Zitat von Doppelherzchen:Genau darauf wollte ich hinaus. Für dich ist es vielleicht schon normal, da du es ja seit Kindheit so kennengelernt hast und nun fortzuführen ...
Genau, ich kenne das schon sehr lang dieses Gefühl. Wurde jetzt halt so richtig reaktiviert, lief aber immer latent im Hintergrund mit.
In Therapie bin ich schon etwas länger, da ich tatsächlich ein paar Traumata von früher aufarbeiten wollte. Ich hatte gerade ne zweijährige Karenzzeit und darf nun wieder voll durchstarten mit einmal pro Woche. In der Karenzzeit war es einmal im Monat (steht jedem lt KK zu).
Nun ergibt es sich halt, dass durch die Ex-Beziehung eigentlich alle Traumatüren aufgeflogen sind und ich ja zusätzlich noch neulich entdeckt habe, dass meine Mutter starke narzisstische und BL-Anteile zu haben scheint und wie mich das in vielem beeinflusst hat.
In einer Traumatherapie wird u.a. viel mit dem Ego-States-Modell gearbeitet. Damit ist gemeint, dass man immer verschiedene Anteile in sich hat, verschiedene Kinderanteile, Jugendlichenanteile, erwachsene Anteile usw. Auch Täterintrojekte als Anteile, die mit manchen Anteilen verwoben sind. So spricht man, je nachdem welche Probleme aktuell da sind, die jeweils vers Anteile an. Da bestimmte Probleme vielleicht erstmals mit 6 oder 7 aufgetaucht sind und andere über längere Strecken. Idee dahinter ist, Klienten ein stückweit mehr Introspektion zu ermöglichen und zu verdeutlichen, dass man ja mehr ist als das aktuelle Problem, das sich meist so ubiquitär anfühlt.
Da Traumata anders abgespeichert werden als normale Erinnerungen, läuft die Behandlung ab da auch anders ab..Zum Bsp. wird viel mit dem inneren Kind (oder Kindern) gearbeitet. Körperarbeit ist auch ein großes Thema in solchen Therapien. Und zur Abfuhr von hohem Arousal, das da sein kann, wird auch EMDR eingesetzt. Mit dieser Methode kann eine Art Nachverarbeitung von hohen Belastungen stattfinden.
Viele Traumapatienten erleben dies als sehr entlastend und können Geschehenes dann tatsächlich integrieren.
Ich selbst habe das auch schon so erlebt bei anderen Themen und möchte das für die aktuelle Thematik auch nochmal durchziehen.
Eine normale Verhaltens- oder Gesprächstherapie würde hier nicht helfen. Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Da kommen Therapeuten schnell an Grenzen und als Patientin kommt man dann nicht weiter.
Ich hoffe, ich hab das jetzt nicht zu verschwurbelt ausgedrückt. Da gibts bestimmt noch andere Aspekte, aber ich erinnere mich grad nur an diese...