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Ex setzt mich weiter unter Druck

A
Hallo Ihr Lieben,
Ich war 8 Jahre lang mit einem Alk. zusammen, der mich nur belogen hat (ich meine jetzt nicht fremd gehen), der nie richtig arbeiten war, den ich quasi mitfinanziert habe.

Die Trennung gelang mir nur, weil ich über das Internet einen Neuen kennen lernte, der mich irgendwie von Anfang an fasziniert hat. Da wusste ich aber noch nicht worauf ich mich einlasse und das es sehr wohl noch schlimmer geht.
Vom Regen in die Traufe sozusagen. ..
Von Anfang an war es sehr kompliziert und schwer mit dem Neuen, trotzdem habe ich mich zu ihm hingezogen gefühlt, obwohl ich wusste, dass er bei weitem nicht dieselben Gefühle hatte für mich. Dies änderte sich aber mit der Zeit. Ich habe wirklich hart dafür gekämpft und er merkte dann schon was er an mir hatte. Nur leider habe ich mit ihm innerhalb kürzester Zeit noch extremere Tiefs aber auch Hochs erlebt. Was für ein dummer Zufall, dass auch er ein Alk. hat, keine Arbeit und genauso eifersüchtig wie mein Ex ist. Hinzu kommt eine tiefe Depression aufgrund seiner schlimmen Kindheit und generell seiner Vergangenheit mit anderen Beziehungen. Dieses Argument mit der Kindheit brachte er dann immer an, wenn er mich im Streit mal wieder beleidigte, beschimpfte, demütigte und teilweise grob anfasste und mich bedrohte.
Hinterher kam dann immer die große Entschuldigung und das Versprechen, dass er sich ändert. Im November letzten Jahres dann waren wir sogar 2 Wochen getrennt. Doch ich Trottel hatte tatsächlich immer noch Gefühle für ihn und die Hoffnung, dass es besser wird. Ich änderte meine Einstellungen und versuchte nicht alles persönlich zu nehmen. Er änderte sich auch teilweise, trank weniger, aber immer noch zu viel und wurde trotzdem öfter mal laut und beleidigend.ich wurde immer unglücklicher, weil ich auch um Zuneigung betteln musste. Irgendwann zog ich mich selbst zurück und es war nicht mehr wichtig, ob er von sich aus ankam um zu kuscheln oder nicht.

Ende vom Lied: am Sonntag eskalierte es und er wurde mit Polizei aus der Wohnung verwiesen. Selbstverständlich machte er mir über whatsapp und am Telefon weiter Vorwürfe. Gestern dann ging es turbulent weiter. Ich hatte mich nach dem ersten Schock eigentlich wieder einigermaßen beruhigt, doch dann bekam ich die Info, er hätte sich selbst ins Krankenhaus, ausgerechnet nun wieder in meiner Nähe (eigentlich wäre er 50 km weit weg bei seinem Kumpel untergekommen) eingewiesen zum Entzug. Erst hielt ich es für eine Masche, aber es ist die Wahrheit. Ich hatte die Chance genutzt und seine restlichen Sachen und Papiere gepackt und habe sie mit einem Kumpel im Krankenhaus abgegeben. Trotz telefonischer Vorwarnung des Rezeptionisten saß er nun da hinter der Glastür und es dauerte eine Ewigkeit bis ein Pfleger kam. In der Zeit rastete er fast wiedr völlig aus und starrte mich anund rüttelte an dieser Tür.
Das war wieder eine Situation die mich sehr aufgewühlt hat und es tat mir weh ihn so zu sehen.
In erster Linie war ich froh seine Sachen losgeworden zu sein, doch auf der anderen Seite schaffe ich es weder ihn bei whatsapp zu blockieren geschweige denn nicht ans Telefon zu gehen oder überhaupt auf Nachrichten von ihm zu reagieren. Ich weiß nicht woran es liegt, denn ich mache ihm keine Hoffnungen und kann diesmal klipp und klar meinen Trennungsgedanken äußern. Er wiederum will noch eine Chance, nach mehreren vertanen Chancen, da er sich doch jetzt helfen lässt und er mich mehr denn je bräuchte.
Also wie gehe ich jetzt am Besten mit der Situation um? Was soll ich denn bloß tun jetzt? Wieso kann ich denn nicht einfach damit abschließen? Es tut trotz allem sehr weh an ihn zu denken und jetzt beim Schreiben kommen mir auch glatt wieder Tränen..kann ich erst damit abschließen und Ruhe finden, wenn ich weiß, dass er es akzeptiert hat und mich nicht weiter unter Druck setzt?

Sorry, dass ich zu viel geschrieben habe. Vielleicht nimmt sich ja jemand trotzdem Zeit um den Roman zu lesen und mir eventuell einen guten Tipp zu geben. Wäre sehr dankbar dafür. Ich habe nämlich das Gefühl bald zusammen zu brechen und den Boden unter den Füßen zu verlieren.

10.03.2015 20:31 • #1


B
Rette dich!
Er ist absolut nicht stabil! Auch wenn er den Entzug schafft wird er noch Jahre brauchen um dir eine stabile Partnerschaft bieten zu können.
Er wird durch mehrere Phasen des Entzugs, der psychischen Entwöhnung und Selbstfindung gehen.
Was bindet dich an ihm? Musst du ihn retten?
Das habe ich heute schon mal jemanden geschrieben:
DIE LIEBE EINES ANDEREN KANN EINEN NICHT VOR SICH SELBER RETTEN!

Ich wünsche ihm das er es schafft, aber er muss es für sich schaffen. Tut er es für ein euch, also für dich ist es eh schon aussichtslos. So würde sich höchstwahrscheinlich ein mieses Spiel aus neuerlicher Abhängigkeit und Erpressung gestallten.

Frage dich warum du es so lange bei ihm ausgehalten hast. Auch auf dich zu achten ist keine Sünde, du brauchst dich nicht dafür zu schämen wenn du deine Leben nicht an seine Schwächen vergeutest.

Sollt eine gewisse Hoffnung oder auch Verpflichtung aus dem Gedanken erwachsen dass er sich doch jetzt ändern könnte, jetzt alles gut werden könnte, wird es nicht!
Das ist ein langer und sehr ungewisser Prozess. Ihn schaffen nur wenige und wie ist dann auch noch einmal eine andere Frage.

Du hast deinen Teil zu seinem Leben beigetragen, denk jetzt auch einmal an dich.
Sperre ihn aus deinem Leben aus. Du fühlst dich für ihn in der Verantwortung und er weis das. Er wird immer weiter Druck machen, mit schlechtem Gewissen, Rückfällen und Androhung von Gewalt. Soll das jetzt wirklich deine Zukunft werden?

Alles Liebe und Gute dir

10.03.2015 21:16 • x 1 #2


A


Ex setzt mich weiter unter Druck

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N
Zitat von Angsthäschen:
Was für ein dummer Zufall, dass auch er ein Alk. hat, keine Arbeit und genauso eifersüchtig wie mein Ex ist.


Hallo Angsthäschen,

ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, aus einer Beziehung mit einem Alk. auszubrechen.
Und deshalb kann ich dich zu diesem Schritt nur beglückwünschen. Ich selbst habe mehr als 20 Jahre gebraucht, um mich aus einer Rolle zu begeben, die selbstzerstörerisch sein kann. So wie du habe ich erst den Mut gefunden, meine Ehe zu beenden, nachdem ich einen anderen Mann in mein Leben gelassen habe. Und auch wenn diese Beziehung ebenfalls in die Brüche ging, weiß ich, dass ich das richtige getan habe.

Allerdings habe ich nicht den Fehler begangen, von einem Abhängigen zum nächsten zu geraten, denn meine Abscheu vor sich massiv betrinkenen Männern war so groß, dass ich mich nie wieder in so eine Co-Abhängigkeit bringen wollte.

Du verfällst leider immer den Männern, die ein bestimmtes Muster bedienen- abhängig sind, gewaltbereit, herrschsüchtig, eifersüchtig, unselbständig und dich zu ihrem eigenen Überleben missbrauchen.
Woher hast du dieses Muster? Warum ist das so?

Es ist schön für ihn, dass er den Weg in den Entzug gewählt hat.
Aber das bedeutet nicht, dass ein kranker Mann in ein Krankenhaus geht, sich einen Einlauf verpassen lässt, das Essen dort überlebt, Medikamente erhält und völlig neu, hochglanzpoliert und einwandfrei instandgesetzt wiedr herauskommt. In der Klinik kann nur Vorarbeit geleistet werden.
Ich habe Hochachtung vor jedem, der einen Entzug schafft und dann für den Rest seines Lebens trocken bleibt, dem Teufel also widerstehen kann. Aber die Rückfallquote ist leider sehr hoch. Es bedarf eines starken Charakters und Willens, sein Leben neu zu gestalten und den Verführungen zu widerstehen.
Es ist ein langer,harter Prozess.
Aber es ist nicht deiner.
Ich persönlich kann dir nur raten, alle Kontakte abzubrechen, die Nummern zu löschen etc.pp.
Du kannst ihm bei diesem Prozess nicht helfen. Das muss er ganz allein schaffen.
Und für dich wird es Zeit, dass du mal auf dich schaust, deine Energie in dich investierst und nur das tust, was dir gut tut.
Ich weiß, dass das anfangs sehr schwer ist. Auch der Weg aus einer Co-Abhängigkeit ist kein leichter. Such dir Hilfe! Es gibt Selbsthilfegruppen, in denen du gut aufgefangen und verstanden wirst, wo dich niemand verurteilt oder kritisiert, weil alle Anwesenden einen Weg aus der gleichen Misere suchen. Allein schon mit jemanden darüber zu reden, der das gleiche erlebt hat und durchmacht, kann schon sehr hilfreich sein.
Du bist nicht Mutter Theresa und kannst nicht allen helfen, aber dir!
Fang noch heute damit an! Je eher desto besser!
Richte dir dein Leben ein, wie es dir gefällt, ohne Angst, ohne Abhängigkeiten, ohne Erklärungen.

Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft!

11.03.2015 18:17 • x 1 #3


N
Zitat von Angsthäschen:
Was für ein dummer Zufall, dass auch er ein Alk. hat, keine Arbeit und genauso eifersüchtig wie mein Ex ist.


Hallo Angsthäschen,

ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, aus einer Beziehung mit einem Alk. auszubrechen.
Und deshalb kann ich dich zu diesem Schritt nur beglückwünschen. Ich selbst habe mehr als 20 Jahre gebraucht, um mich aus einer Rolle zu begeben, die selbstzerstörerisch sein kann. So wie du habe ich erst den Mut gefunden, meine Ehe zu beenden, nachdem ich einen anderen Mann in mein Leben gelassen habe. Und auch wenn diese Beziehung ebenfalls in die Brüche ging, weiß ich, dass ich das richtige getan habe.

Allerdings habe ich nicht den Fehler begangen, von einem Abhängigen zum nächsten zu geraten, denn meine Abscheu vor sich massiv betrinkenen Männern war so groß, dass ich mich nie wieder in so eine Co-Abhängigkeit bringen wollte.

Du verfällst leider immer den Männern, die ein bestimmtes Muster bedienen- abhängig sind, gewaltbereit, herrschsüchtig, eifersüchtig, unselbständig und dich zu ihrem eigenen Überleben missbrauchen.
Woher hast du dieses Muster? Warum ist das so?

Es ist schön für ihn, dass er den Weg in den Entzug gewählt hat.
Aber das bedeutet nicht, dass ein kranker Mann in ein Krankenhaus geht, sich einen Einlauf verpassen lässt, das Essen dort überlebt, Medikamente erhält und völlig neu, hochglanzpoliert und einwandfrei instandgesetzt wiedr herauskommt. In der Klinik kann nur Vorarbeit geleistet werden.
Ich habe Hochachtung vor jedem, der einen Entzug schafft und dann für den Rest seines Lebens trocken bleibt, dem Teufel also widerstehen kann. Aber die Rückfallquote ist leider sehr hoch. Es bedarf eines starken Charakters und Willens, sein Leben neu zu gestalten und den Verführungen zu widerstehen.
Es ist ein langer,harter Prozess.
Aber es ist nicht deiner.
Ich persönlich kann dir nur raten, alle Kontakte abzubrechen, die Nummern zu löschen etc.pp.
Du kannst ihm bei diesem Prozess nicht helfen. Das muss er ganz allein schaffen.
Und für dich wird es Zeit, dass du mal auf dich schaust, deine Energie in dich investierst und nur das tust, was dir gut tut.
Ich weiß, dass das anfangs sehr schwer ist. Auch der Weg aus einer Co-Abhängigkeit ist kein leichter. Such dir Hilfe! Es gibt Selbsthilfegruppen, in denen du gut aufgefangen und verstanden wirst, wo dich niemand verurteilt oder kritisiert, weil alle Anwesenden einen Weg aus der gleichen Misere suchen. Allein schon mit jemanden darüber zu reden, der das gleiche erlebt hat und durchmacht, kann schon sehr hilfreich sein.
Du bist nicht Mutter Theresa und kannst nicht allen helfen, aber dir!
Fang noch heute damit an! Je eher desto besser!
Richte dir dein Leben ein, wie es dir gefällt, ohne Angst, ohne Abhängigkeiten, ohne Erklärungen.

Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft!

11.03.2015 18:19 • #4


A
Danke dir Neja und danke auch an Brummbär für eure hilfreichen und aufbauenden Worte.
Ich habe auch überlegt mir Hilfe zu suchen in Form solcher Selbsthilfegruppen. Das ist ein guter Tipp.
Denn ich weiß einfach nicht warum Ich trotzdem, nach allem ws passiert ist, das Gefühl habe für ihn verantwortlich zu sein bzw. warum ich mir Sorgen um ihn mache und dann in Tränen ausbreche. Jede Nacht seit Sonntag weine ich mich in den Schlaf. Tagsüber kann ich mich ja noch zusammen reißen. Vielleicht ist es auch einfach die Erkenntnis für mich selbst, dass ich keine Chance mehr sehe für uns und ich deshalb vielleicht in eine Art Schockstarre gefallen bin. Keine Ahnung.
Es wird wahrscheinlich lange dauern bis ich das auch tatsächlich realisiert habe und mir endgültig eingestehe. Ich darf nur nicht den Fehler machen und wieder auf ihn reinfallen und schwach werden. Und das bin ich leider grad noch...

11.03.2015 19:06 • #5


skywalkerweisnix
Hallo Angsthäschen,

ich habe mir jetzt deine Geschichte durchgelesen, wie du meine...
Es ist mir derzeit nicht möglich dir einen Rat zu geben, wie du bereits selbst festgestellt hast, bin ich mehr oder weniger im eimer unter der erde und... warte auf die erlösung...
Was ich dir nur sagen kann ist, wenn man sich der sache nicht sicher ist, wenn man nicht zu 100% sagen kann hey, es wird wieder alles gut, wenn du nicht zu 100% ausschließen kannst das er mit dir nie mehr so umgeht, dann wirst du immer daran denken was passiert ist, selbst wenn er es gerade nicht so meint, du wirst innerlich immer daran denken und angst davor haben.... komisch das diese worte gerade von mir kommen...
Mein Rat wenn dem so einer ist, lass ihn gehen... Sie zu wie er sich alleine entwickelt und hilft, er muss dich ja überzeugen und nicht anderes herum. Ich kenne das mit dem Gefühl für den anderen Verantwortlich zu sein, aber das bist du nicht!
Wenn ich mir meinen Text so durchlese, weiß ich nicht ob ich dir auch so antworte das du mich verstehst, liegt daran das ich mich selbst nicht verstehe...
Du sagst das deine Wohnung ein ebenbild deiner seele darstellt... meine ebenfalls....
kennst du den film bruce allmächtig? am ende macht er gemeinsam mit GOTT den boden sauber und alles wird mit der zeit wieder gut... evtl. sollten wir beide es auch mal tun...

LG Grüße
Sky

14.03.2015 09:36 • x 1 #6


A
Ja ich kenne den bruce allmächtig und es ist mein absoluter lieblingsfilm weil ich auch jedes mal dann ins grübeln komme.

wie war es nochmal: SEI SELBST DAS WUNDER! und der wille eines menschen ist nicht beeinflussbar.
Ich danke dir, dass du ausgerechnet diesen film nun angesprochen hast, ist zwar irgendwie unheimlich, aber wenn ich mir den film ins Gedächtnis rufe, fühle ich mich doch glatt ganz gut.
und im übrigen hilfst du mir sehr mit deinen worten und ich verstehe sehr wohl was du meinst. Wie du schon bemerkt hast, dtut es erstaunlich gut und man wundert sich über sich selber, dass man nun ausgerechnet solche gedanken nieder schreibt oder als berater fungiert obwohl man sich grad gegenteilig verhält und sich selber noch nicht so sicher ist und am boden ist.

15.03.2015 11:19 • #7


skywalkerweisnix
Da habe ich scheinbar bei dir voll ins schwarze getroffen und das auch noch positiv
freut mich wiklich dir irgendwie was gutes getan zu haben uns ja, ich stimme dir zu Sei selbst das Wunder
vll schaue ich mir den heute an

Mir geht es genauso, schreiben tut mir gut und hilft wirklich.
Wenn man dann wie hier die möglichkeit hat sich mit anderen auszutauschen wirkt das irgendwo doch befreiend...

15.03.2015 14:12 • #8