Er hat sich getrennt und will reden

Hallo ihr Lieben,

ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben. Denn die Menschen um einen rum, können derart Gefühle und Gedanken niemals so gut nachvollziehen, wie jmd es kann, der (leider) in derselben Situation steckt.

Mein Ex und ich haben uns vor etwa 2,5 Monaten nach vorherigen 3,5 Wochen hin und her und Kampf meinerseits (der ein oder andere mag das kennen) getrennt.
Wir waren 8,5 Jahre zusammen (Fernbeziehung, Distanz 70 km).

Als er die Trennung aussprach, die sehr unschön am Telefon endete, stand ich unter Schock. Ich habe mir die Trennung quasi selber abgeholt, weil ich die Ungewissheit nicht mehr ausgehalten habe und die Zeichen so schlecht standen, dass er einsieht, dass auch er was für die Beziehung tun müsste, sich reflektieren müsste,... damit es funktionieren kann.

Habe nachdem er die Trennung aussprach direkt unter Schock alles, was nötig ist Abstand zu bekommen in die Wege geleitet. Sprich FB Freundschaft beendet, Nummer gelöscht, seine Sachen noch am selben Tag per Post verschickt. Ich hab innerhalb von 20 Minuten dafür gesorgt, dass wir keinen Grund mehr haben, miteinander in Kontakt zu treten. Das habe ich absolut gebraucht, denn sonst hätte ich das nie geschafft. Danach bin ich in ein tiefes Loch gefallen.
Ich habe ihn sehr geliebt. Ich konnte einfach nicht begreifen, dass er seinen Anteil nicht sieht und ich an allem schuld sein soll. Das war schon in der Beziehung so und ich hatte immer gehofft, dass er irgendwann mal begreift, dass an Konflikten immer beide Verantwortung (ich schreibe bewusst nicht schuld) tragen. Habe darüber auch öfter mit ihm gesprochen, aber es hat sich nie gebessert.
Ich war und bin sehr sehr traurig darüber.

Seit der Trennung herrscht von meiner Seite absolute Kontaktsperre. Er hatte sich nach ein paar Wochen mit ein paar SMS gemeldet, er wollte nochmal reden, wir hätten uns noch was zu sagen und das wäre gut für uns. Er kann das nicht so stehen lassen. Das würde ihm zu schaffen machen. Es sei auch ein komisches Gefühl nix mehr von mir zu erfahren und ein kompletter Schlußstrich sei für ihn nicht möglich.
Ich habe mich nicht gemeldet. Nach ein paar Wochen rief er an und schrieb kürzlich nochmal das wir reden müssen.
Ich habe alles ignoriert und nicht reagiert, 1. um mich selber zu schützen und 2. weil ich nicht weiß, was er noch reden will. Es ist doch alles gesagt und wir haben in der Beziehung schon so oft geredet. Eigentlich ist alles klar. Wichtigste Information bleibt: er will nicht mehr.

Dennoch merke ich, wie es an mir nagt. Irgendwie interessiert es mich schon, was er will. Aber das, was ich mir wünschen würde und das was ich mir in der Bez. immer wünschte: Du hattest recht. Ich war ein Idiot und muss an mir arbeiten. Ich habe viel zu wenig für unsere Beziehung getan und ich merke jetzt, was und wen ich verloren habe. Ich liebe dich. Bitte gib mir noch eine Chance wird ohnehin nicht eintreten.
Deswegen bleib ich weiter verschwunden für ihn.

Aber obwohl ich mich in der Beziehung total unsicher und alleine gefühlt habe, vermisse ich ihn. Versteht mich nicht falsch, ich habe mich scheußlich gefühlt so alleine und verunsichert. Aber jetzt fühl ich mich ja genauso plus das ich ihn vermisse. Es ist also noch schlimmer.
Einzige Lösung wäre gewesen, er hätte seine Anteile reflektiert und wäre auch mal auf mich zugegangen (bisher immer andersum), dann wären wir beide aufeinander zugegangen, im idealfall zum selben Zeitpunkt und wir hätten es schaffen können. Aber das ist nie eingetreten. Trotz aller (scheinbaren) Gefühle füreinander, die (zumind. schien es so) bis kurz vor Ende ja noch in voller Pracht existieren.

Ich habe das Gefühl ich stecke fest. Ich bin schon gut vorwärts gekommen in der Verarbeitung, ich habe akzeptiert, dass ich an der Situation aktiv nix ändern kann. Wenn er nicht an der Beziehung arbeiten will und sie lieber beendet, muss ich das akzeptiert. Auch wenn ich noch weiter versucht hätte, daran zu arbeiten. Aber er als Mensch fehlt mich unfassbar. Das Loslassen ist so schwer. Ich will wissen, was er zu sagen hat, aber nicht mit ihm kommunzieren.

Versteht mich jmd?

Hey ich verstehe dich sehr gut...iCh bin in einer ähnlichen Situation wie du...auch ich warte nach 9,5 Jahren und ca 5 Wochen hin und her und ewigem kämpfen von mir darauf dass er sich meldet und einsteht was seine Teile sind und gewisse Dinge einfach gar nicht (Lügen, Alles andere Wichtiger) gehen. .bin aber im Gegensatz zu dir lediglich bei tag 4 der kontaktSperre ! Es ist einfach nur Furchtbare. .was macht dich so sicher dass er eben nicht zurück möchte bzw bereit ist zu erkennen was seine Anteile waren ?

Liebe Lost85,

es tut mir leid, dass du in ähnlicher Situation bist. Tag 4 ist hart. Ich fand die ersten 3 Wochen am schlimmsten und hatte mich langsam dran gewöhnt, da meldete er sich.
Es wiird besser, glaub mir. Ohne KS hätte ich mich ihm vor die Füße geworfen und jegliche Restwürde über Bord geschmissen. Ich hab meinen Kopf stumpf bestimmen lassen unabhängigen vom jeweiligen Gefühl. Reiner Kopf. Schwer, aber möglich.

Was mich sicher macht?

Ich denke, er würde sich mehr ins Zeug legen, wenn ihm wirklich was an mir liegen würde. Möglicherweise steht ihm auch sein Ego im weg und deswegen will er erst abtasten, wie ich gerade so drauf bin. Er will ja scheinbar was von mir wissen, sonst könnte er auch einfach raushauen (mail, Brief, whatever), was er zu sagen hat. Aber das reicht ihm irgendwie nicht. Irgendeine Info braucht er. Werde wohl nie erfahren was, außer ich nehme den Kontaktversuch an.

Aber selbst in dem Fall, dass sein Ego ihm im Weg steht:
Wenn sein Ego größer ist, als der Fortbestand unserer Beziehung, ist es ihm auch nicht wirklich wichtig. Die Egosache war auch schon in unserer Beziehung ein großes Problem. Er war sich oft zu stolz, sich zu entschuldigen, den Schritt auf mich zuzugehen, mal was von seinem Innersten preiszugeben,...
Wir haben uns immer nur am Wochenende gesehen. Oft ging (die gering vorhandene) gemeinsame Zeit drauf, da er beleidigt war und nicht versöhnungsbereit. Ergo haben wir uns oft nicht gesehen, obwohl es geplant war. . Immer war ihm sein Stolz wichtiger...
Wenn es ihm wichtig wäre, stände er vor meiner Tür.

Was du schreibst mit dem entschuldigen und so kommt mir bekannt vor. ..hat meiner auch nicht wirklich gemacht. ..manchmal habe ich mich sogar entschuldigt wo ich gar nichts gemacht habe nur damit wieder alles gut ist. ..ja du hast vermutlich recht. ..vielleicht solltest du wirklich erst reagieren wenn er genauer wird bzw Reue zeigt.Oh ja Tag 4 ist wirklich hart...wir haben einen gemeinsamen Sohn von 6 Jahren dass macht es nivbf einfacher...bist du ihm nach der Trennung auch noch hinter gerannt bzw wolltest du ihn auch dazu überreden dass er nachdenkt was er getan hat. ..!? Ich habe das fast 4 Wochen lang getan. ..Ich bin beinahe verrückt geworden. ..wie alt seit ihr ?ich bin 31 und mein Ex 33

Als die Trennung noch nicht feststand, hab ich gekämpft, ja. Hinterhergerannt bin ich nicht. Hab ihm Zeit gegeben und gleichzeitig signalisiert, dass ich an uns glaube und nur auf ein Zeichen seinerseits warte, um das Übel bei der Wurzel zu packen und gemeinsam dran zu arbeiten. Hatten in der Zeit sporadisch Kontakt von beiden Seiten aus. Er war deutlich kühler als ich. Hab ihm in der Zeit auch gesagt, dass er mir fehlt und ich an mir arbeite.
Als er sich dann entgültig trennte, hab ich keinen Mucks mehr von mir gegeben. Ich hatte mich schon in der Beziehung viel zu sehr unter Wert verkauft. Ich wollte würdevoll gehen und wollte auch nicht, dass das Letzte ist, was er von mir sieht, ein am
Boden zerstörtes Etwas ist.
Wie du, hab ich mich auch oft entschuldigt, damit wieder alles gut ist, weil er mich manchmal tagelang ignoriert hat und zu keiner Versöhnung bereit war. Das hat mich wahnsinnig gemacht. Er war quasi sauer, wenn ich sauer war und ich hab mich dann entschuldigt, obwohl ich vorher eigentlich sauer auf ihn war. Kennst du bestimmt.
Wir sind 30 (ich) und 31(er).