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Er sagt er fühlt nicht so wie ich es tue

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Schönen guten Abend an Alle.

Um kurz meine Situation zu schildern. Vor gut einem halben Jahr lernte ich einen Mann über eine Dating App kennen. Da wir uns gut verstanden haben, haben wir auch Nummern getauscht. Wir schrieben jeden Tag miteinander um uns besser kennenzulernen. Irgendwann schlug er dann ein treffen vor um uns noch besser kennenzulernen. Wir gingen dann zusammen spazieren und haben uns über alles möglich unterhalten. So ging es dann weiter. Da wir gute 80 Minuten von einander entfernt wohnen und verschiedene Arbeitszeiten haben, trafen wir uns immer am Wochenende. Er meinte zu mir das er noch nie eine richtige Beziehung hatte und Angst hat verletzt zu werden. Ich habe ihn geklärt das ich auch davor Angst habe verletzt zu werden. Mit der Zeit lernte ich dann seine Familie kennen. Und er meinte ich wäre die erste, die er seinen Eltern vorgestellt hat. Ich kam auch mit beiden Elternteile gut zurecht (seine Eltern waren getrennt). Ich habe ihn dann auch meine Eltern vorgestellt, er brachte meine Mama auch Blumen mit was ich total süß fand. Da wir uns mit der Zeit sehr gut verstanden, habe ich dann auch bei ihn übernachtet. wir wohnten nicht in der selben Stadt deshalb bot sich das immer an. Bis dahin haben wir nie wirklich darüber gesprochen was zwischen uns jetzt genau ist. Irgendwann habe ich den Mut dann zusammen genommen und ihn gefragt. Er meinte nur das er es auch nicht so genau weiß, aber die Zeit es zeigen wird. Immer wenn wir uns voneinander verabschiedet haben schrieb er mir das er sich auf unser nächstes treffen freut und er mich jetzt schon vermisst. Wir trafen uns dann auch jedes Wochenende und irgendwann kam es dann dazu das er mich geküsst hat und mich gefragt wie ich über uns beide denke. Ich meinte ich würde mich schon freuen wenn es mit uns beiden klappen würde, worauf er meinte das er sich auch freuen würde. Er hat mir auch gleich zu Beginn gesagt das er eigentlich sehr schüchtern ist,, weshalb wir auch alles ganz langsam angegangen sind. Ich war glücklich das es ihm genau so ging, und von dem Zeitpunkt lief es auch gut bei uns. Das letzte Mal hat er dann bei mir übernachtet. Irgendwie war er da schon anders. Ich habe ihn gefragt ob was los ist doch er meinte es ist alles gut. Die nächsten Tage schrieben wir dann miteinander, aber nicht mehr so wie am Anfang. Ich wusste irgendwas ist anders. Ich habe ihn dann gefragt was los ist. Er meinte er hat sich über uns Gedanken gemacht. (Ich habe ihn zwei Wochen zuvor gesagt das er mir wichtig ist und ich dabei bin mich in ihn zu verlieben, damit hat er überhaupt nicht gerechnet und er war etwas überrumpelt. Wir wussten ja dass das etwas zwischen uns ist und wir haben es ja miteinander versucht. Am Abend schrieb er auch das es ihm leid tut das er so reagiert hat, es ihm aber auch so geht. )Es würde ihn fertig machen das wir uns nur so selten sehen er würde mich am liebsten jeden Tag sehen wollen. Ich fand es zwar niedlich das er sowas geschrieben hat, doch hatte ich vor ihm eine Fernbeziehung wo ich meine Ex nur alle drei bis vier Monate gesehen habe. Deshalb fand ich einmal in der Woche schon wirklich großartig. Die letzten paar Tage schrieb er nur noch kaum und er meinte wir müssen reden. Er wollte sich dazu heute mit mir treffen, aber da ich schon ein Gefühl hatte das er das ganze beenden möchte schrieb ich ihn das er mir das auch schreiben kann, damit ich nicht so lange warten muss. Also schrieb er mir das er nicht so fühlt wie ich es tue. Ich eine wunderbare Frau bin es nichts mit mir zu tun hat, er aber einfach nicht die Gefühle bekommt, weil er dafür zu blöd ist. Ich würde noch den richtigen finden, soll mich aber auf kein Idioten einlassen - das ganze war mir schon klar das er mir das schreiben würde tat mir aber trotzdem so unendlich weh. Er meinte er hat auch mit seinen Eltern darüber gesprochen und sein Vater meinte nur dazu das Menschen manchmal komisch sind. Außerdem meinte er noch das die Entfernung auf Dauer nicht gut ist. Obwohl ich immer meinte wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Ich verstehe aber nicht wie man so schnell seine Meinung ändern kann. Er sagt ich bin ihn wichtig, er möchte mich am liebsten jeden Tag sehen, er vermisst mich wenn ich nicht da bin, sagt das ich seine Freundin bin. Übernachte bei ihm damit wir mehr Zeit füreinander haben und auf einmal fühlt er nicht so, wie ich es tue. Habe ihn dann geschrieben das er nicht verletzt werden wollte, aber genau das bei mir getan hat.
Danke schon mal für eure Antworten

25.02.2018 20:12 • x 1 #1


T
Klingt nach Bindungsängsten bei ihm. Er hat ja gesagt, er wollte dich am liebsten jeden Tag sehen, also hat er doch auf der einen Seite Sehnsucht.

25.02.2018 20:16 • x 2 #2


A


Er sagt er fühlt nicht so wie ich es tue

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L
Wie hat er dir das erklärt, warum er Angst hat verletzt zu werden? Für mich nicht wirklich schlüssig, wenn man noch nie eine Beziehung hatte und demnach auch nicht weiss wie sich das anfühlt?!

Dennoch würde ich seinen Worten glauben, so ambivalent das in deinen Ohren auch klingen mag.

25.02.2018 20:33 • x 1 #3


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Er meinte wenn er Interesse an jemanden hatte, hat die Person nur mit ihm gespielt oder er war eine Notlösung, weil man den Ex damit zurückgewinnen wollte.

25.02.2018 20:39 • x 1 #4


L
Also sucht er Unerreichbares anstatt etwas Aufrichtiges. Wird schwierig für ihn, soll aber nicht dein Problem sein. Meine beste Freundin hatte bis letztes Jahr leider so einen Kandidaten, blöderweise ist sie selbst so veranlagt.

Da das Schauspiel von ihm 2 Jahre ging und sogar Zusammenziehen bevorstand, kannst du nur ein Kreuz machen und dankend nach oben blicken.

Auch wenn die nächste Zeit blöd sein wird, sie vergeht und wie aktuell, wird jemand in dein Leben treten, der dein Herz berührt und es auch auf Gegenseitigkeit beruhen wird.

25.02.2018 20:49 • x 2 #5


S
Liebe @xxlsa

ich kann @trauer37 nur zustimmen. Nach deinem Beitrag würde jeder, der sich etwas damit auskennt, darauf tippen: Bindungsangst/phobie.
Du bist erst 21 Jahre alt, wie alt ist ER denn? Du schreibst, dass du seine erste Beziehung warst und er Angst vor emotionalen Verletzungen hat.

Wenn du dich da mal hinterfragst, dann müsstest du zugeben, dass es für einen Menschen, der noch niemals eine ernsthafte Beziehung hatte, eine ungewöhnliche Aussage ist.
Normalerweise geht man mit dem Verliebtsein, mit dem Gefühl der Nähe zu einem netten anderen Menschen, voller Vorfreude und ungezwungen um. Das ist jedenfalls in der Regel so.
SEIN Verhalten lässt jedoch eine psychiche Störung....ob leicht, ob schwer, vermag ich nicht zu beurteilen, vermuten

Ich habe dir einen Beitrag über diese Bindungsangst rausgesucht. Vielleicht findest du ihn dort wieder....dann weißt du wenigstens, dass dieser Mann nicht der richtige Partner für dein Leben ist.

Liebe Grüße
Santosha

Es ist ein schmerzhafter Satz:
Es tut mir leid, aber ich kann gerade keine Beziehung führen. Menschen, die sich so äußern, nur Fernbeziehungen hatten oder immer dann Schluss gemacht haben, wenn es ernst wurde, wollen und können sich tatsächlich nicht binden: Psychologen sprechen von Bindungsphobikern.

Die Störung kann entstehen, wenn man in einer früheren Beziehung sehr verletzt wurde, sagt Stefanie Stahl, Psychotherapeutin und Autorin des Buchs Jein. Bindungsängste erkennen und bewältigen. Meist werde sie aber in den ersten beiden Lebensjahren gebildet. Sie sitzt also sehr tief.

Wie viele Menschen tatsächlich bindungsgestört sind, lässt sich mit Studien schwer belegen. Betroffene sind sich oft der tatsächlichen Ursache ihrer Probleme nicht bewusst oder leugnen sie. Hinzu kommt, dass Psychotherapeuten das Problem ihrer Patienten häufig nicht als Bindungsangst diagnostizieren, sagt Stahl.

Gestörte Mutter-Kind-Beziehung

Dabei haben Bindungsphobiker oft einen ähnlichen Hintergrund: Viele wurden in ihrer Kindheit überbehütet oder vernachlässigt. Eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung oder ein schwieriges Verhältnis zum Vater können Ursache für die Bindungsangst sein.
In der Regel ist die Mutter Hauptbezugsperson. Deshalb üben sich die Kindheitserfahrungen besonders bei Männern negativ auf die Bindungsfähigkeit aus. Einige haben als Erwachsene große Angst davor, wieder von einer Frau eingeengt, enttäuscht oder verlassen zu werden.
Diese Ängste sind den Betroffenen gar nicht bewusst, vielmehr fühlen sie nur ein diffuses Gefühl der Einengung. Ihre Lösung: Vermeidung oder Flucht. So sind nahe und vertrauensvolle Beziehungen von Anfang an zum Scheitern verurteilt, sagt Stefanie Stahl.

Es gibt Bindungsängstliche, die wenig Leidensdruck verspüren, aber auch solche, die sehr unter ihrem Problem leiden, sagt Stahl. Doch Doris Wolf, Psychotherapeutin aus Mannheim, die sich unter anderem auf Partnerschaft spezialisiert hat, sagt: Menschen, die Bindungsangst haben, kommen nur selten in Therapie. Sie sehen sich selbst nicht als gestört.

Eigentlich wünscht sich der Liebesphobiker Nähe

Dabei wünscht sich der Liebesphobiker eigentlich nichts sehnlicher als Nähe. Ambivalent wie er ist, sagt er nicht wirklich ja, aber auch nicht nein zum anderen. Und geht Beziehungen dennoch ein - ob locker als Affäre, Fernbeziehung oder sogar in Form einer Ehe.
Neben dem Nähe-Distanz-Problem gibt es ein weiteres: In einer Beziehung muss man Erwartungen erfüllen. Zuverlässig sein, pünktlich zurückrufen, Pläne für die Zukunft schmieden. Erwartungen sind aber Gift für den Bindungsphobiker, bedeuten Einengung und Freiheitsentzug. Erfüllt er die Erwartungen nicht, ist der Partner eventuell enttäuscht, könnte sich abwenden und den Liebesphobiker verlassen. Das Trauma aus der Kindheit würde wiederholt.
Die Folgen: Er zieht sich zurück, wendet sich der Arbeit zu, will weder küssen noch mit dem Partner schlafen, macht dicht. Er schafft Abstand, um weniger verletzt werden zu können. Dieser Schutzmechanismus kann dazu führen, dass der Bindungsängstliche den Kontakt zu seinen Gefühlen verliert und somit die liebenden Gefühle für den Partner, sagt Stahl.

Angst auch vor schönen Momenten

Zwar genießt der Liebesphobiker schöne Momente mit dem Partner, gleichzeitig leidet er aber, weil ihm bewusst wird, wie viel der andere ihm bedeutet. Ich bin abhängig von ihm, denkt er. Das will er auf jeden Fall vermeiden - und stößt den Partner regelrecht von sich.
Dieser verzweifelt schließlich an dem Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz und fragt sich, was er falsch gemacht hat. Durch das ständige Hin und Her kann der Partner sich nie sicher sein, ob der Phobiker ihn liebt. Diese Angst aber mündet in einen Teufelskreis: Durch sie steigert sich das Begehren nach dem Phobiker. Die Partner von Bindungsängstlichen idealisieren sie, sagt Stahl. Sie laufen dem, der Angst vor Nähe hat, hinterher. Dieser fühlt sich bedrängt, läuft immer weiter weg oder trennt sich irgendwann.
Aus dieser Abhängigkeit, die sogar in einer Depression enden kann, gibt es für den Partner zwei Wege: Entweder er trennt sich. Oder er akzeptiert die Tatsache, dass man den anderen nie wirklich haben kann. Eine Beziehung mit einem Bindungsphobiker hat nur eine Chance, wenn man aufhört, an ihr festzuhalten, sagt Stahl. Erst wenn man den Phobiker gehen lassen kann, hat der keine Angst mehr.
Eine Garantie, dass dieser bleibt, hat man jedoch nicht. Betroffene Partner, so Stahl, sollten sich bewusst machen: Ein Bindungsphobiker, der sein Problem leugne, werde nie richtig lieben können. Wenn er aber gewillt ist, an sich zu arbeiten, gibt es eine Chance auf Heilung.
Der erste Schritt wäre, sich die Bindungsangst einzugestehen und sich damit zu beschäftigen, warum man flüchtet. Die Psychotherapeutin Wolf erklärt, was Bindungsphobiker in einer Therapie lernen könnten: etwa Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen, Gefühle adäquat zu äußern, Grenzen zu setzen und sich selbst anzunehmen.
Mit diesen und anderen Verhaltensregeln können Betroffene durchaus zufriedenstellende Beziehungen führen, sagt Stahl.

25.02.2018 20:52 • x 1 #6


_Tara_
Der hat keine Bindungsangst, bei dem hat's einfach nicht richtig gefunkt!

Sorry, TE...

25.02.2018 21:01 • x 1 #7


Sashimi
Beide führen eine oberflächliche Beziehung. Beide lügen sich an, wie wichtig es doch alles ist. Einer macht einen Rückzieher, weil er hypersensibel ist und Ausreden statt Argumente liefert. Hier wurde von Anfang an nicht über Wünsche geredet sondern das unvollständige Grundgerüst als Maßgabe akzeptiert (1x sehen, Anspruchshaltung, Verklärter Blick in die Zukunft ohne konkret zu werden, keine wirkliche Anziehung)

Es hat einfach nicht gepasst. Einer wollte mehr, der andere ist nun einfach verletzt. Kein Weltuntergang, aber eine Erfahrung. Nächstes mal länger warten und wenn man sich selbst sicher ist, die Sache einfach voranbringen. Das geht meistens nonverbal am besten...

25.02.2018 22:36 • #8




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