Ex Freund fehlt unheimlich

Hallo ir Lieben,

Ich muss mich jetzt auch mal zu Wort melden, denn mir geht es momentan echt nicht gut. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich hören möchte, möchte mir aber mal alles von der Seele reden und vielleicht hat jemand einen Tipp wie ich damit umgehen kann:/

Kurz zur Vorgeschichte: ich war fast 9 Jahre mit meinem Ex zusammen (nicht verheiratet) er war quasi meine Jugendliebe und wir haben sehr viel zusammen erlebt, gute wie auch schlechte Zeiten. Die Beziehung war, wie auch jede andere, nicht immer einfach. Im Großen und Ganzen war ich aber glücklich. Doch mit den Jahren hat der Alltag einfach Überhand genommen und meine Gefühle für ihn gingen immer weiter zurück. Auch dieses ständige den Frauen hinterher gucken (was eben jeder Mann macht, mehr oder weniger auffällig) hat mich einfach immer wieder sehr verletzt, was eben auch dazu geführt hat, dass ich mich immer mehr von ihm distanziert habe. Es gab dann aber immer wieder Zeiten, wo wir wieder zueinander gefunden haben. Er ist mir nie fremd gegangen und hat mir immer versichert, dass er mich liebt. Trotzdem waren die letzten Jahre sehr anstrengend für mich und ich wusste irgendwie, dass es zu Ende geht, die Frage war nur wann und wie. Das hat mich total fertig gemacht. Irgendwann habe ich mich dann letztlich doch entschieden ihm meine Gefühle zu gestehen und habe den Schlussstrich gezogen. Es war auch nicht einfach für ihn, er war dann glaub ich auch in psychologischer Behandlung deswegen, wobei er nach unserem letzten Gespräch nie versucht hat mich zurückzuhalten oder so und hat mich auch so nie kontaktiert. Hat sich aber immer wieder über Dritte über mich erkundigt, wie es mir geht und ähnliches. Kontakt hatten wir aber von einem auf den andere Tag nicht mehr miteinander.

Sehr kurz darauf habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt. Wir sind seit 4 Jahren zusammen, ein davon verheiratet. Vielleicht war es auch ein Fehler, sich wieder so schnell in eine Beziehung zu stürzen, ich weiß es nicht, aber ich war so verknallt, was natürlich verständlich ist nach 9 Jahren Alltagstrott. Wir haben seit einem halben Jahr eine kleine süßeTochter, was ein absolutes Wunschkind ist!

Und jetzt kommt das, was mich momentan nicht los lässt und gefangen hält. Seit ein paar Wochen, pünktlich zu Weihnachten und Silvester, geht mir mein Ex und die Zeit mit ihm einfach nicht aus dem Kopf. Ich vermisse ihn so sehr und alles, was mit ihm zusammenhängt, gemeinsame Zeit, Urlaube, gemeinsame Freunde, einfach alles! Ich erinnere mich immer wieder an die Zeit, in der ich so verliebt war und jede Fahrt zu ihm die Erfüllung meiner Träume war. Gemeinsame Urlaube mit Freunden (mit meinem Mann haben wir leider nicht so viele gemeinsame Freunde), gemeinsame Unternehmungen, er war ein unternehmungslustiger Mensch, ganz im Gegenteil zu meinem Mann. Er ist doch eher ein gemütlicher Mensch, der gerne zu Hause ist. Ich muss aber gestehen, dass ich ein Foto vom ihm und seiner neuen Freundin vor Kurzem gesehen habe und es war doch irgendwie so ein Schlag ins Herz, dass nun jemand anderes meinen Platz eingenommen hat. Ich wünsche ihm natürlich das Glück der Welt und hoffe, dass er glücklich wird, aber dennoch fühlt es sich sehr schmerzhaft an, dass jemand anderes jetzt all das mit ihm erleben kann, was ich eben nicht mehr kann. Das tut so unglaublich weh und ich fühle momentan so eine enorme Leere in mir.

Ich weiß nicht, was es ist, was mit mir gerade passiert. Vielleicht fällt mir so langsam die Decke auf den Kopf mit einem kleinen Kind zu Hause und ich vermisse einfach nur die damalige, unabhängige Zeit, meine Jugend. Aber irgendwie vermisse ich auch den Menschen, der meine Jugend geprägt hat. Wisst ihr was ich meine? Und je länger ich alleine zu Hause mit diesen Gedanken sitze, desto schlimmer wird es. Hat es vielleicht etwas mit diesem Foto zu tun, das ich gesehen habe? Ich meine die letzten Jahre musste ich ja nicht so oft an ihn denken, geschweige denn, dass ich ihn so sehr vermisst habe. Und jetzt schaue ich mir jeden Tag unsere alten Fotos an und mir kommen jedes Mal die Tränen. Hätte ich früher vielleicht doch nicht so schnell handeln sollen? Hätten wir mehr miteinander reden sollen? Was hätte das geändert? 1000 Gedanken schießen mir durch den Kopf. Und erst jetzt wird mir bewusst, was ich eigentlich verloren habe. Sind diese schrecklichen Gefühle nun die Rache dafür, dass ich ihn damals sitzen gelassen habe?

Hat jemand vielleicht ähnliches erlebt und weiß Rat, wie ich damit umgehen kann/soll? Denn momentan leide ich einfach zu sehr drunter und kann mich nicht auf meine jetzige Familie und Beziehung konzentrieren. Ständig habe ich ihn und unsere gemeinsame Zeit im Kopf und mir geht es einfach nur schlecht!

Danke euch schon mal fürs Lesen und ich freue mich über eureKommentare.

Du hast damals einen Grund gehabt, Dich zu trennen. An den solltest Du Dich wieder erinnern.

Die Zeit mit einem Säugling ist sehr anstrengend. Tust Du auch etwas für Dich alleine? Kannst Du auftanken?

Deine Jugend ist vorbei. Du hast jetzt viel Verantwortung.

Sprich mit Deinem Mann, seht zu, dass Ihr regelmäßig als Paar ausgeht, zum Essen zum Beispiel.
Lass die alten Fotos in der Mottenkiste. Schau Dir seine Bild mit Freundin nicht mehr an. Es ist vorbei. Vergangenheit.

Wenn Du Deinen Tagträumen nachhängst, bist Du nicht mehr im Hier und Jetzt.

Was zählt für Dich? Was ist Dir wichtig? Was wünschst Du Dir vom Leben, von Deiner Partnerschaft. Da solltest Du ansetzen.

Vielen lieben Dank für deine liebe Antwort

Ja, der Grund war da, aber erstaunlicherweise verdrängt man diesen schneller als es einem lieb ist und nur die guten Zeiten und die positiven Seiten an der Beziehung sind nur noch präsent. Und was damals der Grund war, wäre er es heute nicht mehr für eine Trennung.
Und ich meine man ist in jeder Beziehung ja irgendwann im Alltag gefangen. Und hier mache ich mir Gedanken und teils auch Vorwürfe, ob wir mehr darüber hätten reden sollen, vielleicht hätten wir es retten können.

Die Kleine ist sehr anstrengend, so dass ich kaum oder wenig zur Ruhe kommen, vielleicht ein Grund mehr, warum ich mich nach der damaligen Zeit sehne. Unterstützung in der Nähe haben wir auch nicht wirklich, daher leidet unsere gemeinsame Zeit als Paar sehr drunter. Wir oder besser gesagt ich versuche mit meinem Mann darüber zu reden, er meint ständig, dass es irgendwann vorbei geht und wir wieder viel gemeinsam unternehmen können, aber mir geht es JETZT so schlecht und ich weiß einfach nicht wohin mit mir. Und anstrengend war es ja schon die ganze Zeit, aber warum diese Gefühle und Gedanken erst jetzt? Ständig frage ich mich, was er jetzt wohl macht, wo er ist und wie es ihm geht. Ich habe ein unheimliches Bedürfnis mit ihm zu reden.

Ich kann über meine Gefühlslage auch mit niemandem reden, alle werden mich doch für verrückt halten. Ich halte mich ja selbst für verrückt. Ich habe ein tolles Mädchen, einen Mann, der mich liebt, ein Leben, über das ich mich eigentlich nicht beklagen sollte und doch fehlt etwas.

Vor Kurzem habe ich erfahren, dass mein Ex mit seiner Freundin zusammen gezogen ist und habe auch gesehen, dass er mit ihr im Urlaub genau dort war, wo auch wir immer hingefahren sind. Das ist auf einmal so schmerzhaft, dass es kaum in Worte zu fassen ist! Es frisst mich auf! Vielleicht wird mir die Trennung jetzt erst so richtig bewusst und die letzten 4 Jahre waren einfach nur vollgepackt mit Studium, Arbeit, Familienplanung, so dass ich kaum Zeit hatte die Trennung für mich zu verarbeiten? Und wo auch hier der Alltag so langsam Überhand nimmt und ich auch noch größtenteils alleine zu Hause bin, kommt alles hoch. Ich weiß echt nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll, ich versuche nicht dran zu denken, aber die Gedanken und Gefühle sind stärker.

Ich weiß nicht, aber ich komme mir vor wie ein pubertierender Teenager, der Liebeskummer hat. Aber dennoch war mein Ex ein großer Teil meines Lebens, schließlich habe ich mit ihm fast 9 Jahre verbracht und ich kann diese Zeit nicht einfach so wegwerfen und vergessen.

Hallo, zunächst möchte ich dir mein Mitgefühl ausdrücken .
Schön, wie überlegt und reflektiert du an die Sache rangehst .

Bei dir kommen mehrere Faktoren zusammen:
- Trennung Jugendliebe ohne Drama
- gleich neue Beziehung
- Mega alltagsstress und Kind

Ich glaube , dass beste ist , wenn du Zeit für dich einräumst . Mehrere Stunden in der Woche um für dich zur Ruhe zu kommen und einen klaren Kopf .

Erst dann kannst du in Paarzeit investieren . Oft wird geraten , den Partner zu informieren .
Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.solange du nicht formulieren kannst, was los ist , wirst du Unruhe in eure Ehe bringen , ohne dass es zu einer Lösung kommt und dir eine weitere Baustelle aufmachen .

Meiner Meinung nach ist das ein sehnen nach unbeschwerten Zeiten . Das machen viele Eltern mit

Vielen Dank auch für für deine ehrliche Meinung!

Den Ehemann darüber zu informieren halte ich ehrlich gesagt ebenfalls für zu viel des Guten. Bis vor kurzem war die Welt ja noch in Ordnung, zumindest was die Ex Beziehung angeht. Kurz vor Weihnachten ging es dann los mit dem Gedankenkarussel. Ich meine ich habe in den letzten Jahren immer wieder mal an ihn gedacht, aber dass ich ihn in irgendeiner Weise vermisst habe, das war so nicht. Und dann so plötzlich dieser Umschwung in ein deprimierende Gefühlswelt der Sehnsucht nach ihm und der gemeinsamen Zeit! Was ist da nur so plötzlich passiert?

Mehrere Stunden in der Woche sind leider nicht drin. Mein Mann arbeitet und ich hüte den ganzen Tag das Baby. Wir sind auch vor 3 Jahren umgezogen und Familie ist weit weg, so dass ich nicht einfach so mal hin kann, um Trost zu finden oder mich abzulenken. Klar hat man im Alltag viele Termine, aber die sind doch ziemlich Babylastig...Elterntreff, Krabbelgruppen. Irgendwie ist das nicht das selbe. Und so fühle ich mich unheimlich alleine, während wir damals immer unterwegs, alleine oder mit Freunden, waren und ich mich nie alleine fühlte. Jetzt habe ich mit der Trennung alles verloren und das wird mir jetzt erst so richtig bewusst, weshalb mir einfach nur mega schlecht geht!

danke für den Beitrag,

ich seh' wiedermal,
dass bevor ich jemals heirate
ich mich auf so vielen Ebenen abzusichern hätte,
dass es mir schon viel zu anstrengend wird,
dieses Relikt überhaupt in Betracht zu ziehen

Was hat es denn mit der Heirat zu tun? Ich habe meinen Mann aus Liebe geheiratet und wir hatten 3 Jahre Zeit, um uns das genau zu überlegen. Wir sind auch keine 20 mehr, wo so etwas oft aus Leichtsinn gemacht wird! Und die Heirat hat absolut nichts mit meiner derzeitigen Gefühlslage zu tun, das hätte auch ohne zu heiraten passieren können. Und falls ich, hypothetisch gesehen, zurück zu meinem Ex gehen würde (was von beiden Seiten denke ich nicht mehr passieren wird), so würde meine Heirat auch nicht im Wege stehen. Ich möchte meinen Mann aber nicht verlassen, denn ihn und meine Familie liebe ich ja auch, ich habe nach Tipps und einem Rat gefragt, wie ich mit meinen momentan Gefühlen umgehen kann/Soll und warum diese plötzliche Gefühlslage?

Hallo Melanieme,
wie kurz nach der Beziehung mit deinem Ex hast du deine jetzigen Mann kennengelernt?

Wo möglich war die Zeit zu kurz um zu trauern und alles zu akzeptieren bzw. zu verarbeiten und vielleicht holst du das jetzt nach, da der Alltag bei dir überhand nimmt.

Ich wünsch dir alles gute
Peter

Liebe Melanieme,

es tut mir sehr leid, dass du dich gerade so schlecht und traurig fühlst. Denk daran, hier bist du nicht alleine!

Von dem einen auf den anderen Tag keinen Kontakt mehr zu haben mit einem Menschen, mit dem man jahrelang zusammen war, ist echt heftig. Aber eines will ich auf jeden Fall anfügen: Männer, die anderen Frauen hinterher gaffen während sie eine Beziehung haben, sind einfach unfair. Warum sollte man auch Frauen hinterhergaffen, wenn man eigentlich das Glück direkt vor der Nase hat? Verstehe ich ehrlich gesagt bei vielen Männern nicht....da bin ich echt anders.

Ich freue mich zu lesen, dass du eine liebevolle Tochter hast, denn Kinder sind ein echter Segen! Herzlichen Glückwunsch

Ich glaube das ist ganz normal, dass man immer wieder an seinen Ex-Partner denkt, schließlich war man sich ja mal ganz nah. Wenn man die Beziehung, wie in deinem Fall, aber noch nicht so richtig verarbeiten konnte, ist das natürlich verständlich, dass immer wieder die Gedanken zu ihm schweifen. Das das Foto ein Schlag ins Herz ist, ist normal. Das wird immer so sein. Immer, egal wie lang man mit dem Menschen zusammen war (so geht es zumindest mir...ich würde auch noch nach Jahren einen Schock bekommen und in Gedanken zurückverfallen, weil es einfach menschlich ist!)
Pack die alten Sachen in eine Kiste, verstau sie, aber wirf sie nicht weg, denn Erinnerungen sind Erinnerungen. Ich könnte nie Erinnerungen wegwerfen wo ich weiß, dass sich ein Mensch mal sehr viel Mühe für mich gegeben hat. Ich glaube nicht, dass das die Rache ist....ich glaube das ist der wahre Punkt, wo du wirklich beginnst, zu verarbeiten.... Das es dir schlecht geht ist, leider, ganz normal in dieser Situation.

Gib dir Zeit und konzentriere dich irgendwie auf deine Familie. Wenn du traurig bist, schau deine Tochter an, sie ist DEIN. Schau ihr beim Einschlafen zu und nimm die Momente wahr, die unbezahlbar sind. Ein bedingungsloses Lächeln eines Kindes zum Beispiel.....es gibt wenig auf der Welt, das so ernst gemeint ist, wie ein Kinderlächeln. Und das Schöne daran ist: Ein Kind verlangt in diesem Moment noch gar nichts zurück.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Liebe ung Gute und hoffe, dass es dir bald besser geht

Vllt ist es auch nur die Sehnsucht was verpasst zu haben.

Liebe Melanieme,

du befindest dich in einer pdyschischen Ausnahmesituation. Die hat mit deinem Ex vordergründig erst einmal nichts zu tun.

Vor wenigen Monaten hast du das Wunder der Geburt eurer Kleinen erlebt. Nach langen Monaten der Schwangerschaft. Das passiert nicht nur in deinem Körper. Das sind Hormonexplosionen, die sich auch auf die Psyche auswirken. Jetzt sitzt du allein mit einem Säugling da. Das ist anstrengend, lass dir nichts anderes einreden. Die Kleine will die komplette Aufmerksamkeit von Mama. Auch wenn die nur noch schlafen möchte. Interessiert sie nicht, wenn sie ihre Bedürfnisse hat.

In dieser Situation fällt dir ein Bild deines Ex ins Auge. Du fängst an zu träumen, das Kopfkino läuft. Versuche dich bitte soweit zu spüren, ob es der Ex ist, der das Kopfkino auslöst oder die mit ihm verbundene Zeit. Die Leichtigkeit, ohne große Last und Verantwortung durchs Leben zu spazieren, Freunde, laute Musik, Party. Die von dir geschilderte Beziehung hört sich nicht so prickelnd an, die Zeit war es vielleicht schon. Jugend, Champagner-Feten.

Mach bitte deine n Mann eindringlich darauf aufmerksam, dass es nicht reicht, dir zu sagen, dass es irgendwann besser wird. Auch du als junge Mama brauchst Zeit zum Durchschnaufen. Überlegt gemeinsam, wie du auch Zeit für dich bekommst. Wenigstens regelmäßig ein paar Stunden pro Woche, in denen du nicht Mutti bist sondern Mensch. Das kann auch organisiert werden, solange du noch stillst.

Alles Liebe

Brightness

Danke für eure Antworten und eure Wünsche!

Meine jetzige Beziehung bin ich sehr kurz danach eingegangen, es war sozusagen ein warmer Wechsel, unabsichtlich natürlich. Und dadurch, dass ich mich sofort verliebt habe, hatte ich irgendwie auch gar keine Möglichkeit mir über das Passierte Gedanken zu machen! Kann sein, dass die Verarbeitung erst jetzt, nach 4 Jahren, beginnt, ein wirklich sehr schlechter Zeitpunkt

Ja, Männer sind hinsichtlich dieser Sache sehr unterschiedlich, mein Mann schaut auch gerne den Frauen hinterher, weshalb es auch schon Streit gab. Deswegen auch der Gedankengang, hätte ich mich damals bloß nicht getrennt, denn letztendlich sind alle Männer gleich oder zumindest die meisten. Sonst hat ja alles mehr oder weniger gepasst.

Meine Tochter ist mein ein und alles und ich führe mir immer vor Augen, dass wenn ich den Weg nicht so gegangen wäre, wie ich ihn letztendlich gegangen bin, gäbe es sie nicht! Aber trotzdem broddelt da in mir etwas und sagt, dass ich damals zu schnell gehandelt habe und uns noch eine Chance hätte geben sollen. Das ist so verdammt mies dieses Gefühl.

Für mich war damals der direkte Kontaktabbruch nicht schlimm, da ich ja wie gesagt, im siebten Himmel mit meinem Mann war und auf diese Weise vor der Verarbeitung irgendwie geflüchtet bin. Ganz anders mein Ex, er hat schon sehr drunter gelitten, und hat glaub ich auch gehofft, dass ich zurück komme, ist aber nie von sich aus auf mich zugegangen. Das habe ich mir dann sagen lassen. Jetzt hat sich das Blatt gewendet, ihm geht es scheinbar super und ich sitze hier gefangen in meiner Trauer, Gedanken, Vorwürfen und dem Bedrüfnis mit ihm doch noch ein paar Worte zu wechseln, wieso es damals so gekommen ist und wie es ihm ergangen ist in der Zeit.

Zitat von Brightness:

Liebe Melanieme, du befindest dich in einer pdyschischen Ausnahmesituation. Die hat mit deinem Ex vordergründig erst einmal nichts zu tun. Vor wenigen Monaten hast du das Wunder der Geburt eurer Kleinen erlebt. Nach langen Monaten der Schwangerschaft. Das passiert nicht nur in deinem Körper. Das sind Hormonexplosionen, die sich auch auf die Psyche auswirken. Jetzt sitzt du allein mit einem Säugling da. Das ist anstrengend, lass dir nichts anderes einreden. Die Kleine will die komplette Aufmerksamkeit von Mama. Auch wenn die nur noch schlafen möchte. Interessiert sie nicht, wenn sie ihre Bedürfnisse ...

Vielen Dank auch dir für deine Antwort.

Das kann durchaus sein, dass mir die Hormone es nicht einfach machen und die Erschöpfung und Müdigkeit der letzten Monate irgendwie auf einmal zum Vorschein kommen.

Ich habe schon oft versucht zu prüfen, ob mir tatsächlich mein Ex fehlt oder einfach nur die unbeschwerte Zeit ohne große Verantwortung. Weißt du, ich kann es irgendwie nicht 100 prozentig beantworten. Ich denke schon, dass ich größtenteils einfach nur die Zeit vermisse, aber auch den Menschen, der in dieser Zeit eine sehr große Rolle für mich gespielt hat. Wir hatten ja Zukunftspläne, wollten heiraten und eine Familie gründen, nur dazu ist es dann nicht mehr gekommen. Leider? Oder zum Glück? Keine Ahnung!

Mein Mann hilft mir wo er kann mit der Kleinen, nur ist sie ja noch in dem Alter, wo sie überwiegend nur die Mama braucht und niemanden sonst. Die Zeit ist sehr anstrengend, das verheimliche ich nicht, ich komme teils an meine Grenzen!

Aber es freut mich zu lesen, dass ich mit solchen Gefühlen nicht alleine bin und hier im Forum so eine tolle Unterstützung und ein super Feedback bekomme! Vielen Dank dafür!

Wie hiess es in dem wundervollen Film der 200 Jahre Mann?


Man ist stets zu Diensten