Zitat von Luna73:Hey, Labenia!
Danke dir für deine lieben Worte. .
Es tut mir mega leid, dass du die gleiche Erfahrung gemacht hast wie ich, und ich wünschte, ich wäre genauso weit wie du..
Meldet er sich denn noch bei dir?
Ja, tut er. In regelmäßigen Abständen (so jeden 4. Monat) : mal per sms, mal ein Anruf (ich ging nicht ran). Letztes Mal vor 1 Woche und da habe ich ihn gebeten sich nicht mehr bei mir zu melden. Das Thema ist für mich durch. Er hat eine Neue, die er 2 Wochen nach unserer Trennung kennengelernt hatte (das mit 2 Wochen ist seine Aussage, wer weiß es schon, ob es tatsächlich so war...). Und melden tut er sich bei mir entweder aus Langweile oder aus Einsamkeit, wenn seine Neue nicht bei ihm ist. Und nicht weil er mich vermisst oder zurück will. Auf sowas verzichte ich gerne. Ich apopros vermisse ihn auch nicht mehr. Ist vorbei.
Wenn du mehrmals (bildlich gesprochen) ins Gesicht geschlagen wurdest/wirst, begreifst du endlich mal, dass er nicht der Mann ist, dem du was wert bist. Er wird immer nach anderen Frauen Ausschau halten, weil du ihm nicht ausreichst, ihm wird bei dir immer was fehlen. In diesem Zustand zu leben möchte ich persönlich nicht. Mir ist es schon wichtig, dass der Mann mit mir aus ganzem Herzen zusammen ist, weil ich ihm viel bedeute.
Wenn er dich nicht liebt, hat er einen großen Vorteil dir gegenüber. Im emotionalen Sinne. Denn mit Leib und Seele ist er bei dir nicht dabei und wird es auch nicht sein.
Zitat:Es freut mich zu lesen, dass du es geschafft hast, von ihm loszukommen..was war denn der Auslöser, woher hast du die Kraft genommen?
Ich wollte eine Familie mit ihm gründen (weil ich ihn ja stark liebte, dachte ich, dass ich wenigstens ein Kind von ihm kriegen möchte, das ich wahnsinnig lieben würde).
Anfangs wollte er es auch. Aber ich spürte es von Anfang an, dass sein Wunsch mit mir eine Familie zu gründen nicht von der Liebe zu mir getrieben war, sondern weil er generell eine Familie haben wollte. Und wenn die Frau dazu nach seinen Kriterien passt, dann warum nicht. Mir war diese fehlende Exklusivität wie ein Dorn im Auge, denn sie bedeute nichts anders als ein Zweckprojekt... Also es sah bei ihm eher nach einer Vernunftsentscheidung aus. Ich war es mir dafür viel zu leid. Ich habe eine andere Vorstellung in dieser Hinsicht, nämlich, dass ein Kind das Produkt einer Liebe ist und zwar einer bederseitigen Liebe. Das war bei uns leider nicht gegeben. Die Liebe war eine Einbahnstraße hier... Und da kämpfe mein herz mit meinem Kopf. Der Kopf sagte: gehe, es wird nix; das Herz: neeeein, ich liebe ihn doch sehr, ich will bei ihm und mit ihm sein, zumindest ein Kind von ihm will ich haben. Ist echt interessant dieser Dialog und dieser Kampf zwischen dem Kopf und dem Herzen.
Mit der Zeit habe ich mich sogar mit dem Gedanken abgefunden, dass ich höchstwahrcheinlich eine alleinstehende Mutter sein werde, falls ich ein Kind kriege (sehr egoistisch von mir, ich weiss, aber ich war bereit dazu. Hauptsache, ein Kind von ihm zu bekommen, ein Teil von ihm. Um jeden Preis). Denn ich wußte es: sobald er seiner Traumfrau begegenet und es passt alles zwischen den beiden, wird er abhauen. Da wird kein Kind helfen können, um ihn aufzuhalten. Aber für mich war dies völlig OK (oh Gott, wenn ich es lese, wird mir schlecht, was für eine Last wollte ich mir aufbürden ! vor allem ich habe hier keine Verwandten, die auf dem Kleinen aufpassen könnten und gesundheitlich bin ich auch nicht 100% fit, muss hin und wieder mit den Rückenschmerzen kämpfen)...
Kurze Rede, langer Sinn: eines Tages hat er mir gesagt, er brauche mich nicht mehr und seine Gefühle für mich haben nachgelassen (er hat mich zwar nie geliebt, aber gemocht hat er mich schon: mal stark, mal weniger stark). Ich habe angefangen um ihn zu kämpfen. Er dagegen war schon am Neuorientieren. 3-4 Monate später war der Kampf vorbei. Ich sagte: ich kann es nicht mehr, ich sehe nicht, dass er hinter uns steht, dass ich nur alleine an der Beziehung interessiert bin. Ich hatte keine Kraft mehr. Auf der Arbeit konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Seelisch ging es mir schlecht, ich war nur am Grübeln und Weinen, fühlte mich wertlos, versagt, nicht gut genug. Er schrieb mit anderen Frauen (hab später erfahren), er fing an mich öfters zu kritisieren, daraufhin stritten wir uns heftig, sein Benehmen mir gegenüber wurde mehr und mehr respektlos. Mein Selbstwertgefühl war völlig im Keller. So eine Verhalten mir gegenüber konnte ich nicht mehr ertragen. Und die Perspektivlosigkeit dieser Beziehung hat mir den Rest gegeben. Ich musste Schluss machen. Ungewollt. Aber gezwungermaßen. Sonst wäre ich kaputt gegangen...
Es verging nicht mal 2 Wochen nach der Trennung, da hatte er schon eine Neue am Start (worüber ich 2,5 Monate nach der Trennung direkt von ihm erfahren habe). Dies hat mein Leid zwar zunächst vergrößert (denn ich hoffte nach der Trennung insgeheim natürlich, dass er mich zurück haben würde/vermissen würde; nix war da), aber zugleich bedeutete es für mich eine Erleichterung nach 2,5 Monaten Hoffen. Für mich bedeutete die Nachricht, dass es eine Neue in seinem Leben gibt (und im Herzen! sie liebt er), dass der Schluss meinerseits ultimativ, endgültig ist. Dass er sich von mir schon längst innerlich losgelöst hatte wurde mir in dem Moment mehr als klar.
Die Zeit nach der Trennung war für mich eine Hölle. Ich habe mich Ende September 2014 getrennt. Und erst im März/April 2015 habe ich 80% der Trennungsschmerzen verarbeitet. Die ersten 6-7 Monate waren schwer, vor allem die ersten 3-4 Monate, die waren am allerhartesten.
Jetzt, im Juli 2015
- ich bin mit der Trennung komplett durch (woran erkenne ich es? ich will ihn nicht mehr zurück; wenn er mich kontaktiert, kann ich ihn ruhig ignorieren, seine Kontaktversuche machen mich das zwar etwas traurig, aber nur weil er bei mir die Vergangenheit aufwühlt und die damaligen Emotionen aufkommen lässt; nach ein paar Tagen legt sich alles wieder; wenn ich mir seine Fotos anschaue, spüre ich nix mehr bzw. manchmal frage ich mich was ich an ihm gefunden habe, seine Macken im Äußern, die ich früher geliebt hatte, kommen nun verstärkt zum Vorschein und ich denke: na ja, er ist solalala; und noch was: er kommt mir nun fremd vor, als ein völlig fremder Mensch...)
- ich habe mir ein neues Leben aufgebaut bzw. bin weiterhin dabei. Und ich finde mein Leben gut ! Ich kann tun, was ich will und ich erlaube mir alles (ich verwöhne mich total). Ja, ich entwickle einen gesunden Egoismus. Ich bin rücksichtsvoll, aus meiner sicht viel zu viel (kommt aus meiner Erziehung her), stelle es langsam ab.
- ich möchte mein Leben nicht mehr in so eine Abhängigkeit von einem Mann bringen. Ich möchte mein unabhängiges Leben beibehalten. Ich habe es gelernt mit mir alleine klarzukommen, so dass ich die Einsamkeit gut überstehen kann (früher, gleich nach der Trennung, war dies ein großes Thema für mich gewesen). Ich finde immer was, womit ich gerne Zeit mit mir selber verbringe. Ich bin die beste Freundin von mir selber geworden. Und das macht Spaß.
- ja, ich muss zwar meinen Wunsch nach einer Familie mit Kindern (Kind) von/mit einem Mann, den ich lieben würde und der mich lieben würde, begraben (ich bin nicht die jungste mehr, und ich finde selten Männer, die mich interessieren würden, spich, ich verliebe mich nicht oft). Aber auch mein neues Leben ohne eigene Familie finde ich mittlerweile gut. Das hat seine Vorteile und wenn man sich daran fokusiert, ist man gut unterwegs.
Ich wünsche dir dieses Gefühl wieder frei zu sein möglichst schnell zu erlangen. Das Leben bekommt damit eine andere Qualität.