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Er geht nach 23 Jahren und ich verstehe den Grund nicht

Grit
Hallo liebe Forums-Mitglieder,

ich lese schon seit geraumer Zeit hier mit und schätze Eure ehrlichen, direkten und auch tröstenden Worte!

Ich bin 42, ebenso wie mein Mann, wir haben zwei Kinder im Alter von 16 und 14 Jahren. Mein Mann ist der weltoffene, lustige Typ, der aber sein ganzes Leben schon immer getrieben ist. Er kann sich nicht über Kleinigkeiten freuen, er muss sich ständig verbessern, Neues erleben und hat wohl schon immer das Gefühl, egal wo er ist, etwas zu versäumen.Ich bin ein eher ein sich gekehrter Mensch, sehr nachdenklich, sehr auf Sicherheit bedacht.... und damit so komplett anders, als er.

Wir haben Vieles geschafft und haben schwere Zeiten Seite an Seite bewältigt, nun ging es uns endlich seit ca. 2 Jahren gut. Die Kinder wurden größer und wir hatten wieder mehr Zeit füreinander. Ich dachte wir sind glücklich, bis auf gelegentlichen Streit, bei denen seine Vorwürfe gegen mich, meiner Meinung nach so übertrieben geäußert wurden. Irgendwie hat sich über die Jahre wohl bei ihm das Gefühl aufgebaut, er muss noch freier sein. Er fühlt sich in diesem Familienleben eingesperrt und möchte sich finanziell nicht mehr mit mir absprechen müssen. Im Oktober meinte er dann, er liebt mich nicht mehr und er schlug eine Paartherapie vor. Diese Therapie hätte uns einen gewissen Lösungsansatz aufgezeigt, allerdings fühlte er sich dort nicht mehr wohl und wir beendeten dies. Kurz vor Weihnachten wollte er dann ausziehen. Ich redete mit ihm lange und bat ihm unserer Beziehung noch eine Chance zu geben. Er blieb, kämpfte wohl in seinen Möglichkeiten, die für mich nie wirklich eine Chance war. Er zog sich immer mehr zurück, blockte Gespräche ab und lies mich spüren, dass ich ihm zu viel sei. Er wollte keine Fachbücher lesen, keinen Fachmann aufsuchen und sprach auch wenig mit anderen Menschen über seine Gefühle.

Vor vier Wochen zog er dann aus, vorerst zu einem befreundeten Paar. Ich durchlebte in dieser Zeit die Hölle, schaffte es aber 12 Tage, ohne ihn. Dann suchte er wieder den Kontakt zu mir, stellte fest, dass dieses aus der Beziehung flüchten auch keine Lösung sei, bat mich, mit ihm eine Lösung zu finden, dass sich er IN der Beziehung wieder wohl fühlen kann........und ich hatte eine solche Hoffnung, dass wir es doch schaffen könnten. Er kam dann am letzten Wochenende wieder heim und wir stritten die ganze Zeit. Ich fühlte nur, dass ich in keiner Richtung mehr der Mensch sein darf, der ich bin - nur dann könne er seine Liebe wieder finden.....

Gestern dann stellte er fest, er habe sich geirrt und ging wieder. Da steh ich nun auf einen riesengroßen Scherbenhaufen. Ich hätte für diese Beziehung gekämpft, während er nur sich selbst sieht. Ich kann ihn nur gehen lassen und lernen mein Leben neu zu beginnen...... aber es tut so unendlich weh...und es wird noch lange weh tun, oder?

Grit

17.02.2016 21:32 • #1


H
Liebe Grit,
dass könnte meine Geschichte sein, jedenfalls ähnelt sie meiner sehr.
Er machte Schluss, nach einer Woche meinte er, es fühle sich falsch an und wollte an sich arbeiten.
Was nichts anderes hieß als : Hope ändere du dich....
Letztendlich bekam ich später heraus, dass er mich seit 2 Jahren betrog.

Es tut anfangs sehr weh- besonders da man selbst nicht versteht, warum es so passiert.
Aber es wird wieder besser- heute könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen mit ihm zusammen zusein.

17.02.2016 22:17 • x 1 #2


A


Er geht nach 23 Jahren und ich verstehe den Grund nicht

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Chrisi
Liebe Grit,
vermutlich hat er sich innerlich neu orientiert. Heisst: die Liebe zu dir ist erloschen. Ja, es tut verdammt weh ! Aber nach 1,5 Jahren war der Schmerz bei mir völlig vorbei. Nein, ich möchte ihn heute nicht mehr. Alles Gute dir !
Chrisi

17.02.2016 22:34 • #3


L
Hallo Grit,

lass ihn vorerst gehen (so schwer es auch ist)...er bemüht sich deiner Erzählung nach und will, aber wenn keine Gefühle da sind nützt alle Anstrengung nichts! Klingt allerdings auch etwas nach Midlife-Crisis.

Der jetzige Zustand ist aber kein endgültiges Ende! Er muss sich der ganzen Situation erst mal wirklich bewusst werden und dich anfangen zu vermissen!

Das einzige was hilf ist hier getrennte Zeit.

Ich wünsche dir alles Gute!

18.02.2016 01:07 • #4


Kekselfe
Hallo Grit,

meine Trennung liegt jetzt fast 1,5 Jahre zurück. Es tut schon längst nicht mehr weh.
Ich habe gelernt, das es das wichtigste ist, sich selbst zu kennen, vielleicht neu kennen zu lernen.

Du schreibst so tapfer und Du solltest Dich nicht verbiegen. Du dürftest nicht mehr der Mensch sein, der Du bist, aber wer wärest Du dann ?
Lass ihn gehen. Er weiß vermutlich selbst nicht, was ihm fehlt.

Die ersten Monate werden schwer, aber es werden sich völlig neue Horizonte für Dich eröffnen. Neue Hobbies, alte und neue Freunde...ein neuer Partner, für den Du, so wie Du bist, der absolute Hauptgewinn bist (ist bei mir genauso gelaufen...).

Vielleicht findet ihr auch wieder zusammen. Wenn Du das dann noch möchtest...wer weiß !

Alles Liebe für Dich

Kekselfe

18.02.2016 15:14 • #5


Grit
Hallo!

Vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte! Ich habe mit diesem Menschen über die Hälfte meines Lebens verbracht und ich habe weit mehr zurück gesteckt und verzichtet als er. Aber für mich war das immer in Ordnung, wir waren eine Familie und da ist es klar, dass oft das WIR vor dem ICH kommt.

@leonie, ich glaube auch, dass es eine Midlife-Crisis sein könnte, denn all seine Argumente sind nicht durchdacht, viele seiner Vorwürfe sind so banal, an den Haaren herbei gezogen.....letztendlich höre ich nur raus : Ich will ein neues Leben versuchen, eines ohne dem ständigen lästigen Familienleben. Gerade das macht mich so hilflos, wäre unsere Beziehung schlecht, voller Streit, ohne Leidenschaft gewesen, okay..... aber es hat so vieles gepasst.....nur jetzt ist es halt langweilig.

@kekselfe, ja in meiner tiefsten Verzweiflung habe ich auch schon davon geträumt, dass es doch irgendwo einen Menschen geben muss, der mich liebt, gerade weil ich ICH bin. Schön dass es bei Dir so eingetroffen ist!

Ich denke, ich muss lernen dieses Thema abzuschließen. Und so zu verarbeiten dass kein Groll in mir bleibt, nur so kann ich mein Herz irgendwann wieder verschenken. Seit Monaten nun stehe ich komplett neben mir, während mein Mann sich überlegt in welche Richtung er träumen soll. Soll ich warten bis er sich eine nette Wohnung eingerichtet und die Hörner abgestoßen hat, um dann vielleicht doch zu merken, WAS er an mir verloren hat?

Durch die Kinder muss ich in Verbindung mit ihm bleiben, was unheimlich schwer ist.......

Ich erwische mich immer wieder, wie ich auf mein Handy schaue, in der Hoffnung da wäre eine Nachricht von ihm. Oder wie ich träume dass er vor der Tür steht, weil er endlich aufgewacht ist..... Es ist so schwer.

Liebe Grüße,
Grit

18.02.2016 20:04 • #6


G
Hallo liebe Grit

Ja es ist schwer, wie soll das den gehen nicht mehr du sein..

Ich kenne das ähnlich von meinem Ex, da ich nicht mehr so gemacht habe, wie er wollte, sondern endlich mal so wie es sich für mich gut anfühlt...

Da war ich es nicht mehr wert an unserer Beziehung zu arbeiten...

Fühlte sich total bescheiden an und meine Ängste war da auch net so angnehm, aber he ich bin auch wer...

Genauso wie du, das ist jetzt erst mal das allerwichtigste...

Ich darf auch noch Kontakt zu meinem Ex haben, da wir 3 Kinder zusammen haben..

aber es wird besser...

heul, wenn du heulen magst..
lenk dich ab, wenn du das magst..

finde raus was dir liegt, oder du weißt es schon, hast aber die ganze Zeit darauf verzichtet..

dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt..

Alles Liebe
Die Gipfelstürmerin

18.02.2016 21:17 • #7




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