Hallo Leute,
Nun lese ich schon seit Stunden die Beiträge durch und merke, dass es mir gut tut zu erfahren, dass ich mit meinem Leid nicht alleine bin und dass oftmals positive und aufmunternde Kommentare hilfreich sind. Darum möchte ich nun auch meine Geschichte schildern und freue mich auf Antworten jeglicher Art sie auch immer sein mögen.
Vor 3 1/2 Jahren bin ich im Zuge einer feuchtfröhliche Firmenfeier in eine Affäre mit einem 10 Jahre älteren (ich bin 42) verheirateten Arbeitskollegen gerutscht. Am Anfang war alles aufregend und unkompliziert und ich hab mich vor allem deshalb darauf eingelassen, weil ich damals sehr einsam war. Bereits an diesem Abend hat er mir gesagt, dass seine Ehe eigentlich ganz gut ist und er sich nie trennen würde. War mir damals auch egal. Doch wie das Leben so spielt haben sich mit der Zeit auf beiden Seiten Gefühle entwickelt. Wir trafen uns so oft wir konnten und hatten wunderschöne Zeiten miteinander. Nach ca. einem halben Jahr kam es zum ersten Bruch weil er mir erzählte, dass er auch mit seiner Frau regelmässig S. hat. Dass mich diese Enthüllung so verletzte kam sehr überraschend für mich, bis dahin dachte ich mir wohl irgendwie, dass bei ihm zu Hause nicht mehr viel laufen würde ... Ich weiss ich war naiv. Ich hab daraufhin die Affäre beendet, was dann ihm den Boden unter den Füßen wegzog. Wir waren 3 Wochen getrennt, was wir beide kaum ausgehalten haben. Dazu kommt auch, dass wir uns berufsbedingt täglich sehen. Mittlerweile habe ich ihn so geliebt, dass ich mir dachte, ich könnte damit umgehen, dass er auch regelmässig S. mit seiner Frau hat ... meine erste selbstgeschaffene Erniedrigung ... und bin zu ihm zurück. Unsere Beziehung entwickelte sich daraufhin rasant, wir kamen uns immer näher und nach weiteren 3 Monaten kam der große Schock. Er machte Schluss, weil er das Doppelleben nicht mehr aushielt. Er meinte er sei an einem Punkt angelangt, an dem er kaum mehr nach Hause fahren kann. Er würde am liebsten seine Frau verlassen, doch er kann sein ganzes Leben (Haus, Kinder, Familie, Freundeskreis ... uns was halt sonst alles dran hängt) nicht aufgeben. Er meinte: Ginge es nur um meine Frau, würde meine Entscheidung anders aussehen.
Ich konnte seine Entscheidung nicht nachvollziehen, ich lebe ein völlig anderes Leben als er, ungebunden und nicht von Materiellem abhängig, für ihn war aber alles andere zu verlieren offensichtlich schlimmer, als mich aufzugeben.
Tja und mit diesem Schlussstrich ging das Martyrium erst los. Da wir uns täglich sehen müssen und dies auch nicht zu ändern ist, war es für uns beide die Hölle... Irgendwie konnten wir nicht loslassen ... Ich muss dazu sagen, dass er mir irrsinnig lieb ist und ich auch nie wollte, dass er alles, was ihm so teuer ist, für mich aufgibt, das hätte und habe ich nie von ihm verlangt, aber mir brach mein Herz ... und ich glaube auch seines brach.
2 Jahre lang haben wir versucht ein kollegiales Verhältnis aufzubauen, haben uns auch hin und wieder getroffen. .. Nur zum reden, doch diese Treffen führten meistens dazu, dass wir uns gegenseitig vorjammerten, wie schlecht es uns ohne einander ginge. Nach über 2 Jahren, vor 5 Monaten haben wir dann wieder eine Affäre begonnen, mir war egal, dass er nie für mich frei sein würde, ich wollte einfach nur Zeit mit ihm verbringen. Wir hatten wieder sehr schöne Zeiten miteinander. Und das konnte natürlich nicht gut gehen, vor 3 Wochen las dann seine Frau eine eindeutige Sms von mir. Und das Fazit ist, er hat wieder mit mir Schluss gemacht. Das Drama, das sich bei ihm zu Hause abspielte, kann ich mir nur ansatzweise vorstellen, doch er und seine Frau haben beschlossen ihrer Ehe noch eine Chance zu geben (mit Paartherapie usw...). Natürlich muss er den Kontakt zu mir abbrechen. Wir hatten noch ein Gespräch, bei dem wir beide geweint haben. Ich wußte immer, dass er sich nicht für mich entscheiden wird, obwohl er meinte, er hätte es ernsthaft in Betracht gezogen, aber natürlich wieder: er kann sein Leben nicht aufgeben.
Tja uns jetzt bemüh ich mich seit 3 Wochen dies zu akzeptieren, ihm, dem Mann, den ich von Herzen liebe, zu wünschen, dass er all das, was ihm so wichtig ist, retten kann. Und ich weiß, dass ich ihm wichtig war, aber leider nicht genug. Mein Herz wurde zum zweiten Mal gebrochen und ich versuche wieder aufzustehen, die Krone zu richten und weiter zu gehen
Ich weiß nur nicht wie ich es schaffen soll, in 2 Wochen ist der Urlaub vorbei und ich muss ihn wieder täglich sehen ... Wie soll das gehen für uns beide?
Vielleicht kann mir jemand sagen, wie kommt man von jemandem los, den man liebt, den man täglich sieht, und der einen auch lieb hat, aber mit dem man nicht zusammen sein kann? Berufswechsel ist leider keine Option....
29.08.2016 20:50 •
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