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Es wird schlimmer statt besser

Mallstatt75
Hi,

habe mich nach langer Überlegung entschieden mir Rat hier zu suchen obwohl ich weiss das ich selbst die letzte Instanz bin, die entscheidet.

Ich habe mich vor mehr als 4 Monaten von meiner Freundin mit der ich 5 Jahre zusammen war, getrennt.

Wir lernten uns übers Internet kennen (nein, es war keine Singlebörse und auch kein Facebook - aber das spielt ja keine Rolle) und führten eine Fernbeziehung - weiter kann man fast nicht in Deutschland auseinander wohnen.

Wichtig ist noch zu sagen das ich als ich merkte das es ernst wurde, mit ihr telefoniert habe und zu ihr sagte, das sie akzeptieren muss das ich meine Kinder (bin geschieden, meine 3 Kids ((11,14,19)) wohne ca. 100km weg von mir, habe sie 1x im Monat und je 2 Wochen im Sommer und Weihnachten) nicht aufgeben werde und erst zu ihr ziehen werde, wenn sie älter sind. Oder sie jetzt die Chance hätte, das wir uns jetzt trennen. Sie meinte das sie auf jeden Fall warten würde, selbst wenn sie ein Leben lang darauf warten würde.

Tja, das Versprechen von ihr hilt nicht lange. Ca. ein halbes Jahr später kamen die Fragen wann ich zu ihr ziehe.
Zu sagen ist noch das ich eine kurze Beziehung zwischen meiner gescheiterten Ehe und ihr hatte und ich deswegen 100km von meinen Kids entfernt wohne. Quasi ein gebranntes Kind bin, wegen einer Frau alles stehn und liegen zu lassen und zu einer Frau zu ziehen.

Bei ihr ist es ihre Mutter wo Parkinson festgestellt wurde - aber sie noch sehr fit ist, quasi erst das Anfangsstadium. Sie ist auch das einzige Kind, hat zwar einen eigenen Wohnbereich im Haus ihrer Eltern wird aber von denen sehr verwöhnt. Ich war schon immer ein selbstständiger Mann, der nach der Scheidung sich um alles selbst kümmert.

Zur Beziehung selbst: ja, es war die schönste Zeit. Aber es gab auch immer wieder Streit wegen dem Zu Ihr ziehen.
Ein Kompromiss zb etwa sich in der Mitte in Deutschland gemeinsam eine Wohnung und Arbeit zu suchen um von da aus zentral 1x im Monat meine Kids zu holen (der Älteste ist lernbehindert und wäre absolut überfordert mit der Bahn und der nächste Flughafen ist zu weit weg und ich könnte mir das auch nicht leisten. Meine Ex-Frau hat auch kein Auto) und 1x im Monat zu Ihren Eltern zu fahren - auf sowas ließ sie sich nicht ein.
Geschweige denn für wenige Jahre zu mir zu ziehen, erst Recht nicht.

Vor 2 Jahren habe ich aus einem Streit am Telefon das erste Mal die Trennung ausgesprochen. Ich fühlte mich eingeengt. Jeden Abend um 20:30 Uhr telefonieren. An den gemeinsamen Wochenende bestimmte immer sie was gemacht wird. Zum Glück hatten wir einige Gemeinsamkeiten, so das es mir manchmal nicht schwer fiel nachzugeben. Und das schlimmste war der Druck von ihr mit dem Zusammen ziehen. Der innere Kampf entweder mein Leben (meine Kids nur noch max. 2 mal im Jahr zu sehen, meine Interessen und Wünsche hinten anzustellen) für die Liebe meines Lebens zu opfern oder mich von ihr zu trennen, dieser Kampf fand jeden Tag statt. Egal wie ich mich entscheide würde, jede Entscheidung wäre falsch. Das macht einem verrückt!

Wie gesagt aus dem Affekt heraus hatte ich die Trennung ausgesprochen und ich blieb auch dabei, das obwohl sie 1 Woche später den weiten Weg mit dem Auto zu mir fuhr um mit mir zu reden und mich zurück zu gewinnen. Ich zeigte ihr die kalte Schulter. Wir reden zwar und ich führte meine Argumente aus aber ohne sie körperlich zu berühren. War über meine Kaltherzigkeit selbst erschrocken.
Sie meinte in diesem Gespräch sogar das sie jetzt doch zu mir ziehen wolle. Fragte sie wieso sie das jetzt machen wolle.
Ich ließ sie wieder heimfahren.

Der Kontakt war aber danach nicht ganz eingestellt. Ich schrieb ihr eine Mail das es besser so ist, ich sie aber immer lieben werde. In dem Moment habe ich auch das so gefühlt. Das war ein Fehler.

1 Woche später stand sie wieder vor meine Tür und ich war so stark im Liebeskummer. Mein Herz sehnte sich nach ihr. Ich konnte nicht anders wie sie rein zu lassen und wir erlebten einer der schönsten Tage.

Am Abend gestand sie mir, das die Geschichte mit dem zu mir ziehen, gelogen war. Ich habe mich kurz nach unserem Wieder zusammen kommen, sehr über mich selbst geärgert, das ich die Tür aufgemacht hatte.

Die Probleme blieben natürlich die nächsten 2 Jahre unveränderlich.

Ihr zu liebe habe ich 60 Bewerbungen geschrieben. Ohne Erfolg.

Letzte Weihnachten kam dann der Moment der mich zu der letzten Trennung veranlasst hatte.

Sie wollte nicht das ich mit den Kids Weihnachten zu ihr komme, obwohl wir das immer machten und sich die Kids immer freuten. Sie hatte immer ein passives Verhältnis zu meinen Kids. Führte fadenscheinige Gründe an das ich nicht kommen sollte.

Tja, am letzten Urlaubstag als ich die Kids heim fuhr und wieder zu Hause war, nahm ich allen Mut zusammen und trennte mich per Telefon. Sagte das das alles keinen Sinn macht. Klar, heulte sie am Telefon. Meinte aber das sie diesmal nicht um mich kämpfen wird.

Seit diesem Tag haben wir kein Kontakt mehr. Die ersten Wochen waren hart. Danach gings bischen besser. Aber seit wenigen Wochen wird es wieder schlimmer. Habe ein Gedicht geschrieben wo ich alles raus gelassen habe.

Vielleicht liegt es an auch an meiner Wohnsituation. Bin Anfang April in eine neue Wohnung gezogen, wo ich jetzt wieder ausziehen muss. Und hoffentlich Morgen eine bekommen werde.

Falls sie jetzt den Kontakt herstellen würde, wüsste ich nicht was ich machen würde. Mein Herz schreit nach ihr. Mein Verstand führt 1000 Gründe an das es keinen Sinn macht. Selbst wenn ich zu ihr ziehen würde (selbst wenn ich einen Job dort finden würde), würde ich nicht glücklich werden. Wie in einem goldenen Käfig, tief traurig wegen den Kids.

Wird dieser Schmerz je Enden?
Oder sollte man Alles aufgeben für die Liebe des Lebens?

17.04.2016 23:53 • #1


M
Moin hab mir mal deine Dosis Text zum Frühstück eingeworfen. 1000 Gründe das es nicht funktioniert, so kam mir das beim lesen auch vor. Die Liebe des Lebens sieht anders aus und ja, der Kummer hört auf.

Wichtig wär nur das du konsequent bleibst mit der Trennung. Dieses hin und her ist für euch beide nur kräftezehrend und unnötiger Zeitverlust. Unter Berücksichtigung deiner angegebenen Unstimmigkeiten würde ich sagen, dass eine Trennung ohnehin unvermeidlich ist.
Und solange ihr beide noch Gefühle füreinander übrig habt, könnt ihr auf schöne Weise den gemeinsamen Weg beenden. Das würde ich vorziehen anstelle einer Trennung, wo einer oder beide den Punkt erreicht haben den anderen nicht mehr leiden zu können.

18.04.2016 04:56 • x 2 #2


A


Es wird schlimmer statt besser

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Mallstatt75
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Bin mir nicht 100% sicher was du als gemeinsamen Weg anstelle einer Trennung meinst?
Wieder den Kontakt aufbauen? Einfach Freunde sein, trotz starker Gefühle meiner, vielleicht auch ihrerseits ? VG

18.04.2016 21:32 • #3


SilentOne78
Hallo Mallstatt,

ich schätze es war gemeint: besser sich jetzt im Guten zu trennen wo noch positive Gefühle und Wertschätzung füreinander da sind, als es nochmal und solange weiter miteinander zu versuchen, bis nur noch Frust, Wut und Enttäuschung übrig sind und man sich gegenseitig verbittert vorwirft, was man alles aufgegeben und worauf man verzichtet hat für den anderen.

Der Ansicht bin ich im Übrigen auch.
Ich seh bei euch keine gute Basis für eine funktionierende Paarbeziehung. Liebe allein reicht dafür leider nicht aus...

Der Schmerz wird irgendwann enden, und dann bleibt immer noch die Erinnerung an die guten Zeiten, die ihr miteinander hattet. Vielleicht noch mit etwas Wehmut verbunden, aber auch mit Dankbarkeit - und frei von Schmerz.

18.04.2016 21:52 • x 1 #4


Sashimi
Ich schliesse mich da an. Diese Geschichte hatte von Anfang keine Basis und auch wurden die Bedingungen völlig falsch kommuniziert. Sie wollte Dich, Du hingegen hast von Anfang zu verstehen gegeben dass Du dieses Beziehungsmodell für Dich gar nicht umsetzbar ist, Du aber die ganze Sache als vollwertig zu verstehen meinst. Diese Frau muss schon etwas durchgeknallt gewesen sein, zu meinen, dass es eine Chance hat.

18.04.2016 22:06 • x 1 #5


Mallstatt75
Vielen Dank. Ihr habt Recht. Ich lasse weder jetzt, noch in der Zukunft ein böses Wort über sie kommen.
Es hat leider nicht gepasst. Da kann man ihr keine Böswilligkeit unterstellen.

Bei einer Beziehung gibt es eben nicht nur die Liebe mit all ihren Facetten, die das Leben spannend und lebenswert machen, sonder auch den Alltag und das drum herum mit Kind und Kegel und diesen Schuh wollte oder konnte sie sich leider, trotz Warnung am Anfang, nicht anziehen.

Hoffe der Schmerz geht bald vorbei.

VG

18.04.2016 23:27 • #6


L
Lieber Malstatt,

wenn Du nicht in ihrer Nähe leben willst und die Kinder vorschiebst,
ist logisch, dass es zur Trennung kommt, sie ist nicht das Kindermädchen, Deine Kinder haben ihre Mutter.

Alles Gute ...

20.04.2016 20:46 • x 1 #7


Mallstatt75
Hallo Lucky123,

danke für deine ehrliche Meinung.

Hier kommt meine:
Die Kinder waren zwar einer der Hauptgründe, aber nicht der einzige.
Eine funktionierte Beziehung ist ein Kompromiss. Wieso soll ich immer alles für eine Frau aufgeben und ich war ja fair Ihr vorher zu sagen das ich so schnell nicht weg ziehen würde. Und das hat sie zuerst ja auch akzeptiert, sonst hätte ich die beginnende Beziehung sofort beendet.

Selbst auf das in der Mitte einigen, was ein Kompromiss meinerseits war, wollte sie nicht akzeptieren. Entweder es ging nach Ihrem Kopf oder gar nicht.

Im Übrigen ging es nie darum eine Mutter für meine Kids zu finden. Sie haben eine Mutter.

Es gibt ja nur 2 Wege: Entweder alles aufgeben (Interessen, Job, Kids) - wäre das eine glückliche Beziehung?
Oder einen Kompromiss eingehen womit beide Leben können.

Eins noch: wenn ich es getan hätte und es wäre schief gelaufen, dann kann sie ihr Leben wie gewohnt weiter leben. Ich wiederum muss wieder von vorne anfangen: neue Wohnung suchen usw.
Und genau das ist mir schon mal passiert.

Hätten wir ein paar Jahre in meiner Gegend gewohnt, hätte man sehen können ob es zwischen uns funktioniert.
Hätte es geklappt, hätte ich zu ihr ziehen können, mit einem sicheren Gefühl und wissend daß sie dieses Opfer mir und meiner Kids zu liebe gemacht hatte.

Hätte es nicht geklappt, wäre sie wieder zu ihrem Elternhaus gezogen. Sie hätte fast nichts riskiert dabei.

Vielen Dank. Ich wünsche dir weiterhin auch Alles Gute.
VG

21.04.2016 00:33 • #8




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