Hallo Forummitglieder,
ich bin durcheinander und froh, dieses Forum gefunden zu haben.
Ich schreibe einfach mal, was mich umtreibt.
Vor ca. sechs Jahren lernte ich einen Mann kennen. Wir verliebten uns und verbrachten viele Monate unserer Zeit miteinander. Irgendwann beichtete er mir, dass er verheiratet ist und Kinder hat. Auch dass er sich nicht von seiner Frau trennen würde, er mich aber liebe und brauche.
Nach einigem Hin und Her, trennte ich mich und litt. Ich habe Jahre gebraucht, um zu verarbeiten.
Männer habe ich einige kennengelernt, aber niemand konnte unserer Zeit das Wasser reichen und vergessen habe ich ihn nie - wir verstanden einander und passten wie Topf und Deckel.
Da er nur unweit von mir entfernt wohnt und obwohl ich mir alle Mühe gab, ihm nicht zu begegnen, passierte es vor ein paar Monaten doch.
Wir sprachen vorsichtig miteinander und freuten uns gleichzeitig. Ich bemerkte, dass er, genauso wie ich, sehr unsicher war, ob er mich fragen sollte und so verstrichen noch einige weitere zufällige Treffen, bis wir erneut unsere Telefonnummern tauschten.
Es folgte ein Tagestreffen, in dem wir uns alles erzählten, was in den letzten Jahren passiert ist beim anderen.
Seither sahen wir uns oft und seit vier oder fünf Wochen sogar täglich.
Seine Situation ist, dass er getrennt von seiner Frau lebt, aber nicht geschieden ist. Wir haben einander beide nie vergessen und uns wieder ineinander verliebt.
Nun hatten wir kürzlich ein Gespräch, in dem er mir sagte, dass er mit seinen Kindern in den Urlaub fahren würde mit der Frage, ob ich das aushalte? Ich bejahte, es sind schließlich seine Kinder. Gleichzeitig gab es in den letzten zwei Wochen Vorfälle, die er genutzt hat, um Streit anzuzetteln. Er hat mich konfrontiert damit, dass nur ich wüsste, was ich tue, nachdem ich ihm erzählte, wo ich einen Abend gewesen bin. An dem besagten Abend habe ich nicht gehört, dass er angerufen hat, da ich Auto gefahren bin. Nachdem ich ihm gesagt hatte, wo ich war, verhielt es sich so, dass er drei Mal einfach auflegte. Zuletzt meinte er, ich solle meinen schei. richtig regeln.
Ein anderes Mal hat er mich gefragt, was ich für einen Fleck an meiner Schulter habe (es ist ein Knutschfleck gewesen, den er mir unbeabsichtigt verpasst hat). Er sei das nicht gewesen. Er misstraut mir. Weiterhin habe ich das Gefühl, er versucht mich zu provozieren. Er redet von Frauen, die er im Fernsehen gesehen hat oder spricht kurze Shorts von Frauen an, die auf der Straße laufen und erklärt, dass meine er doch nur zum Spaß. Er achtet aber genau darauf, wie ich reagiere. Meistens reagiere ich gar nicht darauf, außer mit einen aha. Das gefällt ihm nicht, habe ich den Eindruck.
Nun ist es auch so, dass er mir zwar sagt, er möchte mit mir zusammen sein, aber auch davon, dass er höchstwahrscheinlich bald kündigen würde in seiner Firma. Die Zustände dort, würden seiner Arbeit nicht gerecht. Auf die Frage, was er dann vor hat, antwortete er, dass er das noch nicht wisse, sich aber vorstellen kann auch im Ausland zu arbeiten oder 500km weiter weg.
Er hat mich bzw. uns gar nicht in seine Gedanken/ Erläuterungen einbezogen und als ich ihn darauf ansprach und fragte, ob er mich dann verlassen würde, antwortete er nur, dass es ja nicht vorbei sein müsse mit uns.
Ich ließ das in den Tagen darauf erstmal sacken und wir fuhren weg in den Kurzaurlaub. Unsere Zeit war erfüllend, aber seine Worte und die Leichtigkeit, die seine Bereitschaft noch unterstrich, von hier fortzugehen, waren latent in meinem Kopf. Ich hatte z.T. Mühe, mir eine gewisse Traurigkeit nicht anmerken zu lassen. Er bemerkte das auch und nörgelte schließlich, dass er keinen Bock hätte auf schlechte Stimmung. Sowieso habe er keine Lust auf Streit. Es kam zum Streit.
Nachdem wir uns beruhigt hatten, machte ich ihm ruhig den Vorwurf, dass ich nur heimlich existiere, niemand von uns weiß und er vermuten lässt, er habe gar nicht den Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft und er mir misstraut. Ich habe ihn gefragt, ob er wirklich nur mit seinen Kindern wegfährt in den Urlaub. Nach einigen Minuten des Schweigens, sagte er, nein, wahrscheinlich nicht. Zwar betonte er auch, dass der Urlaub nur auf Elternebene stattfinden würde und auch, dass er mich liebt, aber auch wieder, dass er sich niemals scheiden lassen wird. Im Grunde genommen, möchte er UNS auf uns zukommen lassen und es so annehmen, wie es kommt.
Ich habe daraufhin einen Schlussstrich gezogen, den er relativ kommentarlos angenommen hat. Zumindest hat er keine Traurigkeit gezeigt oder versucht mich umzustimmen. Also, kein Missverständnis. Er kann auch gut ohne mich.
Nun frage ich mich, nachdem ich all die Jahre an ihm hing und wir uns wiedergefunden haben, ob ich zu vorschnell reagiert habe. Andererseits denke ich, er will sich nicht festlegen, sich nicht bekennen oder er ist einfach nur instabil. Hier hätte ich unsere Chance gesehen, neu anzufangen. Doch eigentlich habe ich, so gerne er auch am liebsten täglich seine Zeit mit mir verbringt, das Gefühl, er hält mich auf Abstand oder dass er uns sabotiert. Ich kann damit nicht umgehen. Trotzdem frage ich mich, ob ich geduldiger hätte sein und uns mehr Zeit geben müssen? Dass er mich liebt, glaube ich ihm. Allerdings habe ich sogar ein bißchen das Gefühl, als wollte er, dass ich diesen Schritt mache. Zumal er in letzter Zeit öfter erwähnt hat, ich sei schon kompliziert, auch könne man mit mir nicht verständlich diskutieren. Er würde seine Zeit nur mit jmd. teilen wollen, der ihn versteht.
Himmel, wenn ich das selbst so lese, was ich schreibe, dann weiß ich, dass es richtig ist. Sein Verhalten ist mir denn och schleierhaft. Ich habe sowas noch nicht erlebt und ihn auch damals nicht so kennengelernt.
Ich bin an Eurer Meinung interessiert.
02.08.2021 11:12 •
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