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Trennung / Scheidung mit Kindern - extreme Traurigkeit

M
Liebe Forumsteilnehmer

Ich habe mich angemeldet, da ich derzeit in einer sehr beklemmenden Situation bin und mir Zuspruch, Hilfestellungen und Tipps erhoffe. Gerne möchte ich meine Geschichte mit euch teilen.

Ich, 32, bin/war seit 2,5 Jahren mit meiner Frau verheiratet. Unsere Beziehung führten wir knapp 5,5 Jahre. Als wir uns kennenlernten. Meine Frau brachte eine Tochter mit in unsere Beziehung und ich habe mich von der ersten Sekunde in die beiden unsterblich verliebt. Es verging nicht viel Zeit und wir beschlossen zusammenzuziehen. Wir suchten also eine gemeinsame Wohnung in meinem Wohnort, was ich von ihrer Seite sehr zu schätzen wusste. Unsere Heimatorte waren nur 10 Minuten voneinander entfernt und trotzdem war mir das sehr wichtig. Als wir dann zusammenzogen, hatten wir auch die ersten, leichten Schwierigkeiten. Meine Frau, so habe ich nach einiger Zeit festgestellt, strebte immer und immer wieder nach Bestätigung von ausserhalb, was mich zu Beginn sehr verletzte, denn eigentlich war sie für mich genug, sprich wenn sie glücklich war, dann war ichs auch. Diese Probleme haben wir dann überbrückt/gelöst, da ich entschloss einfach zu vertrauen und ich glaube auch, dass sie mir bis heute treu geblieben ist.

Wir entschieden, dass wir unsere Liebe vertiefen und unser Leben mit einem gemeinsamen Kind bereichern. So kam vor rund 2,5 Jahren mein Sohn auf die Welt. Davor hatte ich, leicht altmodisch wie ich vermutlich bin, ihr einen Antrag gemacht und wir haben geheiratet. Für mich war es zu dieser Zeit das Richtige, denn ich habe sie vergöttert. Als dann mein Sohn kam, hat sich sehr vieles verändert. Da wir eine ziemlich teure Mietwohnung hatten, eröffnete ich ihr, dass ich es super fände, wenn sie nach Beendigung des Mutterschutzes wieder eine Arbeit aufnimmt. Dies wollte meine Frau aber partout nicht, so musste ich den Umstand akzeptieren als Alleinverdiener für meine Familie zu sorgen. Als mein Sohn dann 3 Monate alt war (er hatte schreckliche Bauchkrämpfe), wurden die Nächte langsam besser. Für mich eine riesen Erleichterung, da ich davor jede Nacht mit ihm entweder im Auto unterwegs war oder um Mitternacht mit ihm noch spazieren war, damit meine Frau auch ein bisschen zur Ruhe kommt. Ja, und arbeiten musste ich halt tagsüber trotzdem. Glücklicherweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon eine eigene Firma mit Super-Angestellten, die mir immer den Rücken freihielten, wenn ich mal völlig ausgeschossen war. Dennoch war ich glücklich, denn das Gefühl vom Papi-Sein war mit nichts zu ersetzen, einfach der helle Wahnsinn.

Also nach den Krämpfen und dem ganzen Tamtam mit unserem Jungen fühlte sich meine Frau irgendwie gelangweilt und wollte nun doch wieder einer Arbeit nachgehen. Ich bot ihr an, einen Tag in der Woche, vorzugsweise Freitags, bei mir in der Firma das Büro zu schmeissen bzw die Buchhaltung zu machen. Dies tat sie schon vor der Schwangerschaft. Wir vereinbarten also, dass sie am Freitag zur Arbeit geht und ich zuhause bei unserem Sohn bleiben kann, mein Herz machte riesige Freudensprünge. Ich konnte also endlich einen ganzen Tag mit meinem Sohnemann verbringen, was für ein Gefühl. Doch dies hielt leider nicht lange an, denn nach dem dritten Freitag, an dem wir dies so gehandelt hatten, entschied meine Frau wieder mit der Arbeit aufzuhören. Ihr gefiel der Job einfach nicht. Natürlich war ich bitter enttäuscht und auch ein bisschen wütend. Trotzdem war eine Diskussion keine Option, denn ernste Gespräche mit mir hasste sie und führten oft ins Leere. Sie war nun also wieder zuhause und ich bei der Arbeit. Bei ihr entwickelte sich mit der Zeit der Anspruch, dass ich zuhause noch ein bisschen mehr helfen sollte. Also war es nun so, dass wenn ich von der Arbeit kam, ich sofort eingespannt wurde. Ich wechselte Windeln (hat mich auch gar nicht gestört, denn für meinen Sohn täte ich alles), half den Tisch decken, abräumen und aufgrund besserer Geduld half ich meiner Stieftochter noch beim Lernen. Denn diese Hilfe brauchte sie und Schule ist für mich sehr sehr wichtig. Dann kam das Erste Weihnachtsfest mit gemeinsamem Kind und wir beschlossen ein richtiges Familienfest zu machen. Also kam ihre und meine Familie auf Besuch und rückblickend habe ich da zum ersten Mal so richtig gemerkt, dass meine Frau eine für mich sehr verschobene Einstellung zur Rollenverteilung hat. Sie war die Erste, die sich unseren Sohn schnappte und setzte sich an den Tisch, während ich dann ohne zu fragen zum Küchenchef und Kellner wurde. Also stand ich da, mit dem Wunsch meine Eltern, die mir so viel im Leben gegeben habe zu verwöhnen, und schmiss zusammen mit meiner Schwiegermutter und der Grossmutter meiner Frau die Küche und servierte die Getränke, während meine Frau sich in ihrer Wohnung verwöhnen liess. Rückblickend war es ein Fehler nicht auf den Tisch zu klopfen, aber ich wollte an Weihnachten kein böses Blut innerhalb der Familie.

Von da an, war es dann normal, dass ich sprang, wenn sie mit dem Finger schnippte. Trotzdem liebte ich sie von ganzem Herzen und eine Familie war ein halbes Leben lange mein innigster Wunsch, nachdem ich selber eine so wunderschöne Kindheit hatte. Also gab ich mir noch mehr Mühe Dinge zu akzeptieren, die sich nicht ändern liessen. Von da an ging es wieder aufwärts und falls ich es bis jetzt noch nicht erwähnt habe, ich bin auch nicht perfekt und habe meine Fehler. Mit diesem Bewusstsein fiel es mir dann etwas leichter gewisse Begebenheiten zu akzeptieren, die ich mir vor 3 Jahren so noch nicht vorstellen konnte. Da es wieder super lief und ich mich mit meiner Rolle als Alleinverdiener, Teilzeit-Haushaltskraft und Nachtdienst (Fläschchen für unseren Sohn) angefreundet hatte, lief es wieder super. So kam es wie kommen musste und meine Frau wurde wieder schwanger. Für sie ungewollt, für mich gewollt (Ich liebe Kinder über alles). Auf der Einen Seite war ich, überglücklich nun noch eine kleine Prinzessin zu bekommen, die Erfüllung all meiner Träume. Auf der anderen Seite meine Frau, die kein Kind mehr wollte und mir nun wöchentlich Vorwürfe machte und sagte es wäre meine Schuld. Das hat bei mir tiefe Wunden aufgerissen, die noch immer nicht verheilt sind. Wie um Himmelswillen kann man solche Aussagen tätigen mit gesundem Kind im Bauch? Vermutlich war das dann der Anfang vom Ende.

Ich ging nicht mehr zum Training und mein Leben bestand nun effektiv noch aus Arbeit, Kinder und Befehle meiner Frau. An den Wochenenden verlor ich komplett das Interesse mit meiner Frau etwas zu unternehmen, ausser die Kinder waren dabei, dann bin ich selbstverständlich mitgekommen. Etwas in mir drinnen verhinderte den Menschen nochmals so zu sehen, wie ich in vor der Schwangerschaft mit meiner Tochter gesehen habe. Zu dieser Zeit habe ich sehr sehr viel geweint und öfters Rat bei meinen Eltern gesucht, die mich immer unterstützt haben, sie sind die tollsten der Welt. Als dann unsere kleine Prinzessin 6 Monate alt war, hinterfragte ich meine Situation und stand plötzlich vor einer dunklen Wand. Seit 2 Jahren bekam ich, wenn ich es reflektiere keine Liebe von meiner Frau für mich. Wir hatten in 2 Jahren 2 mal S.. Kuscheln wollte sie nicht mehr, einen Kuss gab es nur, wenn ich auf sie zuging und ein Ich liebe Dich hatte ich auch schon über ein Jahr nicht mehr gehört. Erst als ich reflektierte fiel mir das so auf, davor war ich womöglich zu beschäftigt und funktionierte einfach auf Autopilot. Hinzu kam, dass ich trotz aller Bemühungen auch für die Kinder, immer wieder zwischen den Zeile als desinteressiert dargestellt wurde, was mich ebenfalls sehr verletzte, denn ich ordnete alles meinen Kindern unter und tue dies noch heute. Beispielsweise hat sich meine Frau angewöhnt, dass wenn ich einmal weggehen möchte, mir so ein schlechtes Gewissen zu machen, dass ich erst gar nicht gehe oder sie schreibt mir nach 30 Minuten und sagt unser Sohn könne nicht schlafen, sodass ich nachhause kommen müsse. Also hat es sich eingebürgert, dass ich unseren Sohn 7 Tage die Woche ins Bett bringe und warte bis er im Land der Träume angekommen ist.

Als ich dann schliesslich vor 5 Monaten vor der beschriebenen dunkeln Wand stand, suchte ich mir psychologische Unterstützung. Bei mir wurde eine Anpassungsstörung mit depressiver Verstimmung diagnostiziert. Als ich nach der ersten Sitzung nachhause kam, war ich nicht nur seelisch, sondern auch körperlich am Ende (der Seelenstriptease hat mir extrem zugesetzt). Also liess ich mich in mein Bett fallen, nachdem ich meiner Frau von der Diagnose erzählt hatte. Als ich dann am nächsten Tag noch immer keine Kraft hatte meinen Hintern zu bewegen, kamen Vorwürfe meiner Frau, seit du weisst, dass Du diese Störung hast, liegst Du nur noch faul herum. Ich glaube zu diesem Zeitpunkt habe ich für mich gemerkt, dass ich mit diesem Menschen keine Zukunft mehr sehe, denn jetzt hätte ich sie mal gebraucht und statt Trost bekam ich noch Druck von ihr. Ich beschloss weiterhin zur Therapie zu gehen und versuchte mich so zu ändern, dass meine Frau merkt, dass sie nicht mehr auf mir und meinen Gefühlen herumtrampeln kann und ich mir innerhalb meiner Familie noch einen eigenen Weg suchen muss. Das hat aber leider nicht geklappt, denn meine Frau begann dann vermutlich ganz bewusst mir mit den Kindern Druck zu machen. Beispielsweise hatte ich mich mit einem Kumpel treffen wollen und es war mir ehrlich egal, was sie davon hält. Also wollte ich zur Tür raus und dann tat sie etwas wovon sie wusste, dass es bei mir Spuren hinterlässt. Sie sagte sie setze unseren 2 Jahre alten Sohn vor den Fernseher bis ich nachhause käme, denn sie wolle nicht beide Kinder alleine ins Bett bringen. Also blieb ich, mal wieder.

Vor 6 Wochen haben wir dann nach langem hin und her entschieden, dass wir uns trennen müssen. Alleine schon den Kindern zu liebe, denn sie sollen nicht mit Spannungen aufwachsen, sondern ihre Kindheit geniessen. Nun haben wir schon vieles geklärt. Ich verbleibe in der Wohnung, die ich mit meinem Ersparten gekauft hatte, denn sie wollte nicht bleiben. Ich bot ihr ausserdem eines meiner Firmenfahrzeuge, jedoch war ihr das auch nicht gut genug. Nun sind sie seit Samstag wieder im Haus meiner Schwiegermutter, wo meine Frau offenbar Fulltime Hilfe bekommt. Ich muss aber gestehen, obwohl die Trennung mit Scheidungswunsch von mir kam, geht es mir dreckig. Ich fühle mich als hätte ich versagt und bin nun allein in der Wohnung. Der Traum der glücklichen Familie ist jäh geplatzt. das Verhältnis meiner Frau und mir könnte derzeit nicht besser sein, obwohl da noch viel Enttäuschung und Wut in mir drin mitschwingt. Aber sie ist die Mama meiner geliebten Kinder und ist mir somit (auch wenns völlig blöd klingt) heilig und ich lasse auch überhaupt nichts auf sie kommen. Die Kinder haben das absolute Grundrecht die Mama und den Papa die Besten auf der Welt zu finden und das hat den Kindern auch niemand kaputtzumachen.

Vielleicht hat jemand Ähnliches erlebt und kann mir insofern helfen und mir Ratschläge geben wie ich nun aus meinem tiefen Loch wieder rauskomme. Mir ist klar, das geht nicht von heute auf morgen, aber ich habe einfach schreckliche Angst davor, dass sich meine Situation nicht bessert oder dass ich im schlimmsten Fall kein Glück und Freude mehr empfinden kann.

Ist jetzt ein bisschen lang geworden, sorry. Dennoch bedanke ich mich für aufmerksames Lesen und allfällige Hilfestellungen.

01.02.2022 13:01 • x 1 #1


ElGatoRojo
Zitat von Mann1989:
Seit 2 Jahren bekam ich, wenn ich es reflektiere keine Liebe von meiner Frau für mich. Wir hatten in 2 Jahren 2 mal S.. Kuscheln wollte sie nicht mehr,

Zitat von Mann1989:
Aber sie ist die Mama meiner geliebten Kinder und ist mir somit (auch wenns völlig blöd klingt) heilig und ich lasse auch überhaupt nichts auf sie kommen.

Tja - wenn du angesichts Zitat 1 es immer noch wie Zitat 2 siehst, ist dir kaum zu helfen. Sie hat dich fein abgerichtet. Was macht die Gute denn den ganzen Tag?

01.02.2022 13:10 • x 5 #2


A


Trennung / Scheidung mit Kindern - extreme Traurigkeit

x 3


Teacup
Zunächst einmal bewundere ich deine tolle, reflektierte Art zu Schreiben. Und ich möchte dich gern in den Arm nehmen - ich bin auch in einer Trennungssituation (andere Gründe) und ganz egal, auf welcher "Seite" man steht : es ist immer Trauer dabei. Eine andere Vorstellung für sich und die Kinder. Ich wollte nie, dass meine Kinder Scheidungskinder werden aber dann hätte ich mich selbst aufgegeben. Und DAS ist keinem Kind zuzumuten.

Du hast richtig gehandelt und die Konsequenz gezogen. Es ist jetzt auch wenig zielführend, zu überlegen ob es zu spät war, anders hätte laufen müssen etc.
Das ist DEIN Weg und du hast ihn nun begonnen. Deine Kinder werden dich dabei begleiten.

Bist du noch in Therapie?

01.02.2022 13:15 • #3


N
Dass Du Deine Frau weiterhin respektierst, finde ich gut. Du solltest allerdings Gefühle rausnehmen und langsam aber sicher auf die sachliche Elternebene wechseln, sonst wird es für Dich enttäuschend und schmerzhaft, denn im Trennungsprozess werden viele Entscheidungen gefällt, die einem persönlich oft nicht schmecken.
Wenn Du die Emotionen zu Ihr rausnimmst, dann wird das nicht nur für Dich, sondern für Eure gesamte Familie, insbesondere für Deine Kinder deutlich einfacher. Nichts ist schlimmer für Kinder als ein losgetretener Rosenkrieg, der aus verletzter Eitelkeit entsteht.

Weiterhin solltet Ihr klare Umgangsregeln bezgl. Eurer Kinder treffen. Standard wäre alle 14 Tage ein Wochenende für denjenigen, bei dem die Kinder nicht dauerhaft wohnen.
Klare Absprachen auch bzgl. Abholzeiten und Bringzeiten, da entzündet sich häufig ein Streit.
Da solltest Du dringend Konstanz und Zuverlässigkeit zeigen, sonst kann es Dir zum Nachteil ausgelegt werden.

Du solltest Dich auch von einem Fachanwalt/-Anwältin für Familienrecht (möglichst keine Krawallkanzlei) schnellstmöglich beraten lassen.

Das Regeln äußerer Umstände kann viel Stress ersparen.

01.02.2022 13:29 • #4


Unterwegs
Da muss ich @ElGatoRojo recht geben.

Das hört sich bei dir nicht nach selbstlosen Taten an, sondern eher nach totaler Selbstaufgabe. Deine Frau hatte keinerlei Respekt mehr vor dir und du warst ihre Marionette über Jahre. Dazu noch Job etc. Da wäre doch jeder innerlich tot.

Wie kommt es, dass du dich so lange hast behandeln lassen?
Hast du nie gelernt für dich selbst einzustehen als Kind?

War deine Frau schon immer so oder warum hast du sie überhaupt geheiratet?

Du bist viel zu gutmütig und das wird leider gerne von egozentrischen/egoistischen Personen ausgenutzt.

Lerne für dich einzustehen und schau zu, dass deine Kinder nicht so ein Verhalten von dir übernehmen.
Nicht dass deine Ex (wenn sie älter werden) sie auch zur Marionette macht, die alles für sie tun müssen (so faul wie deine Ex ist).

Bei so einer Mutter, die sie jetzt schon haben, sind sie schon genug bestraft.
Die Kinder tun mir in der Geschichte am meisten leid :/

Naja, deine Frau war leider ein Griff ins Klo, aber du wirst den Schmerz schon überstehen. Für die Zukunft aber definitiv besser auf deine Partnerwahl achten

01.02.2022 13:37 • x 2 #5


L
Webb Du Deinen Kindern eine gesunde Beziehung vorleben möchtest, dann geh zu Deiner Frau, sag, dass es so nicht mehr geht und mit ihr zu einer Paarberatung.

Dann und wenn Du mit ihr in die Kommunikation gehst, Dir Erpressung verbittest und Deinen Mann stehst, DANN VIELLEICHT wird das wieder... auch körperlich.

01.02.2022 13:44 • x 1 #6


N
Sehr sehr traurig,

Es tut mir wirklich leid, dass es bei euch so schief gelaufen ist. Ich glaube, dass eine Trennung hier erstmal das beste ist, damit Du wieder zurück zu dir findest. Das ist für deine Gesundheit absolut wichtig. Du wirst an deinen Selbstwert arbeiten müssen. Lass dich in Zukunft nie wieder so behandelt.

01.02.2022 14:00 • #7


DieSeherin
habt ihr mal daran gedacht euch einen paartherapeuten zu nehmen, der euch bei der trennung begleitet?

01.02.2022 14:03 • #8


M
Zitat von ElGatoRojo:
Tja - wenn du angesichts Zitat 1 es immer noch wie Zitat 2 siehst, ist dir kaum zu helfen. Sie hat dich fein abgerichtet. Was macht die Gute denn den ganzen Tag?


Vielen Dank für das Lesen und Deine Antwort. Schliessen sich denn Zitat 1 und Zitat 2 aus? Für mich ehrlichgesagt nicht. Wir haben uns mittels Mediation getrennt und bereiten ebenfalls mittels Mediation die Scheidung vor. Natürlich hast Du Recht mit dem Abrichten, so selbstkritisch muss ich sein. Daran arbeite ich derzeit auch.

Auch wenn gegenseitig keine Liebe mehr vorhanden ist, halte ich es dennoch für extrem wichtig vor den Kindern als Team zu agieren nach dem Motto, wir sind nicht mehr Mann und Frau, bleiben aber Mama und Papa.

01.02.2022 14:52 • x 2 #9


M
Zitat von Teacup:
Zunächst einmal bewundere ich deine tolle, reflektierte Art zu Schreiben. Und ich möchte dich gern in den Arm nehmen - ich bin auch in einer Trennungssituation (andere Gründe) und ganz egal, auf welcher Seite man steht : es ist immer Trauer dabei. Eine andere Vorstellung für sich und die Kinder. Ich wollte nie, ...


Vielen Dank für den lieben Zuspruch. Ja ich gehe derzeit noch in Therapie und bin heilfroh, dass ich diese Hilfe in Anspruch genommen habe. Ich bin auch absolut überzeugt, dass es die einzig richtige Lösung war sich zu trennen und die gemeinsam die Scheidung einzureichen. Dennoch bin ich derzeit am Boden zerstört, da ich meinen Kindern eine glückliche Familie bieten wollte und dies ein Traum für mich war, der nun geplatzt ist. Des Weiteren habe ich meine Kinder nun seit Sonntag nicht gesehen (Ich gebe zu, dass ist nicht lang) und das macht mir dennoch sehr zu schaffen. Ich war noch nie länger als 1 Tag von den Kindern getrennt, bin es also nicht gewohnt sie nicht beim Mittagessen zu sehen und meinen Sohn zum Mittagsschlaf zu bringen.

01.02.2022 14:57 • #10


ElGatoRojo
Zitat von Mann1989:
Auch wenn gegenseitig keine Liebe mehr vorhanden ist, halte ich es dennoch für extrem wichtig vor den Kindern als Team zu agieren nach dem Motto, wir sind nicht mehr Mann und Frau, bleiben aber Mama und Papa.

Der Kinder wegen vernünftig zusammen zu agieren ist momentan natürlich das Wichtigere. Egal, wie das als Paarverhältnis jetzt geregelt ist.

Eine Frau, die mich seit zwei Jahren körperlich abweist, wäre keine, der ich noch in Liebe zugetan wäre (wenn nicht ganz besondere Gründe vorliegen würden). Es langt nicht für eine Paarbeziehung, wenn sie meine Arbeitskraft aufsaugt und nichts zurück kommt. Aber was du so schilderst hört sich nach systematischer emotionaler Erpressung und Konditionierung an. Grauslich.

01.02.2022 15:24 • x 4 #11


DieSeherin
Zitat von Mann1989:
Dennoch bin ich derzeit am Boden zerstört, da ich meinen Kindern eine glückliche Familie bieten wollte und dies ein Traum für mich war, der nun geplatzt ist.

das gefühl kenne ich - man hat ja nicht nur zum geliebten menschen ja gesagt, sondern zu einem verbindlichen lebenskonzept. aber dieses gefühl des scheiterns wird sich ganz langsam verändern, wenn du dir klar machst, dass du nie alleine kämpfen kannst.

01.02.2022 15:48 • x 2 #12


M
Zitat von DieSeherin:
das gefühl kenne ich - man hat ja nicht nur zum geliebten menschen ja gesagt, sondern zu einem verbindlichen lebenskonzept. aber dieses gefühl des scheiterns wird sich ganz langsam verändern, wenn du dir klar machst, dass du nie alleine kämpfen kannst.


Die Hoffnung habe ich. Ich habe wirklich bis zum Schluss gekämpft. War mit meiner Frau bei der Paartherapie, eine einzige Sitzung. Wir haben da die Hausaufgabe erhalten uns an einen Tisch zu setzen und jeder von uns sollte dann 15 Minuten beschreiben, wie er sich fühlt und was für Gefühle im Raum stünden. Sie wollte das jedoch nicht und gab nach 5 Minuten zuhause auf. Danach haben wir leider nie mehr über unsere Gefühle gesprochen, was mich mit meiner Trennungsabsicht nochmals bestärkt hat.

Als die Trennung beschlossene Sache war, kam dann der Vorwurf ich hätte nicht mehr in die Paartherapie gewollt. Das stimmt natürlich, aber ich kann mir keine Paartherapie leisten, wenn meine Partnerin sämtliche Zusammenarbeit verweigert bzw gar nicht bereit ist sich mit der Situation zu befassen und nach 5 Minuten so tut als wäre das jetzt genug Gefühlsduselei gewesen. Auch wenn ich sie mal angesprochen habe, ob sie sich zu diesem oder jenem Thema Gedanken machen könnte sagte sie ja und war anschliessend am Handy, statt sich wirklich mit dem Thema zu befassen.

Ich glaube einfach, dass sie irgendwo noch ein Kind ist, das es verpasst hat erwachsen zu werden. Ob nun aus eigenem Verschulden, oder einfach wegen der Umstände, dass sie, obwohl sie Mama ist noch von ihrer Mutter und Grossmutter wie ein Kind behandelt wird, möchte ich nicht beurteilen. Viele spricht aber dafür, dass schon auch ihre Familie ihren Anteil daran hat. Beispielsweise kam ihre Grossmutter seit der Geburt unserer Tochter einmal die Woche zu uns zum Putzen und hat dann für uns alle gekocht (für mich verkehrte Welt)...

01.02.2022 16:05 • #13


DieSeherin
dann hast du aber einen haufen an gründen, warum ihr einfach nicht zusammen passt - jedenfalls nicht im familienalltag als liebespaar. und da ist ja dann auch niemand dran schuld, sondern beide dafür verantwortlich, dass man dachte, liebe alleine genügt.

01.02.2022 16:11 • #14


Elfe11
Mir fällt auf, dass du einige deiner Betreuungsaufgaben als Vater so hinstellst, als sei das zuviel verlangt. Es ist doch zumutbar, dass du die Kinder abends auch mal ins Bett bringst nach der Arbeit, Windeln wechselst und nachts Fläschchen gibst. Du wolltest Kinder! Deine Frau kann tatsächlich nicht 2 Kleinkinder auf einmal ins Bett bringen... Und ich nehme einmal an die kocht abends oder kümmert sich um das Abendessen? Sie braucht dich als Papa. Vielleicht hast du dich mit deiner Firma völlig überlastet? So dass keine Energie mehr da war für Euer Familienleben. Ist das denkbar? Von einem Vater kann man erwarten, dass er neben seinem Beruf, also in seiner Freizeit, für die Kinder da ist und natürlich auch wo nötig im Haushalt hilft. Eine junge Frau, die 2 Schwangerschaften und Geburten überstanden hat, ist körperlich erstmal erschöpft und mit den Babys auch erst einmal überfordert und überlastet. Ihr hättet einfach noch mehr Unterstützung von Aussen gebraucht, weniger Überstunden im Job und mehr Ruhe, also weniger Ausgehen mit Kumpels etc. Vielleicht habt Ihr die Arbeit, die Kinder und Haushalt machen, in Eurem jungen Alter einfach unterschätzt. Ich war in meiner internationalen Karriere auch oft überfordert mit meinem Haushalt und es hat einfach viel Übung gebraucht, bis ich das alles mit links wuppte. Und ja! Ich übe heute noch und koche ständig neue vegane Rezepte nach oder arbeite an meiner Ordnung im Haushalt. Das Leben ist ein ständiges Lernen. Ich finde es sehr schade, wenn Ihr aufgebt und ich sehe deine Frau auch nicht sooo negativ. Der S. macht eben Pause bei Schwangerschaft und Geburt für 1-2 Jahre. Das steht in allen Eltern Magazinen. Deine Frau ist ein Mensch und kein Roboter! Du natürlich auch nicht.

Wie alt ist denn deine Frau?

01.02.2022 16:34 • x 1 #15


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