14:14 • x 2 #68


K
Zitat von nordur:
Ich gebe mir in vielen Bereichen selbst die Schuld solange gehofft zu haben bis evtl. ein so dramatisches Ende für mich unausweichlich war. Selbst kann ich mir nicht glaubhaft untermauern auf sie wütend zu sein. Da kommen dann Punkte wie ihre Krankheit, ihre Erziehung, ihre Gefühle, ihre Freiheit in meinen Kopf die mir, aus ihrer Sicht Rechtfertigungen liefern.

Hallo Nordur - Es kann Dir sicherlich in zukünftigen Situationen helfen, darauf zu schauen, welchen Anteil Du an der Situation hattest und wo Deine Verantwortlichkeit gelegen hat. Den Begriff Schuld würde ich vermeiden - der zieht Vorwürfe nach sich und die sind v. a. Dir selbst gegenüber weder angebracht noch produktiv. Ich hatte ja schon geschrieben, dass der Beginn einer Beziehung mit einer erkennbar gesundheitlich belasteten Partnerin m. E. eine mutige und selbstlose Entscheidung gewesen ist. In einem anderen Beitrag hast Du geschrieben, dass Du die Ausmaße und vor allem die unterschwelligen Phänomene dieser Krankheit nicht gekannt hättest - das sehe ich persönlich als einen wesentlichen Punkt an, denn ohne jedes Wissen über Depressionen eine Beziehung mit einer betroffenen Person zu führen ist glaube ich so, als wolle man ohne jede Vorkenntnis ein Flugzeug fliegen - aus meiner Sicht hattest Du da leider wenig Chancen...
Eines muss ich allerdings sagen, speziell zum Thema wütend werden - bei allem was ich zwischenzeitlich über Depressionen hören, lesen und erfahren konnte, war doch nie die Rede davon, dass die Krankheit das Wertesystem der/des Betroffenen ausschalten würde. Ich glaube, Du hättest also auch von Deiner Ex-Freundin so viel Anstand, Fairness und Rücksichtnahme erwarten dürfen, dass sie die Dinge mit Dir klärt, bevor sie sich auf den Next einlässt und Dich per Warmwechsel abserviert. Sowas verdient durchaus die Bezeichnung Charakterschweinerei - und darauf darfst Du nach allem was Du investiert hast, wirklich wütend sein. Meine Ansicht...

25.03.2024 14:42 • x 1 #69


W
@Kummerknubbel

Auch meine Ansicht. - Ich fand deinen Link sehr erhellend. Da wurde noch einmal vieles genannt und gut erklärt. man kann aus Erfahrungen eben nur lernen. Zum Beispiel, dass man sich selbst erst einmal aufräumt, bevor man wieder zu daten beginnt. Oder, wie du schon sagtest, bei erkennbaren großen Paketen einer potentiellen Partnerin, erst einmal Informationen einholt und in sich geht, ob man selbst oder es überhaupt zu schaffen ist.

25.03.2024 15:38 • x 1 #70


N
Zitat von Aurelin:
ist es wirklich unser Herz, das wir verschenken und als unkenntliches Ding zurück erhalten?
oder verschenken wir Aufmerksamkeit und unser Dasein und Tun, aus dieser tiefen Zuneigung heraus, die wir Liebe nennen?
und behalten unser Herz.


Ich glaube ich verstehe worauf Du hinaus willst. Das sehe ich im Grunde genommen genauso. Das was ich getan habe, habe ich gern gemacht und im Sinne ihr und uns dadurch zum Wachsen zu verhelfen - also eine Art Geschenk an die Beziehung. Ich fühle mich nicht ausgenutzt weil, sie meine Liebe, Unterstützung, Aufmerksamkeit, usw. angenommen hat, sondern weil sie sie mit der Art der Trennung entehrt. Es hätte die Möglichkeit gegeben, beides zu sagen: Danke, dass Du immer zu mir standest aber ich bin zum Entschluss gekommen, dass wir alles versucht haben ein gemeinsames Leben zu gestalten aber daran gescheitert sind. Fremd zu gehen, die Unterstützung im Nachhinein klein zureden und bewusst zu Verletzen hat dieses ich bin dankbar für die Zeit für mich zerstört. Aber das ist allein meine Sicht und ich weiss nicht, ob man das überhaupt generalisieren kann und sollte.

25.03.2024 23:34 • x 1 #71


Z
@nordur, ich habe leider auch zum Ende einer Beziehung mit jd an Depressionen erkrankten diese Entwertung der Beziehung, des Gewesenen , wie Du das beschreibst, erfahren müssen. Für mich war das so heftig, weil mich diese ständige Geduld, das Verständnis, das doch wieder auf den anderen zugehen, empathisch sein, aber natürlich auch authentisch! Wie es besonders anfangs war, echt viel Kraft gekostet hat. Sehr viel. Und am Ende, nach Jahren kommt: so,war mal irgendwann schön, ist lange her, jetzt kannst gehen, bist mir zu dominant, und Situation xy damals war ja so verkehrt....und sowas u viel mehr habe ich mir alles anhören dürfen, ganz zum Schluss. Nachdem ich auf Aussprache gedrängt habe. 20 min pure Entwertung. Aber immerhin hätte das ja alles nichts mit mir zu tun...
Meiner Meinung nach geht es hier um Anstand u Respekt. Den kann es auch in einer Depression geben. Vielleicht nicht in ganz akuter Phase. Aber hier geht's ja meistens um Menschen, die ihrem Job nachgehen, sich dann mit anderen verabreden u anderweitig verlieben...da ist dann nur noch Abwertung übrig.

26.03.2024 01:24 • x 1 #72


N
Zitat von zimt:
Meiner Meinung nach geht es hier um Anstand u Respekt. Den kann es auch in einer Depression geben.

Ganz genau, die Krankheit ist ein Begleiter oder vielleicht sogar eine Art dritte Person in der Beziehung. Dennoch sind die Erkrankten ein Teil einer Gesellschaft und wie bei Dir auch ein Teil einer engen zwischenmenschlichen Beziehung - und da gehören Werte wie Respekt und Achtung dazu.

Ich lese sehr viel dazu und bin nun schon auf diverse Artikel gestoßen, die depressive Episoden in einem engen Zusammenhang mit narzisstischen Verhaltensmerkmalen beschreiben. Meine Ex-Freundin war vor unserer Beziehung nach Außen eine sehr starke Persönlichkeit die krasse sportliche Erfolge vorwies, offen und selbstbewusst auftrat, ihr Leben offensichtlich im Griff hatte und ich erste Alarmsignale wie häufiges zu spät kommen als irgendwie Süß interpretierte. Dann kam zu Beginn der Beziehung (unmittelbar nachdem sie ihrem Ex das Ende der Beziehung mitteilte) der Fall mit psychischen Schock, Krankenwagen, stationärem Aufenthalt für zwei Monate. Rückblickend würde ich sagen, das war für sie der Wegfall ihrer bisherigen Energieversorgung. Im ersten Jahr der Beziehung hat sie dann mich als Energiequelle angezapft und ist auch wirklich wieder zu einer starken Person geworden die Uni / Nebenjob nachgehen und soziale Kontakte pflegen und knüpfen konnte. Rückblickend gibt es sehr viele Situationen in denen ich m.M.n. berechtigte Kritik geäußert und an ihre Verantwortung appelliert habe. Hier war es aber nahezu immer der Fall, dass es in der anschließenden Diskussion mehr um meine Reaktion (Rückzug, Ignoranz, Verletztheit, Enttäuschung) ging als um die eigentliche Ursache (nicht einhalten von Absprachen, eigene Bedürfnisse über andere Stellen, Desinteresse, keine Kapazität für xy). In dieses Diskussionen wurden dann meine gut gemeinten Leistungen oft entwertet mit Aussagen wie: Ich habe dich nicht darum gebeten oder ich hätte keine Verständnis. Aus ihrem ich habe gerade keine Kraft mich um mich um ... zu kümmern wurde unmittelbar und ohne der geforderten Erholungszeit ein Konflikt in dem sie unbändige Energie entwickelt hat und über Stunden streiten und für ihre Position diskutieren konnte. Hier vermute ich, dass sie meine Schwäche auf irgendeine Art aufgebaut hat. Hinzu kommt, dass sie sich völlig unrealistisch eingeschätzt hat. Als Beispiel fallen mir da Dinge im Haushalt ein wie, ich kaufe ein und kümmere mich um das Abendessen mit kochen und so weiter. Also etwas was mehrere Stunden meiner Zeit in Anspruch nimmt. In Ihren Augen war es dann ein adäquates Gegenargument zu sagen, sie hätte heute auch schon Staub gesaugt, was aber 15min Arbeit sind für die ganze Wohnung. Hier geht es mir um das Gleichgewicht. Es wäre Okay zu sagen sie schafft nicht mehr aber dann hätte ich mir eine Wertschätzung für dieses Ungleichgewicht gewünscht. Ganz prägnant in Erinnerung ist mir eine Situation aus dem letzten Urlaub als mich ihr Desinteresse störte und ich sie dann ganz direkt und offen fragte für was sie sich überhaupt interessiert. Da kam nach einer längeren Pause die Aussage: Ich interessiere mich sehr für Sprachen und spreche gern Englisch mit Menschen. Eine völlige Fehleinschätzung, denn mit ihr konnte man aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse keinen Film im Originalton schauen und sie hat auch keinen einzigen Kontakt mit dem sie Englisch spricht. Das war in meiner Interpretation der Ausdruck von etwas, was sie gern wäre aber nicht ist. Das bestärkt den Verdacht dass sie hinter einer Fassade lebt aber ich will mir auch keine Diagnose erlauben. Auf jeden Fall hat mich dieses Verhalten, stark verunsichert und zu einem Menschen werden lassen der jetzt selbst Hilfe benötigt.

@zimt Wie ist es dir dann im Anschluss ergangen und wie geht es Dir heute damit?

26.03.2024 10:18 • x 1 #73


Z
@nordur, es ist ca ein Jahr her. Aber emotional oft genug noch so, als wäre es gestern gewesen. Nach diesem Schlagabtausch war Ende. Kein Gespräch mehr.

Mich hat sehr getroffen, dass ganz offensichtlich eine große Reue darüber bestand, dass so eine große Nähe u Vertrauen zu mir oder gegenseitig, so viel Offenheit auch über so brutale Dinge aus der Kindheit, Diagnosen, Therapien etc stattgefunden hat. Es wurde von dieser Person dann als Fehler wie konnte ich nur deklariert, ausgesprochen. Und sowas kommt ja nicht von heute auf morgen. Ich habe die Distanz u Veränderungen etc natürlich bemerkt u es irgendwann angesprochen. Daraufhin Ausreden oder auch sehr beliebt: was hast Du jetzt schon wieder? Was ist denn? Ist doch alles wie immer! Was mal war, war nicht mehr wahr. Dabei war nichts mehr, wie es mal war, und das absolut offensichtlich. Und so kam es dann nach vielen Monaten zum Gespräch , weil ich nicht mehr konnte. Wir haben uns auch noch versch. Lebensbereiche geteilt u so ging das nicht mehr weiter. Ich habe mich dann aus allem komplett rausgezogen. Und weiß, alles geht so weiter, als wäre ich die ganzen Jahre nicht dagewesen.

Aber, man muss nach vorne schauen. Ist gewesen, wir hatten unsere guten Zeiten. Was da wirklich innerlich abgeht, beim anderen...will ich gar nicht mehr wissen.

26.03.2024 12:40 • x 1 #74


N
@zimt Ich hoffe Du findest damit noch deine innere Ruhe. Mir hilft der Austausch darüber sehr weil man es zu verstehen beginnt und auch merkt, dass es einem selbst sehr geschadet hat. Es ist aber ein quälender Gedanke zu wissen, dass man alles gegeben hätte um eine gemeinsame Lösung zu finden aber sich der andere entschieden hat, das nicht mehr zu wollen. Und ja, zu wissen, dass dich die geliebte Person einfach umdrehen kann und das gewesene ausradiert tut weh.

26.03.2024 20:37 • x 1 #75


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