Erinnerungen

B
Vielleicht kennen einige von euch noch meinen Beitrag, meine Geschichte. Ich möchte euch heute einige worte zu lesen geben, die meine beste Freundin mir diese Tage schrieb. Sie hat ihre Erinnerungen an die Zeit vor einem Jahr aufgeschrieben, als
ich vom unehelichen Kind und der neuen Affäre meines Mannes erfuhr - im 3. Monat Schwanger.
Kann ich sagen, daß ihre Worte mir geholfen haben? Zumindest haben sie mir einen neutralen Blick auf meine damalige und auch jetzige Situation verschafft. Sie haben mich
traurig gemacht, mich aber auch entsetzt, ich habe mich dadurch mit den Augen und Ohren eines anderen gesehen.
Ich habe sie einfach gebeten, ihre Erinnerung an diese Zeit aufzuschreiben:

Werde mal sehen was sich in meinen Erinnerungen noch so findet.
Viel kann ich auch nicht sagen, weil sich die Probleme und Gefühle immer im
Kreis um das EINE
gedreht haben.

Du hast nach Liebe gesucht - und je mehr du gesucht hast, je mehr du die
Nähe von L gesucht hast ,
um vielleicht eine winzigkleine Zuneigung zu erhaschen, je mehr hast du Dich
aufgegeben.
Es gab nur noch L. Was macht er? Wie geht es ihm ?
Das alles ist Stück für Stück - langsam geschehen.
Und ganz zum Schluß war dir alles recht - hauptsache es kam etwas von Ihm -
hauptsache du
konntest ihn spüren. Da war es egal ob es weh tat oder nicht.
Dein ICH war betäupt vom Schmerz, wie eingeschlafene Füße.

Jeder Tag brachte etwas Neues, Schlimmes zum Vorschein - du konnest nur ein
bißchen den Vorhang beiseite schieben
und hast was gefunden. Lars veränderte sich, jeden Tag sah er anders aus.
Du hattest dein letztes Selbstvertrauen vergeben - an ihn - nur er war dir
wichtig.
Seine Lügen hast Du dir aufgeladen, damit er wieder glänzen konnte- er mußte
irgendwie rein bleiben.

Diese Veränderungen sind nicht wirklich zu fassen. Zwischendurch - lichte
Momente, wo die eigene Seele sich leise meldet, weiß man
- es ist nicht richtig. Seelischer Selbstmord!
Man verliert sich, glaub ich , in seinem Luftschloß . Das Traumbild, das man
vom anderen hat muß bleiben, und indem man sich erniedrigt,
steigt der Andere.
Nebel im Kopf - leise Hilferufe, die der Andere mit fremden Augen einfach
überhört.

Du hattest wahnsinnige Angst ihn zu verlieren. Du hattest Angst, die
eingeschlafenen Füße wieder bewegen zu müssen.
Du wärest lieber weiter im Nebel und Schmerz rumgelaufen, wo ab und zu sein
verzerrtes Gesicht auftauchte, als nichts mehr von ihm zu haben.

Ich kann nur so in Bildern schreiben. Es waren so viele Ereignisse, so viele
böse Worte, Zweifel und Gedanken. Aber diese Stimmung
, die sich die Monate über ausbreitete, hatte immer die gleiche Farbe,- den
gleichen Geschmack.

06.11.2003 17:57 • #1




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