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Er ist fremdgegangen und hat sich getrennt - Borderline

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Hallo an alle, ich versuche mal meine Geschichte zu schildern, es wird sicherlich lang:

ich (23) und mein ExFreund (22) haben uns Mitte 2020 kennengelernt. Er steckte in seinem Leben etwas in der Klemme, hatte seine Schwierigkeiten. Ich war zu der Zeit psychisch sehr stabil und glücklich. Ich habe schnell gemerkt, dass ich ihn bereichern kann und das hat mich gefreut, er wurde durch die Beziehung überglücklich, hatte mehr Energie und Motivation für die Zukunft. Allerdings stand sein neuer Job, den er während der Anfangszeit der Beziehung annahm, verbunden mit einem Ortswechsel immer zwischen uns. Er hatte bereits in der Anfangsphase sehr wenig Zeit für mich und hat sich diese aktiv auch selten genommen. Ich bin dadurch sehr oft zu ihm auf die Arbeit gefahren, habe ihn spät nachts abgeholt und bin lange wachgeblieben damit wir überhaupt etwas Zeit haben. Er hat 6 Tage die Woche von mittags bis 3-4 Uhr nachts gearbeitet. Einen Tag die Woche hatten wir also immer für uns, das war mir etwas zu wenig aber er schien damit klarzukommen. Ich habe zu der Zeit meine Uni vernachlässigt und habe mir oft gewünscht, dass er auch etwas mehr Rücksicht auf meinen Zeitplan nimmt, aber gut ich hatte die rosarote Brille auf und habe mehr gemacht als ich zu dem Zeitpunkt eigentlich konnte. Ein großes Problem war auch, dass seine Worte und Taten oft nicht übereinstimmten, er machte viele Versprechungen (die ihm niemand abverlangt hat) aber ich erinnere mich daran sehr oft enttäuscht gewesen zu sein. Das führte dazu, dass dieses Thema immer etwas zwischen uns stand. Dann kamen auch in der Anfangszeit direkt zwei Zwischenfälle, die etwas mit Frauen zu tun hatten (kein fremdgehen o.Ä. aber für mich unangenehme Situationen) ich habe mich damit unwohl gefühlt und mein Vertrauen war etwas auf die Probe gestellt. Aber ich habe darüber hinweggesehen.

Anfang 2021 kam er dann aufgrund des Lockdowns für einen Monat zu mir und ich habe ihn immer ermutigt etwas mit mehr Zukunft etc. zu machen v.A. weil er immer derjenige war der von großen Familien- und Hochzeits bzw. allgemein Zukunftsplänen sprach (etwas zu extrem und sehr früh im Nachhinein betrachtet). Er wollte schon immer eine bestimmte Ausbildung beginnen und hat mich um Hilfe gebeten, ihm da unter die Arme zu greifen bzgl. der Bewerbung. So kam es, dass ich meinen Fokus darauf legte und leider kam dann aber eine Absage bei der Ausbildungsstätte, die ihn auch etwas aus der Bahn geworfen hat. Allerdings habe ich ihn immer weiter ermutigt und unterstützt und so ging es weiter. Leider habe ich aber Anfang 2021 auch angefangen wieder Depressionen zu entwickeln, woher das kam war mir da nicht klar. Ich habe offen mit ihm darüber gesprochen und für ihn war das kein Grund zu gehen, er wollte mich auch unterstützen. Leider kamen aber dazu dann Züge und Verhaltensweise für die ich mich SEHR schäme es ist noch nicht zu 100% diagnostiziert aber Verdacht auf Borderline, sprich: ich habe im Streit geschubst, beleidigt, mit Gegenständen geworfen, gesagt ich würde mir das Leben nehmen, zweimal angespuckt und einmal hat er mich dabei erwischt wie ich mich selbst verletzt habe. ich schäme mich zutiefst dafür, aber ich habe wirklich absolut keine Kontrolle in diesen Situationen. Ich muss sagen, dass er die Ausbrüche mit Bravur überstand und ruhig blieb. Allerdings setzte jedes mal danach meine Angst ein er würde mich verlassen, weil mir sehr wohl bewusst war, wie belastend das für ihn gewesen sein muss. nicht jeder Streit oder jede Diskussion war so toxisch aber es waren schon einige solcher Vorfälle. Ich habe sehr oft das Gespräch mit ihm gesucht und ihm gesagt, dass ich wirklich vom Herzen verstehen kann, wenn er das irgendwann nicht mehr mitmachen kann, er solle es mir bitte nur kommunizieren. Er wollte aber immer weiter kämpfen und das schätzte ich auch so unglaublich an ihm, er sagte er wisse das sei in den Momenten nicht mein wahres ich und dass wir das schaffen würden. Andererseits hatte ich natürlich ein unglaublich schlechtes Gewissen, kein Mensch hat wüste Beschimpfungen oder Gewalt verdient! Ich habe dann Mitte 2021 endlich eine Therapie begonnen und wir arbeiteten somit irgendwo gemeinsam an dem Problem, ich war froh dass er das Gute in mir sehen wollte und konnte, denn ich bin kein Tyrann, ich habe wirklich auch sehr viel gegeben in der Beziehung. Phasenweise war es dann auch deutlich besser aber ab und zu kam im Streit dann wieder diese Krankheit zum Vorschein. Manchmal äußerte sich das auch durch Folgendes: wir diskutieren zb am Telefon, ich kann dann nicht locker lassen, er möchte auflegen und ich lasse ihn nicht, das macht ihn wütend und ich beiße mich dann an eine Diskussion wie ein Pitbull. manchmal legte er dann auf und ich bombardierte mit Anrufen. ich weiß sehr falsch von mir.

Gegen Ende 2021 fing es an, dass ich immer mehr kleine und vor allem zwei große Lügen herausfand, die so weit gingen, dass er wirklich geplant wollte, dass ich etwas nicht mitbekomme. Es waren am Ende des Tages Dinge, die mir nicht ganz gepasst hätten, wenn er diese durchgesetzt hätte aber genauso Dinge über die er mit mir hätte reden können. Ich habe ihm anfangs schon gesagt, dass ich ein großes Problem mit Lügen habe und er egal wobei lieber offen mit mir sprechen sollte. Nach mehreren Lügen hat er aber immer noch nicht damit aufgehört und seine Begründung war immer, er wollte mich nur schützen, er wollte keinen Streit mit mir haben. Das konnte ich zwar nach ein, zwei Lügen nachvollziehen aber irgendwann hat mich das sehr belastet, weil mein Vertrauen in ihn nur noch sehr gering war. Aber ich habe ihm verziehen unter dem Vorbehalt wir müssten unser Vertrauen natürlich wieder aufbauen.

Anfang 2022 wollte er dann erneut eine andere Ausbildung wagen, das aber auch weil ich ihm wirklich stark dazu angeraten habe (es war seine Traumausbildung aber er brauchte allgemein immer etwas Anschub um Dinge in die Hand zu nehmen). Natürlich habe ich ihn auch da von vorne bis hinten unterstützt und alles gegeben, damit das klappt. Es hat geklappt: jetzt stand aber eine Fernbeziehung von 400km vor uns, sowie eine Wochenendbeziehung (Kasernenpflicht für ihn). Angesichts der fehlenden Vertrauensbasis war das natürlich keine einfache Angelegenheit. Wir haben lange Gespräche geführt und uns darauf geeinigt: wir schaffen das. Davor hatten wir noch einen wunderschönen Urlaub, alles schien so perfekt. Ich habe noch sehr an den Erinnerungen des Urlaubs zu nagen. Im März 2022 ist er dann dorthin. Ich hatte das Gefühl meine Psyche geht bergauf, wir haben endlich einen geregelten Alltag, er hat normale Arbeitszeiten und wir haben das ganze Wochenende immer für uns. Ich habe auch endlich in Griff bekommen bei Streitigkeiten so gut wie gar nicht mehr auszuflippen, die Fassung zu bewahren, keine Beleidigungen etc. Für mich ein großer Fortschritt, auch wenn es vielleicht bescheuert klingt. Leider war aber das Vertrauensthema im Raum und dadurch habe ich schon öfter mal gefragt was er mache etc. und dadurch war ich im Nachhinein betrachtet schon sehr anstrengend / nervig und das hat ihn irgendwann eingeengt. Allerdings hat er mir aber auch nicht immer das Gefühl gegeben als sei alles in Ordnung und hat auf das fehlende Vertrauen nicht immer Rücksicht genommen (ich finde daran müssen ja beide Parteien arbeiten). Irgendwann fing er an sich total zu ändern, war nur noch genervt und auf 180 wegen jeder Kleinigkeit mir gegenüber. Jedes Telefonat klang nur noch genervt von seiner Seite aus. Das hat mich sehr gekränkt aber ich habe nicht viel dazu gesagt. Ich habe trotzdem jedes Wochenende versucht ihm ein zu Hause zu bieten, ihn zu bekochen, mich um seine Dinge zu kümmern und wir haben jedes Wochenende tolle Sachen unternommen. Dann auf einmal fing er an sein Äußeres zu ändern, neuer Musikgeschmack, neue Interessen, kaum Interesse an S., immer weniger Telefonate oder Nachrichten, sein Handy war Abends ab und zu ausgeschaltet oder im nicht stören Modus. Ich habe sofort ein blödes Bauchgefühl bekommen und dachte er geht mit fremd: ob emotional oder körperlich, egal. Ich habe dadurch öfter mal nachgefragt was er macht etc., das führte wiederum zur Einengung seinerseits. Wir hatten dann viele folgende Wochenenden mit Krisengesprächen, er meinte er sei so zu mir, weil er durch die Ausbildung sehr gestresst sei. An einem Wochenende ist er dann hergekommen und musste sich ein Wochenende eine Auszeit nehmen und überlegen wie wir das weitermachen sollen und ob er das alles noch kann. Ich habe ihn ruhig gehen lassen und ihm die Auszeit gegeben. Es kam dabei raus, dass er wieder gelogen hat und zwar hat er dort eine gute Freundin und hatte Angst ich würde das falsch auffassen, weil das Thema andersgeschlechtliche Freundschaften in unserer Beziehung (vor allem von ihm aus!) eher ein Tabu-Thema war. Warum er da lieber gelogen hat als zu reden weiss ich nicht. Als er nach zwei Tagen wiederkam, hat er gesagt er habe sich zu 1000% für uns entschieden, wir haben doch so viele Zukunftspläne und er liebt mich wie noch nie jemanden und er wird immer für uns kämpfen, das sei es wert. Ich war froh und wir einigten uns natürlich, dass ich weiterhin daran festhalte wie ich mich entwickelt habe psychisch (in die positive Richtung) und das aber auch er endlich aufhören muss zu Lügen. Er hat gesagt jetzt gibt es keine Lügen mehr, sehen wir es als Neuanfang ohne Lügen und auch von meiner Seite aus ohne kontrollierendes, einengendes Verhalten. Das habe ich sofort umsetzen können, ich habe mir gesagt vertraue ihm ab jetzt, irgendwer muss ja aus dem Kreis von Kontrolle - fehlendem Vertrauen ausbrechen. Dann kam er am nächsten Wochenende wieder und ich fand heraus (weil ihm geschrieben wurde als ich neben ihm lag), dass da noch eine weitere Freundin ist.
Sprich: er hat wieder gelogen. Ich habe ihn konfrontiert und während er mir die Wahrheit sagen wollte hat er zunächst weiter gelogen und gesagt er wisse gar nicht woher sie seine Nummer habe bzw. wer das überhaupt sei. Ich war die ganze Zeit über die Ruhe selbst und wollte herausfinden was dahintersteckt. Ich fand es schlimm, er hat auf seine Familie, auf unsere Liebe und viele Dinge geschworen, dass er nicht wisse wie sie an seine Nummer gelangt ist. Erst nach einem, langem Gespräch kam er dann mit der Sprache raus: es sei nur eine gute Freundin und er habe ihr die Nummer gegeben, um bei der Ausbildung auf dem Gelände kommunizieren zu können, wenn die nach Feierabend mal was unternehmen wollen. Gleiche Begründung fürs Lügen: er hatte Angst, dass mir das nicht gefallen würde. Situation: er hat ihre Nummer unter der Woche immer eingespeichert und am Wochenende hat er immer den Chat und alles gelöscht damit ich das nicht sehe. Mir fiel es sehr schwer zu akzeptieren, ob es wirklich nur eine gute Freundin war aber ich habe es versucht. Leider hatte ich aber das blöde Bauchgefühl nach wie vor. Ich war enttäuscht, ich habe mich wirklich ins Zeug gelegt und er geht in den Neustart mit einer neuen Lüge rein? Da er krankgeschrieben war, blieb er dann die ganze Woche bei mir. Leider kam es zu einem Rückfall meinerseits. Ich konnte ihm einfach nicht mehr in die Augen schauen, da war so viel Misstrauen und ich habe mich sehr hintergangen und gedemütigt gefühlt. So hatte ich an einem Tag einen Totalausfall. ich habe schlimme Dinge gesagt, dass er sie doch wolle und was er mit ihr machen wolle, ich habe die Kontrolle verloren, auf den Boden gespuckt, respektlos geredet, ihn auch geschubst. es war eine Katastrophe und ich schäme mich so so so sehr. aber ich konnte nicht mehr ich habe zu dem Zeitpunkt schon 8 kg abgenommen, keine Nacht geschlafen, weil ich dort schon seit mehr als zwei Wochen dieses Bauchgefühl hatte und 24/7 spekuliert habe, sehr belastend. Leider habe ich da dann auch in seine Privatsphäre eingegriffen und sein Handy durchsucht, sogar ganz dreist vor seinen Augen und habe da noch herausgefunden, dass die an dem Wochenende, an dem er sich die Auszeit genommen hat, nachts telefoniert haben etc. Also alles ganz komisch. Ich weiß man macht das nicht aber ich war am Ende. Er hat das alles gesehen: wie es mir ging aber hat mich weiter in dem Glauben gelassen, da sei nichts. Er fuhr wieder zur Ausbildung und er hat davor gesagt er schränkt den Kontakt mit ihr ein, er wolle nicht, dass es mir so schlecht damit gehe und er würde niemals eine andere Person zwischen uns kommen lassen, weil ich sein Leben und seine Liebe bin. Dann kam er am nächsten Wochenende wieder und ich habe wieder ein blödes Bauchgefühl gehabt, es stellte sich heraus, dass die beiden in der Woche wieder vor Ort privat viel gemacht haben und auch miteinander geschrieben haben. Er hat mir von sich aus die Nachrichten gezeigt und die haben mir überhaupt nicht gefallen, für mich war das schon flirten und keine reine freundschaftliche Ebene. Außerdem hat sich herausgestellt, dass er sehr wahrscheinlich wieder einzelne Nachrichten gelöscht hat. Es kam mir insgesamt so vor, als würde die beiden sich auch absprechen am Wochenende keinen Kontakt zu halten, da sie nur miteinander kommuniziert haben wenn beide vor Ort waren; sie wusste auch dass er vergeben ist. Das hat mich sehr gekränkt, weil ich, wenn ich sehen würde dass mein Partner sich derart unwohl dabei fühlt, niemals eine andere Person zwischen uns kommen lassen würde. Ich war verletzt und wollte MIR diesmal die Auszeit geben, habe ihn zu seinen Eltern geschickt übers Wochenende, da ich mir mal Gedanken machen wollte. ich wusste aber innerlich ich werde den Schlussstrich nicht ziehen, irgendwie will ich darauf vertrauen ich liebe ihn doch so sehr . Bevor er gegangen ist, ist er an der Tür zusammengebrochen und hat mich angebettelt ihn bitte nicht zu verlassen, er war am Boden zerstört. Einen Tag später hat er sich mir einer gemeinsamen Freundin von uns getroffen und stundenlang darüber gesprochen: über meine Krankheit, wie krass die Situationen waren aber wie sehr er um jeden Preis kämpfen möchte und so sehr hofft, dass ich mich nicht trenne. Er hat mir an dem Abend noch geschrieben, wie sehr er mich liebt und für immer und ewig kämpfen wird für uns. Einen Tag später kam er dann zu mir und ich habe ihm gesagt, dass ich bei ihm bleibe, ihn liebe aber wir eine Lösung für die Sache mit der Freundin finden müssen und ich weiterhin versuchen werde zu vertrauen. Ich war innerlich schon sehr kaputt, habe meine Prinzipien verletzt und mich sehr zurückgehalten, denn es hat mir nicht gepasst aber ich wollte die Beziehung nicht wegen eines Verdachts beenden. Ich dachte immer: er musste schon so viel mit mir durchmachen, dann mache ich das jetzt auch . Er fuhr wieder zur Ausbildung, die ganze Woche war alles bestens, wir haben telefoniert, er hat mir einen Tag bevor er gekommen ist und Schluss gemacht (!) hat noch gesagt wie sehr er sich doch auf das Wochenende mit mir freut, hat Pläne geschmiedet und alles war bestens. Als wir dann Donnerstag abends unser Gute-Nacht-Telefonat führen wollten, ist er aus dem Nichts aggressiv geworden hat gesagt er habe keine Zeit zum reden und er diskutiere nicht mit mir, hat aufgelegt und sein Handy ausgeschaltet. Wohlbemerkt: es ist NICHTS vorgefallen, alles war bestens! Es kam aus dem nichts. Am nächsten Tag an dem er dann zu mir kam schrieb er mir morgens: Schatz es tut mir leid ich war grob zu dir, es liegt nicht an dir ich erkläre es dir später.

Dann ist er hergefahren, hat mich geküsst, umarmt, dann haben wir kurz gequatscht aufgrund seines Verhaltens vom Vortag und im nächsten Satz sagte er dann einfach: ich kann das übrigens aber auch nicht mehr mit uns, die Luft sei raus, wir beleben eine kaputte Beziehung wieder. Dann gab er auf Nachfrage noch zu, dass er tatsächlich Interesse an der besagten Freundin habe und sogar an dem Abend mit ihr darüber gesprochen hat (da er viel lügt denke ich, dass er schon von Anfang an dieses Interesse hatte, das erklärt ja einiges). Er ist sofort danach (nichtmal 10 min Gespräch) aus der Tür, er habe ja keine Zeit zum reden und wolle auch keine weiteren Fragen beantworten. Er hat nach zwei Jahren gemeinsamer Zeit kein vernünftiges Gespräch geführt, sich nicht für die schönen Momente bedankt, ich konnte mich ebenso wenig bedanken, ich konnte keine Fragen stellen, warum er am Vortag und sogar am gleichen Tag noch so lieb zu mir war und von jetzt auf gleich Schluss gemacht hat. Das war so schlimm, als wäre ich es gar nicht wert, als wären unsere Erinnerungen nicht real und als wäre ich ihm sch.gal. Mir ist klar, dass er wohl schon länger mit dem Gedanken gespielt hat Schluss zu machen aber warum verhält man sich so? Warum spielt man einem Menschen so lange was vor? Warum hat er mich einen Monat lang verarscht, es sei nur eine Freundin, hat mich vor meinem Umfeld als eifersüchtige und verrückte Freundin dargestellt, obwohl mein Bauchgefühl einfach nur recht hatte? Im Endeffekt hat er sich also während der Beziehung umgeschaut, in meinem Bett neben und sogar mit mir geschlafen, mir gesagt er liebt mich, geweint und Angst um die Beziehung gehabt, während er schon dort seine Chancen versucht hat. Ich dachte auch erst mein Rückfall war Schuld daran, dass ich ihn in ihre Arme getrieben habe. aber er hat sich ja schon lange davor merkwürdig verhalten und Nachrichten gelöscht.

Mein Problem: ich habe unglaubliche Schuldgefühle aufgrund meines Verhaltens, der psychischen und physischen Gewalt, Beleidigungen, Ausraster. Ich habe so Angst, dass das der Grund für alles war. aber hätte er nicht einfach normal mit mir Schluss machen können ohne davor zweigleisig zu fahren? Einfach sagen können: hey das wird mir alles zu viel und ich kann das nicht mehr? Anstattdessen hat er mir bis zum letzten Tag weis machen wollen er würde kämpfen, er versteht, dass es eine Krankheit und nicht mein Charakter ist. Was sagt ihr? Bin ich schuld daran? Gehören nicht immer zwei zu einer Trennung? Ist es fair was er am Ende gemacht hat?

Ich habe übrigens erfahren, dass er bei seiner ExFreundin genau so etwas gemacht hat, es lief nicht mehr und er hat währenddessen Kontakt zu einer anderen gesucht, geflirtet und erst später irgendwann Schluss gemacht.

Ich fresse mich seit zwei Wochen (seit dem ist Schluss) mit unheimlichen Schuldgefühlen auf. wie wäre die Beziehung verlaufen hätte ich mit meiner Psyche früher die Kurve gekriegt? Hätte ich es aufhalten können? Werde ich jemals so jemanden finden? Habe ich ihn vergrault? Oder hat das fremdgehen am Ende vielleicht doch weniger mit mir zu tun als mit einer Entscheidung seinerseits? Wieso bin ich ihm so schnell egal geworden, hat er nicht die gleichen schönen Momente erlebt wie ich mit ihm? Ich habe wirklich das Gefühl er hat mich von einen auf den anderen Tag einfach vergessen, vor allem dadurch dass er kein vernünftiges Abschlussgespräch geführt hat.

Wir hatten eigentlich so eine starke Bindung, viel gelacht, gleiche Interessen, gleicher Humor, so viele Tolle Momente, Ausflüge erlebt, durch dick und dünn gegangen. eigentlich. er hat ständig von heiraten und Kinder kriegen gesprochen, sogar kurz bevor er Schluss gemacht hat. ich verstehe es einfach nicht.

Vielen lieben dank an alle die sich alles durchgelesen haben!

17.06.2022 16:09 • #1


Scheol
Du solltest dich zuerst um dich kümmern , deine Baustellen angehen, und versuchen , diese zu beseitigen.

Die Diagnose die du hier äußerst ist keine einfache. Diese ständige Spannung und das angehen , ist für den anderen nicht leicht.

Zu einer Beziehung gehören immer zwei.

Wenn du die Diagnose nicht hättest , ist spekulativ. Also kein Gedanke wert.

Ich denke das das fremdgehen nichts mit dir zu tun hat , das scheint eher seine Charakterliche Schwäche zu sein.

17.06.2022 16:27 • x 1 #2


A


Er ist fremdgegangen und hat sich getrennt - Borderline

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KäptnNemo
@Lara1162

Hallo Lara,

ist das auch Dein Thread nur mit einem anderen Account?

borderline-trennung-schuldgefuehle-t67970.html

18.06.2022 08:50 • #3


X
@Lara1162

Zitat von Lara1162:
Er steckte in seinem Leben etwas in der Klemme, hatte seine Schwierigkeiten. Ich war zu der Zeit psychisch sehr stabil und glücklich. Ich habe schnell gemerkt, dass ich ihn bereichern kann und das hat mich gefreut

Voller Fokus auf Ihn gerichtet!
Selbstaufgabe,Helfersymdrom !
Zitat von Lara1162:
er wurde durch die Beziehung überglücklich, hatte mehr Energie und Motivation für die Zukunft.

War scheinbar dein Hauptaugenmerk
Zitat von Lara1162:
Er hatte bereits in der Anfangsphase sehr wenig Zeit für mich

Zitat von Lara1162:
und hat sich diese aktiv auch selten genommen.

Konsequenz gezogen?
Zitat von Lara1162:
Ich bin dadurch sehr oft zu ihm auf die Arbeit gefahren

Zitat von Lara1162:
habe ihn spät nachts abgeholt

Zitat von Lara1162:
bin lange wachgeblieben damit wir überhaupt etwas Zeit haben.

Wieder noch mehr machen, ihn fokussieren, selbstaufgabe,Helfersymdrom!
Zitat von Lara1162:
Einen Tag die Woche hatten wir also immer für uns, das war mir etwas zu wenig

Zitat von Lara1162:
aber er schien damit klarzukommen.

Konsequenzen?
Zitat von Lara1162:
Ich habe zu der Zeit meine Uni vernachlässigt

Der Fokus lag ja auch auf ihm! Selbstaufgabe!
Zitat von Lara1162:
ich hatte die rosarote Brille auf


Zitat von Lara1162:
habe mehr gemacht als ich zu dem Zeitpunkt eigentlich konnte.

Absolut!
Konsequenzen daraus?
Zitat von Lara1162:
Ein großes Problem war auch, dass seine Worte und Taten oft nicht übereinstimmten

Zitat von Lara1162:
er machte viele Versprechungen

Zitat von Lara1162:
Das führte dazu, dass dieses Thema immer etwas zwischen uns stand

Daraus auch keine Konsequenzen gezogen! Angepasst, hingenommen, selbstaufgabe dennoch weiter dran festgehalten! Schädigt dich tatsächlich selbst so und Grenzen werden nicht gesetzt
Zitat von Lara1162:
Dann kamen auch in der Anfangszeit direkt zwei Zwischenfälle, die etwas mit Frauen zu tun hatten (kein fremdgehen o.Ä. aber für mich unangenehme Situationen) ich habe mich damit unwohl gefühlt und mein Vertrauen war etwas auf die Probe gestellt. Aber ich habe darüber hinweggesehen.

Wieder keine Konsequenzen, keine Grenzen?
Zitat von Lara1162:
ich habe ihn immer ermutigt etwas mit mehr Zukunft etc. zu machen

Du hättest dich ermutigen sollen,bei dir zu bleiben!
Zitat von Lara1162:
weil er immer derjenige war der von großen Familien- und Hochzeits bzw. allgemein Zukunftsplänen sprach (etwas zu extrem und sehr früh im Nachhinein betrachtet).

Zitat von Lara1162:
Ein großes Problem war auch, dass seine Worte und Taten oft nicht übereinstimmten

!
Die Worte haben bei dir aber gereicht um dein schloß weiter vor Augen zu haben.
Zitat von Lara1162:
hat mich um Hilfe gebeten, ihm da unter die Arme zu greifen bzgl. der Bewerbung. So kam es, dass ich meinen Fokus darauf legte

Echt jetzt? Wieder er im Fokus, wieder Hilfestellungen, das du dich verlierst war dir da nicht bewusst?
Du nimmst dich selbst da schon garnicht mehr wahr!
Zitat von Lara1162:
Leider habe ich aber Anfang 2021 auch angefangen wieder Depressionen zu entwickeln,

Wundert dich das?
Zitat von Lara1162:
woher das kam war mir da nicht klar.

Zitat von Lara1162:
Leider kamen aber dazu dann Züge und Verhaltensweise für die ich mich SEHR schäme

Voller Ausbruch! Hättest du vorher Grenzen gesetzt und dich nicht selbst verloren und ihn in den Fokus gesetzt, hätte vermutlich sich das nicht angestaut.
Zitat von Lara1162:
sprich: ich habe im Streit geschubst, beleidigt, mit Gegenständen geworfen, gesagt ich würde mir das Leben nehmen, zweimal angespuckt und einmal hat er mich dabei erwischt wie ich mich selbst verletzt habe. ich schäme mich zutiefst dafür, aber ich habe wirklich absolut keine Kontrolle in diesen Situationen.

Du hast alles mit dir machen lassen(kennst du Unterdrückung/Vernachlässigung aus Vergangenheit) ? Ist dieser Ausbruch da zum ersten Mal passiert oder schon in anderen Zwischenmenschlichen Verbindungen?
Sein Verhalten war für dich nicht gesund,aber du hättest dich trennen müssen. Dein Verhalten zeigt deine Hilflosigkeit aber auch,dass du alle Grenzen überschritten hast! Ab da hätte ich als Partner/in dich knallhart aus meinem Leben entfernt! Gut das du dieses Verhalten reflektiert und eine Therapie angefangen hast! Top!
Zitat von Lara1162:
kein Mensch hat wüste Beschimpfungen oder Gewalt verdient!

Richtig! Bevor du deine Therapie nicht abgeschlossen hast,führe keine Beziehung mehr! Lerne Grenzen zu setzen, mit Hochanspannung Umzugehen, keine Selbstaufgabe mehr!
Zitat von Lara1162:
ich habe wirklich auch sehr viel gegeben in der Beziehung

Das darfst du nicht mehr, es endet im Ausbruch!
Zitat von Lara1162:
ich kann dann nicht locker lassen, er möchte auflegen und ich lasse ihn nicht, das macht ihn wütend und ich beiße mich dann an eine Diskussion wie ein Pitbull.

Zitat von Lara1162:
manchmal legte er dann auf und ich bombardierte mit Anrufen. ich weiß sehr falsch von mir.


Ab da hab ich nicht mehr weiter gelesen, weil es mich triggert.
Hoffensichtlich bist du weiterhin in Therapie und hast kein Kontakt mehr zu dem Mann.

18.06.2022 09:21 • x 1 #4


L
@XSonneX danke für deine Worte, tut mir leid wenn ich etwas getriggert habe, zum Ende hin kam allerdings ein wichtiger Part bzw. wie die Beziehung geendet ist.
Im Endeffekt ist sie zu Ende und ich frage mich nur ob alles nur meine Schuld ist..

In Zukunft werde ich natürlich nicht mehr so den Fokus von mir selbst verlieren und auch eigene Grenzen setzen, danke dir!

Kontakt besteht nicht, das würde ja auch nichts bringen. Ich hoffe trotz allem, dass auch er in Zukunft für sich selbst sein Verhalten reflektiert, denn ich finde wir sind schon beide irgendwo am Scheitern verantwortlich oder? Ich dachte immer es gehören zwei dazu, ich hoffe ich kann die Schuldgefühle in der Therapie bewältigen.

19.06.2022 09:25 • #5


X
@Lara1162

Zitat von Lara1162:
ich frage mich nur ob alles nur meine Schuld ist..

Nein!
Du bist über deine Grenzen gegangen,dein Anteil! Er war nicht der richtige Partner für dich(Grenzen setzen und trennen) !
Du hast ihn in den Fokus gestellt! Alles getan um die Liebe zu erzwingen, um Aufmerksamkeit zu bekommen) (Dich verloren darin)
Es ist keine Schuldfrage.
Es ist Selbstverantwortung, Selbstaufgabe,Verlustangst, Emotionsregulation !

Zitat von Lara1162:
In Zukunft werde ich natürlich nicht mehr so den Fokus von mir selbst verlieren und auch eigene Grenzen setzen, danke dir!

Die Therapie wird dir gut tun.
Dir Hilfestellungen geben.

Zitat von Lara1162:
Ich hoffe trotz allem, dass auch er in Zukunft für sich selbst sein Verhalten reflektiert

Unrelevant! Fokus - bleib bei dir!
Zitat von Lara1162:
wir sind schon beide irgendwo am Scheitern verantwortlich oder?

Ja!
Zitat von Lara1162:
ich hoffe ich kann die Schuldgefühle in der Therapie bewältigen.

Was ist das für eine Therapie und wie oft?
Ich bin mir sicher,wenn du die Hintergründe zu deinem Handeln verstehst und dich intensiv mit der Diagnostik auseinander setzt und was ändern möchtest, dann kriegst du das hin!

19.06.2022 09:59 • x 1 #6




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