Ewiger Schmerz

Hallo ihr Lieben,
Ich hab mich mal hier angemeldet um evtl. Einen Austausch von Gleichgesinnten, oder gute Tips zu bekommen.
Folgendes Problem: ich bin Anfang 30; habe nen guten Job und ein gutes soziales Umfeld. Ich könnte eigentlich rund um zufrieden sein, aber bin es nicht.
Mein Problem ist dass mir jegliche Art der Beziehung die ich zu einem Mann aufbaue nach erster Euphorie immer und immer wieder aus den Händen gleitet. Ich werde stets vom Mann verlassen...und zwar immer dann wenn ich Gefühle entwickle.
Mit jeder gescheiterten Beziehung schwindet mein Selbstwert. Es läuft meist auch immer im gleichen Schema ab. Nach ca. 3 Monaten beginnt der Rückzug des Mannes. Ich spüre sehr genau dass er sich von mir abwendet. Und ich soll auch Recht behalten....
Mittlerweile habe ich erfahren dass meine letzten 3 Exen alle samt wieder fest gebunden sind. Diese Erkenntnis reißt erneut eine tiefe Wunde in mein Ego. Ich sitze da und bin unendlich traurig, dass mein Leben so an mir vorbeizieht. Ich verstehe nicht warum es nie passt. Zumal definitiv immer anfängliche Euphorie vorhanden war von Seiten der Männer. Warum kippt es dann immer und reicht nicht aus?
Aktuell hab ich die Idee dass ich optisch nicht ausreiche. Dass irgendwas an mir nicht stimmt. Mein Gesicht verschoben ist, ich einfach nicht ausreiche...
Und der Schmerz an das vergangene hört und hört nicht auf!
Was ist da los? Was soll ich tun?

Kannst Du etwas genauer erläutern, warum sich Deine Ex-Partner so früh abgewandt haben? Gab es Streit? Ihr müsst ja irgendwie darüber geredet haben..

Liebe Eisblumenfenster,

mir ging es früher oft so, dass die Jungs zwar mit mir platonisch ausgingen, ich war der super Kumpel... vielleicht hat Mann sich auch mal leicht verliebt, aber es wurde dann letztlich nix daraus...
das ging auch auf den Selbstwert..
wenn ich so zurück denke:
Was war da los?
Ich hatte Männern gegenüber Komplexe und glaubte garnicht daran, dass es was werden könnte..
dies hing mit meiner Kindheit und den Erfahrungen mit meinem Vater zusammen, der mich immer kritisierte - ich hatte das Gefühl, mit mir stimmt irgendwas nicht..

Mein Tipp:
Suche dir Beratung, ne gute Therapie und bearbeite das Thema.
Und überlege dir, ob du mit deinem Leben OHNE Mann zufrieden bist.
Auch noch ne Überlegung: Bist DU denn nach 3 Monaten noch begeistert von den Herren?
Und: haben sie ansonsten was gemeinsam?

Also zu der ersten Frage von Sashimi,
Die Gründe waren meist: ich weiß nicht was ich will, ich weiß nicht was mit mir los ist, die Gefühle reichen nicht aus....
Der letzte hat auch den s. zu mir verweigert, bzw. während dessen abgebrochen....
Seither ist für mich nichts mehr wie es war. Auch wenn der ein oder andere nochmal zurück kam...geblieben is keiner.
Aber denken muss ich permanent an die Kandidaten.
Ich habe auch niemals um einen dieser Männer gekämpft. Hab souverän alles abgebrochen und nie wieder Kontakt von mir aus aufgenommen.

Zitat von Eisblumenfenster:

Also zu der ersten Frage von Sashimi,
Die Gründe waren meist: ich weiß nicht was ich will, ich weiß nicht was mit mir los ist, die Gefühle reichen nicht aus....
Der letzte hat auch den S. zu mir verweigert, bzw. während dessen abgebrochen....
Seither ist für mich nichts mehr wie es war. Auch wenn der ein oder andere nochmal zurück kam...geblieben is keiner.

Alles klar. Dann tippe ich auf den S.. Für die meisten wohl unbefriedigend. Versteh mich bitte nicht falsch: Bist Du eher sehr konventionell oder experimentierfreudig? Die Frage brauchst Du nur Dir selbst beantworten.

Also bis auf den letzten Kandidaten hatte ich in s.ueller Hinsicht nie Probleme. Im Gegenteil: ich bin sehr offen und sehr aufs körperliche fixiert.
Der letzte meinte ich wolle Zuviel s. und Spielchen mit div. Spielzeug wären nix für ihn...

Kann es an deinem äußerlichen Erscheinungsbild liegen?

Ich kann mir da nur noch vorstellen, dass Du zu Selbstbewusst bist. Also in den Augen Deiner Ex-Freunde.
Schon mal daran gedacht, dass es einfach Weicheier waren?

Erscheinungsbild? Wie meinst du das? Das Gefühl optisch nicht zu genügen hab ich momentan permanent. Ich vergleiche mich unentwegt mit anderen Frauen...wäge ab wer hübscher ist als ich. Alle diese Männer haben mich anfangs körperlich sehr begehrt...von daher weiß ich nicht ob es dennoch sein kann, dass sie mich nicht attraktiv genug fanden.
Was ich an mir selbst bemerkt habe ist, dass sobald ich den Rückzug des Mannes bemerkt habe ich Angst bekommen habe. Ich wurde unsicher, unterwürfig, und hatte keinerlei Selbstvertrauen mehr.
Vielleicht strahlt man das auch aus....ich weiß es nicht...aber deswegen jemanden zu verlassen?

Liest sich für mich eher so, dass die Männer nur an S. mit Dir interessiert sind. Vielleicht bist Du da einfach zu viel. Ich hatte mal eine Freundin, die war auch so eine S. und das hat sie auch vermittelt. Die Männer wollten aber eben nur den S.. Sie wollte Liebe und bekam immer nur S.. Und sie hat nicht verstanden warum. Wenn jemand zu offen ist in dieser Richtung, reduziert er sich selbst eben nur darauf. Also, das waren jetzt meine Gefanken dazu.

Ok...also dass es mit dem s. ab und an zu schnell geht mag sein, aber warum klappt es bei anderen dann dennoch?
Ich beurteile mich stets optisch und reduziere ein Beziehungsende auch darauf...ob es menschlich evtl nicht passt kommt in meinen Gedanken gar nicht vor.....aber würde es optisch passen, würden sie denn dann nicht doch bei mir bleiben?

Liebe Eisblumenfenster,

deine Geschichte berührt mich sehr, da ich mich zum Teil selbst darin wiederfinde. Du bist also nicht allein

Als allererstes möchte ich dir sagen: Hör bitte auf, dich selbst so fertigzumachen und verkrampft die Schuld an dem ständigen Scheitern ausschließlich bei dir zu suchen. Natürlich hat man wahrscheinlich Anteile daran, aber mit deinem Aussehen hat das schon mal überhaupt nichts zu tun. Aussehen spielt ganz am Anfang - beim Kennenlernen oder Anbandeln - schon noch eine größere Rolle. Du hast deinen Exen sicherlich optisch gut gefallen und sie fanden dich attraktiv, sonst hätten sie sich nicht auf dich eingelassen. Und sicherlich hat sich keiner der Typen nach drei Monaten gedacht: Ups, die Alte sieht doch nicht so gut aus, da mach ich mal besser Schluss. Also das kannst du dir getrost aus dem Kopf schlagen.

Was du ansonsten beschreibst, kommt mir total bekannt vor. Man lernt einen Mann kennen. Der andere ist total euphorisch, man selbst eher zurückhaltend und lässt es erst mal einfach so vor sich hin laufen. Nach einiger Zeit entwickelt man doch Gefühle. Das Kräfteverhältnis verschiebt sich. Wenn noch etwas mehr Zeit vergeht, spürt man plötzlich einen Knacks in der Beziehung, den man nicht näher benennen kann, der einem aber wie ein Stein im Magen liegt. Man versucht immer verzweifelter, die anfängliche Harmonie wiederherzustellen, was natürlich nicht gelingt. Man verkrampft, wird immer unsicherer und treibt den anderen so natürlich noch weiter von sich weg. Das habe ich auch schon ein paar Mal so erlebt - wobei es sich bei mir nicht schon nach drei Monaten, sondern eher nach einem Jahr so entwickelt hat.

Genau wie du habe ich hin und her überlegt, was denn an mir falsch ist und dieser Gedanke lässt mich bis heute nicht ganz los. Ein endgültiges Ergebnis habe ich leider immer noch nicht zu bieten.
Ich denke, dass ich grundsätzlich bei meiner Partnerwahl einiges falsch mache. Meine Freunde hielten meine Exen größtenteils für Idioten. Und was ich selbst gar nicht erkannt hatte: Sie meinten auch, alle meine Exen seien einander charakterlich und von ihrem Verhalten her so ähnlich, dass sie hätten Zwillinge sein können. Und je länger ich darüber nachdenke, muss ich sagen, dass da schon viel Wahres dran ist. Vielleicht ist das ja auch bei dir so und du solltest weniger dich, sondern eher deine Partnerwahl in Frage stellen.

Was ich eindeutig falsch gemacht habe: Ich habe meine Grenzen zu wenig aufgezeigt und meine Bedürfnisse und Wünsche zu wenig in den Vordergrund gestellt. Außerdem hat die Kommunikation ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr funktioniert. Kann es sein, dass das auch auf dich zutrifft? Wir selbst sollten uns eigentlich die wichtigsten Personen sein - auch in einer Beziehung.

Hallo Johanna,
Vielen Dank für deine netten Worte. Was du beschreibst kenne ich sehr gut. Ich habe viel gelesen und kenne mich in Sachen Psychologie auch berufsbedingt gut aus.
Alllerdings kann ich das bei mir selbst nicht anwenden. Nach der letzten Geschichte bin ich emotional so weit unten, dass ich absolut nicht mehr rational denken kann.
Charakterlich waren sich die letzten beiden Männer etwas ähnlich. Das stimmt. Dennoch zerreißt mich die Tatsache, dass jetzt eine andere Frau besser zu ihnen passt. Was haben die was ich nicht habe? Und das reduziere ich nur auf das äußere....sehen die besser aus?
Völlig irrationale Gedanken schießen mir durch den Kopf...
Und ich habe Angst...Angst vor erneuten Verletzungen. Angst vor der Zukunft.

Hi Eisblümchen

Fühle dich gedrückt und lass dir gesagt sein,dass es nix mit deiner Optik oder dem S. zu tun haben wird.
Hör mal bei Dritte Wahl - Alle Tage alles gleich - rein. Irgendwie könnte ich mir so einen Reim daraus machen. Vermutlich ist es wie immer on der liebe noch komplexer

Liebe Eisblumenfenster,

ja, das Selbstbewusstsein leidet natürlich schrecklich unter so was. Das war bei mir auch so. Auch mein Ex hat inzwischen eine Neue und das zu erfahren, hat mir regelrecht das Herz rausgerissen. Mir schossen dieselben Gedanken durch den Kopf wie dir. Was ist besser an ihr? Wird er jetzt mit ihr glücklich werden, sie heiraten, eine Familie gründen? Wieso hat es bei uns nicht geklappt? Solche Gedanken sind wohl völlig normal, solange der Trennungsschmerz noch so präsent ist. Mittlerweile denke ich, dass es seiner Neuen wahrscheinlich nicht anders gehen wird als mir und seinen anderen Ex-Freundinnen davor. Und selbst wenn nicht: Es bringt mir langfristig nichts, ständig darüber nachzudenken, was er macht und ob er glücklich ist ohne mich. Wir sollten den Fokus wieder mehr auf uns richten. Angst davor, wieder verletzt zu werden, habe ich allerdings auch ... Auch hier kenne ich leider kein Patentrezept, wie man sie loswird. Vielleicht indem man den Druck, den man sich ständig selbst macht, rausnimmt?