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Es sind noch Gefühle vorhanden - wie soll ich da loslassen

F
Jeder sagt mir immer: hey, Du musst los lassen ...das tut Dir nicht gut, Du musst Dich auf Dich besinnen ...geht das denn so einfach? Kann man von jetzt auf gleich los lassen?
Es sind ja auch Gefühle im Spiel ...wie kann man nach 24 Jahren von jetzt auf gleich los lassen?
Meiner Meinung nach geht das nicht so einfach ...

21.06.2013 12:33 • #1


Mimose
Nee, geht auch nicht so einfach.
Hast Du Recht.
Was ist das überhaupt?
Loslassen bedeutet wohl zunächst Akzeptanz und Trauer, dann Perspektivwechsel und nach vorne schauen.
Ist also ein Prozess, mit allem, was dazu gehört.
Wut, Trauer, Angst, Schmerz, hier und da Verzweiflung...die ganze Palette halt.
Das ist Loslassen, denke ich.

LG M.

21.06.2013 12:39 • #2


A


Es sind noch Gefühle vorhanden - wie soll ich da loslassen

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Schmunzelkunzel
Ich weiß auch nicht wie das loslassen geht..
Habe meine story so kurz schon unterLaurin als gast gepostet.
Zumal es ja etwas ist, was man ja im grunde nicht gehen lassen will. Man muß offensichtlich gegen das eigene verlangen arbeiten, was es auch so sinnlos erscheinen lässt. Die belohnung dafür wäre in diesem fall, du bist von ihr frei und wirst sie bestenfalls nie wieder sehen... ? Das geht irgendwie auch schwer in meine rübe rein.

Im Grunde geht es darum weiter dem LEBEN gegenüber offen zu sein, auch wenn es jetzt gerade für mich auch unmöglich erscheint. Und dann kommt das loslassen von ganz alleine. Aber vorhandene ängste und depressionen können dabei schon entstehen oder sich verstärken.

Hatte gestern nacht irgendein bild zwischen dem gedankenmeer und bildern und dabei den versuch gestartet, meinen geist in den arm zu nehmen, der bettelnde flehende alte quatschende sabbelnde geist, und ich sag ihm seit gestern immer wieder auf's neue, es wird schon mein alter, es wird schon, und trotzdem, sie ist weg, sie will uns nicht mehr. Akzeptieren wir es. Lassen wir sie gehen. Sie ist weg. Du kannst aufhören über sie zu spekulieren, mein lieber geist, lassen wir sie los.
Und gestern war mir so, als ob der alte greis in diesem moment anfing ruhe zu geben. Er blickte traurig auf den boden und setzte sich dann auf denselbigen. Ruhe und ich lonnte mal endlich wieder schlafen.
lg sk
lg sk

21.06.2013 13:42 • x 1 #3


N
Die Frage ist: Warum will man etwas festhalten, obwohl man doch längst weiß, dass man es schon verloren hat?
Warum halten wir uns an etwas fest? Damit wir den Halt nicht verlieren. Weil wir uns vermeintlich sicherer fühlen, wie ein Kleinkind, das gerade Laufen lernt.
Aber so lange wir uns an etwas festhalten, haben wir nicht die Hände für etwas Neues frei. Erst wenn wir den Mut haben, loszulassen, uns freihändig zu bewegen, haben wir auch die Chance, eine neue Gelegenheit zu ergreifen.
Natürlich geht das nicht von Heute auf Morgen. Ein Kind lernt das Laufen auch nicht an einem Tag. Bei ihm wie bei uns ist Geduld gefragt.
Was der Verstand längst weiß und begriffen hat, muss erst im Herzen ankommen. Und das ist ein laaaaanger Weg. Wie viele Synapsen,Signale, Blutbahnen... dabei benötigt werden. Puuuuh!
Nehmt euch Zeit, jeder wie er sie braucht. Ihr steht noch auf wackligen Beinen. Der erste Versuch wäre, das freihändige Stehen zu proben. Bei Erfolg entwickelt sich ein Selbstlauf.
Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft, Geduld und Spucke und große Portionen Selbstvertrauen, denn ihr könnt selbständig gehen und braucht niemanden, an dem ihr euch festhalten müsst.
Alles Gute!

21.06.2013 15:30 • x 6 #4


sanne
Hallo,

hast Du schon diesen Artikel gelesen?

https://www.trennungsschmerzen.de/Hilfe/loslassen.html

LG

21.06.2013 16:23 • #5


M
Hallo,

loslassen ist wesentlich einfacher gesagt, als getan.

Ich kämpfe jetzt seit einem Jahr ihn loszulassen, hatte gaaanz lange Zeit Kontaksperre und auch jetzt ist Funkstille und wird es auch bleiben.

Ich weiß nicht, ob ich ihn jemals vollständig loslassen kann. Ich liebe ihn. Nicht mehr so, wie ich es einmal tat und ich weiß auch, dass ich ihn nie mehr mit den gleichen Augen betrachten könnte, nachdem was alles passiert ist, aber ich liebe ihn.

Für mich ist dies ein weiterer Schritt. Mir einzugestehen, dass ich ihn liebe und auch, dass es nicht die Art von Liebe ist, die gesund ist und einen glücklich macht.

Ändern kann ich das trotzdem nicht.

Das einzige was man wirklich aktiv tun kann: Sich Zeit geben. Sich selbst nicht unter Druck setzen. Sprüche wie: Das wird schon wieder, Jetzt mach dich nicht so fertig Auch andere Mütter haben schöne Söhne etc. ignorieren.

Es ist okay zu weinen, es ist okay es heimlich zu tun, es ist okay 1 Woche das Bett nicht zu verlassen und sich krank zu melden!

ABER: Das Leben geht weiter, die Welt bleibt nicht stehen und irgendwann sollte man weitermachen. Und wenn man zunächst nur funktionier, jegliche Gefühle verdrängt (zumindest auf den Abend, wenn man alleine im Bett liegt und ungehemmt weinen kann).

Ich kann euch nicht sagen, ob der Schmerz irgendwann komplett verschwindet, ob man jemals der selbe Mensch sein wird, der man mal war (unbefangen, frei, vertrauensvoll....) oder ob man sich vielleicht auch einfach nur an den Schmerz gewöhnt und er für immer allgegenwärtig bleiben wird, wir ihn nur nicht mehr als so schlimm wahrnehmen. Narben im Herzen, der Seele und auch der Psyche wird eine schlimme Trennung immer hinterlassen.

Was ich nach einem Jahr sagen kann: Es wird leichter. Man kann wieder lachen, man kann das Leben wieder genießen, zumindest in Momentaufnahmen, die mal länger, mal kürzer sind.

21.06.2013 23:08 • x 3 #6


A
Hallo,

ich wuenschte mir auch ich koente los lassen, aber das ist so schwer. Auch ich liebe meinen Ex noch immer wahnsinnig, sind seid 3 Monaten getrennt und ich bin wirklich untroestlich. Aber Ablenkung, sich was gutes tun, Freunden treffen, Sport machen, ist das A und O. Aber sich dann auch wieder Zeit nehmen um zu trauern. Bei mir ist noch so gut wie kein Tag vergangen, an dem ich nicht geweint habe.
Vor kurzem hat ein Bekannter zu mir gesagt: Wenn ein Puzzle mit 10.000 Teilen runterfaellt und zerbricht, dann ist es nicht wieder in ein paar Minuten zusammen gesetzt. Und so ist es mit unserer Seele auch. Das braucht Zeit, wahrscheinlich sehr viel Zeit.

Aber wie merkt mann denn, dass man losgelassen hat?

22.06.2013 04:57 • x 2 #7


F
Problem bei mir ist, dass ich durch unser Kind immer wieder Berührungspunkte mit ihr habe ...sie ruft öfters an, fragt Dieses und Jenes, ob er das machen soll oder lieber das ...sie trägt zB den Ehering noch ...aber auf der anderen Seite. Manchmal glaube ich, sie möchte sich immer noch eine Möglichkeit offen halten ...das macht das Loslassen für mich natürlich nicht einfacher ...immer noch Hoffen etc.

22.06.2013 07:56 • #8


S
Hallo,
wenn ich Euche Beiträge lese, fühle ich mich nicht so alleine mit meinen Gefühlen. Ich würde vor 7 Wochen verlassen und komme gefühlt nicht aus meinem Tief heraus.

Ich weine fast jeden Tag und egal womit ich mich versuche abzulenken, er klappt irgndwie nicht. Wenn ich wieder zu Hause bin überrollt mich die Welle von Trauer, Einsamkeit und Selbstzweifel.
Im MOment kämpfe ich mit meinen Selbstzweifeln - was ist falsch an mir?

alles leibe sternmaedchen

22.06.2013 09:02 • #9


N
AmEnde, sternenmaedchen

eure Trennung ist doch noch ganz frisch, erst wenige Wochen alt. Was erwartet ihr? Natürlich wäre es angenehmer, man würde frühmorgens aufwachen und die Geschichte ist gegessen, alles abgehakt, zurück auf Anfang.
Aber Gefühle lassen sich nicht abhaken oder einfach zurückschrauben.
Ich habe auch monatelang geweint, war nicht imstande zu arbeiten, war viele Wochen (insgesamt 3 Monate) krank geschrieben und zu nichts zu gebrauchen. Ich musste Medis nehmen, um schlafen zu können und um einigermaßen zu funktionieren, denn ich habe noch drei Kinder um mich herum. Nach einem halben Jahr habe ich ohne Diskussionen eine Kur nur für mich allein genehmigt bekommen. Erst danach ging es Schritt für Schritt bergauf. Ein dreiviertel Jahr nach der Trennung konnte ich das erste Mal sagen: Ok, ich kann auch ohne ihn weiterleben.
Mittlerweile ist meine Trennung mehr als 13 Monate her und ich kann mein Leben wieder genießen. Und dazu brauche ich ihn nicht. Aber bis zu dieser Erkenntnis ist es ein langer Weg.
Also gebt euch Zeit, habt Geduld mit euch! Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Jetzt ist eure Zeit zu trauern, euch mit euren Gefühlen auseinanderzusetzen, sie auszuleben. Unterdrückt nichts, es muss raus! Und danach werdet ihr euch Stück für Stück besser fühlen.
Und Selbstzweifel..., die hatte ich auch, sind aber völlig unangebracht. Die Entscheidung des Partners konntet ihr nicht beeinflussen, weil sie euch nicht daran teilhaben ließen. Ihr müsst nur mit dieser Entscheidung zu leben versuchen. Ihr habt nichts falsch gemacht! Der andere hat alles mit sich allein ausgemacht und euch dann vor vollendete Tatsachen gestellt. Da war alles schon beschlossen, keine Änderung mehr möglich.
Ihr kommt aus diesem Sumpf wieder raus, versprochen! Verliert nur nicht den Glauben an euch! Die Kraft liegt in euch, sie muss nur aktiviert werden!
Lasst euch mal umarmen!

22.06.2013 09:26 • x 3 #10


N
Frodo,

Kontakte zur Ex gestalten sich immer schwierig, selbst wenn sie im Ruhigen verlaufen. Sich immer wieder mit ihr konfrontiert zu sehen, ist sicher schmerzhaft und verlängert den Verarbeitungsprozess um einiges. Kannst du sie nicht bitten, endlich erwachsen zu werden und auch Entscheidungen allein treffen zu können, ohne dich wegen jedem Furz und Feuerstein zu kontaktieren?
Sie hat doch die Beziehung beendet, dann muss sie auch die Konsequenzen wollen. Absprachen bezüglich der Kinder sind ok, werden aber manchmal gern als Vorwand benutzt. Und nicht wegen jeder Kleinigkeit muss der Expartner informiert oder gefragt werden.
Bitte dir ein wenig Distanz aus, sofern du es willst! Sie lebt jetzt ihr Leben und du deins.
Lass dich mal drücken! Is´ne schei., nicht wahr?

22.06.2013 09:34 • #11


E
Hallo in die Runde,
hallo Neja,

ich lese immer viel von dir, das kind hat nicht an einem Tag laufengelernt Rom wurde nicht an einem tag gebaut- verdammt, alles gut und schön, aber es sind auch nur sprüche,
ich liebe ihn immernoch, es gab nichts ersichtlich negatives, es war so eine tiefe Liebe, die er aus Vernunft unterbrochen hat.

ich werde ihn nie loslassen, da ich es auch nicht will, ich werde nie so lieben, denn es geht nicht mehr zu toppen, ich muss es so nehmen und damit leben,
ich werde ihn wieder treffen, irgendwo, irgend wann, auf der anderen seite des Regenbogens,
ich denke wir haben gar keine zeit auf Grund all der Ablenkung, Arbeit und Familie WIRKLICH zu trauern, es wird mal eben auf die Wochenenden verschoben,
ich wünscht ich hätt kein Herz, nur um diese Trauer nicht zu spüren,
doch bin ich froh eines zu haben, denn ich spüre diese Liebe, die bedingungslos bleiben wird

22.06.2013 09:45 • #12


N
Hallo Einsamkeit,

ich verstehe deinen Frust und glaube mir, die Sprüche habe ich anfangs genauso verteufelt. Ich weiß nicht, wie lange deine Trennung her ist. Keiner verarbeitet sie einfach mal so über Nacht, das braucht Zeit. Es sei denn, der andere war einem gar nicht so wichtig, hatte keine Bedeutung und die Gefühle waren nur halbherzig.
Wahre Gefühle lassen sich nicht abschalten. Aber für eine Trennung gab es immer Gründe. Diese gilt es zu akzeptieren und dann sein Leben ohne den geliebten Partner auszurichten. Das hört sich leicht an, die Umsetzung benötigt viel Zeit, Toleranz und Akzeptanz von deiner Seite.
Ich hatte mir die Zeit genommen, wirklich zu trauern. Hatte dabei Unterstützung von meinen erwachsenen Kindern und meiner besten Freundin. War sehr lange krank geschrieben, habe einen sehr verständnisvollen Chef, der mir in der Zeit immer wieder Mut machte, nicht aufzugeben.
Ich dachte auch, ich könnte nie wieder lachen , leben, das Leben genießen. Das war für mich unvorstellbar. Ich konnte und wollte lange Zeit nicht begreifen, dass es vorbei war und es kein Zurück mehr gibt.
Aber ich habe einen Weg aus diesem Tal gefunden. Es hat lange gedauert. Letzten Endes brauche ich keinen anderen Menschen, um mich glücklich zu fühlen oder vollkommen oder was auch iimmer. Das Glück gibt es in vielen verschiedenen Varianten und natürlich ist es anders, wenn man es mit einem Partner teilen kann. Aber davon bin ich noch weit entfernt. Meine Wunden sind zwar verheilt, aber die Narben gibt es und sie erinnern mich stets daran, wie sie entstanden sind. Ich brauche keine neuen Narben.
Gib dich nicht verloren, liebe Einsamkeit! Und verstecke, verschiebe deine Gefühle nicht! Meine Kinder haben genau mitbekommen, wie es mir geht und ich habe meine Tränen vor ihnen auch nicht verborgen. Sie wussten, wodurch diese ausgelöst wurden. Es war für sie trotzdem schöner, als ich endlich wieder mehr lachte als weinte.
Lebe deine Trauer aus, dann wird iwann auch das Gefühl der Liebe wieder Einzug halten.
Zeit, Geduld, Kraft, Zuversicht, Vertrauen in seine Selbstheilungskräfte...., davon brauchst du jede Menge und das wünsche ich dir!

22.06.2013 10:09 • x 1 #13


F
Bei uns war die Sache etwas anders ...meine Frau litt schon seit Längerem an Depressionen ...es ging schleichend vonstatten. Irgendwann habe ich ihr gesagt, dass sie was für sich tun müsste ...sie sah es wohl auch so. Therapeuten hat sie sich nicht gesucht. Durch Zufall konnte ich ihr einen Therapeuten ohne Wartezeit vermitteln ...sie ging dort hin und irgendwann kam dann die Aussage, dass sie wohl in die Psychiatrie müsste ...Tagesklinik war angedacht. Ich habe sie dabei unterstützt, den Schritt zu gehen ...sie war wie immer unsicher ...wir waren am Abend vorher noch in der Sauna und haben uns gesagt, dass wir die Basis der Beziehung nicht in Frage stellen sondern an den Problemen arbeiten wollen ....14 Tage war das auch noch so ...dann kam das erste Arztgespräch und danach war alles anders ....Beziehungsende steht im Raume, sie fing an zu brechen und zu ritzen und dann ging es 1 1/2 Jahre nur noch bergab. Ich wurde nach diesem Arztgespräch aus dem Leben meiner Frau verbannt. Sie hat mir nichts mehr erzählt, nichts bezüglich Klinik, Therapie etc. - gar nichts mehr.
Im Januar fuhr sie dann in die Reha ...fünf Wochen ...Kind musste mit. Danach lebten wir dann noch zusammen ...sie konnte sich nicht entscheiden ....ziehe ich aus oder nicht. Dann letztes Jahr im Sommer hat ihr Therapeut ihr wieder geraten, in die Psychiatrie zu gehen....angeblich, damit sie die Trennung durchziehen kann ...in dieser Zeit fing dann das Lügen an ...sie wäre bei ihren Eltern gewesen (hat sich aber eine Wohnung angeschaut, mit Kind) etc. Sie hat mir mal gesagt, sie bräuchte diese Lügerei, damit sie sich den Freiraum für ihr Tun geben konnte ...diese Aussage hat mich total geschockt ...ich lüge, damit ich Handlungsspielraum habe ...sie war dann bis Januar diesem Jahres wieder in der Psychiatrie ....zwischenzeitlich habe ich von einem Anwalt einen Drohbrief von ihr bekommen. Sofortige Scheidung ohne Trennungsjahr, ABR alleine sie, Hausratsaufteilung sofort etc. Als ich sie dann mit dem Brief konfrontiert habe, hat sie gesagt, das hätte sie dem Anwalt nie so gesagt und hat ihm einen Tag später das Mandat entzogen ...Mitte Januar ist sie dann ausgezogen. Ich war arbeiten und 10 Minuten später war Papa mit dem Auszugswagen vor Ort und hat den Auszug geplant ...auch da wurden Absprachen wieder nicht eingehalten ...Resumee: klar hatten wir in der Beziehung Probleme ...wer hat das nach 24 Jahren nicht aber ich habe gedacht, man könnte über alles reden und zB eine vernünftige Paartherapie machen ...alleine der Verantwortung des Kindes gegenüber ...der ist nämlich gerade sieben geworden und leidet sehr stark ...aber die Psychiatrie und die Medis haben da alles verändert ...seit diesem besagten Tag in der Psychiatrie kein Angehörigengespräch, nichts. Sie wollte das nicht und flüchtet immer wieder. Jetzt lebt sie von Hartz 4, rennt zwei mal in der Woche in die Psychiatrie, weil das dort so klasse sei und sie ja so viel freie Zeit hätte ...ich bin mal zum behandelnden Arzt gefahren, er wollte mit mir nicht sprechen und ich habe ihm gesagt, dass das Kind so leidet ...er könne sich gar nicht dagegen schützen...Antwort: das Kind ist mir vollkommen Latte, Hauptsache ihrer Frau geht es gut ....ich verstehe nicht, warum ich noch so an meiner Frau hänge ...sie hat mich so verletzt ....

LG

22.06.2013 10:15 • #14


N
Hallo Frodo,

das ist ja eine furchtbare Geschichte! Und iwie fehlen mir dafür die Worte. Und das kommt nicht so oft vor.
Der Knackpunkt ist deine Frau, ihre Wünsche, ihre Vorstellungen... Die Frage ist : Warum wollte sie dich nicht in die Therapie einbinden? Warum wollte sie keine Gespräche mit dir und dem Therapeuten? Warum solltest du nicht wissen, was in der Klinik passierte?
Vllt weil sie sich wirklich schon länger mit dem Gedanken trug, die Ehe zu beenden, aber nicht wusste wie. Das ist dir gegenüber, der sie ja in ihrem Wunsch, eine Therapie zu machen, unterstützt hat, mehr als unfair. Du leitest es in die nötigen Wege und wirst dann außen vor gelassen. Nicht schön! Ich kann verstehen und nachvollziehen, wie verletzt du dich fühlen musst. Das hat mit Vertrauen und Offenheit in einer Beziehung überhaupt nichts zu tun.
Leider hört man oft, dass sich die Patienten, wenn sie dann einen Aufenthalt in einer Psychiatrie hatten, sehr verändern und damit auch ihr bisheriges Umfeld zur Veränderung zwingen. Das mag auch sinnvoll sein, denn es gibt schließlich Gründe für die Erkrankung und nach erfolgter Therapie in ein unverändertes Wohnumfeld zurückzukehren, würde die Therapie in Frage stellen.
Leider kommen die Patienten entweder selbst zu der Erkenntnis, dass die Partnerschaft keinen Sinn mehr macht oder sie werden darauf gestoßen, dass die Beziehung ihnen nicht gut tut oder gar der Auslöser all ihrer Probleme ist. Und da du nicht involviert bist, weißt du nicht, was vorgeht und kannst auch nichts dagegen unternehmen.
Es spricht für dich, dass du trotzdem versucht hast, dagegen zu kämpfen, dass du versucht hast, eure Ehe aufrecht zu erhalten. Aber leider gehören dazu zwei. Beide müssen die Beziehung erhalten wollen. Deine Frau hatte offensichtlich diesen Wunsch nicht.
Das zu akzeptieren fällt schwer und du wirst dafür viel Kraft benötigen.
Die Aussage des Arztes ist widerlich, spiegelt aber seine Aufgabe wider: Seine Aufgabe ist es, seine Patientin zu stabilisieren und wieder lebenstüchtig zu machen. Euer Kind ist nicht sein Patient, darum ist es ihm Latte. Das ist trotzdem keine akzeptable Einstellung und zeugt von Verachtung.
Sei stark für euer Kind, es braucht wenigstens ein absolut zuverlässiges Elternteil.

22.06.2013 10:38 • #15


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