Er telefoniert täglich mit der Ex

E
Hallo,
seite Ende April letzten Jahres bin ich mit meinem Freund zusammen. Unsere Vorgeschichte:
Wir sind Kollegen (arbeiten aber nicht zusammen) und haben uns bei einem Seminar kennengelernt. Immer wenn wir uns sahen, haben wir uns gegrüsst, mehr nicht, ausserdem hatte ich damals einen Freund. Ein Jahr nach dem Seminar haben wir bei einem weiteren zufälligen Treffen beschlossen, mittags mal Essen zu gehen. Vortan assen wir regelmaässig und begannen auch, zu telefonieren und zu mailen. Ich wusste aber vom Hören Sagen, dass er eine Freundin hat. Als ich ihn darauf ansprach druckste er auch rum und bejahte. Schade, ich wäre gern mit ihm etwas trinken gegangen, aber unter den Umständen nicht. Zu dem Zeitpunkt aber wollte ich gar nichts von ihm. Er war Tabu für mich.
Trotzdem wollte er gern mit mir was trinken gehen. Und haben uns auch getroffen. Es war unglaublich schön, wir haben uns die ganze Nacht unterhalten und ich begann, ihn mit anderen Augen zu sehen. Da ich leider am nächsten morgen in den Urlaub flog, musste ich die Nacht beenden. Zum Abschied wünschte er mir nur schönen Urlaub. Keine Umarmung, nichts. Noch in der Nacht/es war schon morgen, schrieben wir uns sms. Bis ins Flugzeug und auch nochin Spanien. Über ein Internetcafe mailten wir uns stundenlang und wir gestanden uns ein, dass wir uns gegenseitig den Kopf verdreht hatten. Nach einer endlosen Woche holte er mich vom Flughafen ab. Seitdem wohnen wir zusammen. Ja, Ihr habt richtig gehört.
Er blieb in der Nacht bei mir und holte am nächsten Tag seine Klamotten.
Jetzt sollte ich anfangen, etwas über seine Beziehung zu sagen. Er war mit ihr ca. 8 Jahre zusammen. Seinetwegen ist sie zu ihm in eine andere Stadt gezogen. Aber schon vor der Beziehung waren sie in der Schule befreundet, kennen dieselben Leute, kommen aus dem selben Dorf. Er bze. beide sagen, dass die Beziehung aber schon seit 2 Jahren keine Beziehung mehr war. Ich war auch nicht der Trennungsgrund, sondern eher der letzte Anstoss, dass sie sich jetzt doch getrennt haben.
Durch ihre lange gemeinsame Vorgeschichte scheinen sie nicht voneinander loszukommen. Sie telefonieren nach wie vor täglich im Büro. Er fährt alle 2 Wochen zum Kaffee mal zu ihr. Teilweise ruft sie ihn auch hier an, aber dann geh ich nicht ans Telefon.
Ich bin rasend eifersüchtig. Was ist es, dass er immernoch Kontakt mit ihr haben will. Sie sagt von sich wohl, dass sie die Trennung immernoch nicht verkraftet hätte, hat aber keine Ambitionen, uns auseinanderzubringen. Für ihn ist sie nur eine gute Freundin. Dazu muss ich sagen, dass sie seine einzige Freundin ist. Vielleicht hat es auch damit was zu tun. Weihnachten ist er zu seinen Eltern gefahren, da sie kein Auto hat und beide wie gesagt aus demselben Dorf kommen, hat er sie mitgenommen. Hat ihr sogar einen DVD-Player geschenkt. Ist das nicht etwas übertrieben? Und sie macht immernoch einfach seine Steuer, weil sie aus dem vorletzten Jahr noch Unterlagen von ihm hatte.
Sie ist immer ein Streitpunkt. Ich weiss, dass ihm die Freundschaft wichtig ist, ich würde nie wagen, ihm den Kontakt zu verbieten. Das kann ja nur nach hinten losgehen.
Ich weiss nur nicht, wie es weitergehen soll. Ich vertrau ihm. Will aber acuh alle Streits vermeiden, weil hierfür gibt es keine Lösung.
Ich kann mich erinnern, dass ich nach der Trennung von meinem Exmann auch lange mit ihm berfreundet war. Bis er eine neue Freundin hatte, die es -wie ich heute- es genauso wenig ertragen konnte wie ich. Er hat daraufhin mit mir den Kontakt eingestellt, was ich damals zwar schade fand, aber total verstehen konnte. Warum tut das mein Freund nicht? Er weiss doch, dass er mich damit so sehr verletzt. Oder sieht er das nicht? Bzw. will es nicht sehen?
Wie kann ich mit der Situation besser klar kommen? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Hoffe, es meldet sich jemand, wenn nicht, bin ich froh, meine Sorgen mal losewerden zu können.
Viele Grüsse Tiger

23.01.2003 20:18 • #1


E
Hallo Tiger

Ich kann Kathi nur beipflichten, gib ihm einfach ein bissel Zeit.
Er ist bei Dir und er verheimlicht Dir doch auch keine Telefonate.
Verbieten nein das wuerde wirklich nichts bringen, ganz im Gegenteil, es wuerde alles schlimmer machen.

Ich denke genau so wie Kathi, es wird weniger werden.
Hab ein bissel mehr Vertrauen zu Ihm und auch zu DIr selbst.

Er liebt Dich und ist bei Dir

Du schaffst das schon, ich wuensche Dir recht viel Kraft und Mut.

Eifersucht ist nie eine gute Sache, vergiss das nie.
Lieben heisst nicht besitzen, er liebt DIch und er will ihr nur helfen, weiter nichts, so hoert sich das fuer mich an.

Gruss Feechen

24.01.2003 03:40 • #2


A


Er telefoniert täglich mit der Ex

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E
Hallo Tiger,

was Du gerade erlebst war ein wesentlicher Grund, warum meine letzte Beziehung zerbrochen ist.

Mein Ex hat fürchterlich darunter gelitten, dass ich den Kontakt zu meinem Ex-Ex aufrechterhalten habe. Obwohl ich wie ein offenes Buch war hat es mein Ex nicht geschafft, mir zu glauben, dass ich ihn liebe und zu ihm stehe. Es war mir nicht möglich, den Kontakt zu meinem Ex-Ex abzubrechen (wir waren 7 Jahre zusammen), so wie mein Ex das gerne gesehen hätte. Für ihn war es unerträglich, dass ich meinem Ex-Ex die erste Steuererklärung auch nach unserer Trennung *wie gehabt* machte. Es war ihm ein rotes Tuch (und das sitzt bis heute noch in ihm), wenn ich mich mit ihm getroffen habe und z.B. eine Stunde später nach Hause kam als angekündigt. Nun gut, ich muss dazu sagen, dass mein Ex-Ex sehr unter der Trennung gelitten hatte. Und ich wollte ihn nicht so leiden sehen. Er konnte wohl innerlich meine Entscheidung lange nicht akzeptieren und wünschte sich nichts, als dass ich zurückkomme. Das hat die Sache in meinem Fall für meinen Ex noch erschwert aber im Prinzip ist es nichts anderes als in Deinem Fall. Mein Ex war eifersüchtig, er hatte Angst, er vertraute mir nicht wirklich...
Ich wollte nichts als meinem Ex-Ex helfen, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden, wieder Kraft und Mut zu finden, sich neu zu orientieren ... habe immer wieder ihm und meinem Ex gegenüber betont, dass meine Entscheidung felsenfest ist und es kein *Zurück* gibt. Ich konnte und wollte ihn aber einfach nicht hängenlassen. Habe ich ihn doch immer noch gemocht und geschätzt und hatte die Hoffnung, dass wir uns irgendwann einmal als Freunde erhalten geblieben sind. Und natürlich: einige gemeinsame Jahre lassen sich nicht so einfach wegwischen, von keinem der Partner. Zur Eifersucht hatte mein Ex-Ex zu diesem Zeitpunkt nicht den geringsten Grund. Leider steckte sie aber wie ein giftiger Dorn in ihm – von Anfang an.
Und das war der Anfang vom Ende. Mit der Zeit kontrollierte er mich, mein Handy, meine Mails... er wartete vor dem Büro auf mich und fuhr mir nach... Ich hatte nämlich auf Grund seiner empfindlichen und sehr emotionalen Reaktionen immer mehr aufgehört, ihn einzuweihen, wenn es um meinen Ex-Ex ging. Mehr und mehr verheimlichte ich unseren Kontakt. Ich muss dazu sagen, dass dieser bei weitem nicht so regelmässig war wie bei Dir. Wir haben uns vielleicht einmal im Monat gesehen und zu besonderen Anlässen wie Geburtstag. Ansonsten telefoniert und gemailt. Wie auch immer, die Geschichte eskalierte bei mir fürchterlich... aber das gehört hier nicht mehr her. Mein Ex und ich sind jetzt seit 6 Monaten getrennt und diese Eifersucht ist der Hauptgrund. Sie hat unsere Beziehung *zerfressen* und durch sie haben wir uns verloren.

Was ich Dir sagen möchte liebe Tiger ist, Kathi und Feechen haben sicher Recht. Ich glaube ebenfalls nicht, dass Du einen Grund zur Eifersucht hast. Bitte lass ihm diesen Teil seines Lebens auf seine Art abschliessen. Irgendwann wird sich das sicher auch einpegeln, weniger werden. Gönne ihm diese Verbindung, die er jetzt noch braucht, um sich wohlzufühlen. Das hat nichts mit seiner Liebe zu Dir zu tun. Das er zu Dir steht hat er Dir ja schon bewiesen. Je grosszügiger Du da sein kannst, desto mehr wird er Dich dafür lieben. Und andersherum je eifersüchtiger Du bist und es ihm auch zeigst, desto grösser ist die Gefahr, etwas kaputt zu machen – schlimmsten Falls ihn gerade damit noch auf Rückkehrgedanken zu bringen...
Du hast ja schon angedeutet, dass Du Dich tolerant verhältst, ihm nicht verbietest usw. Das ist auch gut so. Nur zehrt es natürlich in Dir drin... diese Gedanken und Du fühlst Dich vielleicht in dieser Sache immer wieder verletzt.
Der Schlüssel liegt darin, mit anderen Augen draufzuschauen. Vertrau ihm. Und gib ihm dieses Stück, lass es ihm. Und Du wirst Euch Beiden damit nur gut tun.
Nimm das Schöne, die Beweise seiner Liebe ... und sieh das andere als ein Feld, was ihm gehört ... eine Tür, geschlossen für Dich, aber Du kannst ganz beruhigt und getrost daran vorbeigehen. Du solltest es sogar, weil es gar nicht notwendig ist, sie aufzumachen ...

Alles Liebe,

Gia

24.01.2003 12:24 • #3


E
... ich kann meinen vorschreibern nur zustimmen... DU musst versuchen, damit umzugehen und es bringt überhaupt nichts, wenn du von ihm verlangst, dass er den kontakt abbricht. du würdest dir doch auch nicht vorschreiben lassen wollen, mit wem du kontakt haben darfst...
ich habe einen sehr guten (mal mehr und mal weniger häufigen) kontakt zu meinem exex (mit dem ich 9 jahre zusammen war, das ist aber inzwischen auch schon 9 jahre her). im letzten jahr, als es mir schlecht ging war er mein bester tröster, mit ihm konnte ich über alles reden. über die trennung, über mich, und auch über seine beziehung. seine freundin war zu der zeit mehrmals im ausland und ich habe mich oft für tage bei ihm eingenistet, weil ich es zuhause nicht aushielt. ich hatte ihr gegenüber immer ein schlechtes gewissen, obwohl ich sie auch immer wieder gefragt habe, ob das o.k. ist für sie. irgendwann habe ich nochmal mit ihr darüber geredet, auch über eifersucht und exfreundinnen und sie sagte seine exfreundinnen sind doch auch ein teil seines lebens, wenn ich mich für ihn interessiere gehört ihr (die exe) auch dazu. nur so kann ich mir wirklich ein vollständiges bild von ihm machen. und schließlich ist er jetzt mit mir zusammen und hat sich für mich entschieden
das fand ich sehr bemerkenswert und ich denke, sie hat damit vollkommen recht. ob sie seine ex mag oder nicht, entscheidet sie dann selbst (ich bin mit ihr inzwischen sehr gut befreundet und wir treffen uns auch alleine), aber von vornerein hat sie die meinung, wenn seine ex ihm mal gefallen hat, wenn er sie mal geliebt hat, kann sie so verkehrt nicht sein...
ich gebe zu, ich habe auch manchmal probleme mit eifersucht, aber gerade fällt mir ein, auch bei mir ist es so, dass ich mit der ex meines freundes befreundet bin. wir besuchen sie dieses wochenende in genua und mir war bis gerade garnicht bewußt, dass sie ja seine ex ist... lustig
naja, in diesem sinne- ich denke, es ist eine sache des selbstvertrauens... man muss da an sich glauben und an die beziehung (und natürlich auch an den partner)... und wenn wie in deinem fall sogar von beiden seiten her klar ist, dass die beziehung schon kaputt war, bevor er mit dir zusammen kam, musst du doch eigentlich nichts befürchten. hast du sie eigentlich mal kennengelernt? mir hilft es eigentlich immer sehr, wenn ich die leute mal kennengelernt habe, vor denen ich angst habe- meistens zeigt sich dann schon im umgang (der beiden), dass die befürchtung völlig überzogen war und da nichts mehr knistert...
und was die geschenke angeht: da gibt es keinen zwang, wir schenken uns was, wenn uns danach ist, bzw. wenn wir eine idee haben- ansonsten kann es auch mal sein, dass er zu meinem geburtstag ohne ein geschenk kommt oder ich weihnachten vergessen habe, ihm was mitzubringen... aber das ist vielleicht auch das entspannte daran, man kennt sich so gut, dass man keine erwartungen hat. dieses jahr habe ich z.b. einen gutschein für einen gemeinsamen konzert oder musicalbesuch bekommen
und: uns beiden ist völlig klar, dass wir niemals wieder eine beziehung miteinander leben wollen, dass wir uns aber trotzdem sehr sehr wichtig sind. wir können uns sogar inzwischen gemeinsam über unsere alte beziehung und die trennung lustig machen... wieso sollten wir uns auch nicht mehr mögen, nur weil wir uns für andere partner entschieden haben- wenn wir nicht auf einer wellenlänge wären, hätten wir kaum so viele jahre miteinander verbracht. und wenn nichts schlimmes vorgefallen ist, weshalb man sich getrennt hat, denke ich, spricht nichts gegen eine freundschaft (wenn beide damit klar kommen). und ich finde, das muss man versuchen, zu akzeptieren, auch wenn es schwer ist.

24.01.2003 13:11 • #4


E
Hi Tiger,

ich habe eine etwas andere Meinung, ich finde, wenn er Dich liebt und Du ihm sagst, dass du dies nicht möchtest, dann sollte er es auch nur auf geschäftliche und wirklich nötige Dinge beschränken. Ich hätte es für meine Ex getan, allerdings forderte sie dies nicht. Lieben heisst ja auch die Eifersucht des anderen zu aktzeptieren und versuchen zu helfen, in dem man gewisse Dinge nicht tut. Seit Ihr euch alle sicher, dass ihr in der gleichen Situation wie Tiger, nicht genauso reagieren würdet? Ich finde Deine Form der Eifersucht liegt noch im normalen Bereich. Viele schreien und verbieten. Die Art von dir, dass Du nun hier im Forum bist und Dinge hinterfrägst finde ich ein durchaus angemessenes Mass an Eifersucht. Du machst im keinen wirklichen Stress, bringst aber deutlich zum Ausdruck, dass du verletzt wirst durch seine vielleicht oft unbedachten Telefonaktionen usw.
Dies bedeutet, er sollte einen Schritt auf Dich zugehen und einsehen, was weh tut und wie es sich anfühlt für Dich. Allerdings musst Du auch sehen, dass man sich schnell in etwas hineinsteigert. Seine Aufgabe wäre dann zu verstehen, dich an die Hand zu nehmen und dir das Gefühl von Sicherheit deutlich zeigen. Es ist sehr gut von Ihm, dass er es offensichtlich macht, nicht verheimlicht. Dies kann aber auch wiederrum bedeuten, dass er nicht sieht, was er dir damit an tut.
Wenn er sich mit Ihr trifft und du zu Hause sitzt und wartest, er dann vielleicht noch später kommt, dann sollte er dir z.b. einfach mal zwischendurch eine SMS schreiben oder mit dir den Kontakt suchen, mit dem Wissen, das du gerade Sicherheit brauchst. Tut er dies nicht, sind die Folgen seines Zuspätkommens ganz klar...du wirst dich in etwas hineinsteigern, das unter Umständen nicht wahr ist und ein vernüftiges Gespräch kommt nicht zustande. Ich hoffe Dein Neuer ist reif genug um deine Eifersucht zu deuten, sie zu beheben und gleichzeitig Sicherheit und Gefühl zu schenken.

Aber grundsätzlich ist es so, dass Eifersucht besitzen will und Liebe eben nicht!!! Deswegen arbeite auch ein klein wenig an Dir...aber der Hauptteil sollte doch an dem liegen, der dieses Gefühl auslöst. Ob bewusst oder unbewusst..bei den meisten doch bewusst, nur sind sie dann oft nicht bereit, dem der leidet auch in gleichem Mass Sicherheit zu geben, zumindest wird es Ihnen oft Leid immer das Gleiche zu sagen, sie hinterfragen nicht, ob es vielleicht daran liegt, wie sie es sagen. Wer liebt aktzeptiert und wird nicht müde...wenn er doch müde wird, dann sollte er sein Verhalten dahingehend ändern, dass der Partner nicht verletzt wird.

Was würdest Du davon halten, wenn er den Kontakt mit der Ex jetzt einstellt, aufgrund deiner Äußerungen? wärst Du glücklich? NEIN..du würdest denken, jetzt hast du Ihn eingesperrt. Wäre er aber klug und würde sehen, was da geschieht, bevor du es ausgesprochen hast, dann würde er zu dir kommen und dir sagen. Ich liebe Dich, ich sehe das es dir was ausmacht wenn ich mit Ihr Kontakt habe, bitte verstehe, dass ich nicht gleich alles abbrechen kann, zuviele finanzielle Dinge müssen noch geklärt werden. Hab Verständnis, denn ich verstehe Deine Eifersucht sehr gut. Lass mir etwas Zeit, ich verspreche Dir sie bedeutet mir nichts mehr...ich werde den Kontakt in absehbarer Zeit ganz einstellen. Sein Ziel müsste es sein, zu erkennen und zu handeln bevor du es ausgesprochen hast....

mmhh, ich zähl auf IHN

bye

ps: verstehen und beseitigen kann nur jemand, der ähnliche Dinge erlebt hat und auf gleiche Erfahrungen und Schmerzen zurückblicken kann. Ohne diese Form der Eifersucht und des Schmerzes zu kennen, wird man einer anderen Person dieses Gefühl auch nicht nehmen können.

24.01.2003 13:59 • #5


E
Hallo Tiger,

Susa hat es auf den Punkt gebracht. Die Exe gehören dazu. Und wenn einer der Partner eine starke freundschaftliche Bindung zu einem Menschen in seinem früheren Leben hat, wäre es schade für mindestens (! wie in Susas Beitrag sogar 3 oder 4?) der Beteiligten schade. Allerdings erfordert das ein paar Voraussetzungen.

Wenn der befreundete Ex es verkraften kann, sollte es möglich sein, den neuen Partner in die Freundschaft einzubeziehen, so, wie man es mit jedem Freund auch tun würde. Dabei sollte man allerdings den neuen Partner auch als engeren Partner kenntlich machen, sonst drohen Missverständnisse. Nicht provokativ, sondern selbstverständlich. Das ist das Neue. das ist jetzt. Der alte ist definitiv ein Freund und genießt keinerlei besonderen Vorteil oder Schuldgefühlsbonus. Wenn es zwischen neuem Partner und Ex klappt, klasse, wenn nicht, dann sollte dennoch ein gewisser Berührungspunkt bestehen bleiben. Man muss ja nicht Freunde werden, es reicht auch guter Bekannter.

Wenn der Ex es nicht verkraftet (auch nicht nach längerer Zeit), ist es in jedem Fall besser, dass sich der Partner zurückzieht. Damit gibt er dem Ex die Möglichkeit, ein neues Leben aufzubauen und ihn zu vergessen. Vielleicht ist ein erneuter Versuch nach längerer Zeit möglich. Und er schützt seine neue Beziehung, denn er erklärt definitiv, was an erster Stelle steht. Nach dem Motto: Entweder, Ex, Du nimmst uns beide, denn wir gehören zusammen; oder Keinen, denn ich stehe zu meinem neuen Partner. Wie geht man denn sonst mit Freunden um, die den Partner ablehnen? Das müssen dann aber absolut intensive Freundschaften sein, die das schaffen, mir fällt keine ein.

Beziehungen zwischen Partner, Neuem Partner und Ex klappen nur, wenn es Freundschaften sind. Nicht mehr und nicht weniger.

Manchmal kommt es aber auch vor, dass der Partner sich schlicht weg weigert, den neuen Partner in die Freundschaft einzubeziehen. Und schwupps, schon erhält die Beziwhung zum Ex einen Sondestatus und zwar auf allen Ebenen. Beim Neuen Partner, weil er sich fragt Warum nicht?; beim Partner, weil er Eifersucht aushalten muss, weil er sich vielleicht sogar verstecken muss, weil er dadurch vielleicht anfängt zu lügen und beim Ex weil er nie weiß, woran er ist.

Das finde ich dann schade. Leider ist das mein Problem. Im letzten Jahr noch hat sich in meiner Geschichte eine gute Gelegenheit ergeben, um eine solche Feundschaft aufzubauen und ich habe sogar selbst den Versuch unternommen. Leider hat mein Partner alles getan, um das zu verhindern. Und warum? Ich habe keine Ahnung außer weil er es nicht will.

24.01.2003 18:15 • #6


E
Ich denke auch timeless hat Recht. Eifersucht kann manchmal extrem stark werden. Aber nicht ohne Grund. Die natürliche Ordnung muss erhalten bleiben. Und wenn den Partner das Leiden des Exes mehr berührt, als das des neuen Partners, gerät die Ordnung durcheinander. Du fühlst Dich betrogen, nicht verstanden, Deinen Sorgen wird kein Gehör geschenkt. Ihren schon. Das macht Dich noch viel eiferüchtiger als nötig.
Würde er Dich mitnehmen, Dich vorstellen und wie bei jedem Freund stolz sagen Das ist meine Frau, wäre die Lage anders. Deine Eifersucht wäre nicht im mindesten so hoch. Würde er sagen: WIR kommen gerne zu Dir zum Essen, oder Komm UNS doch mal wieder besuchen, wäre auf allen Seiten alles deutlich geklärt. Muss ja nicht immer sein. Aber es gibt einen feinen Unterschied zwischen: sie und ich und du oder sie und wir. Es gibt ein Band zwischen Partnern, das in keiner Freundschaft existiert. Das muss deutlich werden. Denn so ist es natürlich.

Frag ihn dochmal, ob ihr zusammen zu ihr fahrt. Falls Du es überhaupt nicht aushälst, vereinbart ihr ein Zeichen, mit dem Du signalisierst: ich kann nicht mehr, lass uns fahren. Aber nur für den absoluten Notfall. Und Ihr fahrt ZUSAMMEN hin. Nicht er und du zu ihr.

24.01.2003 18:40 • #7


E
Hi Gia,

und sieh das andere als ein Feld, was ihm gehört ... eine Tür, geschlossen für Dich, aber Du kannst ganz beruhigt und getrost daran vorbeigehen. Du solltest es sogar, weil es gar nicht notwendig ist, sie aufzumachen ...

Ein schöner Vergleich und sehr einfach zu verstehen. Aber leider kommen immer wieder verdächtige Geräusche durch die Tür, immer wenn man vorbeigehen will, und dann ist man versucht durchs Schlüsselloch zu kucken. Und das Gefährliche daran ist, daß man dann oft nur die halbe Wahrheit sieht und nicht die Ganze. Deshalb ist es wirklich besser, sich zusammenzureißen und sich nicht weiter drum zu kümmern. Ich weiß selber wie schwer das ist, ich habe erst kürzlich die Eifersucht wiederentdeckt. Es ist möglich, sie zu neutralisieren mit dem Kopf, aber sie kommt ab und zu hoch und verursacht nur Mist. Wenn sowas passiert am besten raus und seinen Ärger irgendwo ablassen, vielleicht hier im Forum oder im Chat, aber keinsfalls dem Partner irgendwelche Dinge an den Kopf werfen.

cu

24.01.2003 19:27 • #8


E
Vielen vielen Dank. An Euch alle. Woher habt Ihr nur alle diese Weisheit?
Jetzt gehts mir besser. Ich weiss ja, dass er mich liebt. Er sagt sogar abgöttisch. Und er hat auch in keinster Weise Geheimnisse vor mir. Ihr habt alle so viel geschrieben. Ich weiss nicht mehr wer es war, aber es ist richtig: er hat ein schlechtes Gewissen. Er hat ihr fast alle Möbel überlassen und will ihr immer auf die Sprünge helfen. Das schlechte Gewissen hätte ich an seiner Stelle auch. Auch wenn die Beziehung schon kaputt war, ging die Trennung ja schon Holter die Polter über die Bühne. So richtig fein war die Trennung von ihm schon nicht.
Ich weiss auch, dass ich mich zusammenreissen will. Habe auch schon ernsthaft über ein Treffen nachgedacht. Anfangs wollte sie mich immer kennenlernen, aber das war in der frischen Trennungsphase, da waren ihre Beweggründe auch noch etwas anders. Sie wollte mir nämlich alles schreckliche über ihn erzählen, damit ich weiss, was auf mich zukommt. In der Phase wollte ich das nicht. Aber vielleicht finde ich sie ja sogar nett? Teilweise meint mein Freund auch, dass es vielleicht eine gute Idee wär, andererseits hat er Angst, dass wir uns anzicken. Oder dass sie dann völlig fertig ist oder ich. Ein bisschen mutig wär das schon, oder?
Aber wenn ich Eure Ratschläge so verinnerliche, bin ich ja doch auf dem richtigen Weg. Es ist halt ein zweigeteiltes Schwert.
Und er liebt mich. Ist das nicht das wichtigste? Wenn wir beide daran immer arbeiten, wird es auch immer so bleiben.

24.01.2003 19:42 • #9


E
[quote author=maxyd,

Aber es gibt einen feinen Unterschied zwischen: sie und ich und du oder sie und wir. Es gibt ein Band zwischen Partnern, das in keiner Freundschaft existiert. Das muss deutlich werden.

Das mit dem WIR, also bekennen zum neuen Partner ist ganz ganz wichtig, nimmt es doch schon mal den Hauptanteil der Eifersucht raus. Keiner hat gerne das Gefühl, ausgeschlossen zu sein, schon gar nicht, wenn der Freund und die Ex gemeinsame Sache machen, oder sich gut verstehen. Aber ich denke es ist gar nicht nötig, das immer zusammen zu machen (vielleicht am Anfang?) sondern es ist nur wichtig, dem neuen Partner das Gefühl zu geben, daß er die #1 ist.

cu

24.01.2003 19:51 • #10


E
@Gia: Warum muss die Tür verschlossen sein? Das geht nur, wenn der Kontakt in der Tat verebbt. Dann gönnt man dem Partner seine Loslösung, erst Recht, wenn die neue Beziehung sehr kurz nach der alten begann. Aber wenn nun eine stete Freundschaft daraus werden soll, dann geht es nicht. Das würde bedeuten, dass man seinen neuen Partner aus einem Teil seines Lebens ausschließt. Das passt aber nicht damit zusammen, dass man sein Lebenmiteinander verbringen möchte und nicht nur einen Teil seines Lebens. Und das wiederum ist ein blödes Gefühl.

24.01.2003 20:05 • #11


E
Hallo Tiger und alle anderen,

mit Spannung habe ich eure Beiträge verfolgt, und ich muss leider einen Warnschuss abgeben.

Mein Freund hatte sich auch freundschaftlich von seiner Frau getrennt, hat ihr alles überlassen, und war jeder zeit für sie da.
Dies hat sie weidlich ausgenutzt, holte ihn für jede Kleinigkeit, die im Haus zu reparieren war, rief ihn an, um ihm vorzuhalten, sich nicht um die Kinder zu kümmern, sie erzählte ihm von ihren liebesabenteuern, er erzählte ihr von uns usw und so fort.

Der Erfolg dieses engen, freundschaftlichen Kontaktes war, dass sie in einer Zeit, wo wir beide Stress miteinander hatten, plötzlich ihre Liebe für ihn wieder entdeckte, und er im Endeffekt wieder bei ihr landete.
Ich habe ihm nie diesen Kontakt verboten, habe ihn stillschweigend toleriert , auch der Kinder wegen.

Von mir kam er allerdings nicht los, bis sie dann anfing, Bedingungen zu stellen, totaler Kontaktabbruch, keine Freundschaft, seine Geschenke an mich soll er wiederholen usw. Ihm setzt das immer noch mächtg zu, und er ist hin und hergerissen, aber davon habe ich rein gar nichts.


Also, ich kann nur warnen vor allzu freundschaftlichem Kontakt, Liebe hin oder her, die Gefahr besteht immer, dass der Partner sich der ex wieder zuwendet aus weelchen Gründen auch immer.


Thilde

24.01.2003 20:42 • #12


E
Vielen vielen Dank. An Euch alle. Woher habt Ihr nur alle diese Weisheit?

Das Chaos will anerkannt, will gelebt sein, ehe es sich in neue Ordnung bringen lässt.

@Tilde:

Ich respektiere und verstehe Deine Erfahrung und kann mich Deinem Beitrag anschliessen, obwohl ich es noch nicht erlebt habe. Ich bin immernoch der Meinung, dass derjenige, der eine neue Beziehung eingeht, auch soweit sein sollte, dem neuen Partner das Gefühl von Sicherheit geben zu können. Wenn der Partner dann Eifersüchtig ist, soll dieser verstehen und den Kontakt zu jeglicher Ex einstellen, solange die Eifersucht begründet und für Ihn nachvollziehbar ist. Leider muss er dann aber auch mal in gleicher Lage gewesen sein um die richtigen Worte zu finden, die Eifersucht beim Partner zu lindern.
Wenn er es nicht kann, und merkt, dass der Partner leidet. Sollte er aus Respekt und Liebe, die er in der Zeit der Enthaltsamkeit erfahren hat, den Kontakt zu gewohnten aber gleichzeitig wohl kränkenden Altlasten abbrechen

24.01.2003 21:02 • #13


E
Tja,
das ist wirklich ein recht interessantes Thema.
Gut, dass es hier angesprochen wurde, danke Tiger  ...
Es betrifft nämlich auch mich direkt, weil eben für mich ein Knackpunkt für das Scheitern meiner letzten Beziehung.

Tiger, ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich meine Geschichte hier so in Dein Thema mit einbringe. Vielleicht hilft es Dir ja auch was ... ich denke sogar, denn hätte ich vor einem Jahr mal intensiver über das Thema nachgedacht so wie heute mit Hilfe Euerer Beiträge, dann hätte ich meinen Ex vielleicht noch besser verstehen können und vielleicht wäre es ja dann auch gut gegangen mit uns - who knows... Ich hätte ihm besser die Hand reichen können – wie Timeless das so schön beschrieben hat  :D

Ich habe das zwar versucht aber ohne WIRKLICH zu verstehen, warum er nur so leidet. Es gab halt für mich keinen Grund für sein Leiden, keinen Grund für seine Eifersucht, denn ich habe ihn geliebt wie nie jemanden zuvor und er war ganz klar meine Nr. 1.

Zumindest bis zu dem Zeitpunkt als er unser Kind nicht wollte. Dann war ich durcheinander. Und dann ist es mir passiert, dass ich tatsächlich zweifelte und das Vertrauen in ihn und unsere Beziehung verlor. Ja, dann war es so, dass plötzlich mein Ex-Ex in einem anderen Licht dastand, zumal er mir angeboten hatte, mit dem Kind vom Ex zurückzukommen... Aber das ist schon die Story danach ... In meinen Augen eine Folge seiner Eifersucht und meiner Unfähigkeit, sie ihm wirklich zu nehmen.

Ich denke, jetzt würde ich das erstens besser erkennen und zweitens besser handeln können (– siehe timeless: die eigene Erfahrung macht uns fähig. Wobei ich sagen würde, die eigene Erfahrung macht uns fähiger, d.h. wir können, wenn wir willens und feinfühlig genug sind auch durchaus fair und einfühlsam mit Situationen umgehen, die wir noch nicht am eigenen Leib erlebt haben ... schon allein weil wir aus unserem – wenn auch andersartigem Erfahrungsschatz - kombinieren können, weil wir Anderen zugehört haben, weil wir gelesen haben, weil wir bereit sind, uns hineinzuversetzen... )

Das Thema Kontakt mit dem Ex in neuer Beziehung ist wie ich beim Lesen aller der Antworten sowie im Vergleich mit meiner eigenen Situation gemerkt habe sehr individuell zu sehen. Gewiss gibt es so ein paar Grundregeln, die man auch pauschalieren kann, wie

-      Grundsätzliches Vertrauen in die Liebe des Partners
-      Eifersucht, wenn sie aufkommt, hinterfragen, beleuchten... mal feststellen, ist sie denn nun wirklich gerechtfertigt, steigere ich mich da nicht in was hinein, dazu Heranziehen der Liebesbeweise des Partners, die man im Mom der Eifersucht nämlich plötzlich gar nicht mehr sehen kann
-      Ungerechtfertigte Eifersucht bei sich selbst nicht zulassen, bzw. durch positive Gedanken neutralisieren
-      Bei „gerechtfertigter“ Eifersucht – und das ist nun mal abhängig von individuellen Toleranzen – diese dann aber auch nicht herunterspielen – drüber reden und dem Partner zeigen, damit er auch eine Chance hat darauf einzugehen (nicht jeder kann das so erspüren wie vielleicht Du das kannst Timeless)
-       (An)Erkennen der Eifersucht des Partners als ein menschliches Gefühl und Hilfestellung dahingehend, die Zweifel zu besänftigen, wobei der folgende Punkt ein wesentlicher ist:
-      Das „WIR“ demonstrieren und leben, Ausgrenzung des Partners vermeiden

Darüber hinaus jedoch sind die Menschen nun mal ziemlich verschieden und die Situationen auch.

Bei Thilde ist das ganze Vertrauen und die Toleranz nach hinten losgegangen, weil es den Nährboden für ein Comeback bildete. Ich denke mir dazu, wenn das passiert, dann stimmt wahrscheinlich auch in der neuen Beziehung etwas nicht, weil sonst wäre er stark genug gewesen, auch in einer evt. Krisensituation, nicht wieder umzukippen. Liebe Thilde, Du bist durch Dein Erlebnis jetzt natürlich diesem Thema gegenüber skeptischer eingestellt und denkst vielleicht, Du hättest eher mal den Kontakt doch unterbinden sollen. Kann ich verstehen, nur frage ich mich, ob es wirklich was gebracht hätte. Bei diesem Versuch hätte Dein Partner vielleicht auch *Haare-zu-Berge* gekriegt und hätte es nicht so recht verstanden.

Ich bin mehr und mehr dahin gekommen, anderen Menschen, ibs. meinem Partner nicht *reinzureden*. Klar, wenn ich mich nicht gut fühle, mit einem Menschen oder mit einer Verhaltensweise oder mit einer Situation, dann sage ich das auch, aber ohne dem Anderen damit ein Ultimatum zu setzen oder ihn anzuprangern oder ihm Vorwürfe zu machen etc.

Und dazu gehört aus meiner Sicht eben auch, dass ich meinem Partner SEINE Vergangenheit lasse und dass ich mit meiner Eifersucht, die ich natürlich auch habe, in der Form SELBST auseinandersetze, so dass ich ihn nicht damit belaste, sofern ich nach eingehenderer Beleuchtung keinen wirklichen Grund dafür entdecken konnte.

Wenn es möglich ist, maxyd, das hast Du sehr schön und für mich sehr hilfreich gegliedert und beschrieben  :D, dann ist es die beste Lösung für alle, ein *WIR* gegenüber und auch mit den Exen zu leben. D.h. Kontakt – aber ohne Ausschluss des Partners.

Hier war wahrscheinlich mein Fehler. Mein Ex hatte meinen Ex-Ex wohl kennengelernt. Aber ich mochte eben nicht, dass er mit dabei war, wenn ich meinen Ex-Ex traf, obwohl mein Ex das vorgeschlagen hatte. Es gab nur wenige Treffen zu dritt, mehrere aber mit mir und meinem Ex-Ex allein. Das lag daran, dass **zu dritt** der helfende Charakter gegenüber meinem Ex-Ex unwirksam gewesen wäre, wenn mein Ex dabei gewesen wäre. Ausserdem war sehr schnell klar, dass die Beiden sich **nicht riechen** können. Also die heile Welt **zu-dritt** war für uns in dieser Konstellation ein ziemlich abstruser Gedanke.

Im übrigen auch für mich, was die Ex meines Ex betraf. Ich respektierte seine Treffen mit ihr... klar ... ich kenne auch das komische Gefühl im Bauch und die kleinen Stiche im Herzen...  :-[  ::) aber ich habe mich da wirklich selbst rausgeholt und habe das nicht wuchern lassen.

Und was das Kennenlernen der Ex betraf... ja, Tiger, Du hast es gesagt, Du siehst das als **mutig** an... ist es auch. Und eben das ist wieder individuell. Bei Susa klappt das ganz hervorragend, echt beneidenswert  8)

Bei mir wäre das eben auch nicht gegangen. Mir persönlich war es eben lieber, die Tür zu zu lassen – soviel zu Deiner Frage maxyd - und auch nicht durch das Schlüsselloch schauen zu wollen, selbst wenn ich mal unheimliche Geräusche höre, in diesem Fall dann lieber schnell wieder ins Warme – hin zum Partner, in seine Arme und mal in die Augen schauen, seine Hände nehmen und ihm zeigen: Du, ich brauch Dich jetzt... und ich habe gemerkt, dass ich die verschlossene Tür mitsamt den Geräuschen sofort vergessen konnte ... – soviel zu Deiner Anmerkung, lieber .

Mein Ex-Ex hatte in der ersten Zeit nach der Trennung eben das grosse Bedürfnis, mir einfach nur sein Herz zu zeigen und er wollte von mir spüren, dass ich das sehe ... das hat ihm mit der Zeit geholfen einzusehen, dass es nichts mehr wird mit uns. Denn ich habe immer wieder zu meiner Entscheidung gestanden. Hätte er nicht die Möglichkeit gehabt, mir seine Gefühle so zu zeigen, dann hätte er immer gedacht, hätte ich es nur gewusst, dann hätte ich vielleicht anders entschieden, es hätte ihn gequält, zumal er in der Zeit unserer Beziehung auf diesem Gebiet einiges versäumt hatte.

Hier möchte ich noch sagen, dass ich es wohl beachtet habe, was Timeless in so einer Situation vorschlägt, ich habe wenn es später wurde und überhaupt wenn es zu Treffen kam meinem Ex vermehrt signalisiert, dass ich an ihn denke (mit SMS und Anrufen) und ich war besonders aufmerksam ihm gegenüber ... bin auch mit seiner Eifersucht, obwohl sie in meinen Augen ungerechtfertigt war sehr behutsam und verständnisvoll umgegangen.

Es wurde auch gesagt, dass das Leiden des Ex-Ex nicht wichtiger sein darf als das Leiden des Ex.

Das ist ein wirklich wichtiger Satz, dessen volle Bedeutung mir auch erst jetzt beim Lesen und beim durch Euere Beiträge initiierten *neuen* Nachdenken über das Thema klargeworden ist.

Ich musste drüber nachdenken, was mir wichtiger war. Und hier kommt jetzt wieder die Frage, die mich nun schon so ca. 6 Monate lang immer wieder einholt:

Hätte ich doch knallharte Prioritäten setzen sollen???? Hätte ich doch entgegen meiner Auffassung von Fairness und Menschlichkeit und einfach Respekt, den ich nun mal nach 7 Jahren gegenüber meinem Ex-Ex hatte, dem Verlangen meines Ex nach rigorosem Kontaktabbruch Folge leisten sollen? Hätte er dann zu unserem Kind stehen können? Wären wir dann jetzt noch glücklich zusammen?

@Maxyd,
Manchmal kommt es aber auch vor, dass der Partner sich schlicht weg weigert, den neuen Partner in die Freundschaft einzubeziehen. Und schwupps, schon erhält die Beziwhung zum Ex einen Sondestatus und zwar auf allen Ebenen. Beim Neuen Partner, weil er sich fragt Warum nicht?; beim Partner, weil er Eifersucht aushalten muss, weil er sich vielleicht sogar verstecken muss, weil er dadurch vielleicht anfängt zu lügen und beim Ex weil er nie weiß, woran er ist.

Danke für diese Darstellung. War ein Hinweis auf mein (Fehl?)verhalten in der Vergangenheit. Es war wie ich meine eben so nicht anwendbar und deshalb wusste ich keine bessere Lösung ... wie ich es hätte **richtig** machen sollen - darüber bin ich mir leider immer noch nicht ganz schlüssig. Allerdings weiss ich durch all das für die Zukunft mehr und werde mit Sicherheit in der Lage sein, das nächste Mal doch etwas bewusster und gereifter mit diesem Thema umzugehen, falls es noch mal auf mich zukommt.


Liebe Tiger,
nun noch mal zu Dir:
Ich denke schon, dass Du auf dem richtigen Weg bist, das zeigt allein dieser Satz:

Und er liebt mich. Ist das nicht das wichtigste? Wenn wir beide daran immer arbeiten, wird es auch immer so bleiben.

Mit dieser Einstellung schaffst Du Deinerseits für Euere Beziehung die allerbeste Grundlage. Und wenn Du ihm das so immer wieder – auch wenn’s mal ein wenig schwer fällt, weil gerade was nicht so läuft – vermitteln kannst, dann wird er auch genauso motiviert mitziehen und Ihr werdet es schaffen, Euere Liebe über die Zeit zu bewahren und die **Unwetter** mit einem anschliessenden Lächeln zu überstehen  :D

Liebe Grüsse an Alle.

Gia

25.01.2003 02:48 • #14


E
Hallo Tiger, hallo alle,...

Eifersucht - wieder so ein Wort, das jeder kennt, aber was genau ist es eigentlich. Mit eifer suchen.... nach was?

Hab einen Bericht im Internet gefunden. Vielleicht ist der was für uns

Lieben Gruß
wilde Flocke :)    

8) ::) ???

     
Und dabei liebe ich euch beide: S. mit der Ex  

Er wollte nur schnell rüberfahren zu ihr und seine restlichen Sachen aus der gemeinsamen Wohnung holen. Es ist ein Uhr vierzig, Sie stehen am Fenster und warten. Sie fürchten, dass ein Unglück passiert ist. Auf der Straße. Oder mit einem vertrauten Körper im Bett.
Frisch getrennte Männer sind häufig noch heiß auf die Ex ; eine reale Bedrohung, an der sich schon manche Frau die Finger verbrannt hat.
Christian Hemschemeier: Wenn man das Gefühl hat, man ist nur eine Art ,Parkbeziehung, sollte man sehr genau hinschauen. 8)
Wenn Sie in einen Kerl mit ganz frischen Altlasten verliebt sind, brauchen Sie einen langen Atem ; und genügend Selbstachtung,  um ihn im Wiederholungsfall konsequent abzusägen.  :-[
Doch machen Sie sich eines klar: S. mit der Ex ist zwar der Super-GAU, die schlimmsten Horrorszenarien werden aber nicht im Schlafzimmer der vermeintlichen Rivalin Wirklichkeit, sondern in Ihrem eigenen Kopf.
Unguten Phantasien können Sie meistens die Nahrung entziehen, indem Sie diese Frau kennen lernen,  rät Hemschemeier,dann wird sie vom Phantom zum Wesen aus Fleisch und Blut. Mit dem lässt es sich leichter leben. ::)
Im Idealfall gewinnen Sie sogar eine Freundin dazu, wie die Geschichte von Claudia und Stefanie zeigt. Ansonsten haben Sie sich wenigstens gegen die Geister der Vergangenheit gewappnet. Denn die entstehen meistens erst, indem man sie heraufbeschwört.  :)

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Ex-Partner; Segen oder Fluch?

Im Auftrag von PETRA befragte das Forsa-Institut 1001 Männer und Frauen, die in einer festen Beziehung oder Ehe leben: Wie gehen Sie mit den Verflossenen Ihres
Lebensgefährten bzw. Ihrer Lebensgefährtin um? Das repräsentative Ergebnis: Über ein Drittel aller Deutschen haben an der Vergangenheit Ihrer Partner zu knabbern.


Aussage 1: Ich finde es grundsätzlich positiv, wenn mein(e) Partner(in) noch mit seinem/seiner Ex befreundet ist: ::)

Insgesamt: 27%
Männer: 24%
Frauen: 30%
18 bis 29 Jahre: 43%
30 bis 44 Jahre: 35%
45 bis 59 Jahre: 24%
60 Jahre und älter: 15%


Aussage 2: Die Vergangenheit interessiert mich nicht, und ich will nicht, dass er/sie Kontakt zu früheren Geliebten hat: ::) ::)

Insgesamt: 18%
Männer: 19%
Frauen: 16%
18 bis 29 Jahre: 18%
30 bis 44 Jahre: 18%
45 bis 59 Jahre: 18%
60 Jahre und älter: 16%


Aussage 3: Ich kann es meinem/ meiner Partner(in) nicht verbieten, den/die Ex zu treffen, aber es verletzt mich: ::) ::) ::)

Insgesamt: 17%
Männer: 18%
Frauen: 17%
18 bis 29 Jahre: 26%
30 bis 44 Jahre: 17%
45 bis 59 Jahre: 18%
60 Jahre und älter: 11%


Alternative: Nichts davon *:

Insgesamt: 30%
Männer: 31%
Frauen: 29%
18 bis 29 Jahre: 12%
30 bis 44 Jahre: 25%
45 bis 59 Jahre: 30%
60 Jahre und älter: 46%

*an 100 Prozent fehlende Angaben= weiß nicht/k.A.



Petra September 2001 - Artikel Die Akte EX im Volltext

Sie sind nicht die erste Frau, die er liebt; kein Problem, Sie kommen ja auch nicht aus dem Kloster. Schwierig wirds, wenn seine Verflossene Ihr gemeinsames Leben stört. Ein PETRA-Report über das Leben mit einem Phantom.

Sie können diese Frau nicht leiden, obwohl sie Ihnen nichts getan hat. Sie fürchten sich vor ihr, obwohl Sie noch nie ein Wort mit ihr gewechselt haben. Und Sie sind eifersüchtig auf sie, ohne sie zu kennen: die Ex Ihres Liebsten.
Schließlich hat sie früher mit ihm das Bett geteilt, ist mit ihm in den Urlaub gefahren und hat seinen Hund gebadet.

Klar: An guten Tagen stehen Sie da meilenweit drüber. ::)

Schließlich sind auch Sie kein unbeschriebenes Blatt, und Sie wissen aus eigener Erfahrung, wie sich Gefühle wandeln.
Doch an schlechten Tagen ertappen Sie sich plötzlich bei rabenschwarzen Gedanken:
Trauert er ihr etwa heimlich nach?
Hatte er mit ihr mehr Spaß im Bett? Und bin ich für ihn nur ein schlechter Ersatz? Für solche Empfindungen muss sich niemand schämen.
Eifersucht auf die Vergangenheit ist ein ganz natürliches Gefühl, sagt der renommierte Paartherapeut Christian Hemschemeier (Info: hemschemeier.de/). Denn je älter wir werden, desto mehr Vergangenes schleppen wir mit uns herum. Das Bettzeug, das wir einmal mit jemand anderem geteilt haben, aber auch die Narben von verletzenden Worten. Hemschemeier: Wir werden immer bevölkerter.

Und so mancher macht sein Herz zur Sondermülldeponie, auf der jede neue Liebe vergiftet wird. ::)

Mal wird die Verflossene zur Heiligen stilisiert, mal verdammt und verflucht. Wir haben sie unter die Lupe genommen: die vier häufigsten Konstellationen, die eine Partnerschaft belasten können; und wir verraten, wie man am besten mit den Geistern aus der Vergangenheit zurechtkommt.

8) 8) 8) 8)

Das gibts nur einmal, das kommt nie wieder: Wenn er seine Ex Immer noch vergöttert :o

Die Liebe seines Lebens hat er schon vor Jahren gefunden  und wieder verloren. Alle anderen Frauen sind nur blasse Abziehbilder von ihr, seiner unantastbaren Göttin.
Dass die ihn damals nicht nur mit Zärtlichkeit umsorgt, sondern auch mit Wutausbrüchen zur Weißglut gebracht hat, bis er einfach nicht mehr konnte vergeben und, vor allem, vergessen.
Gegen eine rosarot verklärte Vergangenheit zu bestehen ist nicht leicht.

Besonders, wenn jemand eine sehr leidenschaft-liche Beziehung hinter sich hat, ist es häufig schwer, sich umzustellen.

Bewusst sucht derjenige dann zwar nach einer Partnerin, mit der er ein friedlicheres Leben führen kann, unbewusst sehnt er sich aber nach dem Drama, diese Erfahrung hat Christian Hemschemeier häufig in seiner Praxis gemacht.
Klar, dass die Neue sich zurückgesetzt fühlt. Heike Olbrich, Autorin des Buches Die Verflossenen; Wenn Frauen das Gefühl haben, nur zweite Wahl zu sein, nehmen viele an sich selbst plötzlich Defizite wahr.

8)

Selbstzweifel helfen aber nicht weiter:

Den Vergleich mit einer perfekten Phantasie-Frau kann sowieso kein realer Mensch bestehen.

Machen Sie ihm stattdessen klar, dass Sie nicht sein seelischer Mülleimer sind.

Und dass Ihre neue Liebe nur eine Chance hat, wenn er selbst daran glaubt  und Sie nicht am ausgestreckten Arm verhungern lässt.

Wälzt er sich weiter im Unglück,  dann hilft irgendwann nur, einen Schluss-Strich zu ziehen.

Hemschemeier: Manche Menschen drücken sich vor echter Nähe, indem sie die Vergangenheit glorifizieren. Wahrscheinlich wird er Ihrer Nachfolgerin erzählen, Sie seien die Liebe seines Lebens gewesen.  Aber das ist dann nicht mehr Ihr Problem.


Alles Schlampen, ausser Mutti:  :o :o

Wenn er kein gutes Haar an seiner Ex lässt
Die Alte war ein Luder. Nur aufs Geld aus, nie da, wenn er sie brauchte, von einem Tag auf den anderen über alle Berge. Er ist überzeugt: Frauen sind fies, ekelhaft und niederträchtig. Und jetzt beweisen Sie ihm erstmal das Gegenteil!

Im ersten Moment mag es erleichternd sein, wenn Ihr neuer Süßer über seine letzte Liebe herzieht; diese Frau ist keine Konkurrenz, auch nicht in seinem Kopf. Erst später fragt man sich: Was hat der eigentlich für ein Frauenbild? Wer dauernd über seine Verflossene herzieht, steckt noch mit einem Fuß in der Beziehungsfalle,  glaubt Heike Olbrich. Denn er hat seine; vielleicht berechtigte  Wut noch nicht überwunden.
Vor allem wenn er der Verlassene ist, lässt er die neue Freundin ausbaden,  was die ehemalige ihm angetan hat.  Spielen Sie dieses Spiel nicht mit.

Machen Sie ihm klar, dass wir aus unseren Beziehungen nie nur Verletzungen mitnehmen, sondern immer auch Gutes.

Und dass die Geschichte wahrscheinlich ganz anders klänge, wenn seine Exfreundin sie selbst erzählen würde.

:o :o :o
Die wunderbare Ex: Wenn Sie seine engste Vertraute ist

Simone hat gesagt, ich soll das Angebot der Konkurrenz unbedingt annehmen, sagt er und zeigt Ihnen einen neuen Arbeitsvertrag. Und dabei dachten Sie, er fühlte sich wohl bei der alten Firma. Mal wieder hat er über einen wichtigen Schritt nicht mit Ihnen gesprochen, sondern zuerst mit seiner besten Freundin. Und die ist zugleich seine alte Liebe.
Klar, es ist eine feine Sache, wenn zwei Menschen es schaffen, ihre Beziehung auf einer anderen Ebene weiterzuführen.  
Es zeugt von Reife, dass er seine Ex nicht verdammt und schlecht macht.
Aber wenn er Simones Meinung mehr schätzt als Ihre,fühlen Sie sich zurecht etwas überflüssig. Der eleganteste Weg aus dem Dilemma:

Interessieren Sie sich für seine Belange, und zeigen Sie ihm, dass Sie eine gute Ratgeberin sind. Dann wird er Sie von selbst mehr ins Vertrauen ziehen.

:o :o :o :o
Probleme kann auch bereiten, dass die Expartner durch die gemeinsame Zeit stark verbunden sind, während die eigene Beziehung noch ein unbeschriebenes Blatt ist.

Heike Olbrich rät: Versuchen Sie sich nicht mit der Vergangenheit zu messen, sondern schaffen Sie neue, starke Erlebnisse, die nur Sie beide teilen. 8)

Vielleicht hat er seine Ex durchs Diplom gebracht und sie ihm beim Tod seines Vaters beigestanden  aber dafür sind Sie vielleicht die erste Frau, mit der er sich eine gemeinsame Wohnung sucht.

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Schönes Wochenende! :)









25.01.2003 11:45 • #15


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