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Er trennt sich nach langjähriger Beziehung

U
Hallo zusammen,

nun möchte ich hier auch meine Geschichte mitteilen, vielleicht habt ihr ja ein paar aufmunternde Worte für mich. Nachdem ich hier im Forum stille Mitleserin war, konnte ich natürlich feststellen, dass meine Geschichte sich den der Anderen sehr ähnelt, doch habe ich trotzdem den Drang mich mitzuteilen.

Vor 4 Wochen hat sich mein Exfreund nach 14 Jahren Beziehung von mir getrennt. Wir sind beide 29 Jahre alt, für uns beide war es die erste Beziehung und wir sind damals mit 15 zusammengekommen.
Wir kommen beide vom Land und haben uns über gemeinsame Freunde kennengelernt, sind dann beide nach dem Abitur zusammen in die Stadt zum Studieren gezogen. Er konnte sein Studium jahrelang erfolgreich durchziehen, ich hatte lange Zeit Probleme damit herauszufinden, was ich beruflich gerne machen möchte. Nach einem abgebrochenen Studium und nach ein paar Jahren einfach nur arbeiten gehen mache ich nun seit 2 Jahren eine Ausbildung mit der ich sehr zufrieden bin und die ich nächstes Jahr abschließen werde.
Es ist so, dass ich unter einer S. Funktionsstörung leide, dem Vaginismus. Dadurch ist es mir schwer bis unmöglich penetrativen S. zu haben, aufgrund dessen mein Ex und ich seit 4 Jahren keinen Verkehr mit Penet. mehr hatten. In diesen 4 Jahren habe ich mir sehr viel Mühe gegeben, das Beste für ihn, aber auch für mich daraus zu machen. Ich machte auch 2 S., hatte das Gefühl, dass ich auch immer bessere Fortschritte mache, körperlich wie auch zu meiner ganzen Einstellung gegenüber diesem Thema. Die ganze Zeit über hat mein Ex mir versichert, ihm würde das reichen, was wir im Bett machen. Dazu will ich sagen, dass wir um die einmal im Monat (mindestens meinem Verständnis nach) S. hatten, wir machten eben alles außer Penet..

Vor 4 Jahren hat mein Ex dann im Zuge seines Studiums mit seiner Doktorarbeit angefangen. Von Anfang an war das eine sehr herausfordernde Zeit, da er sehr großem Druck und Stress ausgesetzt war. Ich versuchte immer ihn so gut es geht zu unterstützen und ihm den Rücken freizuhalten. Dann hat es bei ihm vor ca. 1 - 1 1/2 Jahren mit den psychischen Problemen angefangen. Es startete mit gelegentlichen Panikattacken, die für uns beide beim ersten Mal super gruselig waren, mit denen wir aber irgendwann gut umzugehen wussten. Ich sagte öfters Treffen mit meinen Freunden ab und blieb bei ihm zu Hause, wenn ich merkte ihm ging es wieder nicht so gut oder wenn er mich auch darum bat. Der psychische Druck durch seinen Abschluss wurde immer schlimmer, je näher es zeitlich zur Abgabe seiner Doktorarbeit ging. Gleichzeitig erhöhte sich auch der Druck bei mir durch seinen Abschluss, meine Ausbildung forderte mich ab dem 2. Ausbildungsjahr auch immer mehr. Im Mai war dann seine Abschlussprüfung und er war mit den Nerven durch, ich auch. Ich freute mich so sehr darauf, dass es ihm nach seinen Abschluss hoffentlich endlich besser gehen würde und wir auch in Bezug auf unsere Beziehung wieder weitere Schritte gehen konnten. Er wusste, dass ich mir schon wünschte, irgendwann ihn zu heiraten und einen Schritt weiter zu gehen. Ich hatte die Hoffnung, dass wenn er seinen Abschluss nun hatte und seine Ausbildung nach 10 Jahren endlich zu Ende sein würde, er auch weitere Schritte weiter in unserer Beziehung und in unserem gemeinsamen Leben gehen würde.
Ich muss dazu auch sagen, dass wir immer sehr sehr ehrlich miteinander geredet hatten, zumindest dachte ich das bis vor 4 Wochen immer. Ich habe nicht ein einziges Mal in meinem Leben an unserer Beziehung gezweifelt, ich habe immer gedacht, dass meine Beziehung mit meinem Ex das einzige in meinem Leben ist, mit dem ich mir wirklich 100 %ig sicher bin.
Nach seiner Abschlussprüfung wurden seine psychischen Probleme jedoch nicht besser, sondern schlimmer. Er konnte zwar einen Job an der Uni, wo er auch seine Doktorarbeit gemacht hat, direkt übernehmen, er war jedoch eher unzufrieden damit. Ihm ging es immer schlechter, ich versuchte ihn weiter immer mehr zu unterstützen. Ich half ihm dabei den Schritt zur Psychotherapie zu gehen, ich kümmerte mich darum, dass er wenig alleine ist, wenn er nicht alleine sein wollte.

Zur selben Zeit fing er dann auch an sich immer mehr zurück zu ziehen. Er sagte mir, er bräuchte viel Zeit für sich, er hätte so viele Gedanken im Kopf. Ich ließ ihm seinen Freiraum, ich wollte einfach nur, dass es ihm besser geht. Ich sah ihm an, dass er wirklich krank war und wollte ihn so unterstützen, wie er es brauchte. Es wurden dann auch schwere Depressionen bei ihm diagnostiziert und er fand einen Therapieplatz. In der Zeit fing er dann auch an mit einer Studentin in seinem Institut über seine Probleme zu reden. Er war damals noch (meinem Verständnis nach) ehrlich zu mir und sagte mir auch, dass sie auch Depressionen hat und er das Gefühl habe, dass sie ihn diesbezüglich verstehen würde. Ich war erst ehrlicherweise verletzt, doch ich unterstützte ihn darin und sagte ihm, dass seine Gespräche mit ihr für mich absolut in Ordnung waren, da ich hoffte, dass sie ihm halfen und ich ihm damals noch zu absolut 100 % vertraut habe.

Nun kam der Tag vor 4 Wochen, an dem er mich abends nach dem er nach Hause gekommen war um ein Gespräch bat. Er sagte mir, er sei nicht mehr glücklich, er weiß nicht mehr was er vom Leben will und außerdem wüsste er nicht mehr, ob er mich noch liebe. Für mich brach in dem Moment meine komplette Welt zusammen, es traf mich wie ein Schlag. Ich wusste zwar natürlich, dass es ihm in den letzten Wochen psychisch nicht gut ging, doch hatte ich es nie auf mich, unsere Beziehung und unser Leben bezogen. Er sagte mir, er will ausziehen, er will das Leben so nicht mehr und außerdem fehlte ihm die S. Leidenschaft zwischen uns. Ich fragte ihn, ob es jemand anderes gab, er sagte ja. Nach einigem hin und her bei dem er mir nichts genaues sagen wollte, sagte er mir dann, dass es sich bei der Anderen um die besagte Studentin handelte, mit der er sich immer zum Reden traf. Ich wurde in dem Moment so in meinem Vertrauen zu ihm erschüttert, ich komme bis heute nicht wirklich darauf klar. Ich fragte ihn ob er sich jetzt wirklich trennen wollte und er sagte mir er brauche jetzt Zeit und er will halt aus der Wohnung raus, dann übernachtete er bei einem Freund. 2 Tage später erfuhr ich dann, dass er die nächste Nacht bei ihr verbracht hatte.
Es gab dann nochmal ein Gespräch nach dieser Nacht, die er bei ihr verbrachte, er wirkte da schon so abweisend und kalt, ich erkannte diesen Mann nicht mehr. Für mich zerbrach vor 4 Wochen einfach alles. Ich verlor alles, an das ich je geglaubt habe und dem ich mir immer so sicher war. Der Plan ist, dass ich in unserer Wohnung bleibe und er will in ein WG-Zimmer. Sein ganzer Kram ist immer noch hier. Ich habe zwar schon einiges umgestellt, sogar eine Wand neu gestrichen usw. aber mir geht es immer noch so schlecht. Letzten Mittwoch hab ich dann noch über Umwege erfahren, dass er mit der Anderen nächste Woche in den Urlaub fährt und zwar an den Ort, an den wir letztes Jahr zusammen gefahren sind und der, ohne jetzt zu weit auszuholen, unser Ding war. Ich weiß, dass es sein Recht ist das zu tun, aber es tut so unglaublich weh. Ich fühle mich nach 14 Jahren ersetzt und weggeworfen. Am Mittwochabend habe ich dann auch noch ein letztes Gespräch mit ihm geführt, weil ich einfach das Gefühl hatte, dass er einfach nicht versteht, was er mir damit alles antut und was er da alles eigentlich gerade macht. Das war auch das erste Mal seit 4 Wochen, dass er mir wenigstens nur ein wenig Emotionen gezeigt hat. Ich habe das Gespräch als Abschluss für mich genutzt, um von mir aus ihm alles sagen zu können, was noch von meiner Seite aus ungesagt geblieben ist und ich habe jetzt einfach die Hoffnung, dass es mir bald einfach besser geht.
Ich kann zwar immer noch nicht verstehen, was in der letzten Zeit eigentlich genau passiert ist, aber ich versuche es zu akzeptieren. Mir geht es aber teilweise immer noch so schlecht, dass ich das Gefühl und die Angst habe an der ganzen Sache zu zerbrechen. Er war mein Partner und ich war mir so sicher in allem und jetzt ist alles vorbei. Wie kann ich jemals darüber hinwegkommen? Ich habe Angst, nie wieder glücklich zu werden. Natürlich habe ich auch die Angst, nie wieder jemanden für mich zu finden, das liegt natürlich auch an meiner S. Funktionsstörung.

Oh man, jetzt ist der Text doch so lang geworden. Ich weiß gar nicht, ob sich jemand das alles so genau durchliest, zumal es noch bestimmt 1000 Dinge gibt, die ich sagen wollen würde.
Danke, falls ihr bis hierhin dabei geblieben seid.

28.08.2022 13:38 • x 1 #1


tina1955
@ullsteinchen , erst mal willkommen im Forum. Du wirst sicher viele Antworten bekommen, die hilfreich sind.
Schreib Dir alles von der Seele, das hilft schon sehr.

28.08.2022 13:48 • x 1 #2


A


Er trennt sich nach langjähriger Beziehung

x 3


K
Ach Ullsteinchen..... tut mir leid, dass es Dir gerade so mies geht. Glaub mir, wir alle haben das schon mindestens einmal durch. Gibt kaum was Schlimmeres.

Was ich erstmal sagen muss: Hut ab, ihr seid sehr jung zusammen gekommen und die Beziehung hielt sooo lange. Alle Achtung! Du kannst stolz auf Dich sein, nicht viele Jugendlieben halten so lange. Noch weniger halten für immer.

Ihr habt in dieser Zeit einiges an Weiterentwicklung durchgemacht. Raus aus dem Teeniealter, ihr seid zusammen erwachsen geworden und habt einiges an Veränderungen durchgemacht. Leider ändert sich auch manchmal der Mensch bzw. seine Vorstellungen vom Leben, seine Ansichten etc. Er hat festgestellt, dass es irgendwann doch nicht mehr für ihn passte. Das macht weder Dich noch ihn zu einem schlechten Menschen.

Nur diesen Warmwechsel kreide ich ihm an. Er hat jemanden kennengelernt und Dir nichts davon erzählt. Er hat auch nicht in Erwägung gezogen, Eure Beziehung anzugehen (jedenfalls schreibst Du nichts davon), sondern ihm fällt es scheinbar leichter, sofort mit einer anderen durchs Leben zu gehen.

Das ist nichts, wofür Du verantwortlich bist. Er hat Dich, was das betrifft, ins offene Messer laufen lassen und hat Dir nur noch seine Entscheidung mitgeteilt. Ich hoffe, das ist zu gegebener Zeit ein Punkt, an dem Du wütend auf ihn werden kannst, denn dann fällt Dir die Trennung etwas leichter.

Ansonsten kann ich Dir leider nicht sagen, dass es in absehbarer Zeit besser wird. Eine Trennung zu verarbeiten dauert seine Zeit. Lass alles raus, rede viel mit Freundinnen und irgendwann lässt der Schmerz nach. Versprochen.

28.08.2022 14:12 • x 3 #3


tesa
Zitat von ullsteinchen:
dem Vaginismus. Dadurch ist es mir schwer bis unmöglich penetrativen S. zu haben, aufgrund dessen mein Ex und ich seit 4 Jahren keinen Verkehr mit Penet. mehr hatten.


Ich hab das jetzt mal nachgelesen.
Das ist natürlich heftig.
Für Euch beide.

Und Du hast ja während seiner Depression viel für ihn getan. Was hast Du für Dich getan? Nachdem ich grade las, dass die Ursachen dafür psychisch sind.

28.08.2022 14:30 • x 4 #4


U
Danke für eure Antworten. Wie RyanG geschrieben hat ist das für mich auch fast das Schlimmste. Ich habe das Gefühl, er wirft 14 Jahre einfach so fort ohne auch nur zu versuchen um mich oder unsere Beziehung zu kämpfen. Ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt ohne vorher zu ahnen, dass es in so eine extreme Richtung gehen würde. Innerlich schiebe ich viele seiner Verhaltensweisen in den letzten Wochen auf seine Depression, obwohl das zu einfach wäre und das keine Ausrede für das alles sein kann. Wenn er gesagt hätte, er möchte gerne eine Pause oder dass er Abstand braucht, dann hätte ich das ja noch in gewisser Weise verstanden. Aber, dass er direkt zur Nächsten ist, das tut einfach so unglaublich weh, ich kann es nicht einmal richtig beschreiben.
Gestern hat er nun sein meistes restliches Zeug abgeholt und in unserer Wohnung ist jetzt alles so leer. Einfach ein schreckliches Gefühl... Es ist immernoch so schwierig zu akzeptieren, dass mein Leben sich jetzt um 180° gedreht hat und alle meine Wünsche Träume für die Zukunft vorbei sind. Und trotzdem habe ich immernoch ganz tief irgendwo im hintersten Eck meines Herzens die Hoffnung versteckt, dass er zurück kommt. Eigentlich total blödsinnig, das weiß ich auch, aber das Gefühl kommt einfach immer wieder. Am liebsten würde ich alles nur vergessen... Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass das so extrem schlimm wird.

31.08.2022 16:36 • x 1 #5


U
Zitat von tesa:
Ich hab das jetzt mal nachgelesen. Das ist natürlich heftig. Für Euch beide. Und Du hast ja während seiner Depression viel für ihn getan. Was ...


Gute Frage. Ich habe in den letzten Jahren viele Dinge meines Lebens hauptsächlich auf ihn ausgerichtet und das fällt mir jetzt auf die Füße. Zudem ist das auch ein sekundärer Vaginismus den ich habe, d. h. ich hab das nicht schon immer, das hat sich ganz schleichend über Jahre entwickelt bis es vor ca. 4 Jahren am schlimmsten wurde. Es gab aber keinen direkten Auslöser oder sowas, in der S.-Therapie haben wir das auch nie erörtern können. Ich habe so eine gaaaanz kleine Hoffnung in mir drin, dass das Thema durch die Trennung vielleicht jetzt besser wird, aber das ist mehr Wunschtraum als sonst was anderes.

31.08.2022 16:39 • x 2 #6


DieSeherin
oh liebes... lass dich drücken! liebeskummer ist wohl nochmal schrecklicher, wenn es die erst ist, die zerbricht und dann auch noch so unvermittelt

ich habe die erfahrung gemacht, dass bei vielen paaren, die so jung zusammengekommen sind, die ganz wichtigen schritte im leben geteilt werden, schulabschlüsse, führerschein, berufsorientierung, die erste eigene wohnung, das zusammenwachsen der familien und freundeskreise... und das man manchmal gar nicht mehr merkt, wo der ganz persönlich weg eigentlich hingeht... und ob diese beiden wege denn überhaupt noch in die gleiche richtung führen - auch emotional.

ein wenig habe ich das gefühl, dass er schon eine ganze weile ahnte, dass euer gemeinsamer wge zuende geht und auch deswegen seine panikattacken und seine depressionen anfingen

Zitat von ullsteinchen:
Er wusste, dass ich mir schon wünschte, irgendwann ihn zu heiraten und einen Schritt weiter zu gehen. Ich hatte die Hoffnung, dass wenn er seinen Abschluss nun hatte und seine Ausbildung nach 10 Jahren endlich zu Ende sein würde, er auch weitere Schritte weiter in unserer Beziehung und in unserem gemeinsamen Leben gehen würde.


weil er tief drin schon wusste, dass er dir weh tun muss und deine ganzen vorstellungen zerstören muss.

diese andere frau hat er vielleicht einfach gebraucht, damit er die trennung überhaupt schafft?

ich weiß, dass das alles nur erklärungsversuche sind und dir die nicht wirklich weiterhelfen. was ich dir aber mit auf den weg geben möchte, dass der schmerz nachlassen wird! er wird ganz langsam immer weniger werden und eines tages wirst du aufwachen und etwas später merken, dass er nicht mehr dein erster gedanke war... und dann fängt die heilung an und irgendwann wirst du mit deinem mann und deinen kindern zusammensitzen und er ist dann nur noch eine schöne und sentimentale erinnerung.

31.08.2022 17:04 • x 5 #7


U
Danke für deine Antwort DieSeherin. Ich hoffe auch so sehr, dass dieser Moment bald kommt und die Schmerzen endlich aufhören. Wie kann ich diesen Menschen immer noch so lieben und so sehr vermissen, obwohl er sich so verhalten hat und mich offensichtlich nicht mehr will? Es ist so schwer das Gefühl abzuschalten. Ich habe auch schon den ein oder anderen Trennungsratgeber gelesen (durch diesen bin ich auch auf das Forum aufmerksam geworden) und versuche alles um irgendwie voran zu kommen. Doch am Morgen direkt nach dem Aufwachen ist es am schlimmsten und es fühlt sich so an, als wäre alles sinnlos und die Schmerzen sind einfach zu groß. Irgendwie bin ich hier nur am jammern, das tut mir Leid. Alles was ihr bereits schon geschrieben habt ist so wahr und es kommt in meinem Kopf, aber in meinem Herzen einfach nicht an.

01.09.2022 07:30 • x 1 #8


tesa
Zitat von ullsteinchen:
Irgendwie bin ich hier nur am jammern, das tut mir Leid. Alles was ihr bereits schon geschrieben habt ist so wahr und es kommt in meinem Kopf, aber in meinem Herzen einfach nicht an.


Das braucht Dir nicht leid zu tun.
Dass ist der Sinn dieses Forums!

Nichts was wir sagen, könnte Dein momentanes Leid lindern. Wir alle wissen, wie sehr das schmerzt.

Es ist ein normaler Prozess den Du durchläufst.

Irgendwann kommt die Wut. Und irgendwann lässt Du los. Und dann kann etwas Neues geschehen. Und das wird es auch.

Die Sache mit dem Vaginismus lässt mir keine Ruhe. Scheinbar will Dein Körper verhindern, dass er in Dich eindringt. Da muss ja irgendwas der Auslöser gewesen sein. Denn eigentlich sind wir ja gegenteilig gebaut. Der Körper bereitet sich darauf vor, dass es zur Vereinigung kommt.

Nachdem Du geschrieben hast, dass Du alles nach ihm ausgerichtet hast, kann ich mir gut vorstellen, dass es das eine oder andere Mal ohne Dein Wollen geschah. Man ist nicht in Stimmung, sagt 100 mal nein und irgendwann hat er einen überrumpelt. Und dann verschließt man sich.

Es wird momentan nicht viel helfen, aber irgendwann wirst Du zurückblicken und froh sein, dass er gegangen ist.

Dann nämlich, wenn Du eine erfüllte Partnerschaft hast, bei der Deine Wünsche genauso wichtig sind, wie seine.

01.09.2022 08:11 • x 3 #9


Vienne
Ich kann gut nachfühlen, wie es dir geht...

Versuche dich von deinem Schmerz ein wenig abzulenken, mir hat da Sport sehr geholfen. Ich begann zu Laufen, da konnte ich die Traurigkeit, den Zorn und den Frust ein bisschen abmildern. Die Serotoninausschüttung beim Sport tat mir sehr gut.

Was den sekundären Vaginismus betrifft, das muss ja während eurer Beziehung entstanden sein, Auslöser ist ja unbekannt bei dir, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich denke, dass da schon länger etwas nicht bei euch in Ordnung war...dein Körper hat eben vielleicht instinktiv darauf reagiert. Wer weiß, vielleicht hast du in Zukunft mit jemandem anderen gar nicht dieses Problem? Das wäre doch immerhin möglich...

01.09.2022 09:12 • x 2 #10


tesa
Zitat von tesa:
Dass ist der Sinn dieses Forums!


Das

01.09.2022 09:20 • #11


U
Heute ist ein besonders schlimmer Tag.
Da er ja seit gestern mit ihr im Urlaub ist kreisen meine Gedanken seit gestern nur um ihn. Es tut so unglaublich weh daran zu denken, wie er mit ihr jetzt die beste Zeit an dem Urlaubsort verbringt, an dem wir letztes Jahr noch gemeinsam waren. Ich verstehe einfach nicht, wie er das tun kann... wie kann er da hinfahren ohne an mich zu denken und mit einer Anderen seinen Urlaub zu verbringen... als wäre ich einfach so ohne nichts ersetzte worden. Heute habe ich die Gedanken und das Gefühl es wird niemals besser und es wird mir nie wieder gut gehen. Ich will mich wirklich nicht mehr so fühlen, ich bin heute verzweifelt.

05.09.2022 16:24 • x 1 #12


K
Hallo Ullsteinchen!

Ich schicke dir ganz viel Mitgefühl und Verständnis. Ich kann ein paar Parallelen zu meiner Ex-Beziehung erkennen. Wir waren 10 Jahre zusammen, ich habe auch viel auf ihn ausgerichtet und ihn sehr unterstützt - als er sich dann getrennt hat, hat es mir komplett den Boden unter den Füßen weggerissen. Bei mir hat es ca. 1 Jahr gedauert, bis ich grob drüber hinweg war und es nicht mehr so extrem weh getan hat. Jetzt, drei Jahre später, denke ich nur noch ab und zu daran. Bin zum Teil dankbar über die Entwicklung, zum Teil muss ich immer noch hier und da ein bisschen aufarbeiten.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Auch ich hatte in den letzten Jahren der Ex-Beziehung mit Vaginismus zu kämpfen. Da ging wirklich gar nichts mehr. Ein halbes Jahr nach der Trennung konnte ich das erste Mal wieder mit jemandem schlafen. Ich konnte mich wortwörtlich wieder öffnen, es hat natürlich ein paar Anläufe gebraucht, aber mittlerweile hat sich das Thema Vaginismus vollständig erledigt.

Die aktuelle Zeit ist extrem hart. Aber es wird irgendwann besser, versprochen.

Sende dir liebe Grüße!
Künstlerin

05.09.2022 20:37 • x 3 #13


U
@Künstlerin vielen Dank für deine Antwort. Das gibt mir tatsächlich ein wenig Hoffnung vor allem was das Thema Vaginismus betrifft. Das belastet mich zusätzlich zu dem ganzen anderen Kram und dann kommen natürlich so Gedanken wie: Finde ich mit (oder trotz) dieser Sache überhaupt wieder irgendjemanden? Ein Jahr hört sich einfach so verdammt lange an und genau in diesem Moment fühlt es sich so an als würde ich das nicht aushalten können und als schaffe ich das nicht. Ich hoffe einfach, dass diese schlechten Tage bald weniger oder wenigstens weniger intensiv werden.

05.09.2022 23:00 • #14


S
Hallo erstmal

Ich hoffe ich darf ehrlich sein ? Möchte dir nicht noch mehr weh tun !

Ich habe längere Zeit bei einer Frauenärztin gearbeitet,wenn du ausschließen kannst das es kein organisches Problem ist,dann ist es ein großes psychisches Problem bei dir ! Vaginismus ist bei 99 Prozent der betroffenen immer psychisch!

Ich denke dein Ex hat lange mit sich innerlich gekämpft das er bei dir bleibt , deswegen auch die Depression! Er wollte dir nicht weh tun,aber welcher Mann lebt Jahre lange ohne richtigen S. ? Da spielt selten ein Mann mit überhaupt wenn er so jung ist!
Natürlich springt er bei anderen Frauen an,euer S. war wie von Teenager, bisschen greifen, küssen bisschen o.ral einmal im Monat und das war es ! Ich möchte dir da natürlich kein schlechtes Gewissen machen ,aber es muss was in der Partnerschaft nicht stimmen wenn du einfach keinen S. mehr zulassen kannst !

Natürlich tut es dir furchtbar weh,aber glaube mir,er hat dich sehr geliebt sonst hätte er das Jahre lang nicht ausgehalten mit dir so zu leben !

Schau das du einen Therapieplatz bekommst ,dieses Problem ist lösbar! Wenn du eine neue Partnerschaft suchst einmal ,dann sollte das problem vorher schon gelöst sein !

Ich wünsche dir alles gut

06.09.2022 00:31 • x 2 #15


A


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