Hallo, liebe Forenmitglieder.
Ich habe diese Seite recht zufällig gefunden und nach langen Überlegungen habe ich mich dazu entschlossen euch meine Situation zu schildern. Motiviert haben mich die ganzen Leute die hier so frei über ihr Leben erzählt haben, wo ich ohne Anmeldung viel mitgelesen habe.
Kurz zu meiner Person: Ich bin 21 Jahre alt, Student und war in meinem ganzen Leben einmal verliebt. Und mit ihr war ich auch zusammen. Aber erstmal eins nach dem anderen.
Vor der Beziehung:
Kennengelernt haben wir uns völlig unspektakulär. Ich war damals 16 Jahre alt und ein guter Kumpel von mir wollte ein Mädchen treffen. Ich sollte mitkommen, weil sein Date nicht allein kommen durfte und während die beiden sich näher kommen sollten, sollte ich mich mit der Freundin beschäftigen. Widerwillig hab ich zugestimmt und wollte das gesamte Treffen schnell hinter mich bringen. Aber so schlimm war es dann nicht. Die beiden wollten allein sein und ich war dann mit ihr allein. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Sie mochte mein Humor und haben uns gut amüsiert. Getauscht haben wir damals unsere MSN-Addys (Normal damals ) damit wir im Kontakt bleiben und auch nach dem Treffen haben wir uns oft geschrieben. Aber es war alles freundschaftlich, obwohl wir uns damals schon auch viele private Sachen anvertraut haben. Irgendwann kam dann der Kontaktabbruch die über einige Monate ging und wir hatten nichts mehr miteinander zu tun. Plötzlich hat sie sich über ein Anruf gemeldet und wir begangen uns treffen. Haben darüber geredet, dass wir uns nicht wieder aus dem Augen verlieren dürfen und irgendwann kamen bei mir die Gefühle für sie. Ihr müsst an dieser Stelle wissen, dass die Treffs nicht so easy zu organisieren waren, weil sie über ne Stunde von mir weg wohnte.
Plötzlich gestand sie mir bei einem unserer Treffen ihre Liebe zu mir. Ich habe es ohne zu zögern erwidert und so kamen wir zum ersten Kuss.
Offiziell waren wir nicht zusammen aber wir haben uns so verhalten wie ein Paar. Jeder wusste es. Ihre ganzen Freunde, meine Freunde aber ihre Eltern wussten nichts davon. Nach einiger Zeit fragte ich sie auch, ob sie fest meine Freundin sein will und so kamen wir auch offiziell zusammen.
In der Beziehung:
Wir waren jetzt nicht ewig lange zusammen. Etwa 14 Monate. Aber die Zeit war sehr sehr intensiv. Wir hatten viele gemeinsame Höhe-und Tiefpunkte gehabt. Für mich war die Beziehung perfekt und ich persönlich war noch nie so glücklich wie in dieser Zeit. Sie war immer für mich da. Ich war immer für sie da. Mit perfekte Beziehung meinte ich jetzt nicht, dass immer alles schön und gut war. Wir haben uns oft auch gegenseitig gefordert. Es gab auch Phasen wo wir beiden mit der Eifersucht zu kämpfen hatten aber wir beiden haben immer eine gemeinsame Lösung gefunden. Das war für mich perfekt. Für mich ist es nicht perfekt wenn alles zu 100% klappt. Fehler und Streitigkeiten machen meiner Meinung nach eine perfekte Beziehung aus. Wäre jede Beziehung perfekt wo man immer mit allem einverstanden wäre dann wäre ja jede Beziehung perfekt und dadurch hätte ja keine Beziehungen Ecken und Kanten. So wäre jede Beziehung gleich. Wisst ihr was ich meine? Ich durfte ihren älteren Bruder kennenlernen mit dem ich mich auch getroffen habe und wir haben uns auch sehr gut verstanden. Wir haben übrigens immer noch ganz guten Kontakt.
Naja, auf jeden Fall war ich mit dem Leben so zufrieden wie nie zuvor und war der glücklichste Mensch der Welt!
Die Trennung:
Den Trennungsgrund will ich hier nur kurz anschneiden, weil es nichts mit meiner nachhaltenden Trauer zu tun hat. Ihre Eltern wollten nicht das sie ein Freund hat und wir hatten auch in der Beziehung deshalb ein paar mal Stress deswegen. Es war keine klassische Trennung wo einer großen schei. gebaut hat. Dennoch hatte sie mit mir Schluss gemacht. Die Trennung war dann im Sommer 2013 und kam mehr oder weniger unerwartet.
Nach der Trennung:
Ich wollte es natürlich nicht wahr haben und hab mehrere Wochen versucht sie umzustimmen. Vergeblich.
In den ersten Monaten kam ich überhaupt nicht auf mein Leben klar. Das Abitur völlig vernachlässigt . Mit den Kumpels eher an Wochenenden einen drauf gemacht und trinken gegangen. Eher mehr als weniger und ich habe es klassisch gehalten: Lächeln und niemanden die Trauer anmerken lassen. Hat auch super geklappt. Ich hab jetzt nicht so die emotionalsten Freunde aber mit einigen hab ich mich auch länger darüber unterhalten aber die Gespräche endeten meistens mit einem: Du bist jung, Bruder. Sie ist nicht die letzte Frau auf der Welt. Die Zeit heilt alle Wunden.
Das war natürlich das was ich nicht hören wollte, weil ich immer Hoffnung hatte aber unrecht hatten die ja nicht. Außer mit dem letzten Satz... anscheinend.
Ich war am Boden und kam erst so langsam zu mir als ich wieder angefangen habe mich mit meinem Leben zu beschäftigen. Hab dann mein Abitur abgeschlossen und nun studiere ich. All diese Ziele haben mir geholfen aufzustehen. Aber die Trauer und Sehnsucht ist immer noch da. Auch heute. Ich sage Sachen wie: Ich will mich auf mein Studium konzentrieren, auf Freunde und auf Fußball. Aber um ehrlich zu sein belüge ich mich damit nur. Sie ist der erste Gedanke morgens und abends mein letzter Gedanke. Auch so vermisse ich sie sehr und konnte damit wohl nicht abschließen. Oft stelle ich mir vor wie es wäre jetzt mit ihr zusammen sein. Wie wäre es in 5 Jahren mit ihr nach meinem Studium? Und und und... So habe ich eine neue Seite von mir kennengelernt, weil ich nie gedacht hätte, dass ich so schlecht damit klar komme. Vielleicht liebe ich sie ja mehr als ich dachte oder vielleicht bin ich zu nah am Wasser gebaut oder ich mir schwach und .. Ach ich kann mir das nicht erklären.
Ich hab ein paar Geschenke von ihr noch und Briefe die wir uns einmal im Monat immer geschickt haben um zu zeigen, dass wir uns lieben egal wie sehr wir uns gestritten haben oder einfach so ein Liebesbrief. (Ziemlich kitschig, ich weiß)
In der Zeit wo ich wieder Single bin hab ich auch neue Frauen kennengelernt aber egal wie nett oder hübsch sie waren, war ich nie so richtig bei der Sache. Ich habe früh ein Zeichen gesetzt, dass ich nur Freundschaft will, weil ich nur was mit einer Frau anfangen kann wenn ich wirklich nur für sie Gefühle habe und voll mit Herzen dabei bin. Und das war ich nicht und hab es auch signalisiert ohne jemanden Hoffnungen zu machen.
Da mein Post lang genug ist mache ich hier endlich ein Punkt. Ich hoffe, dass ihr nicht die Übersicht verliert oder Zusammenhänge nicht verstanden habt. Sonst fragt mich einfach.
Ich bin einfach hier um eure Meinung zu hören. Kann man sich Hoffnungen machen? Sollte ich weiter versuchen mich um mein Leben zu kümmern und die Liebe zur Seite schieben? Habt ihr auch so eine Erfahrung gemacht? Oder leidet ihr immer noch wie ich? Egal was.
Ich bedanke mich im Voraus und freue mich über jede Antwort und Nachricht.
27.12.2015 02:46 •
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