Er krank / ich gehe egoistisch?

L
Hallo!
Ich quäle mich mit Schuldgefühlen die er mir einreden möchte damit ich bleibe!
Aber viell. hat er ja recht?
Kurz vorweg:
13 Jahre Ehe, 3Kinder, er war Alk. und spielsüchtig(11 Jahre unserer Ehe) ich coabhängig, beide ü30

Ich habe vor 2+1/2Jahren den Entschluß gefasst mich zu trennen. Ich liebe ihn aber es kam nie etwas zurück..ich schob es größtenteils auf die Alk.. Meine Ehe war eigentlich ein Witz, ich habe alleine gelebt mit ab und an Besuchen von ihm.
Irgendwann kam der Punkt an dem ich nicht mehr alleine sein wollte, ich wollte dieses ganze Elend das er über mich und die Kinder immer wieder bringt nicht mehr hinnehmen.
Ich habe gesagt entweder Entzug oder ich gehe! Er war dann auch auf Entzug und ist seither trocken.. nur das Zwischenmenschliche hat sich nicht geändert!
Er ist genauso verlogen und gefühlskalt wie davor.
Bei Außenstehenden ist er immer freundlich und hilfsbereit nur mir gegenüber nicht.
Niemand würde mir das glauben! Er verstellt sich auch in der Tagesklinik in die er jetzt geht.
Nach dem Entzug kamen natürlich die grundlegenden psychischen Probleme zum vorschein, wegen denen er jetzt in Behandlung ist.

Ich habe gehofft dass es besser wird zwischen uns, aber ich kann einfach nicht!

Ich habe einfach kein Vertrauen mehr in diesen Menschen und ich will nicht schon wieder auf seine Lügen (wirst sehen jetzt werde ich mich ändern) hereinfallen.
Niemand kann sich wirklich ändern, das weiß ich!
Aber ich kann nicht mehr mit einem psychisch kranken Menschen zusammen sein!
Ich habe mit ihm schlußgemacht vor 2+1/2 Jahren, habe aber weiterhin mit ihm zusammengewohnt und mich gekümmert.
Jetzt (da sich nichts verbessert hat) habe ich die Scheidung ausgesprochen um einen klaren Schlußstrich zu ziehen.

Er sagt jetzt... er ist enttäuscht von mir weil ich die Therapie nicht abwarte.. aber wie lange soll ich bitte noch warten?
Und er sagt ich bin sein letzter Strohhalm an den er sich klammert.
Aber es kommt einfach nichts zurück von ihm, entweder benutzt er mich nur oder er ist gar nicht in der Lage eine Beziehung zu führen. Ich weiß es nicht :/

Er wird mich überall schlecht machen..weil ich ihn gerade jetzt verlasse!
Ich habe schon alles gegeben was ich konnte, ich will nicht mehr!

Was soll man da machen?
Weiter bei ihm bleiben und selber untergehen oder das Ar*****ch sein und gehen?

26.11.2015 16:01 • #1


bleistift
Hallo Lilo

du wirst schon zu lange zerstört, pack deine Sachen und leb dein Leben.

Du schaffst das!

Mach es gut!

26.11.2015 16:27 • #2


A


Er krank / ich gehe egoistisch?

x 3


S
Hallo,

du hast echt viel durchgemacht, lass Dich mal drücken...
Ich erkenne mich echt ein bißchen wieder, war auch mit jemanden zusammen, der erst fast dem Alk. verfallen war und der dann Depressionen bekommen hat oder sie schon immer hatte.
Jetzt war in der Klinik und ER hat sich getrennt. Will mit einer anderen nochmal von vorne anfangen. Nach 18 Jahren, 2 Kindern...

Jetzt denke ich auch manchmal, dass ich alles gegeben habe, von ihm kam sehr wenig zurück. ich hatte immer Verständnis und habe Rücksicht genommen! Aber was hat es mir gebracht?
Einen Fußtritt.

Mein Rat: Geh und lebe Dein Leben, auch die Kinder merken, dass etwas nicht stimmt und Du bist bestimmt auch oft traurig.

Im Juli hat er die Trennung ausgesprochen, war sooo fertig, es ging nichts mehr. Ging zum Arzt und der meinte nur so ganz nüchtern: Schauen sie sich an, so sind Sie kein vorbild für Ihre Kinder !
War geschockt, aber er hat recht!
Ich muss da jetzt durch und es schmerzt, dass SIE jetzt alles erleben darf, was ich eigentlich mit ihm erleben wollte, aber vielleicht kommt dort auch der alltag und dann wird man sehen....

Du musst auch für Deine Kinder sorgen, was nützt es, wenn Du am E nde zusammenklappst? dann bricht der ganze laden zusammen!

LG und Kopf hoch!

26.11.2015 18:57 • #3


S
Noch bist Du recht jung. Nutze das Lilo....Du wirst es bereuen wenn Du mit 50. dasitzt und weiter gewartet hast. Es ist dein Leben, vergiss es nicht. Es ist ja ein Symptom der Co-Abhängigkeit, dass man sich für den anderen verantwortlich fühlt und sogar bleibt auch wenn man kreuzunglücklich ist und nicht mehr liebt...
Er ist selbst verantwortlich für sein Leben.
Und dir schenkt niemand ein neues Leben wenn Du seins lebst, statt deines.
Ich war auch Co-Abhängig und habe durch jahrelange, Therapie erst verstanden, was ein ausgeprägtes Selbstgefühl ist. Ich kann dir nur ans Herz legen, für dich eine Therapie zu machen....Kommst Du diesem Selbstgefühl erstmal auf die Schliche, betrachtest Du all das, was dich jetzt plagt, ganz anders!
Du hast die Cahnce, irgendwann noch einmal die Liebe zu erleben...und dich selbst...Verbaue sie dir nicht

26.11.2015 19:19 • #4


L
Danke dass ihr euch die Zeit genommen habt um mir zu antworten!
Vielen Dank..

27.11.2015 10:41 • #5


Blanca
Zitat von lilo*:
[jahrelange Problemehe mit einem spielsüchtigen Alk. führt zu Trennungsentschluß Deinerseits]

Ich habe gesagt entweder Entzug oder ich gehe! Er war dann auch auf Entzug und ist seither trocken..

Vorweg: Das dürfte ihn viel Kraft und Willen gekostet haben und ist insofern auch anerkennenswert. Allerdings sollte er das zunächst mal für sich und seine Gesundheit tun, statt es als persönlichen Gefallen Dir (und den Kindern!) gegenüber zu betrachten bzw. darzustellen.

Zitat:
nur das Zwischenmenschliche hat sich nicht geändert!
Er ist genauso verlogen und gefühlskalt wie davor.
Bei Außenstehenden ist er immer freundlich und hilfsbereit nur mir gegenüber nicht.
Niemand würde mir das glauben! Er verstellt sich auch in der Tagesklinik in die er jetzt geht.
Nach dem Entzug kamen natürlich die grundlegenden psychischen Probleme zum vorschein, wegen denen er jetzt in Behandlung ist.

Normalerweise hätte ich geschrieben, daß ich seine Enttäuschung nachvollziehen kann, daß Du diese Therapie nicht noch abwarten willst, nachdem der Entzug offenbar so erfolgreich verlaufen ist. Doch die rot markierte Passage brachte mich sofort wieder davon ab.

Er unterminiert die Behandlung, wenn er sich dort verstellt. Das wirkt sich im Endeffekt aus, als hätte er sich geweigert, eine aufnzunehmen. Zudem tut er das auf Deinem Rücken, und das auf so perfide Art und Weise, das schon jetzt erkennbar wird, was sein wahres Ziel ist:

Sich nach der Therapie als geläuterter Held feiern zu lassen, während er zugleich schon jetzt gezielt dafür sorgt, daß Du in den Augen Eures sozialen Umfelds in die Rolle einer treuen Gattin rurschst, deren Ergebenheit dich durch nichts erschüttern läßt. Umso enttäuschter wird es natürlich reagieren, sobald Du sie ihn aus Gründen verläßt, die er dem Sichtfeld dieser Leute über all die Jahre stets gezielt zu entziehen suchte.

Und genau darauf pokert er auch, um sich deren Rückhalt zu sichern und Dich in die Enge zu treiben.

Damit er weitermachen kann wie gehabt, sobald die (für ihn wohl eher lästige) Therapie gelaufen ist. Zumal, sofern er als geheilt entlassen werden sollte.

Zitat:
Ich habe gehofft dass es besser wird zwischen uns, aber ich kann einfach nicht!

Ich finde Deine Reaktion völlig natürlich. Sie zeugt von einem gesunden Selbsterhaltungstrieb (übrigens auch im Hinblick auf Eure Kinder) und ist alles andere als krankhaft egoistisch. Rede Dir das also bitte auch gar nicht erst ein. Du hast nach all diesen Jahren und angesichts seiner fehlenden Bereitschaft, sich ernsthaft behandeln zu lassen, jedes Recht auf diese Deine Haltung.

Zitat:
Ich habe einfach kein Vertrauen mehr in diesen Menschen und ich will nicht schon wieder auf seine Lügen (wirst sehen jetzt werde ich mich ändern) hereinfallen.

Geschenkt.

Zitat:
Niemand kann sich wirklich ändern, das weiß ich!

Dem stimme ich so pauschal nicht zu, aber was Deinen Mann betrifft, sehe auch ich es sehr kritisch. Siehe oben.

Zitat:
Aber ich kann nicht mehr mit einem psychisch kranken Menschen zusammen sein!
Ich habe mit ihm schlußgemacht vor 2+1/2 Jahren, habe aber weiterhin mit ihm zusammengewohnt und mich gekümmert.
Jetzt (da sich nichts verbessert hat) habe ich die Scheidung ausgesprochen um einen klaren Schlußstrich zu ziehen.

Völlig akzeptable und meines Erachtens auch sehr vernünftige Entscheidung; auch und vor allem im Hinblick auf Eure Kinder.

Zitat:
Er sagt jetzt... er ist enttäuscht von mir weil ich die Therapie nicht abwarte..

Zitat:
Und er sagt ich bin sein letzter Strohhalm an den er sich klammert.

Emotionale Erpressung.

Im übrigen wurden Eure Probleme - soweit Du sie aus Deiner Sicht hier geschildert hast - in erster Linie durch ihn und seine Süchte verursacht. Er ist viel zu spät dran mit dieser Therapie - das ist sein Versagen, nicht Deines. Und er sollte sie für sich machen, siehe oben. Ansonsten kann sie nämlich nicht wirken. Seine Ärzte werden ihm das auf Rückfrage sicher gern bestätigen. Er wird schon wissen, warum er sich dort so verstellt...

Zitat:
Er wird mich überall schlecht machen..weil ich ihn gerade jetzt verlasse!

Dann wirst Du auch überall sagen, warum Du ihn verlassen hast.

Zitat:
Ich habe schon alles gegeben was ich konnte, ich will nicht mehr!

Und Du mußt auch nicht mehr. Folge bitte Deiner inneren Stimme bei allem, was Du jetzt und in Zukunft tust. Sie ist das Einzige, worauf man sich in dieser Welt immer verlassen kann; denn sie meint es wirklich gut mit Dir.

Zitat:
Weiter bei ihm bleiben und selber untergehen

Ganz mieses Vorbild für Eure Kinder und völlig sinnloses Opfer.

Zitat:
oder das Ar*****ch sein und gehen?

Niemand hat das Recht, Dich so zu beurteilen. Nicht nach allem, was Du hinter Dir hast. Nicht angesichts der Verantwortung, die Du auch für Eure Kinder hast, damit sie in einem gesunden Umfeld aufwachsen können und nicht mit einem Vater, der ihnen jahrelang psychopathische Verhaltensweisen als Muster vorlebt.

Tu bitte, was Du tun mußt und sei stolz auf Dich dafür.

27.11.2015 12:51 • #6


K
Hallo Illo,

Du darfst auf Deine Intuition hören, Du darst Deiner Erfahrung mit ihm glauben und Du darfst ein gutes Leben führen mit Deinen Kindern. Du darfst ihn verlassen und Du und Deine Kinder haben ein Recht auf ein ruhiges Leben ohne Lügen, ohne Sucht und ohne Drohungen. Es darf Dir egal sein was andere denken oder sagen. Lass Dich nicht länger einschüchtern oder von ihm einfangen, weder durch verdeckte Drohungen noch durch offene Lügen.

Wenn er sein Leben auf die Reihe bekommt, wäre es sicher gut für ihn. Ob er Kontakt zu den Kindern hält oder einer geregelten Arbeit nachgeht oder sich nur wieder um sich selbst kümmert. Es ist dann seine Entscheidung und es ist sein Leben.

Du bist auf dem richtigen Weg, den Du schon vor 2,5 Jahren gesehen hast. Nimm Dich ernst und suche Dir Unterstützung. Wenn Du diese nicht von Deinem Umfeld erhalten kannst, such Dir therapeutische Unterstützung, eine Frauenberatungsstelle o.ä. Es wird sicher schwer werden, weil Du coabhängig geworden bist und Dich aus dem Blick verloren hast. Das ist sein Einfallstor. Aber Du weißt was richtig und gut für Dich und die Kinder ist und Du scheinst viel Kraft zu haben, sonst hättest Du die letzten Jahre nicht überstanden. Trau Dich

27.11.2015 19:03 • #7




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