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Er hat Angst vor Veränderungen und will die Trennung?

K
Liebes Forum, ich möchte euch gerne meine Geschichte erzählen, weil ich nicht weiß, ob ich das so akzeptieren soll und kann. Mein Freund (31) und ich (29) waren 1 1/2 Jahre zusammen und uns trennte eine Distanz von 100km. Wir haben immer abwechselnd einander besucht und im großen und ganzen war es eine schöne Zeit. Im Mai habe ich dann das große Glück gehabt eine Planstelle zu bekommen. Diese ist von meinem Wohnort nur 10km entfernt. Mein Freund arbeitet im Münsterland, sodass eine gemeinsame Wohnung in der Mitte (südliches Münsterland) möglich gewesen wäre. Wir haben am Anfang unserer Beziehung viel über unsere gemeinsamen Ziele gesprochen: Heiraten, Kinder, Haus. alles stimmte überein. Vor zwei Monaten hatten wir dann ein Gespräch und er meinte, dass er sich diese Sachen nicht mehr vorstellen kann und sich lieber selbst verwirklichen will. Das war ein mächtiger Schock und ich hab ihm Zeit eingeräumt über Dinge nachzudenken genauso wie mir.

Am Freitag habe ich dann mit ihm telefoniert. Er wirkte angeschlagen und wir haben nochmal über ein paar wichtige Lebensziele gesprochen. Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass wir uns eine ruhige Minute nehmen sollen um das zu besprechen um unsere Lebenskonzepte zu vergleichen. Letztendlich warf er mir einige unschöne Sachen an den Kopf, die mich in dem Moment sehr verletzt haben. Darauf hab ich ihn gefragt, was er mir eigentlich die ganze Zeit sagen will. ob er sich trennen möchte. Darauf meinte er, dass das wohl das Beste wäre. Ich war sprachlos und hab darum gebeten erstmal das Gespräch zu beenden. Am gleichen Abend kam dann noch eine Nachricht von Ihm: Ist es das jetzt gewesen? Das kann es doch nicht gewesen sein, oder? nicht so .

Ich habe mir Zeit genommen über das gesagte nachzudenken, aber letztendlich hab ich ihm am nächsten Tag geschrieben, er solle bitte seine Sachen abholen. Ich finde wenn man dazu im Stande ist eine Trennung auszusprechen, dann steht man auch irgendwie dahinter.

Am Montag Abend hat er dann seine Sachen bei mir abgeholt. Ich hab ihn gefragt, ob er noch etwas zu besprechen hat. Darauf meinte er, nur wenn ich möchte. Ich habe ihm angesehen, dass es ihm nicht gut geht. Er hatte Tränen in den Augen und seine Stimme war dünn. Ich hab ihn dann herein geben und gefragt, ob er sich mit der Trennung sicher wäre. ; die Antwort darauf : Ich glaube schon.

Er hat mir davon erzählt, dass er seit 1 1/2 Jahren gegen seine Ängste kämpft seine Heimat zu verlassen. Er hat sich in letzter Zeit immer schuldig gefühlt, wenn wir über den Wohnort gesprochen haben und er nicht dahinter stehen konnte. Er hat Angst vor Veränderungen und lässt sich von seiner Angst komplett dominieren. Das hab ich ihm auch so gesagt. Letztendlich opfert er die Beziehung und fügt sich seinen Ängsten. Auch sein wahrer Traum von Familie und Kindern ist unter dieser Angst verschüttet und er versteckt sich hinter seinem neuen Lebensziel.
Puhh. das ist einfach der Wahnsinn. Er sieht was die Angst mit ihm macht, wie sie ihn vereinnahmt und ihn manipuliert und er schafft es nicht etwas dran zu ändern. Es ist so bitter, denn der Betroffene muss nun mal den ersten Schritt machen. Alle weiteren Schritte kann man zusammen gehen und den Partner an die Hand nehmen. Aber man kann niemanden dazu überreden z.B. eine Therapie zu machen.

Dann war das Gespräch nach ca. einer halben Stunde beendet und er hat mich gefragt, ob wir Kontakt halten wollten. Ich habe ihn gefragt, welche Intention dahinter steckt. Wenn er daraus eine Freundschaft machen möchte, dann will ich das nicht. Also haben wir uns das offen gehalten bzw. gesagt, dass wir uns schreiben falls der andere das Bedürfnis hat. Bis jetzt habe ich keine Nachricht von ihm bekommen. Gestern war ich drauf und dran ihm eine zu schreiben, aber ich habe mich dann doch zurückgehalten. Ich weiß nicht was ich tun soll. ich würde ihm ja noch eine Chance geben, aber nur wenn ich wüsste, dass er seine Ängste in den Griff bekommen möchte. Ansonsten wäre ich mir sehr sicher, dass er immer wieder unter dieser Angst leiden würde und lieber die Beziehung opfert.

Weiß jemand von euch einen Ratschlag?
Es erscheint irgendwie so sinnlos. Wir passen menschlich sehr gut zusammen, haben Gefühle für einander und sind jetzt dennoch getrennt, weil er Angst vor Veränderungen hat.

13.09.2017 13:19 • #1


M
Fühlt er sich denn mit irgendetwas in seinem leben überfordert? kann es sein, dass er grundsätzlich sehr ungern entscheidungen treffen kann, weil vielleicht andere ihm diese immer abgenommen haben?

13.09.2017 14:21 • #2


A


Er hat Angst vor Veränderungen und will die Trennung?

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K
Ob er sich durch etwas bestimmtes überfordert fühlt, kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht einfach durch das Leben an sich?

Er hat selten Entscheidungen in der Beziehung getroffen. Außer vor einem Monat. Da war er Recht spontan und entscheidungsfreudig. Er hat z.B. die komplette Urlaubsplanung in die Hand genommen. Das hat mich sehr positiv gestimmt.

Letztendlich hab ich ihm jetzt ja auch wieder die Entscheidung abgenommen, indem ich ihm gesagt habe er soll seine Sachen abholen.

Warum setzt man durch seine Ängste eine Beziehung aufs Spiel? Ich versteh es einfach nicht ich wäre mit ihm den Weg gegangen... Hand in Hand

13.09.2017 20:40 • #3


K
Hat jemand von euch vielleicht eine ähnliche Erfahrung gemacht und kann sie mir erzählen?

14.09.2017 21:02 • #4


A
Dass ihn aus Deiner Sicht die Angst vor Veränderung blockiert, er aber vorschlägt, die Beziehung zu beenden - das ist doch der totale Widerspruch. Das Ende einer Beziehung ist doch auch eine große Veränderung. Hätte er wirklich solche Angst vor jeglicher Veränderung, dann würde er doch wie verrückt an der Beziehung festhalten. Klingt für mich nach Ausrede diese Angstsache.

Zitat:
Letztendlich warf er mir einige unschöne Sachen an den Kopf, die mich in dem Moment sehr verletzt haben. 


Was war das denn? Liegen hier die wahren Gründe?

15.09.2017 08:40 • #5


T
Hi KitKat....es könnte fast auf meinen Kerl passen, was Du da beschreibst.
Dahinter steckt sehr viel mehr, vermute ich.
Er tritt die Flucht an, weil er keine Veränderung möchte.

Wir waren auch gerade an dem Punkt angekommen... gemeinsam Leben, Jobwechsel für ihn...
ER hat sich dann zurück gezogen und versinkt aktuell in seinem Mitleid und seiner Angst.

Ich konnte die Zeit nutzen, um in MICH zu schauen.

Kann uns so ein Mann glücklich machen? Nein...weil er es nicht ist.
Es würde sich nichts andern...und wir schlüpfen in die Rolle der Mutter.
Wir hätten in dieser ungleichen Konstellation keine Chance.

15.09.2017 08:59 • x 1 #6


K
@Tanja1971 so kommt es mir auch vor. So ein Mann kann uns nicht glücklich machen. Weil wir einfach nicht auf einem Entwicklungsstand sind. Und er ja schließlich nichts daran ändern will seine Ängste in den Griff zu kriegen. Ich finde es nur so bitter, dass einen Menschen das erst nach 1 1/2 Jahren auffällt wenn schon die ganzen Gefühle im Spiel sind. Wie lange warst du mit deinem Partner zusammen und seit wann seid ihr getrennt? Was machst du um diesen nichtigen Trennungsgrund zu akzeptieren? Habt ihr eine Kontaktsperre?

15.09.2017 09:06 • #7


K
@arjuni er hat das Wort Trennung ja immer nur mit viel Zweifel ausgesprochen. Dabei sind immer solche Begriffe wie ich glaube, ich denke, vielleicht... gefallen. Letztendlich musste ich dem Ganzen ja ein Ende setzen um mich selbst zu schützen.

Zu deiner Frage: Ich habe von Zeit zu Zeit Panikattacken, ausgelöst durch die traumatische Beziehung mit meinem Ex Freund davor. Ich arbeite an diesen Attacken (auch mit der Hilfe eines Psychotherapeuten). Am Donnerstag Abend vor unserer Trennung überkam mich so eine Attacke und wir haben dann telefoniert. Er hat mich zuerst angeschwiegen und dann irgendwann gesagt, dass ich ihm seine gute Laune jetzt durch die Attacke durchtrieben hätte. Das nur als ein Beispiel. Alles was ich in dem Moment von ihm wollte war, dass er mich beruhigt und für mich da ist. Ich hab mich ihm geöffnet und so eine Reaktion erhalten.

15.09.2017 09:16 • #8


_Tara_
Ich denke auch, dass er nicht generell Angst vor Veränderungen hat, sondern dass seine Gefühle für Eure gemeinsamen Veränderungen (Zusammenziehen, damit einen Schritt weitergehen) nicht mehr gereicht haben.

Dass es da nochmal eine Chance gibt, halte ich für unwahrscheinlich. Er will nicht mehr. Auch, wenn er zu feige ist, das klar auszusprechen, damit Du weißt, wo Du dran bist.

Hast Du Freundinnen, bei denen Du Dich jetzt ordentlich ausheulen kannst, die Dich ablenken und etwas mit Dir unternehmen?

Kopf hoch, es wird alle wieder! Auch, wenn es im
Moment nicht so aussieht.
Die Mutter meiner Freundin sagte 'mal zu mir: Es wird nie mehr, wie es war, aber es wird wieder gut!
Ganz sicher!

15.09.2017 09:24 • x 2 #9


A


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