Feigheit, Bequemlichkeit, Existenzängste.?

E
Was ist es, was Menschen in Beziehungen ausharren läßt, die eigentlich kaputt sind?

Warum wagen sie den Schritt zur Trennung erst (wenn überhaupt), wenn ein anderer an die Stelle des Partners bzw. der Partnerin rückt?

Fehlt der Mut zur Ehrlichkeit vor sich selbst?

Ist es Feigheit, Bequemlichkeit, Existenzangst, Angst vor Einsamkeit...?

Ich kann es nicht verstehen.

Sissi

19.08.2003 01:24 • #1


E
Liebe Sissi,

gute Frage die du da stellst, und selbst ein Betroffener könnte dir wahrscheinlich keine ehrliche und konkrete Antwort geben, was ihn / sie noch an den Partner bindet.

Ich denke mal, es ist ein bisschen von allem was du angesprochen hast, eine Trennung ist oft mit heftigen finanziellen Folgen verbunden, man findet nicht den Mut, alles aufzugeben, weil man ja weiss was man hat, und das Neue ja evtl. schlechter sein könnte. :-/

Das scheint mir oft ein Hauptgrund zu sein, die Angst vor dem Neuen , Unbekannten, die Scheu ein Risiko einzugehen, das Unbekannte in sein Leben zu lassen, wobei man ja nicht weiss, was einen erwartet. Wer denkt schon so positiv, so dass er sich sagt: Ja, das ist es, das will ich, und die alte Beziehung gibt mir nicht mehr was ich brauche um glücklich zu sein.

Viele Menschen wissen nicht einmal, was sie für sich vom Leben erwarten, führen ein armseeliges, verlogenes Leben in einer scheinbar heilen Welt, und wundern sich, warum sie sich so unglücklich fühlen. ???

Sie haben Angst vor der Veränderung, vor den möglichen Konsequenzen für sich, wollen auch oft die eigenen innerlichen Veränderungen nicht wahrhaben, ignorieren sie, und suchen alle möglichen Gründe, um sich bloss nicht zu bewegen.

Sissi, solche Menschen gibt es wohl zu Hauf, und nur jemand der willensstark und zielstrebig ist, wird einen Weg finden, um sein Leben zu verändern, manchmal von selbst, manchmal mit Hilfe eines neuen Partners, der ihm das gibt, was er solange vermisst hat im Leben.

Weisst du, diesen Menschen kannst du auch nicht helfen, sie müssen ganz allein entscheiden, was sie aus ihrem Leben machen, und solange sie sich selbst belügen, und die Lüge leben, werden sie sich nicht von alten Beziehungen, Gewohnheiten und Bindungen lösen können.

Und sollte ein neuer Partner im Spiel sein, und man löst sich immer noch nicht, dann kann es mit der Liebe wohl nicht so weit her sein, denn ich glaube, dass Liebe stärker ist als alle Zwänge und Bindungen.

Sissi, ich denke solche Menschen muss man ihr Leben leben lassen, entweder sie arrangieren sich mit der lauwarmen Suppe, oder sind irgendwann so frustriert, dass sie nicht anders können, als etwas zu verändern.

Solltest du auf solch einen Menschen warten, erhoffe dir nicht zuviel, lebe dein Leben, schau auf dich, und auf das was du willst, und WO du es bekommen kannst.


Es grüsst dich

Thilde

19.08.2003 16:58 • #2


A


Feigheit, Bequemlichkeit, Existenzängste.?

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E
Liebe Thilde,

Recht hast Du, vorallem damit, dass viele Menschen nicht einmal wissen, was sie vom Leben erwarten und in einer scheinbar heilen Welt leben. Oft merken sie gar nicht, dass sie unglücklich sind. Sie werden verbal aggressiv, neidisch auf Kleinigkeiten, pessimistisch, unzufrieden u.a.

Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt übermäßig viele dieser Menschen. Gerade, was Beziehungen betrifft.
Für mich spiegelt sich dies auch in vielen Beiträgen des Forum's wieder. Entweder versinken die Leute in Trauer oder Unverständnis über das Verlassenwordensein nebst Art und Weise, versuchen alles nur mögliche Negative des anderen hervorzukehren, suchen nach ständig neuen, oft absurden Erklärungsversuchen für das Verhalten des anderen usw., statt sich selbst anzuschauen, in sich hineinzuhören, ehrlich zu sagen: 'Eigentlich war schon lange ein Riss drin.', zu gucken, was brauche ich eigentlich, was will ich eigentlich.

Sicher ist es schwer, verlassen zu werden, vorallem, wenn doch eigentlich alles 'in Ordnung war'.
Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass ein/e PartnerIn einfach so geht, sich einer bzw. einem anderen zuwendet, wenn eigentlich alles 'Ordnung war'.
In einer Beziehung lebt man so eng und intim zusammen, dass man spürt, wenn etwas nicht stimmt, auch wenn es nicht immer gleich in Worte zu fassen ist. Der Gedanke daran, so jahrelang zusammenzuleben, ohne Dinge anzusprechen, erschreckt mich.

Immer wieder sehe und erlebe ich im Umfeld, bei Bekannten usw. ähnliche Beziehungen. Selbst meine Eltern lebten in dieser Art und Weise lange zusammen.

Mein damaliger Mann konnte mein Beenden unserer Beziehung nicht verstehen. Er meinte, er hätte nicht getrunken, mich nicht geschlagen und sei nicht fremdgegangen, gleiches auch bei mir, warum ich denn gehen würde. Es hat mich sehr traurig gemacht, dass solche Dinge im Vordergrund standen und nicht Tatsachen wie: keine gemeinsame Basis, grundverschiedene Lebenseinstellungen usw.

Ich glaube, ich fange an zu beschließen, ohne Partner leben zu wollen, auf die positiven Eigenschaften einer Partnerschaft zu verzichten zugunsten all dieser negativen Dinge, die am Ende nur Leid bringen.
Ich warte und hoffe lieber auf niemanden, sondern schaue und vertraue auf mich. Ich sehe den Sinn meines Lebens und habe ihn gefunden. So kann ich glücklich sein, nicht nur mit einem Partner.

Schade, dass es so viele Menschen ohne Rückrad gibt, die einem Traum nach heiler Welt nachlaufen, den sie gar nicht leben.

Liebe Grüße liebe Thilde

Sissi

19.08.2003 23:49 • #3


B
Ja, es ist sicher Feigheit und Bequemlichkeit, es sind sicher Existenzängste, es ist aber sicher auch die Angst, jemandem wehzutun, den man geliebt hat. Aber vor allem ist es das Wissen, alles aufzugeben, was einem lieb war, nur weil es mit dem Partner nicht mehr stimmt. Und wenn Du den Schritt gemacht hast, merkst Du, wieviele Dinge, die Du schön fandest und mit Deiner Beziehung garnicht wirklich was zu tun hatten, Dir plötzlich fehlen. Sei es Dein Zuhause, was Du verlierst, Dein Kind, was Du nicht mehr sehen kannst wenn Du willst, Deine Freunde, die Du automatisch verlierst, weil nicht beide zusammen mit ihnen zusammen sein können, ein Schwätzchen mit dem Nachbarn im Garten und nicht zuletzt einen Menschen, mit dem Du jahrelang ein vertrautes Verhältnis hattest, was ohne Liebe nicht mehr existieren kann.
Und dazu kommen dann ganz viele Kleinigkeiten, die Dich früher vielleicht sogar manchmal genervt haben,wie z.B. das Mähen Deines Rasens, das Füttern des Kaninchens deines Kindes, Dein Hobbyraum, Deine Terrasse auf der Du früher den Sommer genossen hast. Es ist alles weg, nur weil Deine Gefühle für den Partner sich verändert haben.
Und deshalb haben dann auch die bösen Verlasser nach ihrem Entschluß nicht wirklich ein schönes Leben, zumindest, wenn sie nicht bereit sind, sich sofort in die ander Beziehung voll einzubringen und somit alles zu verdrängen sondern gewillt sind, ihre alte Beziehung und die Trennung erstmal zu verarbeiten. Die, welche verdrängen werden irgendwann später davon eingeholt.

Liebe Grüße
Euer Balou

20.08.2003 18:01 • #4


E
In eine Beziehung kann niemand einbrechen wenn alles in Ordnung ist. Es mag ja sein, das es Feigheit und Bequemlich keit ist, diesen Schritt zu tun wenn da jemand anderes ist. Aber ist es nicht auch die Bequemlichkeit des anderen, der verlassen wurde, nicht früher etwas zu tun? Ich habe mir diese Frage sehr sehr oft gestelt nachdem mich meine Ex verlassen hat und einen anderen hatte. Ich habe versucht, bei mir meine eigenen Fehler zu suche und ich habe sie gefunden. Und das treffendste was mir eingefallen ist Man glaub zu wissen was der andere möchte und wenn ich so darüber nachdenke dann laufen mir schon die Tränen an den Wangen herunter, weil ich erkannt habe, das alles was ich getan habe aus meiner Sicht Richtig für sie war, aber ich es eben nur glaubte. Es hat nichts damit zu tun das ich wer weiß was für Schuldgefühle habe, es hat etwas damit zu tun das ich erkannt habe, das ich an mir hätte was ändern müssen, diese Einsicht aber leider auch zu spät kommt. Ich habe nicht einmal Haß oder Wut im Bauch, ich verstehe sie sogar. Ich könnte ihr vorwerfen nie etwas gesagt zu haben und müßte mir dann vorwerfen nie etwas gemerkt zu haben. Es ist so iIrrsinn dies alles zu verstehen und gleichzeitig zu wissen, man kann ja nix mehr tun, es ist vorbei. Es ist schade, das man die Punkte die man für sich erkennen tut nicht mehr Besprechen kann, nicht mehr ändern kann. Und es sind meist Punkte die beide betrafen, also macht es ja auch keinen Sinn sie zu ändern, obwohl man sie doch gerne ändern würde. Es ist viel so das die Liebe weg ist, aber ist sie denn wirklich weg? Oder ist sie nur abgetaucht? Sind es evtl. nur Oberflächligkeiten die einem das Gefühl geben die Liebe ist weg? Es kann denke ich nicht zu sehr am Charakter liegen, weil der Ändert sich im Normalfall nicht zu sehr und wenn man Jahre lang Glücklich war, dann kann es doch eigentlich nichts geben was man nicht ändern könnte, was so schwer wiegend ist das man sich nach sehr langer Zeit trennt. In lezter Zeit höre ich so oft von Trennungen, es gibt sich keiner mehr wirklich Mühe und das ist doch so schade. Ist eine langjährige Beziehung es nicht Wert wieder geflickt zu werden? Mit flicken meine ich nicht Löcher zu stopfen, sondern eben manchmal sich auch wieder neu zu finden, alle Probleme die es gab mal richtig zu lösen. Es ist klug von mir so zu reden, aber ich habe darin ja auch versagt. :'(

Für mich habe ich das Gefühl, wenn ich jetzt genau den gleichen Fehler begehe, diese Bequemlichkeit, es ist eben vorbei, da ist ein andere, ich trauere und finde auch irgendwann heraus es ist besser so, genau das selbe zu tun und das möchte ich nicht. Ich weiß das sie es verdammt Wert ist um sie zu kämpfen, und kämpfen heißt nicht sie zu bedrängen, sondern den richtigen Weg zu finden und sie nicht abschreiben mit dem Gefühl sie wird auch schon leiden und wenn nicht jetzt dann eben später. Ich liebe sie und möchte nicht das sie leidet, egal zu welchem Zeitpunkt. Leider muss ich sagen das ich den richtigen Weg noch nicht gefunden habe, aber ich bin überzeugt ihn auch gehen zu wollen, weil es das ist was mich Stolz macht, nicht aus Bequemlichkeit und Feigheit vor meinen eigenen Schmerzen aufzugeben. Ich möchte es wenigstens versuchen.

So, ich hoffe ich bin nicht zu sehr vom Thema abgewichen .

LG Charly

20.08.2003 21:47 • #5


V
[...] es hat etwas damit zu tun das ich erkannt habe, das ich an mir hätte was ändern müssen, diese Einsicht aber leider auch zu spät kommt.

Ich möchte da gern einspringen, Charly, denn ich glaube, dass es ganz einfach vielen Personen so geht, wie von Dir beschrieben. Ich glaube aber auch, dass die Situationen drastische sein *müssen*, um eigene Verhaltensweisen tatsächlich zu erfassen und auch nur in Nuancen dauerhaft ändern zu können. Einschneidende Erlebnisse. Geburt eines Kindes, Verluste, Krankheit...

Und selbst dann... Dann ist diese Variation der eigenen Persönlichkeit nicht etwas was man rational bewerkstelligen kann, sondern etwas was sich durch ein Erlebnis von selbst in Gang setzt. Meine Meinung.

Wieviele Menschen (inklusive mir) konnten sich noch nicht mal willentlich und *dauerhaft* vom Zig. lösen? Persönlichkeitsstrukturen, die seit unserer Geburt in uns geprägt wurden sind natürlich noch viel tiefer verankert, als die pure Gewohnheit und Abhängigkeit zur Zig. zu greifen.

Ich weiß dass das rauchen mir nicht guttut. Und trotzdem habe ich es nicht beendet. Es würde mir aber mit hoher Wahrscheinlichkeit absolut leicht gelingen, wenn da ein Tumor wäre, den man mir gerade noch rechtzeitig operativ entfernen könnte...

Wieder sind wir beim Vergleich... Auch in einer Partnerschaft merkt man, wenn etwas nicht glatt läuft. Aber es läuft doch. Der Wille, da etwas zu ändern kann vorhanden sein, aber ist nicht stark genug, um eine Änderung des Verhaltens einzustellen, weil die konkrete Bedrohung fehlt. Schliesslich hat man ja eh noch die Beziehung. Kommt dann mal der Big-Bang, gleichzusetzten mit dem Tumor, dann wird einiges möglich. Aber selbst dann kommt es auf die Nachbehandlung an...

In dem Sinne,

Voy.

20.08.2003 22:42 • #6


E
Hi Voy,

ich versteh schon was du meinst und du hast ja auch verdammt Recht. Bei mir war es schon so, das ich es auch vorher gemerkt habe, ich mir meine Gedanken dann auch gemacht habe, etwas versucht habe. Aber die Zeit, die hatte ich einfach nicht mehr, der Big Bang kam dann doch schneller als erwartet, bzw. ganz ehrlich habe ich ihn nicht erwartet. Aber mir war schon bewusst, da stimmt etwas nicht, natürlich konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht einordnen, nicht verstehen und meine Versuche, einen Weg einzuschlagen um es rauszufinden wurden einfach überrollt da sich die Situation innerhalb weniger Stunden komplett geändert hatte. Dadurch war ich geschockt, der Tumor den du Beschreibst, der trat in das Leben ein ohne Rücksicht auf Verluste, es dauerte eine Weile bis ich wieder auf stehen konnte und meine Gedanken fort setzen konnte, aber eben unter völlig anderem Gescihtspunkt. Und vielleicht ist es ja das es sich bei mir selbst in Gang gesetzt hat, und ich dieses eben für mich spüre und es zu deuten weiß.

Aber was meinst du mit Nachbehandlung? Mag sein das ich derzeit so durch den Wind bin das ich einfach nicht verstehe. Ich habe schon das Gefühl, das es zum jetzigen Zeitpunkt sehr wichtig ist was und wie ich es tue, dies wird mit sicherheit auch Entscheident sein für den Verlauf des ganzen, jedoch weiß ich nicht, ob die Zeit der Ohnmächtigkeit und des wieder selber findens einfach zu groß war.

LG Charly

20.08.2003 23:06 • #7


E
Hallo,

Balou, Deinem letzten Absatz muss ich widersprechen. Ich bin eine 'Verlasserin' und war gewillt, meine Beziehung zu verarbeiten, statt direkt in eine andere Beziehung hineinzugehen. Genau das wollte ich nämlich nicht. Ich wusste, wenn ich nicht gehe, dann spätestens, wenn ich jemanden anderen treffe. Aber das finde ich dem Partner gegenüber unfair, denn dann ist der Trennungsgrund eine 'andere Person' statt der eigentlichen Gründe. Es besteht aus meiner Sicht Gefahr von Wiederholungen.

Es ist ja so schön einfach zu sagen: 'Ich liebe eine/n andere/n.' Es ist schwer, sehr schwer, auf die eigentlichen Probleme zu sehen, Verhaltensweisen, Einstellungen (auch die eigenen) zu reflektieren und Konsequenzen zu ziehen. Entweder ist da noch was zu machen, weil gewisse, grundlegende Dinge stimmen und es eigentlich eine Ansammlung von Oberflächlichkeiten bzw. Kleinigkeiten ist, die zur Trennungsabsicht führen, oder es ist so kaputt, dass nichts mehr vorhanden ist, was zusammenhält.

Ersteres braucht Zeit. Ich glaube nicht, voyager, dass sich unter 'konkreter Bedrohung' etwas verändert. Dann ist die Situation schon viel zu verfahren. Zu viele Dinge müßten sich in zu kurzer Zeit verändern.
Nur wenn das Bewusstsein, ständig an seiner Beziehung arbeiten zu müssen, nichts zu selbstverständlich werden zu lassen, vorhanden ist, dann besteht aus meiner Sicht eine Chance, rechtzeitig Probleme zu erkennen und gemeinsam daran zu arbeiten.

Vielleicht sind die Bequemlichkeit, das Gefühl, eigentlich ist da was, aber noch dampft's ja nicht, die Gründe dafür, Probleme nicht frühzeitig anzugehen, um die Beziehung instand zu halten.

Ich weiß nicht, wie es ist, wirklich tiefe Liebe, die über längere Zeit gewachsen ist, für einen Partner zu empfinden. Ich denke nur immer, wenn so etwas entsteht, wie kann es dann zur Trennung kommen? Spätestens wenn man merkt, da verändert sich etwas, fängt man an nachzudenken, zu sprechen, gemeinsam zu verändern. So wichtig ist einem doch der andere, oder?

Gern würde ich mal Paare hören, die so schon lange zusammenleben. Wie machen sie das? Aber das ist dann wohl hier nicht der richtige Raum.
Kennt eigentlich jemand dazu einen Chattroom im Internet? Bestimmt nicht. Es gibt ja oft nur was für Probleme.

Seid alle gegrüßt

Sissi

20.08.2003 23:21 • #8


S
Hallo Sissi,

Gern würde ich mal Paare hören, die so schon lange zusammenleben. Wie machen sie das? Aber das ist dann wohl hier nicht der richtige Raum.

also, wenn dir fast 11 Jahre reichen, kann ich es ja mal versuchen :)

Ich glaube nicht, voyager, dass sich unter 'konkreter Bedrohung' etwas verändert. Dann ist die Situation schon viel zu verfahren. Zu viele Dinge müßten sich in zu kurzer Zeit verändern.

bei uns war es so, dass es die konkrete Bedrohung gebraucht hat.........und wir hatten das Reden in all den Jahren nicht eingestellt........es schien alles okay, aber.......

mich hatte es in den letzten Jahren sehr gestört, dass wir wenig bis nichts mehr außerhalb unserer 4 Wände gemeinsam gemacht haben und ich habe es oft angesprochen, es ist bloß irgendwie nicht als Problem bei ihm angekommen, für ihn war alles gut, wir lieben uns, wir schauen gemeinsam in die Zukunft, seine Standardantwort : ich brauch keine anderen Menschen, ich brauch nur dich

klingt prima, oder? wer wünscht sich das nicht? und es war auch nie so, dass er irgendwas dagegen hatte, wenn ich Freunde besucht habe, auch mal über' s Wochenende.weg war, bloß mitkommen wollte er nicht.

ehrlich gesagt, hab ich auch erst gemerkt, wie sehr mir die gemeinsame Freizeitgestaltung, gemeinsame Freunde fehlen, als ich über' s Internet einen Mann kennengelernt habe, mit dem das ganze Leben plötzlich so leicht und vielseitig erschien........und habe ein Wochenende bei meiner Freundin, zudem mein Mann natürlich auch nicht mitkommen wollte, dazu benutzt, den anderen endlich kennenzulernen.

Wir haben uns dann auch real total gut verstanden und es endete an dem Tag, wo es nach dem tiefen Verständnis füreinander enden musste......

als ich an dem Abend nach Hause kam, hatte mein Mann alles herausgefunden, er war dann doch misstrauisch geworden und hat meine Mails gelesen, um Klarheit zu bekommen.........die er danach auch hatte......

das war im März und im ersten Schmerz und in seiner Verletztheit wollte er mich sofort verlassen, sein Urvertrauen zu mir war natürlich durch diesen Betrug weg :(

mittlerweile sind einige Monate in' s Land gegangen, die nicht einfach waren........ich habe nach wie vor Mail- Kontakt zu dem anderen, habe ihn auch nochmal gesehen, aber es ist zu keinen Körperlichkeiten mehr gekommen......wir sind uns wichtig und ich möchte ihn auch als Menschen nicht verlieren, wir haben soviele Gemeinsamkeiten, wie man es nicht oft findet. er ist auch verheiratet und hat 2 Kinder, es stand auch nie zur Debatte, dass wir unsere Partner verlassen wollen, um es gemeinsam zu probieren.

und in unserer Ehe ist seitdem und trotz aller Probleme, die durch mein Fremdgehen entstanden sind, einiges passiert :D
mein Mann hat sich einen Verhaltens- Therapeuten gesucht, weil er gemerkt hat, dass er es im Laufe der Jahre verlernt hat, auf andere Menschen zuzugehen, er ist sich selber ein bisschen abhanden gekommen und hat das sehr deutlich gemerkt, als es niemanden gab, mit dem er hätte reden können, als bei uns alles voller Verzweiflung und Trauer war.

wir reden viel, wir untermehmen endlich wieder was zusammen, wir wollen es gemeinsam schaffen und ich fühle uns auf einem guten Weg :)

ich bin sehr froh, dass er mir verzeiht, aber mir ist auch klar, dass es Zeit brauchen wird, bis sein Vertrauen zu mir und sein Vertrauen zu sich selbst wieder festen Boden unter den Füßen hat..........

was ich wichtig in unserer Auseinandersetzung fand und finde, ist, dass wir verbal auf einer Ebene geblieben sind, die von Respekt und Achtung vor dem anderen geprägt war, dass keine Worte gefallen sind, die die Verletzungen noch schlimmer gemacht hätten.........aber das Wichtigste ist, dass wir beide daran arbeiten wollen, unsere Beziehung in Zukunft so zu gestalten, dass jeder für sich und wir miteinander in dieser, unserer Ehe gut leben können.

seawave


22.08.2003 15:30 • #9


E
du drehst jetzt das fremdgehen als lösung deines ehemaligen problems hin. du drehst es so, bis er schuldgefühle genug hatte um dein fremdgehen auf sein verhalten zu schieben. kommt dir das nicht ziemlich abartig vor?

er macht eine verhaltenstherapie, na klar, da steht er ja schon als der schuldige, der fehlerhafte da. und du? du solltest eine therapie machen! du hättest ihn ja auch verlassen können wenn dir deine vogelfreiheit so wichtig ist und du jedes wochenende herumjohlen willst.

dein partner wird hoffentlich draufkommen auf diese absurde falscheinschätzung der situation, und ich bin überzeugt er WIRD früher oder später draufkommen, und wird dir nie mehr vertrauen, bzw. wird immer zweifel haben........zeitweise kann er sich vielleicht einreden es passt schon aber die wahrheit kommt dann doch durch!

viel glück du kannst es brauchen,

an alle anderen: ihr nehmt doch diesen beitrag nicht ernsthaft als beispiel für eine funktionierende beziehung über lange zeit!!? (funktionieren kann vieles, aber es geht nicht nur ums funktionieren, aber ist es deshalb richtig und gut)

23.08.2003 11:14 • #10


E
Hallo frost,

als Ehepartner von seawave muss ich ihrer Beschreibung unserer Ehe einfach mal zustimmen.
Mein lieber frost, wer lesen kann, ich muss das immer wieder feststellen, ist klar im Vorteil.
Und dann muss man das Gelesene auch noch verstehen, das scheint ja überhaupt das Schwierigste dabei zu sein. Das hat dann etwas mit Kommunikation und gegenseitigem Verstehen zu tun, und da scheinst du ja eher ein Defizit zu haben.
du drehst jetzt das fremdgehen als lösung deines ehemaligen problems hin.
Wo steht das denn bitte?
du hättest ihn ja auch verlassen können wenn dir deine vogelfreiheit so wichtig ist und du jedes wochenende herumjohlen willst.
Auch diese, deine Aussage zeigt mir , dass du nichts von dem Text verstanden hast. Es ging seawave überhaupt nicht um S.. Sie hat jemanden kennengelernt, der ihr menschlich sehr viel bedeutet, und sie sind einmalig im Bett gewesen. Natürlich hat mir das sehr weh getan, aber das alleine wäre für mich kein Grund mich von ihr zu trennen. Die Gründe für unsere Krise liegen nämlich tiefer, wie seawave sie oben richtig beschrieben hat.
bis er schuldgefühle genug hatte um dein fremdgehen auf sein verhalten zu schieben.
er macht eine verhaltenstherapie, na klar, da steht er ja schon als der schuldige, der fehlerhafte da.
Siehste, da ist sie wieder diese einfache, verquere Denke, die nur mit Schuld und Sühne arbeiten kann. Das hat dann mit gleichberechtigter Partnerschaft nichts mehr zu tun. Indem du deinen Partner als an der Situation schuldig hinstellst, nimmst du ihm die Möglichkeit gleichwertig zu sein. Sätze wie „Du bist selber schuld daran, dass ich mit dem anderen im Bett gelandet bin sind nie gedacht, geschweige denn gesagt worden, da es der Situation überhaupt nicht gerecht geworden wäre.
Wir haben sehr viel miteinander gesprochen und Bestandsaufnahme gemacht ( das ist glaube ich sehr wichtig, das sollten Paare wirklich mal in lockeren Abständen machen, um sich den eigenen Standpunkt, die eigene Befindlichkeit klarzumachen ) , kurzum: wo stehe ich, wo steht mein Partner. Heraus kommt dabei, dass seawave unzufrieden in der Beziehung ist, aber durchaus in der Lage ein Leben auch ohne mich zu führen. Sie hat die sozialen Kontakte, das positive Denken ( nein, sie hätte sich nicht in eine Beziehung mit dem anderen Man gestürzt ). Ich kann mir das für mich nicht so einfach vorstellen. Ich pflege keine sozialen Kontakte mehr, das scheine ich, aus welchen Gründen auch immer, verlernt zu haben. Ich bin nicht mehr der Optimist, der sich auch an den kleinen Dingen erfreuen kann. Ich hätte ein Riesenproblem, wenn ich jetzt alleine durch das Leben gehen wollte.
Das hat mir die Augen geöffnet, schmerzhaft, aber für mich unumgänglich und dafür musste ich mich auch sehr reflektieren, am Anfang sicherlich noch mit dem Gedanken ich tue das für seawave, aber sobald ich den Faden aufgenommen hatte, wurde mir sehr schnell bewusst, dass das nur mit mir zu tun hat, und ich mich unter zur Hilfenahme einer Therapie wieder dahin bringen muss, wo ich vor ein paar Jahren mal war.
Eine funktionierende Beziehung wollen wir auch nicht, die hatten wir in den letzten Jahren, das ist etwas für Paare, die eben nicht mehr miteinander reden, oder mit reden nicht weiterkommen, die sollten sich getrost trennen, das ist besser als nebeneinander zu leben, ohne den anderen wirklich zu verstehen.

Gruss Dierk

23.08.2003 15:33 • #11


E
Hallo seawave, hallo Dierk,

Respekt! Eure Beiträge zu lesen tut mir sehr gut. Endlich mal echte Beziehung, ohne Schuldzuweisungen und Depressionen, ganz so, wie ich es mir eigentlich vorstelle, nur halt immer mehr den Glauben daran verliere. Eure Beiträge haben ein wenig zum Gegenteil (was den Glauben betrifft) beigetragen.

Anscheinend hilft manchmal doch eine 'konkrete Bedrohung'. Ich bin überrascht von dem Verhalten Deines Mannes. Ich weiß nicht, ob ich so einen Seitensprung verzeihen und jemals wieder vertrauen könnte. Es spricht sehr für Deinen Mann, sich therapeutische Hilfe zu holen und dies nicht nur für Eure Beziehung zu tun, sondern für sich selbst.

Solche Beiträge, wie die von frost, sollten großzügig überlesen werden. Es bringt nichts und es lohnt nicht sich dazu zu äußern. Ich wundere mich immer wieder, was solche Leute sich anmaßen, Schuldzuweisungen vorzunehmen. Naja, die gibt's eben überall.

Ich wünsche Euch eine nicht funktionierende, sondern glückliche Ehe. Danke für Eure mutmachenden Beiträge!

Sissi

23.08.2003 22:59 • #12


E
Hi, bin gerade eine Verlassene. Nach 4 Jahren meinte mein Freund, dass er unsere ganze Beziehung überdacht hätte und es so 100%-ig nie gestimmt habe. Wir hatten mal gute Zeiten und mal weniger gute und er könne mittlerweile nur noch an die schwierigen denken. Es gäbe zwar noch Gefühle für mich, jedoch nicht mehr so stark wie anfangs. Mittlerweile sind wir getrennt, bewohnen jedoch die nächsten drei Monate noch die gleiche Wohnung. Um auf den Punkt zu kommen: Selbstverständlich hatten wir unsere Streits, welche zwar auch manchmal lautstark ausgeführt wurden, jedoch nie wirklich ernsthaft und mit der nötigen Wichtigkeit ausgewertet wurden. Meist schliefen wir eine Nacht darüber und dann war alles wieder in Ordnung. Ich habe auch noch nie eine Beziehung gesehen in der alles in Ord´nung war - überall gibt es ein Auf und Ab. Also wollen wir es alle immer so machen, dass wir jemand anderes in unser Leben lassen, wenn es mit dem alten Schlüssel schwierig wird. Wenn wir plötzlich einen Schuss vor den Bug bekommen, wachen wir doch manchmal erst wirklich auf. Natürlich sehen wir häufig lange Zeit, dass wir etwas ändern müßten aber reagiert man nicht erst vernünftig, wenn man sich den Ernst der Lage auch völlig bewußt wird. Es ist genau wie mit der Gesundheit, man ändert erst was an seinem Verhalten, wenn man krank wird oder ist es nicht so. Wer ist denn schon so perfekt und macht immer alles richtig im Leben - ich kann das von mir nicht sagen. Sollten wir nicht lieber die Energie, welche wir in eine neue Beziehung stecken würden, lieber in die alte investieren? Wir sind mittlerweile eine Generation von Wegläufern geworden - wenn es schwierig wird, dann gehe ich eben. Selbstverständlich gibt es für alles Grenzen. Körperliche Gewalt etc. sehe ich nicht als Schwierigkeit sie ist einfach nicht zu entschuldigen aber oftmals sind es ja häufig nur kleine Dinge, die uns zum Traummann/Traumfrau feheln und so etwas gibt es einfach nicht. Wir stellen oft Erwartungen an unseren Partner, die dieser nicht erfüllen kann und meistens soll er seine/ihre Fehler ja auch noch selber sehen und ändern. Ich habe mittlerweile meinen Bugschuss hinter mir, bin aufgewacht und hätte auch gern etwas an mir geändert, jedoch wird mir die Chance hierzu verwehrt und dies ist für mich das Schlimmste. Ich habe letztlich in den vergangenen 4 Jahren kleine Fehler begangen, genau wie mein Partner, oder nein, ich muss ja jetzt sagen Ex-Freund (tolles Wort), auch. Ich habe immer nur gedacht all die 1.000 guten Kleinigkeiten, welche man in einer Beziehung füreinander tut würden auch zählen - falsch gedacht! Ich denke jede Beziehung besteht aus Bequemlichkeit und man baut sich doch auch miteinander über Jahre eine Existenz auf, welche man nicht einfach so über den Haufen schmeißen will aber Liebe ist doch auch mit im Spiel, oder? Sind nicht eigentlich die viel bequemer, die einfach alles hinschmeißen und letztlich nicht lieber alles versuchen um etwas, was ja nicht nur auf Sand gebaut ist, auch zu retten? Es ist doch viel leichter wegzulaufen. Klar danach geht ja bestimmt wieder irgendetwas von vorne los und gibt es hier irgendwann mal Probleme, na dann kann ich doch einfach wieder alles hinschmeißen! Ich habe für meine Zukunft Angst davor immer wieder an Hinschmeißer zu geraten - gibt es denn keine Kämpfer mehr. Ich finde es so anstrengend und ermüdent immer wieder von vorne beginnen zu müssen und nie wirklich auch mal den Gedanken an immer festhalten zu können zu leben. Sehe ich das denn tatsächlich allein so?

27.08.2003 11:25 • #13


T
Hallo Browny,

genau diese Gedankengänge hatte und habe ich auch. Muss man immer gleich alles hinschmeißen? Kann es denn wirklich sein, dass plötzlich alle Gefühle wie weggewischt sind und man sich den anderen nur noch wegwünscht? Warum sieht mann/frau immer nur noch das Negative in seinem Partner? Warum entsteht plötzlich oft soviel Hass gegen den anderen?

Ich habe, wie du, eine ähnliche Situation durchgemacht. Wir waren 3 Monate getrennt. Doch nun wollen wir es nochmal versuchen. Für mich war die ganze Zeit klar, dass ich meine Beziehung nicht aufgeben möchte. Aber meine Freundin hatte ihre Gefühle zu mir blockiert und war ebenfalls der Meinung, sie würde für mich nicht mehr genügend empfinden.

Heute sieht sie es anders und wir sind wieder glücklich zusammen. Wir verdrängen dabei jedoch nicht die Probleme, die die Krise ausgelöst haben. Aber wir konzentrieren uns jetzt viel mehr auf die positiven Seiten unserer Beziehung. Ich genieße unser Zusammensein jetzt viel mehr und rege mich nicht mehr über das alles auf, was mich früher mal gestört hat. Die massiven Differenzen müssen jedoch natürlich ausgeräumt werden - auf beiden Seiten. Daran wollen wir arbeiten.

Ich finde, wenn man jemanden kennen und lieben lernt, muss man auch mit seinen Verhaltensweisen leben können. Ein Mensch ist, wie er ist. Und wenn überhaupt, sind es die dummen Angewohnheiten, die man eventuell ändern kann. Alles andere wäre verbiegen. Und das ist, was viele an dem anderen versuchen :-/...

Du hast Recht: Den Ernst der Lage erkennt man oft erst, wenn es schon zu spät ist. Das musste auch ich erfahren.

Und wenn man (auch wenn erst nach der Trennung) erkennt, wie sehr man den anderen noch liebt, sollte man es nochmal versuchen. Denn den alten Partner kann man doch viel besser einschätzen als einen potenziellen neuen. Wenn man abwägt und sich klar ist, dass man sich ein weiteres Zusammenleben noch vorstellen kann, sollte man die Chance nicht ungenutzt bleiben.

Ich ziehe dieses vor, anstatt wieder neu lernen zu müssen, mit dem neuen Partner klarzukommen - mit all SEINEN Macken und Mucken. Und schließlich muss dieser ja auch mit meinen Macken klar kommen ;D. Ist da das Risiko dann nicht viel größer, dass es wieder schief geht?

Als ich überlegte, wieder zu meiner Freundin zurückzugehen, sagte mein bester Freund zu mir: Es ist doch egal, ob du es nochmal versuchst oder eine neue Beziehung beginnst. Wenn es schief geht, stehst du wieder vor einem Scherbenhaufen - und es tut weh!

Und ich finde, er hat Recht - zumindest wenn man wirklich ernsthaft an seiner bisherigen Beziehung arbeiten will und an sie glaubt!

Klar, jeder soll natürlich für sich entscheiden! Aber weglaufen bringt am allerwenigsten. Und das ist oft der Fall. Ich bezweifle nur, dass diese Leute dann auch ihre Beziehung verarbeiten, ihre Fehler analysieren und so bereinigt in die neue Beziehung gehen. Somit werden die alten Fehler auch dort wieder auftauchen.

Ich weiß, es hört sich sehr allgemein an. Aber ich glaube, dass es in vielen Fällen tatsächlich so ist.

Da mich das Thema im Moment immer noch sehr beschäftigt, interessieren mich eure Meinungen dazu. Kritik ist also willkommen 8)!

LIebe Grüße

Tutangus

27.08.2003 12:12 • #14


E
Hallo Tutangus,

vielen Dank für deine Meinung.

Das ist es ja gerade was ich meine, die Menschen beenden etwas, weil die Arbeit und die Veränderung ihres eigenen Verhaltens ja auch eine Änderung in ihrer Beziehung mit sich bringen würde und ich denke, dass dieser Schritt vielen Menschen einfach zu schwer ist. Somit beginnen sie etwas neues und nehmen die alten Verhaltensweisen und Fehler mit. Rummsbumms wieder vorbei. Ich weiß, man kann das nicht verallgemeinern - ich beneide dich für deine Chance, ich hätte sie auch gern. Manchmal habe ich ja auch etwas Hoffnung, dann geht es mir mal wieder einen Tag ganz gut. Dann sprechen wir miteinander und dein Gegenüber sieht alles nur schlecht und schwarz und egoistisch und schwupps stehst du wieder am offenen Fenster. Ich würde auch gern mal so stark sein und sagen vorbei und es gibt wieder einen neuen Anfang, nächstes Mal wird es besser. Ich gehe hier durch die kleine Stadt und an jeder Ecke springt er mir entgegen. Eine Erinnerung jagt die nächste. In unserer Wohnung hängt noch sein Geruch. Ich ertappe mich dabei, wie ich an seinen Sachen rieche und es haut mich um. ich versuche mich krampfhaft abzulenken und meine Gedanken kreisen nur um ihn. Wie kannman sich nur so schnell ablieben? Es sind mal gerade 14 Tage her, seit unserer Trennung, wenn ich hier lese, dass es manchen noch nach Monaten schlecht geht, dann wird mir ganz anders - wie soll man dass nur überleben. Wir werden uns zwangsweise noch häufig sehen, wie werde ich damit fertig etwas zu sehen, was ich nie mehr in den Arm nehmen kann. Warum werde ich den Wunsch des Uhrenzurückdrehens nicht los. Warum kann ich mich jetzt nicht einfach auf die anderen Dinge in meinem Leben konzentrieren? Ich finde alles einfach so bitter, gerade wenn du das Ende nicht kommen siehst, sondern es dir von jetzt auf gleich um die Ohren gehauen wird. Ich mag keinerlei Zeit mehr zu Hause verbringen - dort laufe ich wie ein Löwe im Käfig auf und ab und warte auf ihn und wenn er dann kommt ist unser Verhalten so schrecklich und außerdem ist er immer nur auf der Durchreise da. Befreundet bleiben will er mit mir - vielleicht soll ich mich dann auch noch am besten mit seiner zukünftigen Freundin anfreunden, na vielen Dank auch! Freunde sein ist ja auch was aber das kann einem doch nicht reichen, der jemanden liebt. Gebt mir doch mal einen Tip wie man sich ganz schnell ablieben kann oder vielleicht eine kleine Abstumpfungsanleitung!

Chiao Browny!

27.08.2003 13:13 • #15


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