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Er ist ausgezogen, kommt und geht wie er will

R
Hallo,
mein Mann ist vor 2 Monaten ausgezogen und will die Trennung. Ich bin in der Wohnung im Haus geblieben. Im Haus gibt es noch eine zweite Wohnung, in der seine Mutter lebt.
Er hat sich komplett abgeschottet und lebt bei seinem Onkel. Immer wieder taucht er einfach zu Hause auf und steht auf einmal da.
Entweder er kommt Mittags zum Essen zu seiner Mutter, oder er muß in sein Büro, oder er holt frische Wäsche, oder sonstwas,was er braucht.
Ich habe drei Versuche unternommen, ihn dazu zu bewegen darüber nachzudenken, ob er vor dem endgültigen Aus und nachdem etwas Zeit vergangen ist, nicht doch noch einmal prüfen möchte, ob wirklich alle Brücken eingerissen sind. Er hat kein Interesse, denkt nicht darüber nach und bleibt bei seiner Meinung. Er will sich trennen.
Ich versuche so gut es mir eben gelingt, mit der Situation zurecht zu kommen. Ich brauche immer ein zwei Tage, bis ich zur Ruhe gekommen bin und nicht permanent Elend und Kummer fühle, oder die ganze Nacht wach liege und mich in meinen Gedanken und Erinnerungen verliere. Kaum wird es etwas leichter und ich empfinde so etwas wie ein beginnendes Distanzgefühl, taucht er plötzlich wieder auf.
Das wirft mich in Sekunden an den Anfang zurück. Ich brauche bloß sein Auto in der Einfahrt sehen, dann ist es schon vorbei. Wenn er mir dann auch noch gegenüber steht und ein zwei Worte zur Begrüßung, oder zum Abschied sagt, dann bin ich wieder 24 h, einige Tage am Beißen. Alles beginnt von vorne, die Nächte werden unerträglich. Ich spüre immer wieder eine Beklemmung in der Brust, als ob mir jemand das Herz quetscht. Es ist grausam und schlimm und belastet mich psychisch und physisch unbeschreiblich.
Ich möchte ihm mitteilen, daß ich das nicht mehr möchte. Er soll nicht einfach so wie er es gerade braucht auftauchen und mich damit immer wieder aus dem Tritt bringen. Ich störe ihn ja auch nicht in seiner Distanz. Ich möchte zur Ruhe kommen und dauerhaft die Möglichkeit haben mich so zu distanzieren, damit ich mit der Trennung zurecht komme. Allerdings weiß ich nicht so richtig, wie ich es kommunizieren soll, ohne a) ihn gegen mich aufzubringen, b) weinerlich und jammernd zu wirken und damit zu zeigen, daß ich extrem unter der Trennung leide, c) möchte ich sachlich, eindeutig und bestimmt bleiben.
Könnt ihr mir bitte Eure Meinung mitteilen und vielleicht mit dem ein oder anderen Tipp weiterhelfen?
Vielen Dank!

05.04.2019 07:25 • #1


tartlet
Hallo liebe Rebecca,

ich lese gerade deinen Text und werde gleich ausführlicher antworten. Mir ging es bei meiner/ unserer Trennung genauso.

Ich bin jetzt auf dem Sprung zum Arzt, habe im Wartezimmer aber sicher Zeit, dir zu antworten.

Ich melde mich definitiv

05.04.2019 07:33 • x 2 #2


A


Er ist ausgezogen, kommt und geht wie er will

x 3


BeastyWitch
Ich kann dich da absolut verstehen.

Hast du vielleicht die Möglichkeit dir selbst eine Wohnung zu suchen.
So kannst du für dich sein und langsam damit abschliessen.

Da seine Mutter in der anderen Whg lebt, wird es immer wieder zu dieser Begegnung kommen.

Wem gehört das Haus?

05.04.2019 07:44 • x 1 #3


R
Danke für die schnellen Antworten.
Eine eigene Wohnung ist natürlich möglich. Ich schrecke noch davor zurück, da ich zur Trennung auch noch arbeitslos geworden bin. Eine Neue Stelle ist ab Mai schon vorhanden, nur gibt es da noch die Probezeit, die ich erst noch bestehen muß. Ich versuche aus dem Loch, in das ich gefallen bin, schrittweise und vernünftig herauszukommen. Das Erste, das mir wichtig war, war einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Hat, zu meinem großen Glück geklappt. Aber das Risiko gleich noch eine neue Wohnung hinterher, macht mir Angst. Schrittweise wollte ich mich neu aufbauen und erst nachdem ich weiß, der Job bleibt dauerhaft, eine Wohnung suchen, die nicht nur Notlösung ist, sondern dauerhaft neues Zuhause sein wird.

Das Haus gehört meinem Mann. Sicher kommt es immer wieder dazu daß er kommt, auch zu seiner Mutter. Das läßt sich nicht vermeiden. Ich möchte nur nicht, daß er willkürlich erscheint. Es wäre gut wenn ich zumindest die Möglichkeit habe zu dieser Zeit nicht anwesend zu sein.

05.04.2019 07:55 • #4


M
Zitat von Rebecca71:
Ich möchte nur nicht, daß er willkürlich erscheint.

Das kannst du ihm sicherlich vermitteln.

05.04.2019 07:58 • #5


BeastyWitch
Zitat von Rebecca71:
Danke für die schnellen Antworten.
Eine eigene Wohnung ist natürlich möglich. Ich schrecke noch davor zurück, da ich zur Trennung auch noch arbeitslos geworden bin. Eine Neue Stelle ist ab Mai schon vorhanden, nur gibt es da noch die Probezeit, die ich erst noch bestehen muß. Ich versuche aus dem Loch, in das ich gefallen bin, schrittweise und vernünftig herauszukommen. Das Erste, das mir wichtig war, war einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Hat, zu meinem großen Glück geklappt. Aber das Risiko gleich noch eine neue Wohnung hinterher, macht mir Angst. Schrittweise wollte ich mich neu aufbauen und erst nachdem ich weiß, der Job bleibt dauerhaft, eine Wohnung suchen, die nicht nur Notlösung ist, sondern dauerhaft neues Zuhause sein wird.

Das Haus gehört meinem Mann. Sicher kommt es immer wieder dazu daß er kommt, auch zu seiner Mutter. Das läßt sich nicht vermeiden. Ich möchte nur nicht, daß er willkürlich erscheint. Es wäre gut wenn ich zumindest die Möglichkeit habe zu dieser Zeit nicht anwesend zu sein.


Glückwunsch zum neuen Job
Ein sehr guter Schritt zum Neuanfang.

Dann sag ihm das genau so.
Er soll sich bitte vorher anmelden bevor er erscheint. Für dich ist das wichtig und er möchte sich bitte daran halten.
Genaueres musst du ihm gar nicht sagen, da du ihm keinerlei Rechenschaft schuldig bist.

Sag ihm noch, dass du dir, sobald die Probezeit vorüber ist, eine neue Whg suchen wirst.
Bis dahin hat er sich an gewisse Regeln zu halten.

05.04.2019 08:21 • #6


tartlet
So sitze im Wartezimmer...

Also ich kann dich voll und ganz verstehen.

Mir ging es damals genauso. Wir trennten uns im Juli 2017. Ich habe ihm damals einen Brief geschrieben, dass ich unserer Ehe so nicht mehr fortführen möchte. Ich hielt die eklige Art von ihm einfach nicht mehr aus. Er war völlig respektlos und sehr verletzend mir gegenüber. Im August fand ich dann heraus, dass er eine neue Frau hat ( seine neue Steuerberaterin). Es war für mich ein Schlag ins Gesicht. Von da an war mir klar, warum er sich all die Wochen und Monate vorher so ekelig mir gegenüber verhalten hat.
Er hat zwar immer wieder beteuert,dass er mit der Frau vorher nichts hatte... alles klar, zwei Wochen nach einer 27- jährigen Ehe darf man natürlich sofort eine neue Frau haben.

Die folgenden Wochen waren für mich die Hölle. Ich bin selbständig und arbeite viel von zu Hause aus. Er kam und ging, wie es ihm passte. Ein vernünftiges Gespräch, wie es nun weiter gehen soll, gab es nicht. Er schwebte förmlich auf Wolke 7. Er lehnte alles ab, was mit unserer Zukunft zu tun hatte.
Für ihn war von Anfang an klar, ein Zurück gibt es für ihn nicht.

Er hat mir in den wenigen Gesprächen, die wir hatten so viel böses und beleidigendes gesagt, dass ich heute noch darunter leide.

Im September hat er sich dann eine möblierte Wohnung genommen. Er sagte weder mir noch unserer Tochter, wo er jetzt wohnt.

Ich war an dem WE, an dem er ausziehen wollte, nicht zu Hause. Als ich sonntags wieder kam, fehlten lediglich ein paar T-Shirts.

Das sollte ein Auszug sein? Danach fragte er nicht mich, sondern unsere Tochter, nach ein paar Sachen fürs Oktoberfest.

Als er dann mal wieder vorbei kam, habe ich ihn ausdrücklich gebeten, diesen Psycho - Terror zu lassen und nicht alle paar Tage mit einer Aldi Tüte zu kommen um wieder ein paar Sachen zu holen.

Mitte September hat er dann auf meine Bitte hin den Schlüssel abgegeben. Alle persönlichen Sachen hat er da gelassen. Ich habe dann alles was wirklich seins ist, im Keller gelagert.

Er hat sich weder umgemeldet, noch um irgendwas gekümmert. Nichts ... Er wollte sicher nur sehen, wie es mit der Neuen nun wird. Die haben gleich Urlaub gemacht und er ist jeden Tag über 120 km zu ihr gefahren.

Im Dezember 2017 bin ich dann zum Anwalt gegangen. Das kannst du eigentlich auch alles nachlesen.

Ich habe auch versucht, immer anständig und nicht zickig rüber zu kommen. Aber all das nützt überhaupt nichts. Egal wie du dich verhältst, er ist in Gedanken schon weg und will sich nicht mehr mit dir auseinander setzen.

Wir haben eine Eigentumswohnung. Nebenan wohnt seine Schwester, gegenüber unsere Tochter.
Du kannst mir glauben, so schön die Nähe zu meiner Tochter ist, ich fühle mich oft, wie in einem Käfig.

Gestern war mein NM bei unserer Tochter und mir geht es an solchen Tagen schlecht. Es ist nun schon so lange her und der Schmerz sitzt immer noch tief.

Wichtig für dich ist jetzt, was du willst. Willst du in der Wohnung bleiben? Wem gehört die Wohnung?

Es ist wichtig, dass du dich zeitnah bei einem Anwalt für Familienrecht erkundigst. Ich bin viel zu spät zum Anwalt gegangen.

Ich dachte auch immer, es wird nochmal was mit uns, wollte es nicht wahr haben, hatte riesige Angst vor all den rechtlichen Dingen und konnte überhaupt nicht damit umgehen, an eine Scheidung zu denken.

Mir ging es damals richtig richtig schlecht. Keiner meiner Familie und Freunde erkannte mich wieder. Ich war immer eine starke, fröhliche Frau und obwohl die Trennung von mir aus ging, habe gelitten wie ein Hund.

Die lange Zeit der Ungewissheit hat mich sehr mitgenommen.

Bis heute ist nicht wirklich was geklärt. Er hat im November 2018 endlich die Scheidung eingereicht. Geschieden sind wir immer noch nicht, weil er keine Unterlagen einreicht.

Wenn dein NM klar sagt, dass er nicht zurückkommen wird, sieh zu, dass du alles zügig klärst. Alles andere lässt dich nicht zur Ruhe kommen. Und denke nicht, dass er dich nur schützen will, weil er dies oder jenes nicht macht. Das ist alles Quatsch. Diejenigen die gehen, können und wollen sich nicht mehr in die Lage des anderen versetzen.

Eine Freundin von mir war auch mal in der Situation, sie wollte gehen und ihr Mann hat gekämpft. Sie sagte damals, nichts von dem was ihr Mann ihr sagte, ist bei ihr angekommen. Er tat ihr leid, aber das war es auch.

Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft. Das Forum hier ist sehr hilfreich, schreibe wann immer dir danach ist.

Liebe Grüße

05.04.2019 08:47 • x 2 #7


M
Und selbst, wenn es wieder klappen würde - was manchmal im Bereich des Möglichen liegt, denke daran, wie es war - wird es nicht mehr. Beide sollten daran arbeiten, das es dann Ehe 2.0 wird. Dafür muss man sich aber von der ersten geheirateten Liebe seines Lebens komplett verabschieden.

05.04.2019 08:56 • #8


R
Ich habe meinem Mann eine Mail geschrieben. Ohne viele Worte. Ich habe ihn gebeten sich anzukündigen, damit ich zu dieser Zeit nicht im Haus bin. Und habe dazugeschrieben daß das nicht förderlich ist für die Distanz, die er ja auch gerne zu mir aufbauen möchte.
Geantwortet hat er nicht darauf. 4 Tage später ist er zu Hause aufgetaucht und schläft seitdem hier im Haus. Zwar nicht in unserer Wohnung, aber im EG bei seiner Mutter.

13.04.2019 23:09 • #9


Lebensfreude
Zitat von Rebecca71:
Ich habe meinem Mann eine Mail geschrieben. Ohne viele Worte. Ich habe ihn gebeten sich anzukündigen, damit ich zu dieser Zeit nicht im Haus bin. Und habe dazugeschrieben daß das nicht förderlich ist für die Distanz, die er ja auch gerne zu mir aufbauen möchte.
Geantwortet hat er nicht darauf. 4 Tage später ist er zu Hause aufgetaucht und schläft seitdem hier im Haus. Zwar nicht in unserer Wohnung, aber im EG bei seiner Mutter.

ohje, und wie ist das für Dich? Begegnet Ihr Euch?
Kannst Du Dich irgendwie innerlich abgrenzen? Kommt er einfach in Eure Wohnung?

13.04.2019 23:18 • #10


BrokenHeart
Zitat von Rebecca71:
oder er holt frische Wäsche, oder sonstwas,was er braucht.


dieser Satz kommt mir aus einem anderen Thread sehr bekannt vor .....
Seltsam, dass sich einige Schicksale in so kurzer Zeit wiederholen .....

Wo kommt denn nach 2 Monaten die immer frische Wäsche her, wer macht die Wäsche denn?

13.04.2019 23:19 • #11


Lebensfreude
Zitat von BrokenHeart:

dieser Satz kommt mir aus einem anderen Thread sehr bekannt vor .....
Seltsam, dass sich einige Schicksale in so kurzer Zeit wiederholen .....

Wo kommt denn nach 2 Monaten die immer frische Wäsche her, wer macht die Wäsche denn?

von Mama?!

13.04.2019 23:21 • #12


BrokenHeart
Zitat von Lebensfreude:
von Mama?!


Das ist hier die Frage ....

13.04.2019 23:39 • #13


R
Mittlerweile schon. Könnt ihr bitte etwas mehr zu Eurer Frage aussagen?

13.04.2019 23:45 • #14


Lebensfreude
was meinst du?
Wäsche?
Wer wäscht sie , damit er sie frisch hat?

13.04.2019 23:46 • #15


A


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