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Ex ignoriert mich und schenkt mir was zum Geburtstag

T
Liebes Forum,

seit einem halben Jahr verstehe ich die Welt nicht mehr! Ich bin völlig sprach- und fassungslos!

Meine Freundin (meine Frau) hat sich nach drei Jahren Beziehung von mir getrennt (wir haben nicht zusammen gewohnt). Für mich kam das von eben auf jetzt. Heute war noch (für mich zumindest) alles ok (gemeinsame Nacht, Frühstück, Hand in Hand in die Stadt), 12 h später nimmt sie sich 5-10 Minuten Zeit (!), um die Beziehung zu beenden. Am Abend zuvor kam noch ne SMS, dass sie sich freut, mich den nächsten Tag zu sehen. Sie hat nicht einmal die Zeit gefunden, sich die Jacke auszuziehen und sich auf die Couch zu setzen. Trennung im Türrahmen! Und das 2 Tage vor dem 24.12. - alle Geschenke waren verpackt!

Ich habe meine Ex noch nie so erlebt! Sie hat gehandelt wie im Affekt, ernsthaft. Besonders schlimm für mich ist, dass sie zwei Kinder hat (aus erster Ehe), die mir in den drei Jahren extrem an`s Herz gewachsen sind (Gute-Nacht-Kuss etc.). Ich habe die beiden nach der Trennung nur noch einmal gesehen.

Die Trennung, die Art und Weise der Trennung und der Verlust meiner kleinen Patchwork-Familie machen mir sehr zu schaffen. Nein, das alles frisst mich von Innen auf! Es ist furchtbar, jeder Tag (noch immer!) ist eine Qual für mich. Kommt noch hinzu, dass der Ort in dem wir wohnen sehr klein ist und wir auch noch den gleichen Arbeitgeber haben, wir also im selben Gebäude arbeiten. Oft sehen wir uns nicht, aber die räumliche Nähe zu ihr spüre ich am ganzen Körper, wenn ich das Haus betrete.

Es gab vor der Trennung keinerlei Streit, keine Problem-Diskussionen etc. Lediglich zwei Tage mit mieser Stimmung, die auf einmal irgendwie da war. Wir haben bis dahin zusammen etwas unternommen, im Bett lief es sehr gut, Familienbesuche etc. Alles aus meiner Sicht ok. Mit Sicherheit hat sich da nichts totgelaufen.

Dann die oben beschriebene Trennung. Danach folgen 3-4 SMS in der Silvester-Nacht, eine „Geschenkübergabe“ mit den Kindern und zwei gemeinsame, sehr romantische Nächte. Sie schläft auf meiner Brust ein und geht nächsten Tag einfach so aus dem Haus.

Seitdem haben wir im Grunde genommen kein Kontakt mehr. Nur noch ein kurzes „Hallo“ im Flur, das war`s. Einmal hat sie mich angeblafft, weil ich sie gefragt habe wie es ihr geht. Sie ignoriert mich bei Facebook, die Freundschaft ist schon lange gelöscht. Sie löscht sogar alte Postings auf meiner Seite.

Wochen und Monate vergehen dann ohne nennenswerten Kontakt. Und dann, nachdem wir uns 4 Wochen gar nicht gesehen haben, hängt an meinem Geburtstag ein Geschenk (Wert von einem Euro, aber egal) an meiner Büro-Tür.... Den Tag darauf können wir uns im Flur gerade mal hallo sagen… Völlig gequält wie ich finde.

Und das verstehe ich nicht - Warum macht sie das? Was soll das?

Die ganze Geschichte ist stark verkürzt, ich könnte hier Romane schreiben.

30.07.2014 18:50 • #1


J
Warum sie das macht, ganz klar und einfach um ihr Ego zu füttern indem sie eine Reaktion von dir raus zu kitzeln versucht. Ignoriere sie und leb dein Leben weiter, wenn sie mehr will wird sie es zeigen, wenn nicht soll dich das nicht jucken.

Und wenn das erwähnte Hallo schon schwer fällt dann auch das ignorieren und sein lassen. Solange sie nicht die Eier hat dir den Grund für die Trennung zu nennen (was die wenigsten haben, solange und auch darüber hinaus bist du nicht dafür verantwortlich das ihr Ego nicht weiter leidet. Sie hat sich entschieden und soll nun mit den Konsequenzen leben, du für deinen Teil mein Freund solltest dich jetzt auf dich konzentrieren und nicht auf sie und ihre kleinen Anstubser, so hart das erstmal auch klingt...

30.07.2014 19:34 • x 1 #2


A


Ex ignoriert mich und schenkt mir was zum Geburtstag

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S
Vermutlich wirst Du keine Erklärung für Ihr Verhalten bekommen. Jeder Kontakt wird aber das Gedankenkarussel in Gang setzen. Und das ist für Dich zermürbend. Daher auch mein Rat:
Ignoriere sie und konzentriere Dich auf Dein Leben

30.07.2014 19:50 • x 1 #3


S
Hallo du,

eine böse Geschichte! Vor allem die Art der Trennung ohne Klärung, ohne Gespräch selbst nach Monaten, wo man irgendwann wieder rational genug sein könnte, um sich mal zusammenzusetzen, finde ich hart. Vermutlich macht es das besonders schwer, mit der Beziehung abzuschließen. Wenn immer die gleichen Fragen nach dem Warum hochkommen, wenn man nicht nachvollziehen kann, was da eigentlich passiert ist, kann man den Zustand auch viel schwerer akzeptieren.
Nach immerhin drei Jahren besonders unfair, dich so im Regen stehenzulassen. Insbesondere auch wegen der Kinder und eurer Bindung aneinander...naja. Einfach sehr unschön.

Ich sehe es ähnlich wie Jips, sie möchte sich in Erinnerung rufen, evtl eine Reaktion provozieren. Mit dir hat das aber vermutlich weniger zu tun, als mit ihrem Ego. So hat sie wieder einen Impuls gesetzt, dass du dir Gedanken machst. Ein bisschen behält sie so die Finger im Spiel, ohne viel Mühe, ohne große Aussage, ohne Verbindlichkeit.
Als beste Interpretation könnte man noch sagen, sie handelt völlig unüberlegt ohne Rücksicht auf Konsequenzen. (So wie bei der Art der Trennung auch - Rücksichtnahme auf dich war da ja auch nicht zu finden.) Wenn sie auf dich zugehen wollte, gäbe es ganz andere Wege. Als schlechtester Grund bleibt nicht viel außer Egoismus . In jedem Fall ist es nicht fair dir gegenüber, wenn ihr schon durch die Arbeit so wenig Möglichkeit zum Abstand aufbauen habt.

Ich hoffe, ihre kleine Geste reißt die Wunden nicht so tief wieder auf, sondern du kannst wenigstens etwas wütend auf sie sein! Sie scheint zu etwas inkonsequenten Aktionen zu neigen, nach deinem Text. Wie die gemeinsamen Nächte, nach denen sie abgehauen ist. Wie die Trennung im Schnelldurchlauf. Vielleicht sind noch mehr Dinge in der Art vorgefallen?
Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn du es einfach unter typisch für sie - gut dass ich das nicht mehr mitmachen muss sehen könntest. Klar, das wäre wohl zu einfach, aber vielleicht mit der Zeit? Und ansonsten hilft wohl nur ignorieren und so gut es geht für deinen eigenen emotionalen Abstand zu sorgen.

30.07.2014 20:10 • x 1 #4


I
Thommy, wenn ich das lese dann tut es mir sehr leid für Dich aber ich bin mir fast sicher dass es da einen Dritten gibt. Eine Trennung von heut auf morgen und dann dann so gut wie keinen Kontakt mehr... Sie flüchtet vor Dir und weicht einer Konfrontation aus. Warum wohl? Bei Ihr hat sich was entwickelt was völlig an Dir vorbei ging und Du wirst jetzt vor vollendete Tatsachen gestellt..habs selbst auch nicht glauben wollen..

30.07.2014 20:18 • x 1 #5


S
Meine Ex hat die Beziehung ja auch ohne ein Wort beendet. Sie ist davon gelaufen und ich habe nie den Grund erfahren.
Allerdings denke ich inzwischen auch, dass der Neue den sie kurz danach hatte, schon vorher da war. Sie war einfach viel zu feige um mit mir zu reden.
Mit solchen Menschen kann man nicht glücklich werden.

30.07.2014 21:09 • x 1 #6


T
Danke für die Antworten. Vieles was ihr schreibt ist richtig (Gedankenkarussell, Leben leben etc.). Was ich wirklich zu 100% ausschließen kann (und das hat nichts mit Schönreden zu tun) ist, dass ein anderer Mann im Spiel war. Ganz sicher.

Ihr Verhalten war und ist speziell. Keine Frage. Ich will sie auch nicht in Schutz nehmen. Aber vermutlich spielt da ihre Kindheit (Alk.) und der Tod Ihres Bruders (ein paar Monate vor der Trennung) auch eine nicht unerhebliche Rolle.

Am Ende aber alles Deutungen, kein Wissen. Aber dieses warum matert einen schon. Und den Hebel einfach umlegen und die Gefühle ausstellen geht leider nicht.

01.08.2014 11:47 • #7


S
Jemand Neues ist bei so Kurzschlusshandlungen ohne Erklärung vermutlich immer die erste Vermutung und in vielen Fällen sicher auch wahr Sowas ist zwar ein Schlag ins Gesicht, aber wenigstens ein Beschleuniger fürs entlieben, denke ich.

Aber es gibt auch genug andere Möglichkeiten, so wie es bei ihr offensichtlich war. Leider endet man ohne Aussprache erstmal immer im Rätselraten und interpretieren... was das Loslassen noch schwerer macht als ohnehin schon. Ein bisschen Hoffnung, wenn man nur versteht warum, spielt immer noch mit, oder?

Sie scheint nicht den schönsten familiären Hintergrund zu haben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Tod ihres Bruders einiges aufgewühlt hat (auch wenn das absolut nichts rechtfertigen soll). Du klingst für mich übrigens nicht nach Schönreden ihr gegenüber, sondern zwar liebevoll, beschützend und etwas nachsichtig, aber auch realistisch und analysierend.

Ich glaube, du bist einfach noch nicht soweit, sie richtig loszulassen. Auch wenn der Gedanke im Hintergrund herumschwirrt, dass es vielleicht nicht anders geht. Gefühle brauchen ihre Zeit und erzwingen geht sowieso nicht. Und eure Beziehung scheint ziemlich intensiv gewesen zu sein - ist so mein Eindruck - , allein schon wegen der Kinder etwas, was man nicht leicht von sich wegdrängen kann. Vielleicht magst du hier etwas mehr von ihr / euch erzählen. Besser als alleine grübeln, und vielleicht kommt noch die eine oder andere konstruktive Idee dabei rum, für die Antworten, die du suchst. Oder es hilft einfach beim Verarbeiten, mit der Zeit. Auf jeden Fall ist es echt keine Schande, wenn du nicht einfach abhaken und weitermachen kannst...

02.08.2014 23:31 • x 1 #8


T
Danke für die Antwort. Das mit einem Neuen liegt sicher zunächst auf der Hand, keine Frage. Wie gesagt, ich kann es ausschließen. Sie hat mir sogar gesagt, dass es so schnell keinen neuen Mann in ihrem Leben geben wird.. Aber das war ohnehin ein spezieller Tag. Sie brachte mir meine Sachen vorbei, eisige Stimmung ... am Ende Tränen von ihr (immer tue ich allen weh) und sie blieb über Nacht. Morgens konnte sie mir kaum in die Augen schauen.

Erst mal noch Kompliment, Deine Zusammenfassung über mich passt m. E. wie die Faust auf`s Auge, so würde ich mich auch beschrieben. (Du klingst für mich übrigens nicht nach Schönreden ihr gegenüber, sondern zwar liebevoll, beschützend und etwas nachsichtig, aber auch realistisch). Ich sehe es realistisch und ich nehme sie - immer noch - in Schutz. Vermutlich zu viel, weswegen ich ihr auch nicht wirklich böse sein kann. Das mag idiotisch sein, aber vielleicht auch verständlich.

Ohne Aussprache, ohne die Klärung des Warums, ist es furchtbar. Und ja, die Hoffnung stirbt immer zuletzt, auch wenn das sachlich-nüchtern betrachtet hoffnungslos (und vermutlich auch keine gute Idee) ist. Aber bei echter Liebe sieht man die Dinge mit dem Herzen, da wünscht und hofft man immer. Und natürlich, Hoffnung spielt immer mit, so lange man das Warum nicht (ganz) versteht.

Ich bin mir allerdings schon recht sicher, was bei Ihr der Grund gewesen ist. Damit kann ich vielleicht irgendwann mal leben. Und vielleicht hat sie sogar nicht ganz unrecht. Wobei ich der Meinung bin, dass man zumindest erst einmal darüber redet, bevor man handelt...Aber warum man eine Beziehung auf eine solch brutale und herzlose Art beendet (gerade wir!), dass ist mir ein Rätsel. (Fast) vollständiger Kontaktabbruch, nur noch ein gequälter Gruß auf dem Flur (wir arbeiten zusammen). Kein Wort, kein Blick mehr. Aber noch Wochen dieses Geschenk zu meinem Geburtstag.

Auch die Art und Wiese der Trennung lassen mich noch immer mit dem Kopf schütteln. Ich kann wirklich sagen, dass ich meine Ex noch nie (in drei Jahren) so erlebt habe wie an diesem Tag. Das war heftig. Unvorstellbar, wie gesagt, als wenn alle Sicherungen bei ihr durchgebrannt sind. Emotionaler Overload zwei Tage vor Heiligabend.

Und sag mir mal bitte, warum wir jetzt so einen Umgang haben. Ich habe dieser Frau und ihren Kindern nichts getan und wir können kein vernünftiges Wort miteinander reden. Teilweise hat sie mir nicht mal mehr in die Augen gucken können, so mein Eindruck.

Nein, ich bin noch nicht soweit loszulassen, noch lange nicht. Wie auch. Wir Leben in einer Kleinstadt und arbeiten im gleichen Gebäude. Haben Kollegen, die uns beide kennen. Alles ist sehr miteinander verzahnt. Und, ich habe von heute auf morgen drei Menschen, meine Pachtworkfamilie, verloren. Drei Menschen die in meinem Herzen waren, die ich geliebt habe. Nicht einfach..

Wie hatten schon einmal eine Trennung oder so etwas in der Art. Recht kurz nach dem Tod ihres Bruders. Das lief gang anders ab. Würdevoll, ehrlich, offen, liebevoll - kein Menschen kann man böse sein, wenn man sich auf diese Art trennt. Nach 14 tagen waren wir wieder zusammen (waren m. E. nicht so wirklich 100% getrennt, muss man dazu sagen). Sie sagte danach, dass wir enger denn je wären... Acht Wochen danach dann das brutale Ende. Samstag alles bestens, am Sonntag dann die Trennung. Wie gesagt, 10 Minuten im Türrahmen.

Sicherlich, eine leichte Kindheit hat sie nicht gehabt. Und der Tod des Bruders, so ein Ereignis rüttelt bestimmt Vieles auf. Sicherlich hat es zur Trennung beigetragen. Aber ist es der Grund oder der Auslöser? Beides zugleich und auch wieder nicht. Das weiß ich nicht.

Fakt ist, für ihr Verhalten finde ich definitiv keine sachlich-logische Erklärung. Beim besten Willen nicht. Ich bin offen und ehrlich zu mir selbst, bin gerne bereit Fehler zuzugeben. Aber ich habe ihr nichts getan, nichts was diese Trennung (oder die Art und Weise) rechtfertigen würde. Nicht mal die Chance habe ich bekommen, mit ihr zu reden.. Ich wiederhole mich.
Also, es gibt für mich keine logische Erklärung. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Sie ist eiskalt, knallhart, ja brutal und herzlos, was Beziehungen angeht (und ich habe davon erst nach 3 Jahren erfahren) .. oder sie hat (vorsichtig gesagt) größere Schwierigkeiten mit sich und ihrem Leben fertig zu werden. Es entsetzt mich auch immer wieder, dass sie ihren Kindern zu liebe nicht in der Lage war, mit mir zu sprechen. Ich haben die beiden Kids seit der Trennung noch einmal gesehen, dass bricht Dir das Herz. Ich kann sie nicht mal fragen (oder traue es mich aufgrund der eisigen Stimmung nicht) wie es den Jungs geht und wie die Zeugnisse waren.

Ok, alles Mutmaßungen, alles Deutungen, alles Interpretationen. Ich MUSS es versuchen, mich mit ihr auszusprechen, so kann es nicht bleiben. Weiß nicht, was das bringen soll und wird. Und ja, ich bin ehrlich, man erhofft sich durch ein Gespräch immer viel mehr als es gut ist. Aber gedanklich und emotional trennen, das habe ich noch nicht geschafft. Heute habe ich sie gesehen, das zieht sich mein Magen zusammen.... schei. wenn Du einen Mensch liebst.

Und, man will (und kann) es sich natürlich nicht vorstellen, dass sie mit dieser Situation (nicht die Trennung sondern der jetzige Umgang) glücklich ist, als wenn ihr die drei Jahre nichts mehr bedeuten. Vielleicht Wunschdenken, vielleicht. Vermutlich. Aber manchmal denke ich, ihr geht es schlechter als mir.
Ein Rätsel.

05.08.2014 19:50 • #9


S
Ich finde es gar nicht idiotisch, dass du sie in Schutz nimmst. Du kennst sie gut, und hast dir viele Gedanken um sie und ihre Beweggründe gemacht. Außerdem ist das einfach die menschlichste Reaktion, wenn man jemanden wirklich liebt, oder? Das Handeln des anderen nachvollziehen, interpretieren und versuchen zu verstehen - wieviele Leute schützen den Expartner noch, auch wenn derjenige es so gar nicht verdient hat. Einfach aus den Gefühlen heraus. Und wenn es dann noch echte Gründe gibt, die nicht unbedingt gegen die Person sprechen, ist es absolut verständlich.

Mir geht es mit meinem ganz genau so, und ihm böse sein klappt maximal für einen kurzen Moment .

Es klingt so, als könntest du ihren vermutlichen Grund irgendwie schon nachvollziehen. Er liegt auf ihrer Seite, vielleicht in ihrer Vergangenheit, ein altes Verhaltensmuster oder etwas Ähnliches, schätze ich. Logisch zu erklären wäre es dann kaum. Bitte fühl dich nicht gedrängt, falls du dazu nichts Genaueres sagen möchtest - könnte ich gut verstehen! Hauptsache du gibst dir nicht die Schuld für irgendetwas, wofür du vielleicht gar nichts kannst.

Ich denke, die Art und Weise der Trennung ist auch entscheidend dafür, warum du so in der Sache gefangen bleibst. Brutal trifft es wohl ganz gut, aber wenn sie tatsächlich eine Art Ausraster hatte an dem Punkt, könnte man das noch erklären. Was wieder mit dem Grund dahinter zusammenhängt. Was jetzt ist, steht auf einem anderen Blatt - es liegen Monate dazwischen und ihr müsst zwangsläufig miteinander umgehen, da sollte etwas mehr Normalität möglich sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass es dich verletzt - ihr scheint euch vorher sehr nahe gewesen zu sein, sehr offen und vertraut. Und dann so ein Absturz, ohne eine Chance auf Abstand zu ihr im alltäglichen Leben. Was so etwas anrichten kann, konnte ich bei dem meinen leider gut sehen - auch eine Kleinstadt, eine jahrelange Trennung, und unendliche Schwierigkeiten für ihn, sich ein eigenes Leben abzugrenzen.

Für die Kinder wird es sicher nicht leicht sein. Ich weiß nicht wie alt sie sind, aber drei Jahre Familienanschluss mit dir dürften sie nicht einfach so wegstecken. Es tut mir unglaublich leid für dich, wenigstens dafür wünsche ich dir, dass sich etwas ändern lässt - wie auch immer. So ist es nicht fair von ihr, keiner Seite gegenüber.
Glücklich scheint sie mit der Situation nicht zu sein, aber sie hätte es in der Hand etwas zu ändern, während du warten musst.

Gäbe es denn eine Möglichkeit, Zugang zu ihr zu bekommen für ein Gespräch? Vielleicht über eine dritte Person, der du vertraust? Ich hoffe, sie gehört nicht zu der Sorte Leute, die auf unbequeme Annäherungen hin gleich ganze Festungsmauern hochziehen und sich verschanzen...dann tut der Versuch, heranzukommen, meist noch mehr weh als das Nichtstun.

07.08.2014 01:01 • x 1 #10


T
Hallo!

Ja, irgendwie nehme ich sie ständig in Schutz. Und ja, ich empfinde eben einfach noch ganz viel Positivbes für sie. Vermutlich liebe ich sie noch immer... Und in der Tat, es gibt ja ganz viel, weswegen sie es auch verduient hat, in Schutz genommen zu werden. Nämlich eine ganz tolle dreijährige Beziehung.

Und ihr böse sein, das schaffe ich nicht, genau wie Du. Wenn mir einer sagt, dass sie einfach kaltherzig brutal ist, dann würde ich es ggf. schaffen, auf sie wütend zu sein. Aber, ich habe bei der Trennung und danach einen Menschen kennengerlernt, den ich vorher drei Jahre nicht kannte. Alles war sehr heftig, ja sogar extrem. Und da frage ich mich natürlich, ob es ihr wirklich so gut geht, wie sie sich nach Außen gibt. Klar, sind das alles Vermutungen - aber so lange ich das nicht weiß, kann ich ihr nicht böse sein. Ich will sie nicht immer und jederzeit in Schutz nehmen, aber sie hat im letzten Jahr echt was durchmachen müssen (Todesfall in der Familie). Das ist sicher keine Entschuldigung für ihr gesamtes Verhalten, trägt aber ggf. dazu bei.

Du musst unterscheiden: Der inhaltlich-sachliche Grund für die Trennung. Und der Grund für die Art und Weise der Trennung sowie für ihr Verhalten danach. Zumindest für letzteres denke ich, weiß ich, warum sie so gehandelt hat, wie sie gehandelt hat - vielleicht auch handeln musste. Wie Du schon geschrieben hast, es liegt zumindest tweilweise in ihrer Vergangenheit, ein Verhaltensmuster - genau.

Ich denke, die Art und Weise der Trennung ist auch entscheidend dafür, warum du so in der Sache gefangen bleibst. Brutal trifft es wohl ganz gut, aber wenn sie tatsächlich eine Art Ausraster hatte an dem Punkt, könnte man das noch erklären. Was wieder mit dem Grund dahinter zusammenhängt. Was jetzt ist, steht auf einem anderen Blatt - es liegen Monate dazwischen und ihr müsst zwangsläufig miteinander umgehen, da sollte etwas mehr Normalität möglich sein.

Ja, es war wie im Affekt. Und Ihre Verhalten hängt in dem Moment sicherlich auch mit ihrem (geprägten)Charakter zusammen. Ok, dass ist das eine. Aber auch nach so vielen Monaten ist ein normaler Umgang mit mir nicht möglich. Mehr als ein gequältes Hallo (auf der Arbeit) ist nicht drin. Ich habe dieser Frau nichts getan, nicht betrogen, geschlagen, es gab nichtmal Streit. Warum um alles in der Welt liegt zwischen uns eine Spannung, die so stark ist? Ok, ich kann könnte kaum vernünftig mit ihr sprechen, das stimmt schon. Ich frage mich nur, WILL oder KANN sie nicht mir sprechen.

Ich denke nicht, dass sie so easy mit der Situation und der Trennung (Schuldgefühl?) umgehen kann - sonst wäre doch die Situation nicht so still eskaliert. Ich meine damit, dass unser Miteinander immer schlechter wird, obwohl nichts vorgefallen ist. Kurz nach dem Ende war es noch ok, jetzt traue ich mich gar nicht mehr in ihr Büro und sie kommt so rüber, als müsse sie sich regelrecht überwinden, mich zu grüßen.

Für die Kinder wird es sicher nicht leicht sein. Ich weiß nicht wie alt sie sind, aber drei Jahre Familienanschluss mit dir dürften sie nicht einfach so wegstecken.

Das weiß ich nicht, aber ich schätze, dass es für die beiden (6 und 9)auch nicht einfach geesen ist.

Es tut mir unglaublich leid für dich, wenigstens dafür wünsche ich dir, dass sich etwas ändern lässt - wie auch immer. So ist es nicht fair von ihr, keiner Seite gegenüber. Glücklich scheint sie mit der Situation nicht zu sein, aber sie hätte es in der Hand etwas zu ändern, während du warten musst.

ich wünsche es mir, dass sie glücklich ist. Aber mir fällt es manchmal schwer zu glauben, dass sie mit sich im Reinen ist - irgendwie müsste sie es dann doch besser gehandelt bekommen.

Gäbe es denn eine Möglichkeit, Zugang zu ihr zu bekommen für ein Gespräch? Vielleicht über eine dritte Person, der du vertraust? Ich hoffe, sie gehört nicht zu der Sorte Leute, die auf unbequeme Annäherungen hin gleich ganze Festungsmauern hochziehen und sich verschanzen...dann tut der Versuch, heranzukommen, meist noch mehr weh als das Nichtstun.

Schwer, aber ich denke, der Versuch, mit ihr zu sprechen, den MUSS ich machen. Egal, ob es positiv oder negtiv endet. So sollte es nicht bleiben. Kann mir auch nicht vorstellen, dass sie mit der Situation zufrieden ist. Aber es wird schwer. Sie könnte mit schwerem Geschütz schießen...

14.08.2014 15:40 • #11


S
Das kann gut sein, dass du nach so einem Gespräch noch verletzter bist als am Anfang, falls sie blockiert und a la Angriff ist die beste Verteidigung vorgeht...Ist ein Risiko, von dem du entscheiden müsstest, ob du es verkraftest (falls der schlechteste Fall eintritt). Ob die Chance auf eine Erklärung für dich reell gegeben ist, oder es, böse gesagt, die Mühe nicht wert ist? Alles abhängig von ihrem Charakter, der Art auf Stress zu reagieren und von ihrer momentanen Situation. Wenn das Positive bei dieser Abwägung überwiegt, würde ich es definitiv versuchen. Bin aber auch jemand, dem Klarheit lieber ist, auch wenn es böse wird.

Vielleicht kann sie wirklich (noch) nicht normal mit dir umgehen, weil sie mit der Verarbeitung - warum auch immer - selbst noch nicht fertig geworden ist. Diese spürbare Spannung spricht ja dafür, wäre ihr alles schon gleichgültig geworden, müsste es anders gehen. Schuldgefühle könnten natürlich einen Teil zu ihrem Verhalten beitragen.

Gut, dass du so differenzierst. Wenn dir der Grund für ihr Trennungsverhalten nicht ganz fremd ist, macht es einiges vielleicht erträglicher, wenigstens diesen Teil nachvollziehen zu können. Trotz der persönlichen Verletzung. Dein Verständnis für sie reicht für manche wohl zu weit, ist aber auch eine sehr wertvolle Eigenschaft. Mitdenken und Mitfühlen ist selten, und meist nicht verschwendet, finde ich! Unkritisch bist du ihr gegenüber jedenfalls nicht.
Außerdem kann man sowieso nicht aus seiner Haut - das Verstehen des Ganzen ist für dich essentiell, geht mir nicht anders. Daher hoffe ich sehr, dass du dem inhaltlichen Grund noch auf die Spur kommst. Die stille Eskalation, wie du es beschreibst, klingt schon beim Lesen derart beklemmend, so würde ich es auch nicht stehen lassen wollen bzw. können...

Ich hoffe, mit meinem Menschen kommt es nie so weit, dass die Ungezwungenheit so stark verlorengeht. Bei uns war die Kommunikation zwischen den Zeilen immer das Allerwichtigste und Besondere. Aber er ist auch ein Meister im Aufbauen von Schutzwällen - vielleicht in der Hinsicht deiner Ex gar nicht so unähnlich. Dieses so handeln müssen, und dann klappt es doch nicht 100%ig, weil Gefühle nicht so leicht beherrschbar sind, kommt mir einfach sehr bekannt vor.

15.08.2014 00:27 • #12


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