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Er hat Existenzängste und psychische Probleme

S
Also mein Freund hat sich nach über 20 Monaten Beziehung von mir getrennt. Wir haben uns im Sommer 2015 kennen gelernt und sind im Dezember dann zusammen gekommen. Damals war er 18 und ich 16 wir wohnen auch ca 2 Stunden voneinander entfernt. Was natürlich schade ist, da man sich so nicht immer in den Alltag integrieren kann. Aber dafür haben wir unter der Woche oft geskypt und haben uns jedes zweite Wochenende gesehen manchmal auch jedes. Je nachdem wie das mit dem Geld so geklappt hat. Bis ich glaube Juni / Juli letzten Jahres hat er bei seinem Vater gelebt bis dieser ihn dann rausgeschmissen hat und er bis Ende Oktober bei seiner Mutter gewohnt hat. Seit November lebt er in seiner eigenen Wohnung. Und da haben unsere Probleme angefangen, zugegeben er telefoniert nicht gerne also war ich immer die jenige die gefragt hat aber das war okay. Wir hatten auch öfter mal eine Auseinandersetzung aber bis dato war alles super.

Er ist seit Jahren depressiv meinte aber ihm geht es soweit gut, er hätte zwar mal ein Tief aber das geht auch wieder weg. Rückblickend mag das soweit stimmen, doch seit er die Wohnung hat wird es schlimmer.
Bis zum April dieses Jahr hat sein ehemaliger bester Freund bei ihm gewohnt und das hat ihn psychisch mega runter gezogen, gipfelte dann in einem 'ich hab keine Gefühle mehr für dich' Text. Mir kam das alles nicht ganz koscher vor und hab vorgeschlagen im Kontakt zu bleiben, dem hat er zugestimmt. Ich hab dann viel mit meinen Freunden und meiner Mutter geredet und hab auch fast überall Zuspruch bekommen das es irgendwie komisch ist. Ich bin dann nach fünf Tagen zu ihm gefahren und hab ihm mein Herz ausgeschüttet, dann haben wir beschlossen es nochmal zu versuchen. Ich war neulich über eine Woche da und alles war harmonisch, kein Streit, wir haben viel gelacht. Er will auch noch S., kuscheln, Händchenhalten, zusammen duschen usw.

Dann war ich letzte Woche von Sonntag Abend bis Montag Mittag da und wir haben uns gestritten aber danach war soweit alles gut und wir waren noch etwas essen. Dann hat er in der Woche die Nachricht bekommen, dass sein Vater keinen Unterhalt überwiesen hat.

Dann Samstag hat er mich auch vom Bahnhof abgeholt, ich musste gar nichts sagen er hat mich auch sofort auf seinen Schoß gezogen als wir auf die Bahn gewartet haben. Und am nächsten Tag wollten wir die Wohnung aufräumen und er hatte noch von seiner Mutter eins auf den Deckel bekommen und war dann etwas angefressen. Da ich aber keinen Streit wollte hab ich ihm einfach die Sachen zum spülen gebracht und mehr nicht. Und dann kam irgendwann der Knall und er wollte mich rauswerfen. Hab mich aber geweigert, weil ich das nicht eingesehen habe, habe mich dann nach einer gewissen Zeit auch entschuldigt. Und er meinte dann 'ich liebe dich einfach nicht mehr wirklich' und als ich darüber reden wollte kam nicht viel.

Er hat drei bis vier Sachen aufgezählt und meinte es gibt noch viel mehr, die weiß er aber nicht. Meinte auch, dass er denkt das ich nicht so glücklich bin. Meinte auch, dass das nichts mit seinen Depressionen zu tun hat und er da schon länger immer mal wieder drüber nachdenkt. Dann hab ich ihn gefragt, ob er mich seit April nur angelogen hat, da meinte er nein zwischenzeitlich ging es. Es ist so ein auf und ab.

Er hatte mir ca ne Woche davor von seinen Depressionen erzählt, dass es kein Auf und ab ist wie früher sondern immer da. Da hab ich dann gefragt ob es daran liegt, dass er mal mehr mal weniger empfindet, er meinte das kann durchaus sein.

So, dann hab ich seiner Mutter geschrieben und sie hatte mir ein Gespräch angeboten. Ich hab ihn dann gefragt ob ich solange bleiben darf. Er hat zugestimmt, meinte zwar er weiß nicht was das bringen soll aber es wäre okay. Er möchte aber auch nicht, dass ich so mega spät nach Hause fahre. Dann haben wir 3 Stunden schweigend zusammen auf den Sofa gesessen und auf einmal gibt er mir einen Shisha Schlauch und meinte wir rauchen jetzt ein Köpfchen und dann haben wir lustige Videos geschaut und haben zusammen gelacht.

Dann hatte ich ein langes Gespräch mit seiner Mutter, sie hatte mir versichert das sie ihm nicht glaubt was die Gefühle angeht und auch nicht glaubt das er sich da großartig Gedanken drüber gemacht hat. Ich glaube auch nicht, dass sie mich da angelogen hat. Sie hat gemeint, das er wieder in ein ganz extremes Loch gefallen ist. Er hat ganz große Existenzängste und ca 1000 Schulden. Das belastet selbstverständlich. Als ich dann von seiner Mutter wieder kam war er wieder ganz anders. Wir haben uns dann geeinigt, dass ich die Nacht noch da bleibe und am nächsten Tag nach Hause fahre.

Er hat sich dann auch bald ins Schlafzimmer gesetzt um in Ruhe was zu zocken, hat aber als ich was gefragt habe ganz normal mit mir geredet. Ich hab mich dann am nächsten Tag nochmal mit seiner Mutter unterhalten sie hat mir dann erzählt, dass sie am Nachmittag zum Arzt wollen, für ein paar Stimmungsaufheller.

Ich hab mich dann geduscht und er wollte kurz auf die Toilette als ich dann wieder rein kam hab ich gesehen, das er an meinem Handy war. Hab ihn darauf angesprochen erst hat er es geleugnet aber dann auch zugegeben. Er fand er lustig und als ich dann gefragt hab was mit einer gemeinsamen Anschaffung passiert, meinte er nur 'Gönn dir Bruder', meinter dann noch 'ich hab dich lieb' und nen Luftkuss hab ich auch noch bekommen. Dann bin ich gegangen.

Ich hab beschlossen mich höchstens nächste Woche wieder zu melden, hab halt auch noch Sachen dort.

Seine Mutter hat mir dann erzählt, dass er beim Arzt war und Pillen bekommen hat die er zwei Wochen nehmen soll und dann nochmal wieder kommen soll. Da ich keine Ahnung hatte wie ich damit umgehen sollte hab ich viel gelesen die letzten Tage. Und man stößt immer wieder auf anderes. Und ich hab jetzt ehrlich gesagt keine Ahnung was ich machen bzw wie ich reagieren soll. Das Bauchgefühl ist ja oft der richtige Ratgeber aber ich möchte nicht auf die Nase fallen.

Hat einer von euch mal sowas erlebt oder davon gelesen oder hat eine Idee? Ich wäre wirklich sehr dankbar

Lg

11.08.2017 18:30 • x 1 #1


Sabine
Hallo und herzlich Willkommen bei uns

ja, ich kenne so etwas, es hilft dir aber nicht, nicht auf die Nase zu fallen. Alleine schon der Gedanke bei dir, zeigt, dass du selbst an dir zweifelst. Dann würdest du das nicht so in den Raum stellen.

Er ist mit sich selbst überfordert. Ihm fliegt so zusagen, das Leben um die Ohren, und er weiß nicht was oben und unten ist. Und es ist sein Problem. Da kannst du wenig wirklich helfen, wenn du nicht selbst fest im Sattel des Lebens stehst.

Stehst du sattelfest im Leben?

Dir alles Liebe

Lilly

11.08.2017 22:47 • #2


A


Er hat Existenzängste und psychische Probleme

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S
Hallo,

ich weiß natürlich, dass es sein Problem ist aber ich will auch das es ihm besser geht.
Ehrlich gesagt nein, ich sitze nicht fest im Sattel. Ich hatte selber Probleme die letzten Jahre und die Beziehung bzw dieses 'nicht könnens' von ihm war noch eine zusätzliche Belastung.

Vielen dank für die Antwort

Lg

12.08.2017 13:42 • #3


K
HI

nur allzu verständlich, dass Du ihn dabei unterstützen möchtest, dass es ihm besser geht und er mit seinen Stimmungsschwankungen besser zurecht kommt. Aber deine Möglichkeiten dazu sind sehr sehr begrenzt. Und wenn Du auch mit Dir selbst einiges zu bewältigen hast, dann kostet Dich das schon eine Menge Kraft, mit Dir auch klar zu kommen.

Du weißt mittlerweile auch, dass seine Schwankungen auch sehr an deinen Kräften zehren. Nicht immer kannst Du sein Verhalten zutreffend einordnen, was zwangsläufig zu Missverständnissen und Meinungsverschiedenheiten führt. Ob die Information und Hilfe über seine Mutter für Dich wirklich hilfreich sind, lasse ich mal dahingestellt. In erster Linie geht es ja um Euch beide und eigentlich sollte die Mutter außen vor bleiben.

Dir würde ich empfehlen, auf Abstand zu gehen. Frage Dich mal selbst, was Dich in dieser Beziehung wirklich hält. Was hast Du schätzen gelernt und wo hast Du deine Probleme damit? Und dann führe ein offenes und vertiefendes ehrliches Gespräch mit ihm. Nur so wirst Du erkennen und erfahren, was Dir diese Beziehung wirklich bedeutet und dass Du nicht (möglicherweise) aus evtl. Gewohnheit oder auch aus Mitleid an dieser Beziehung festhältst .

Wenn Du dir darüber klar geworden bist, wirst Du auch wissen, was Du weiter tun wirst.

12.08.2017 14:03 • #4


S
Vielen dank,

tja es ist ein auf und ab. Ich würde sehr gerne mit ihm ein Gespräch führen und sei es nur zum abschließen, ich befürchte aber das er sich da nicht drauf einlassen würde :/

Lg

12.08.2017 14:06 • #5


K
Hi Sero

es geht nicht nur um ihn, es geht auch um Dich. Wenn er für ein solches Gespräch keine Bereitschaft zeigt, sich nicht öffnen will oder kann, dann wird es auf Dauer für Dich nur belastend sein. Belastend deshalb, weil Du deine Vorstellungen und Wünsche nicht offenlegen kannst und unterdrücken müsstest. Und das - Sero, das kann nicht gutgehen.

Dein Mitgefühl in Ehren, aber Du hast auch ein Recht darauf, Zufriedenheit und Glück zu finden, was eine Zweisamkeit fördern und unterstützen kann.

Du solltest auch an Dich und an deine weitere Zukunft denken. Das Leben leben. Du bist dazu der Architekt - es liegt in deinen Händen und mache Dich nicht abhängig von ihm.

12.08.2017 14:14 • #6


S
Du hast natürlich recht, aber es tut im Moment halt auch noch weh, man hat Hoffnung.
Aber ich werde mich auch erst wieder mit ihm in Verbindung setzen, wenn ich weiß, was mich bei ihm hält.

Lg

12.08.2017 14:21 • #7




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