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Erfahrungen mit Nestmodell?

40something
Hallo,

ich bin gerade in Trennung, aktuell leben wir noch im gemeinsamen (noch verschuldeten) Haus mit unseren Kindern. Ich im Gästezimmer und er im Schlafzimmer.
Die Betreuung der Kinder haben wir 50/50 aufgeteilt, das klappt soweit ganz gut.
Aus seiner Sicht könnte das so bleiben, ich will und brauche aber den Abstand.

Keiner von uns möchte sich aktuell vom Haus trennen und keiner kann den anderen auszahlen. Realistisch kann auch keiner das Haus allein behalten. Die laufenden Kosten könnten wir beide tragen, dabei jedoch noch was für Reparaturen, Urlaub etc. zurücklegen eher nicht.

Nun ist der Plan, auf meinen Wunsch hin ins Nestmodell zu wechseln. Also nach meiner Idee wochenweise, final haben wir das noch nicht geklärt. Wie gesagt, er sieht die Notwendigkeit nicht, zieht aber mir zuliebe mit.
Es wird auch erst ab Mai/Juni klappen, weil er es sich nicht eher leisten kann.
Mein Plan ist, in eine WG zu ziehen. Ist preiswerter und ich bin in meinen freien Wochen nicht so allein in einer kleinen Wohnung.

Ich suche Leute mit Erfahrungen zum Nestmodell.
Wie lange kann das gut gehen?
Was habt ihr für Absprachen zum Wechsel?
Wie kommt/kamt ihr damit klar?
Gibt es etwas, auf dass ich bei den Absprachen achten muss, was euch erst später aufgefallen ist?
Wie haben eure Kinder das aufgenommen und angenommen?

Ich hoffe auf ein paar erhellende Antworten und einen guten Austausch

Viele Grüße!

25.01.2024 21:11 • #1


C
Willkommen - auch wenn der Anlass natürlich kein schöner ist. Wie alt sind denn Eure Kinder? Könnt Ihr Euch zusätzlich zu den Raten für das Haus jede/r ein WG-Zimmer / eine kleine Wohnung leisten? Soll das Ganze mehr als eine Übergangslösung sein (also plant Ihr, das Haus abzubezahlen und für Eure Kinder zu erhalten)?

Problematisch sehe ich auf jeden Fall, dass Dein NM nur Dir zuliebe mitmacht. Wie sind denn seine Vorstellungen? Wie lief die Trennung, von wem ging sie aus? Gibt es schon neue Partner (m,w,d)?

Bei uns ist die Trennung jetzt ein gutes Jahr her. Der Ex ist wenige Wochen nach der Trennung aus dem gemeinsamen (gemieteten) Haus ausgezogen. Wir haben bis vor wenigen Tagen eine Art modifiziertes Nestmodell gelebt, um besonders unserem Jüngsten (jüngerer Teenager) nicht gleich Knall auf Fall die Trennung und noch viele weitere Veränderungen in seinem Leben zuzumuten, sondern einen sanften Übergang zu gestalten. Für mich selbst war es auch ganz gut, um nach dem Schock der Trennung erst einmal nochmals zur Ruhe zu kommen und mich selbst zu sortieren, ehe große organisatorische Veränderungen auf mich zukommen würden. Mein Ex war ursprünglich einverstanden, auch wenn ihm vielleicht eine schnelle und direkte Auflösung des Haushalts lieber gewesen wäre. Bei uns war aber auch klar, dass das Ganze nur ein Übergangsmodell für maximal 1,5 Jahre sein sollte - wir wohn(t)en allerdings im Gegensatz zu Euch auch in einem gemieteten Haus, an dem niemand besonders hing und bei dem klar war, dass keine/r von uns es auf Dauer würde halten können und wollen.

Konkret zu Deinen Fragen:

Zitat von 40something:
Wie lange kann das gut gehen?
Was habt ihr für Absprachen zum Wechsel?
Wie kommt/kamt ihr damit klar?
Gibt es etwas, auf dass ich bei den Absprachen achten muss, was euch erst später aufgefallen ist?
Wie haben eure Kinder das aufgenommen und angenommen?


Ich glaube, es ist in den allermeisten Fällen kein Modell für die Ewigkeit. Ich denke aber, für eine Übergangsphase, insbesondere, wenn die Trennung eher überraschend und hart war, kann es ein gutes Modell sein. Bei den allermeisten setzen, so denke ich, auch die Finanzen dem Ganzen ein natürliches Ende - bei uns war klar, dass wir das nicht auf Dauer finanzieren können würden (s.o.). Ich weiß, dass es auch die Möglichkeit gibt, dass nur eine kleine Wohnung angemietet wird und dort immer der Elternteil wohnt, der gerade nicht bei den Kindern ist. Das hätte ich aber, zumindest auf Dauer, nicht gewollt - und spätestens, wenn ein neuer Partner (m,w,d) im Spiel ist (war bei uns von Anfang an der Fall) wäre das ja ohnehin schwierig.

Wir haben unsere Präsenzzeiten im Haus immer über E-Mail koordiniert - wir kommunizieren ohnehin zu 95% über diesen Weg. Meist war der Ex da, wenn ich ohnehin auswärts gearbeitet habe. Das waren / sind jede Woche andere Zeiten - das mit dem Absprechen hat aber trotzdem gut funktioniert. Allerdings könnte das natürlich bei jüngeren Kindern, die tatsächlich 24/7 die Anwesenheit einer Betreuungsperson benötigen, schwieriger werden.

Ich selbst fand es am Anfang tatsächlich ganz O.K. - und, wie oben geschrieben, hätte ich in der initialen Phase nach der Trennung tatsächlich nicht die Kraft gehabt, den gesamten Haushalt aufzulösen, eine neue Wohnung zu suchen, ggf. Schulkram neu zu organisieren, die Finanzen final zu klären, die Kinder emotional aufzufangen u. s. w.. Jetzt, ein Jahr später, ging das. Dass der Ex immer wieder im Haus war, hat mich nicht gestört, so lange ich ihn nicht sehen musste. Man muss halt schon tolerant sein und darf sich nicht zu sehr über einen dreckigen Herd o.ä. aufregen.

Bei unseren Absprachen hat manches nicht geklappt bzw. der Ex hat sich einfach nicht daran gehalten. Das ist auch einer der Gründe, weswegen ich dann schon geschaut habe, dass ich das Ganze jetzt einigermaßen zügig beende. Darunter fiel z.B., dass er sich an Haus- und Gartenarbeiten so gut wie überhaupt nicht beteiligt hat und dass das alles an mir hängenblieb, obwohl eigentlich abgesprochen gewesen war, dass wir uns das 50:50 teilen.

Für die Kinder, insbesondere den Jüngsten, war es, glaube ich, wirklich eine gute Sache. Sie konnten zunächst in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, hatten nach wie vor beide Eltern dort (wenn auch abwechselnd) und konnten sich langsam an den Gedanken der Trennung und der finalen Auflösung der Familie gewöhnen. Sie haben, so scheint es bisher, die Trennung alle recht gut verkraftet. Bei jüngeren Kindern könnte ich mir sogar vorstellen, dass es für sie noch hilfreicher ist.

Ich wünsche Euch alles Gute!

25.01.2024 23:41 • x 3 #2


A


Erfahrungen mit Nestmodell?

x 3


F
Hallo TE,

das man sich vom Traum mit dem eigenen Haus nicht verabschieden will, nachdem vermutlich so einige andere Träume und Lebensplanungen gerade geplatzt sind (heile Familie, Partnerschaft) kann ich nachvollziehen. Du solltest dir aber vielleicht mal ganz nüchtern die Frage stellen wo das hinführen soll.
Wenn du oder dein Ex einen neuen Partner hat, dürfte das Nestmodell noch schwieriger werden. Selbst wenn es keine neuen Partner gibt, steht ihr irgendwann wieder vor der Entscheidung was mit dem Haus passieren soll. Keine Ahnung, ob dir das momentan hilft, aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, daß ein Haus irgendwann auch ein großer Klotz am Bein sein kann. Ich wollte mich von meinem Traum auch nie verabschieden. Habe ich bis heute nicht, aber finanziell ist es immer ein Drahtseilakt und meine Kinder (Wochenmodell) würden sich bei mir genauso wohl fühlen wenn ich die Bude hier damals verkauft hätte.

25.01.2024 23:57 • x 2 #3


40something
Zitat von Caecilia:
Willkommen - auch wenn der Anlass natürlich kein schöner ist. Wie alt sind denn Eure Kinder? Könnt Ihr Euch zusätzlich zu den Raten für das Haus jede/r ein WG-Zimmer / eine kleine Wohnung leisten? Soll das Ganze mehr als eine Übergangslösung sein (also plant Ihr, das Haus abzubezahlen und für Eure Kinder zu ...

Hallo @Caecilia
Danke für deine ausführliche Antwort und deine Erfahrungen.
Es klingt, als ob ihr jetzt nicht mehr im Nestmodell seid? Wie habt ihr es jetzt gelöst? Auch mit Wohnsitz der Kinder, Steuerklassen etc.?

Unsere Kinder sind 14 und 8. Der 14jährige hat mir schon gesagt, dass er, wenn wir das Wechselmodell wählen, lieber bei seinem Vater bleiben möchte. Und dazu ganz lieb, dass es nicht daran liegt, dass er mich nicht mag, nur dass er mehr Überschneidungen mit seinem Vater sieht (Technik, Computer etc.) Und zwingen würde (und könnte) ich nicht.
Weil ich während der Beziehung sehr mit meinen Ehestress und mir selbst beschäftigt war, war ich auch leider viel zu oft unberechenbar und unvorhersehbar unfair und laut zu den Kindern. Daran arbeite ich gerade, weil ich jetzt die Kapazitäten habe und seitdem hat sich unser Verhältnis gebessert.

Ich denke, es kann nicht mehr als eine Übergangslösung sein, jedoch finde ich es auch fair, dass die Eltern den Stress haben mit dem Pendeln, nicht die Kinder. Schließlich haben wir uns ja getrennt.
Und da wir beide drei Jahre in die Sanierung des Hauses gesteckt haben und all unser Geld und Geld von unseren Eltern, hängen wir auch beide dran. Die Nachbarschaft ist super, die Kinder haben hier ihr Leben und ihre Freunde und ein super Umfeld. Ich bin einfach noch nicht so weit, dass ich hier weg kann.
Und zugegeben, sehe auch nicht ein, ihm das Haus zu überlassen.

Finanziell sieht es ganz gut aus, ich könnte mir bis zu 500Euro für eine eigene Wohnung leisten und trotzdem noch alle Kosten vom Haus mit tragen. Beim Wechselmodell hätte ich maximal 1000Euro für Miete zur Verfügung. Und das, was man hier im Schuleinzugsbgebiet dafür bekommt, ist nicht soooo viel leider. Habe mir bei ein paar Wohnungen die Gegend angeschaut, wenn die Adresse mit drin stand und stand dort und konnte mir nicht vorstellen, dort zu wohnen mit meinen Kindern. Klar, jammern auf hohem Niveau, nur bin ich halt jetzt an Haus mir großem Garten gewöhnt...
Eine Wohnung, wo wir beide abwechselnd wohnen, wenn der Andere bei den Kindern ist, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Zumal bei ihm auch viele S. eine Rolle spielen und ich nicht irgendwo wohnen will, wo er in der anderen Woche überall rumgevö***t hat.

Die Trennung kam nicht überraschend, aber in dem Moment doch unerwartet und war und ist es noch eher holprig (falls es dich in Gänze interessiert : trauriges-ende-nach-18-jahren-t72616.html )
Feste neue Partner sind nicht im Spiel.

Wir gehen zu einer Trennungsberatung, wo das Ziel ist, das Trennungsjahr zu planen. Immer mit Fokus auf die Kinder, keine psychologische Verarbeitung der Beziehung. Da es mir schwerfällt, meine Vorstellungen gegenüber dem Mann auszudrücken, bin ich ganz froh, dass da jemand sitzt, der dabei hilft.

26.01.2024 10:55 • #4


40something
Hallo @Frie auch dir herzlichen Dank für die offene Antwort.
Würdest du deinem früheren den Rat geben, es anders zu machen oder bist du im Reinen mit der Entscheidung, wie sie damals ausgefallen ist?

Ehrlich: aktuell weiß ich nicht, wo das hinführen soll. Ich weiß nur, dass ich aktuell (noch?) nicht bereit bin, das Haus aufzugeben.
Klar, irgendwann stehen wir wieder vor der Entscheidung, was mit dem Haus passieren soll. Und realistisch ist es, dass es verkauft wird.
Grade hab ich das Gefühl, dass es mir gut tut, diese Entscheidung noch zu schieben.
Auch, damit die Kinder erstmal weniger belastet werden und nicht auch noch ihr Umfeld komplett wechseln müssen und in zwei neuen Umgebungen ankommen müssen.

26.01.2024 10:59 • #5


40something
Zitat von Caecilia:
Problematisch sehe ich auf jeden Fall, dass Dein NM nur Dir zuliebe mitmacht. Wie sind denn seine Vorstellungen?

Dazu noch eine Ergänzung: er hätte gern, dass wir so wie jetzt zusammen im Haus leben, uns gegenseitig in Ruhe lassen und jeder sein Leben lebt. Nestmodell sieht er von Anfang als zum Scheitern verurteilt an und macht es nur, weil ich es möchte. Würde ich sagen, ich will Wechselmodell und ziehe aus, würde er es auch machen. Nur selbst ausziehen schließt er kategorisch aus, so wie ich nach dem Reinhorchen in mich eben auch. Er sagt, dass er auch sieht, dass Abstand für mich das Bester wäre, macht er mit. Aus seiner Sicht würde er es nicht machen.
Gemeinsam im Haus bleiben will ich nicht, ich brauche den Abstand und will nicht mehr mitkriegen, wann er S. hat. Und auch nicht mehr von seinem Verhalten getriggert werden.

26.01.2024 12:08 • #6


Birkai
@40something Wie sind mit dem Modell im Januar auf Probe gestartet. Mein NM möchte gerne eine Elter-WG. Dafür bin ich aber nicht bereit.

Es läuft bisher einigermaßen. Wie müssen uns erst mal einruckeln.

Die Zeit in der wir nicht dran sind, überbrücken wir mit Dienstreisen oder der Familie. Auf Dauer aber auch kein Zustand, aber für die Probe ausreichend.

Es muss sich aber noch viel einspielen und erfordert auch dein einigermaßen vernünftiges Verhältnis zueinander. Ich bin mal gespannt wie es so weiter geht.

Mein Plan wäre eine zusätzliche kleine Wohnung. Mein NM plant dahingehend erst mal gar nichts. Weil er möchte ja, dass wir zusammen im Haus wohnen bleiben.

Ich würde meine Kinder ungern aus ihrer gewohnten Umgebung reißen. Das haben wir vor ein paar Jahren schon einmal gemacht. Wir haben auch die Familie in der Nachbarschaft, dass müssten wir dann aufgeben.

26.01.2024 14:08 • x 1 #7


40something
@Birkai
Vielen Dank für deinen Beitrag.
Das klingt auch bei dir nach viel Bewegung in den Themen.

Hat sich dein NM auch wegen deinem Willen auf das Modell eingelassen?

Wo sind bei euch aktuell die größten Schwierigkeiten?

26.01.2024 16:36 • #8


F
Hallo @40something

Zitat von 40something:
Hallo auch dir herzlichen Dank für die offene Antwort.
Würdest du deinem früheren den Rat geben, es anders zu machen oder bist du im Reinen mit der Entscheidung, wie sie damals ausgefallen ist?


Tja, heute würde ich zumindest den Gedanken zulassen mich von der Immobilie zu trennen. Nicht weil ich das Haus nicht mag, aber weil ich unterschätzt habe, was es bedeutet für alles allein verantwortlich zu sein. Das geht beim finanziellen los, Arbeit am Haus Grundstück...dazu die Kinder im Wochenmodell. Eigentlich dachte ich, ich könnte dann immer eine Woche intensiv den Kindern widmen und in der kinderfreien Woche all die anderen Dinge erledigen. Das klappt auch leidlich... nur für mich selbst bleibt kaum Zeit übrig.

Zitat von 40something:
Ehrlich: aktuell weiß ich nicht, wo das hinführen soll. Ich weiß nur, dass ich aktuell (noch?) nicht bereit bin, das Haus aufzugeben.


Das kann ich absolut nachvollziehen. Ich wollte damals auch nicht alles auf einmal aufgeben. Das dauert ne Zeit bis man im Kopf soweit ist, daß man auch loslassen lernen kann und muss.

Zitat von 40something:
Grade hab ich das Gefühl, dass es mir gut tut, diese Entscheidung noch zu schieben.


Nimm dir die Zeit, aber denk halt auch schon mal daran was dich erwartet, solltest du irgendwann alleine das Haus behalten.
Aus deinem Text geht ja hervor, daß ihr nicht neu gebaut sondern renoviert habt. Da steckt euer Herzblut, Schweiss und Geld drin... klar liegt einem das am Herzen. Andererseits wird es nicht die letzte Sanierung gewesen sein. Irgendwas ist immer... je älter das Haus, desto kürzer die Abstände für derlei Maßnahmen.

Zitat von 40something:
Auch, damit die Kinder erstmal weniger belastet werden und nicht auch noch ihr Umfeld komplett wechseln müssen und in zwei neuen Umgebungen ankommen müssen.


Absolute Zustimmung. Sehe ich auch heute noch immer als einen der wenigen verbliebenen absoluten Pluspunkte.

26.01.2024 17:35 • #9


Birkai
Zitat von 40something:
Hat sich dein NM auch wegen deinem Willen auf das Modell eingelassen?

Ja. Ich kann gerade nicht mit ihm zusammen wohnen.

Zitat von 40something:
Wo sind bei euch aktuell die größten Schwierigkeiten?

Die Emotionen. Wir müssen uns ja viel abstimmen, dass klappt manchmal nicht so gut. Weil wir dann schnell überdrehen. Ich habe am zu heulen und er wird wütend. Super Kombination.

Ansonsten läuft es besser als erwartet.

Aber wie die Zukunft aussieht ist noch so unklar.

26.01.2024 17:56 • #10


C
Zitat von 40something:
Ich denke, es kann nicht mehr als eine Übergangslösung sein, jedoch finde ich es auch fair, dass die Eltern den Stress haben mit dem Pendeln, nicht die Kinder. Schließlich haben wir uns ja getrennt.

Zitat von 40something:
Die Nachbarschaft ist super, die Kinder haben hier ihr Leben und ihre Freunde und ein super Umfeld.

Ja - das sehe ich auch so und finde es wichtig.
Zitat von 40something:
Habe mir bei ein paar Wohnungen die Gegend angeschaut, wenn die Adresse mit drin stand und stand dort und konnte mir nicht vorstellen, dort zu wohnen mit meinen Kindern. Klar, jammern auf hohem Niveau, nur bin ich halt jetzt an Haus mir großem Garten gewöhnt...

Wir haben auch vorher in einem Haus mit Garten gewohnt. Jetzt wohnen wir in einer Wohnung in der Nähe. K3 empfindet es schon auch als Abstieg - ich bin sehr froh, dass ich die ganze Arbeit mit dem großen Haus und dem Garten bald los bin (wie ich ja geschrieben habe, haben hier unsere Absprachen nicht funktioniert).
Zitat von 40something:
Zumal bei ihm auch viele S. eine Rolle spielen und ich nicht irgendwo wohnen will, wo er in der anderen Woche überall rumgevö***t hat.

Weia - verstehe ich voll. Meiner hat zwar eine feste Partnerin (die Affärenfrau) - trotzdem hätte ich das nicht gewollt.
Zitat von 40something:
Wir gehen zu einer Trennungsberatung, wo das Ziel ist, das Trennungsjahr zu planen. Immer mit Fokus auf die Kinder, keine psychologische Verarbeitung der Beziehung. Da es mir schwerfällt, meine Vorstellungen gegenüber dem Mann auszudrücken, bin ich ganz froh, dass da jemand sitzt, der dabei hilft.

Das ist sehr gut - haben wir auch gemacht.
Zitat von 40something:
Grade hab ich das Gefühl, dass es mir gut tut, diese Entscheidung noch zu schieben.
Auch, damit die Kinder erstmal weniger belastet werden und nicht auch noch ihr Umfeld komplett wechseln müssen und in zwei neuen Umgebungen ankommen müssen.

Das war bei mir genauso. Irgendwann wirst Du Dich bereit fühlen, denke ich.
Zitat von 40something:
Nestmodell sieht er von Anfang als zum Scheitern verurteilt an und macht es nur, weil ich es möchte.

Das sehe ich, wie gesagt, kritisch. Mein Ex war ja auch nur so mittel dafür (seine Wunschvorstellung war, dass wir das Haus ganz zeitnah auflösen). Das hat sicher auch dazu beigetragen, dass es nicht optimal funktioniert hat.

26.01.2024 19:32 • #11


C
Zitat von 40something:
Es klingt, als ob ihr jetzt nicht mehr im Nestmodell seid? Wie habt ihr es jetzt gelöst? Auch mit Wohnsitz der Kinder, Steuerklassen etc.?

Das wollte ich noch beantworten: Ich habe mir für K3 und mich eine eigene Wohnung in der Nähe gesucht (ist nur 200m vom alten Haus weg). In diese ziehen wir gerade ein - nächste Woche übergeben wir das Haus.
K1 war bei uns bei der Trennung schon ausgezogen und ist nur noch zu Besuch da, K2 ist vor ein paar Monaten ausgezogen. K3 (im Alter Eures Älteren) wohnt bei mir.
Steuerklassen waren bei uns kein Problem - wir waren trotz fast 25 Jahren Beziehung und drei Kindern nie verheiratet und hatten schon immer beide die 1. Wenn ihr 3/5 haben solltet, würde ich das zügig ändern.

26.01.2024 19:37 • #12


40something
Zitat von Frie:
Nimm dir die Zeit, aber denk halt auch schon mal daran was dich erwartet, solltest du irgendwann alleine das Haus behalten.

Aus deinem Text geht ja hervor, daß ihr nicht neu gebaut sondern renoviert habt. Da steckt euer Herzblut, Schweiss und Geld drin... klar liegt einem das am Herzen. Andererseits wird es nicht die letzte Sanierung gewesen sein. Irgendwas ist immer... je älter das Haus, desto kürzer die Abstände für derlei Maßnahmen.

Ich habe eine ganz gute Ahnung davon, was alles dranhängt. Und keine Ahnung, ob ich das allein stemmen könnte.
Ja, wir haben das Haus saniert, quasi die Außenmauern stehen lassen und drinnen alles verändert und alle Leitungen sind auch neu. Und es gibt immer noch Baustellen, wo nicht alles fertig ist.

Ich denke, dass es irgendwann den Punkt gibt, wo einer von uns das Haus verlässt. Ich hab mich tatsächlich erstmal gebremst, weil ich zwar eine Art Fluchtreflex habe, aber mein trotziger Teil auch nicht einsieht, warum ich gehen soll und ihm das Haus überlassen. Da steckt noch ganz viel Wut drin...

29.01.2024 12:21 • #13


40something
@Caecilia
Das Gefühl von Abstieg beschreibt es ganz gut, denke ich.

Wegen der Trennungsberatung: Ich hätte mir etwas mit psychologischem Charakter gewünscht, weil ich denke, dass mein Mann da ein paar Themen hat. Aber naja, wenn er nicht irgendwann von selbst drauf kommt, ist es eh sinnlos.
Jetzt habe ich wenigstens einen Rahmen, wo ich die Themen, die ich schwierig finde, ansprechen kann und mein Mann sich zurückhält, weil er ja beim Berater nicht negativ auffallen will. Das ist in 2-Augen manchmal nicht möglich.

29.01.2024 12:25 • #14


40something
Zitat von Caecilia:
Steuerklassen waren bei uns kein Problem - wir waren trotz fast 25 Jahren Beziehung und drei Kindern nie verheiratet und hatten schon immer beide die 1. Wenn ihr 3/5 haben solltet, würde ich das zügig ändern.

Weil wir von Anfang der Ehe an ungefähr gleich verdient haben, sind wir beide in der 4. Für uns steht quasi der Wechsel in die 1 bzw. 2 an. Und es wird Streit darüber geben, wer die 2 haben darf, weil wir die Betreuung 50/50 aufteilen wollen und somit per se keiner von uns wirklich alleinerziehend ist.
Das wird noch spannend...

29.01.2024 12:31 • #15


A


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