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Extreme Antriebslosigkeit und Einsamkeit nach Trennung

Markus26
Guten Tag!

Meine Freundin hat sich vor mittlerweile 4 Monaten von mir getrennt. Wir machten alles gemeinsam und ich war damals sogar ab und an froh, wenn ich Zeit für mich hatte und konnte es genießen. Nun ist sie weg, hat einen Neuen und scheint glücklich zu sein.
Und ich versuche mich abzulenken, treffe Freunde und gehe trainieren. Aber sobald ich daheim bin, oder sogar in meinem Teilzeitjob, ist da diese unglaubliche Einsamkeit und die Sehnsucht nach meiner, immer noch geliebten, Ex-Freundin. Mein Gehirn hört einfach nicht aus und es kostet mir meinen kompletten Antrieb. Ich bin hauptberuflich im Filmbereich unterwegs, habe also keinen geregelten Ablauf und wenn ich nur rumliegen würde, könnte ich es, bis auf meinen Teilzeitjob 2 Mal in der Woche, auch machen. Das passiert leider viel zu oft. Vor der Beziehung war ich ein immer schon allein wohnendes Einzelkind. Ich hatte immer am meisten Spaß mit mir selbst. Aber jetzt, nach dieser engen Beziehung kann ich nichts mehr tun. Ich versuche die Wohnung zu putzen, zu zocken oder Filme zu schauen, aber breche es immer wieder ab, weil in mir so eine Unruhe herrscht. Dann liege ich wieder auf der Couch und schaue was auf Youtube. Das Einzige, was im Moment gut funktioniert, ist Freunde treffen, aber auch das nur 3 bis 4 Mal pro Woche, da ich in der engen Beziehung viele Kontakte verloren habe. Es dauert nun schon so lange und ich habe immer wieder kurze Anflüge eines Antriebs, Dinge zu erledigen oder mit mir selbst Spaß zu haben, aber meistens folgt dann nur wieder eine harte Downphase und ich liege wieder rum und mein Gehirn rattert und denkt an die frühere Zeit mit der Freundin.
Wem geht es hier ähnlich bzw. gibt es da irgendwelche Tipps, um aus dem furchtbaren Sumpf wieder rauszukommen? Ich denke da an Reisen und werde es auch machen, aber es geht erst im September...da ist der Sommer noch lange.
Danke fürs lesen.
Markus

14.06.2016 12:43 • #1


KäptnNemo
Hallo Markus,

das kennen wohl die meisten hier! Magst Du ein wenig über Deine Beziehung schreiben? Wie lange wart ihr ein Paar? Was war der Trennungsgrund?

Ich war nach meiner Trennung zwar nicht alleine, weil ich eine kleine Tochter habe, aber einsam hab ich mich auch ganz oft gefühlt. 4 Monate sind eben auch noch nicht so schrecklich lange her und so schnell kann man Ex eben auch nicht aus seinem Kopf/Herzen verbannen. Es ist schon mal sehr gut, dass Du mit Freunden etwas unternimmst und auch andere Dinge tust um Dich abzulenken. Selbst, wenn das dann immer nur von kurzer Dauer ist... aber es ist eben auch schon ein Fortschritt (auch, wenns nur ein kleiner ist!).

14.06.2016 12:56 • #2


A


Extreme Antriebslosigkeit und Einsamkeit nach Trennung

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Rüde
Hallo Markus,

tut mir leid zu hören. Was du jetzt durchmachst ist sehr normal, auch wenn 4 Monate schon ziemlich lang sind. Mich hat damals meine Wohnung geradezu erdrückt und es hat mir geholfen raus zu gehen. Ein Buch im Park zu lesen, andere Menschen zu beobachten, versuchen zu erraten wie die Stimmung bei vorbeilaufenden Paaren ist, Enten füttern. Es hat mich sehr beruhigt und mir gezeigt, dass die Welt sich weiter dreht und auch andere ihre Sorgen und Probleme haben.

Und ich habe mich an verschüttete Interessen und Hobbies erinnert. Vielleicht gibt es etwas was dir eigentlich Spaß macht und was du die letzten Jahre vernachlässigt hast. Oder etwas, das du schon immer ausprobieren wolltest. Jetzt ist der perfekte Moment dafür.

Trennungen bieten auch immer eine riesige Chance, dich weiter zu entwickeln.

14.06.2016 13:07 • x 1 #3


Sway82
Ohja, das kenn auch ich nur zu gut.
Diese Antriebslosigkeit überkommt mich auch noch hin und wieder. Meine Trennung ist nun auch fast 4 Monate her (Verrück!).
Und es hilft mir, wenn ich das dann auch zulasse. Ich liege dann auch faul in der Gegend rum, hänge meinen Gedanken nach, weine wenn mir danach ist...Einfach mal zulassen, was dann in dem Moment mit dir passiert. Kopfkino ist natürlich blöd...das solltest du versuchen abzustellen, weil es dir einfach so gar nix bringt und dich nur weiter runter zieht. Aber ansonsten darf man nach dieser kurzen Trennungszeit sich seinen Gefühle noch hingeben. Wichtig ist, dass es aber auch weiter voran geht. Und das tust du ja...du gehst raus, triffst Leute, machst deinen Job. Du tust also schon instinktiv das richtige für dich. Es braucht halt einfach Zeit...

14.06.2016 13:18 • #4


Markus26
Ich war mit ihr 15 Monate zusammen, was nicht so lange ist, aber es war sehr intensiv. Hätte ich sie nach 6 Monaten gefragt, ob wir heiraten wollen, hätte sie ja gesagt.
Am Anfang war sie sehr klammernd und ich konnte wenig unternehmen, aber es war mir immer mehr recht, da ich auch sehr viel für sie Empfand. Ich habe noch nie einen Menschen kennengelernt, der mir so ähnlich war und mit dem ich so gut reden konnte. Im Herbst gab es dann auch die Möglichkeit in eine Wohnung zu ziehen, welche sie geerbt hatte. Wir verbrachten also den Herbst damit, die Wohnung auf Vordermann zu bringen und ich kündigte meine Alte. Im Jänner sind wir auch zusammengezogen. Da hatte sie aber schon einen neuen Freund.
Zu Silvester sagte sie noch, sie will mein Leben mit mir verbringen, um Mitternacht war sie aber mit dem Neuen Feuerwerk schauen und ich suchte sie überall. Der Neue ist ein Freigeist und lebt vor sich hin, nimmt Dro. und philosophiert pseudo intelligent. Ich kann auch verstehen, dass dies seinen Reiz hat, sie ist ja auch erst 22. Aber es ist so eine 180 Grad Drehung und das verstehe ich nicht.
Wir versuchten es dann noch bis März immer wieder und sie beteuerte auch ständig, dass das mit ihm nichts Ernstes sei, aber ich malte mir das Schlimmste aus und so war es auch. Sie schlief dann auch mit ihm und ich war in der Wohnung gefangen, da ich meine ja nicht mehr hatte.
Im April dann habe ich eine neue Wohnung gefunden, kann sie aber überhaupt nicht schätzen, da mich selbst das Kochen an unsere gemeinsamen Kochsessions erinnert. Ich liege eigentlich nur rum und fühle mich schei..
Selbst nach einer 7 wöchigen Kontaktsperre wollte ich sie um ein Treffen bitte, doch sie wollte es nicht, weil sie mit dem Neuen nun doch fix zusammen ist und mich ihre Erzählungen nur Schmerzen würden. Aber selbst da, wollte ich noch alles probieren, sie wieder von mir zu überzeugen (und immer noch, obwohl es hoffnungslos ist)
Ich verstehe einfach so einen Sinneswandel nicht, vor allem weil ich immer der Offenere Typ war und es wegen ihr aufgab und auf einmal ist sie so...
Bisher bin ich solch einer engen Beziehung immer ausgekommen und ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass es so schwierig ist, damit fertig zu werden. Ich fühle mich einfach 90 Prozent des Tages so furchtbar, wie nie in meinem Leben zuvor...

Danke für die Antworten. JA voll. Zeit halt alle Wunden heißt es. Aber die Zeit könnte sich ruhig beeilen. Ich habe halt eine Panik, da ich ja auch nicht jünger werde und im Moment einfach so viel Zeit vergeude. Das beschäftigt mich fasst am Meisten

14.06.2016 13:27 • #5


Sway82
Du vergeudest keine Zeit. Du wächst an deiner neuen Situation. Und vielleicht solltest du die Zeit nutzen und raus finden, was du im Leben willst..
Du scheinst da ja auch nicht so gefestigt zu sein!

14.06.2016 14:08 • x 1 #6


Rüde
Das einzige was du vergeudest, sind die Gedanken an sie. Inwiefern denkst du Zeit zu vergeuden? Es ist hoffentlich nicht so, wie es für mich klingt, dass du auf Krampf eine Familie gründen willst?

Hör auf zu jammern und andere für deinen Zustand verantwortlich zu machen.

14.06.2016 14:21 • x 1 #7


A
Hallo Markus

wir sehnen uns oft nach dem, was wir nicht haben, leben wir in Zweisamkeit wissen wir auch die Einsamkeit zu schätzen und umgekehrt geht es ebenso.

Versuche diese Zeit nicht als verlorene Zeit anzusehen, sondern als Zeit der Reifung und des Wachstum. Du kannst dir in dieser schweren Zeit auch bewusst werden woran es dir selbst mangelt, schaffst du es dir zu geben, was du selbst brauchst um dich gut zu fühlen fällt es dir später auch in Partnerschaften leichter Verantwortung für dich selbst zu übernehmen und dem Anderen auch seine Freiräume zu lassen, das macht unabhängiger.

Sei gut zu dir, nehme dich so an wie du bist, sich ständig mit anderen Dingen zu beschäftigen kann helfen sich vorübergehend abzulenken, aber es löst eigene Probleme mit Einsamkeitsgefühlen nicht.

Nutze die Chance dich deinen Einsamkeitsgefühlen zu stellen, sie zuzulassen und gebe Ihnen/dir das was sie brauchen. Einsamkeit kann die Persönlichkeit stärken, einige Menschen suchen sie bewusst um wieder mehr bei sich selbst zu sein - auch wenn es manchmal schwer ist sich selbst auszuhalten und genau da liegt auch eine Chance zum Wachstum.

Nicht die Zeit heilt die Wunden, nur wenn du dich selbst heilen kannst werden deine Wunden verheilen, selbst wenn Narben bleiben, die auch deine Persönlichkeit formen.

Alles Gute!

14.06.2016 14:40 • x 1 #8


I
hallo markus,

was du aktiv machen kannst, um die liebeskummerzeit zu überstehen, ist:
ein stunden-/wochenplan. vorerst für die näxten 8 wochen.
liste darin alles auf, was dir an alltagspflichten und freizeitaktivitäten einfällt,
und halte dich unbedingt dran.

beginne mit täglich frühem aufstehen. zb um 6 uhr. auch am WE.
power dich beim sport richtig aus.

ein müder, vom tag erschöpfter organismus weiss eher, was ihm guttut, als ein unruhiger, rastloser.
bau halbstündige grübel- und kopfkinozeit ein, dann ist DAS auch abgehakt.
gewöhn dir an, für dich zu kochen, geniesse es, indem du völlig neue rezepte ausprobierst.
vereinbare Massa.termine (ohne happy end, gelle. )

du wirst sehen, bereits nach 4 wochen, fühlst du dich besser.

alles gute

14.06.2016 15:35 • x 1 #9


W
Mir geht es genauso ich sitze hier und mir gehn einzelne Details nicht aus dem kopf. Sie war nicht nur meine Partnerin auch meine beste Freundinm alle anderem Frauen interessieren mich nicht. Ich denke das ich niemanden mehr finden kann den ich so liebe. Ich weiß nicht warum es mir erst nach zwei Monaten so geht und nicht vorher so. Alles mist

14.06.2016 17:18 • #10


S
Super Beitrag von Anne55 !

Und: vorher warst du allein, jetzt bist du einsam. (Filmzitat)

Ich verstehe dich zu gut, lieber Markus. 4 Monate sind aber keine Zeit, das ist nichts. Die Wunden heilen weiter, mal heilen sie sprunghaft und spürbar, dann wiederum scheint es, als ob sich Wochen oder Monate gar nichts tun würde.

Sie ist weg und wird nie wieder kommen. Akzeptiere das. Lenke dich weiter ab und mach genau so weiter wie bisher. Die Zeit ist auf deiner Seite. Und es ist keinesfalls so, dass du jetzt Zeit vergeudest. Du willst Familie -lese ich heraus- und das wirft dich jetzt verständlicherweise zurück. Das ändert aber nichts daran, dass es so ist wie es ist. Du hast noch mehr als zehn Jahre in eine Familie zu gründen. Wenn du in fünf oder mehr Jahren erst eine neue kennenlernst, sollte das locker reichen.

Keinen Kontakt mehr zu ihr! Nie wieder. Und nicht solche Sachen vorschlagen wie nach sieben Wichen noch ein Gespräch. Plane deine Wege mindestens so lange so, dass du ihr nicht über den Weg läufst, bis du über sie hinweg bist, auch wenn es Jahre dauert. Irgendwann kommt der Punkt auch wenn du es jetzt nicht glauben kannst.
LG und bleib stark.

14.06.2016 19:03 • #11


S
kenn ich gut ! bei mir sind es mittlerweile 5 Monate. bei mir kommt immer alles wieder hoch, weil ich jeden Abend vor ihrer Wohnung vorbeifahre. bzw. durch den Park gehe, wo wir uns verliebt haben.
und eben schlechtes gewissen, weil ich nach der trennung, die freundschaft mit ihr durchtrieben habe. sie wollte sich ja noch normal mit mir treffen als freunde. aber war zu früh für mich gewesen die freundschaft. jetzt ist sie komplett weg aus meinem leben.

15.06.2016 09:11 • #12


A


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