Ihr Lieben,
sicher werdet ihr mit den Augen rollen. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Wir sind ja alles arme Sünderlein und ich bin mir meiner Anteile (mangelnder Selbstwert, Probleme Grenzen zu setzen und zu wahren) durchaus bewusst.
Es hat alles nicht viel genutzt. Er hat mich immer wieder eingesammelt, auch auf Whatsapp und er hat immer wieder angerufen. Ich konnte mich ihm nicht wirklich entziehen.
Ich dachte mir, ich lasse die Sache jetzt mal auf freundlicher Basis laufen, ein wenig emotionalen Abstand hatte ich schon gewonnen. Wenn er anrief, dann hat er noch mit mir geflirtet und mir immer versichert, er liebt mich noch (ich bin da auch noch nicht ganz raus).
Dann hat er mich zu seiner Weihnachtsfeier eingeladen, bei sich Zuhause, 30 Gäste, es fand draußen statt. Ich dachte mir, warum nicht, ist ja nur freundschaftlich. Es war klar, dass ich nicht mitten in der Nacht noch nach Hause fahre. Ich hatte mich auf das Sofa eingestellt.
Gelandet sind wir dann: Im Bett, was auch sonst
Nächsten Tag bin ich nach Hause und es fühlte sich eigentlich ok an, war ja nur 1 Mal und für mich tröstlich als Abschied.
(Wie man sich doch selber belügen kann)
Ich schwor mir, es nicht wieder zu tun.
Bis er sich wieder meldete, das passiert immer in Abständen, mehrere Tage Ruhe und dann ruft er an, teils mehrfach am Tag, so dass es schon fast nervte.
Wir trafen uns wieder bei ihm, wieder Bett, ich wieder nach Hause. Ich schwor mir, nein, nicht wieder.
Gleiches Spiel, es war 10 Tage Ruhe, dann kamen wieder die Telefonate, das war jetzt nach Weihnachten. 7 Mal hat er angerufen, an einem Tag.
Er klagt mir stetig sein Leid, wie schlecht es ihm geht, weil er im Januar mehrere unangenehme Untersuchungen hat, die auch einen Krebs ausschließen sollen. Er ist so ein Kandidat.
Ich hatte ihm dann emotionale Unterstützung gegeben. Versucht ihn aufzubauen. Er ist ja auch in mehreren Singlebörsen aktiv und hat Frauen gedatet, zum Kaffee, ins Kino. Aber wohl nicht den großen Treffer gelandet. Die wären alle doof und überhaupt....er würde jetzt keine S. mehr haben wollen( chronische Prostatitis) und alleine bleiben wollen, das wäre alles nur Ablenkung und mit mir wäre es ja so nett. S. hatte er mit denen nicht und das glaube ich ihm.
Er hat mich gebeten ihn zu fahren, am 29.1. da er da eine Untersuchung hat, wo er nicht alleine nach Hause darf, er hätte sonst niemanden. Und ich habe ihm zugesagt, dass ich das mache.
Schließlich bin ich ja kein Monster.
Jetzt hatte er mich für Silvester eingeladen, bei sich , zum Raclette. Erst habe ich zugesagt, wobei es mir immer schlechter geht. Ich fühle mich ausgelaugt und ohne Energie. Als wenn er mir meine ganze Kraft abzieht. Er agiert und ich reagiere. Immer so, wie er es will. Immer dann, wenn ich mich gerade distanziert habe, dann kommt er wieder um die Ecke und sammelt mich ein.
Nun habe ich ihm klipp und klar gesagt, dass ich das nicht mehr will und kann und dass er mich in Ruhe lassen und nie wieder kontaktieren soll, ich würde ihn aus meinen Kontakten löschen. Ich habe ihm klipp und klar gesagt, dass ich für die Warmhalteplatte zu schade bin und dass ich ihn auch nicht fahren werde. Ich Wir kämen sonst nie voneinander los.
Ihm gesagt, dass es mich nur noch exclusiv gibt, d.h. mit dem passenden Rahmen (und dem nötigen Abstand).
Daraufhin rief er an, konnte das alles gar nicht verstehen, suchte bei mir die Bestätigung, wie toll er doch sein (ich bin doch toll, sagte er), die ich ihm nicht gab. Ich habe ihm gefragt, was er eigentlich noch von mir will: Er hat mich lieb und er findet es nett Und ob ich nicht nach Silvester dann diese Aktion durchziehen will.
Er scheint trotz anwesendem Sohn sehr einsam zu sein.
Nachdem er dann merkte, dass er so nicht weiter kommt, wurde er patzig, seine ganze Tonlage veränderte sich, wie bei einem anderen Menschen. Er hätte doch Almosen gar nicht nötig und er hätte seine Familie und seine 30 Freunde. Ich sagte dann nur, die 30 Freunde und Nachbarn die Silvester keine Zeit für dich haben und die keine Zeit haben dich zum Arzt zu fahren?!
Als er merkt, dass ich konsequent bin, meinte er nur, er hätte keine Lust mehr auf das Gesabbel und es wäre ihm egal, dass ich ihn aus den Kontakten nehmen, er würde jetzt einen Schlussstrich ziehen. Dann hat er aufgelegt, hörbar gekränkt und beleidigt.
Was geht bloss in diesem Gehirn vor? Er hat Schluss gemacht, will aber trotzdem meine stetige Präsenz und kann es scheinbar nicht nachvollziehen, dass ich auf Dauer dafür nicht zu haben bin, zumindest nicht ohne Rahmenbedingungen.
Mein Anteil ist mal wieder, dass ich mich ihm nicht entziehen konnte und mitgemacht habe. Vielleicht in der Hoffnung, dass es doch noch Hoffnung gibt. Ich gehöre zu den hochsensiblen Menschen und bin viel zu gutmütig.
Ich bin ihm nicht böse, ich muss an MIR arbeiten und auf mich sehen. Ich bin nun Silvester auch alleine.
Ich habe jetzt sämtliche Nummern von ihm gelöscht, Kontakt auf Whatsapp ebenso, kann von mir aus also nicht mehr mit ihm in Kontakt treten.
Jetzt bin ich gespannt, ob er noch mal um die Ecke kommt.
Meine Frage an euch: Hat sein Verhalten etwas mit Narzissmus zu tun oder zumindest narzisstischen Anteilen?
Danke für eure Aufmerksamkeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr