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Fehlgeburt allein verarbeiten

S
Ich weiß nicht wohin mit meiner Trauer, dem Schock.
Ich habe mein Kind verloren während der Schwangerschaft. Es war noch recht früh, ich war 13 Woche. Es war trotzdem mein Kind.
Den Vater des Kindes kenne ich schon sehr lange. Wir waren bis dato Freunde, fanden uns aber immer gut.
Wir sind uns schließlich näher gekommen und schon war ich schwanger. Ungeplant, zunächst ungewollt.
Es war ein Wunder, weil ich lt Ärzten gar nicht schwanger werden konnte. Vielleicht ist meine Trauer deswegen auch so tief.
Ich habe jetzt die ganze Ausschabung usw allein durchgestanden. Also ohne ihn. Wir haben zwar immer wieder telefoniert, aber er kam nicht. Er sagte mir gestern am Telefon, dass er keine romantischen Gefühle für mich hat. Er könne sich diesbezüglich gut ablenken.
Ich fühle mich überhaupt nicht gut. Ich hasse ihn. Ist das legitim?

09.12.2019 08:33 • x 1 #1


T
ja.*beep* him.

09.12.2019 08:53 • #2


A


Fehlgeburt allein verarbeiten

x 3


Kummerkasten007
Es tut mir leid, dass Du diesen Eingriff alleine durchstehen musstest.

Und Du darfst alles fühlen, was du willst - aber ich denke, es kommt auf den Grund an. Manchmal ist es besser, den Grund für sich herauszufinden, warum man hasst.

Hasst du ihn, weil er Dich alleine gelassen hat? Weil er außer Spaß nichts weiter wollte und Du Dir mehr erhofft hast? Weil Du einfach angefressen vom Leben bist? Weil Du es hasst, alleine zu sein?

Es gibt viele Gründe, um zu hassen (und auch zu lieben).

09.12.2019 08:53 • x 1 #3


L
Als erstes möchte ich Dir sagen, dass es mir sehr leid tut! Ein Kind zu verlieren ist das schlimmste was wir erleben können. Es spielt dabei l keine Rolle, ob es in der 4ten oder 13ten Woche passiert. Es war ist unser Kind. Kein anderer Mensch auf dieser Erde ist auch nur ansatzweise fähig zu fühlen wie sich eine werdende Mutter fühlt. Wir empfinden tiefe Liebe und eine Bindung, die wir zu sonst niemanden haben.
Und wir haben das Recht bei diesem tiefen Verlust in Schmerz zu baden.
Trauer äußerst sich vollkommen unterschiedlich. Der Hass, den Du für den KV empfindest ist ebenfalls berechtigt. Ob der Hass langfristig bestand hat, spielt keine Rolle.
Irgendwann wird ihm, aber auch Dir bewusst, dass er ebenfalls ein Kind verloren hat. Bis dahin halten Dich auch negative Emotionen vom dauerhaft empfundenen Sterben ab.

- ob es Dir hilft, weiß ich nicht. Aber ich möchte Dir gerne auf den Weg geben, dass Du nicht alleine bist. Auch ich habe ein Kind verloren. Ich war trostlos fühlte mich verloren. Ich glaubte daran dass es niemals aufhört weh zu tun. Irgendwann erwachte ich aus meiner Lethargie und wusste, dass mein Sternchen nicht gewollt hätte, dass ich an der Trauer zerbreche.
Lass Dir die Zeit die Du brauchst um alles zu verarbeiten.
Fühl Dich unbekannterweise umarmt

09.12.2019 09:06 • x 2 #4


monchichi_82
Ich weiß es nicht ob in der Konstellation Hass legitim ist., wie du schreibst.
Wenn man keine Liebesbeziehung führt, er zu dir keinen richtigen emotionalen Bezug hat, logischerweise zu einem 13 Wochen alten Embryo keinen Bezug hat, denke ich schon, dass es etwas viel verlangt ist, dass er zu dir fährt und dir beisteht. Du kannst eigentlich keine Kinder bekommen, das ist für so ziemlich jede Frau ein Schlag aber dieses geschnürte Gesamtpaket an Emotionen kannst du nicht auf ihn übertragen und dort abladen. Vielleicht hast du dir im Kopf eine feine kleine Familie zusammengebastelt und siehst ihn jetzt als denjenigen der das zerstört hat?

Ich hatte das selbst schon erlebt und damit verbunden noch eine schwere Unterleibs OP (Not OP), wohlgemerkt innerhalb einer Partnerschaft und stand auch alleine da. Nur war ich zu dem Zeitpunkt 19 Jahre alt und hatte weder Eltern, noch Freunde, noch den Partner. Ja es war schwer aber es geht vorüber. Du wirst das ebenso verarbeiten, wenn nötig mit Hilfestellung. Alles Gute!

09.12.2019 09:20 • x 2 #5


S
@Leomie: Das tut mir sehr leid für dich, dass du diese Erfahrung auch machen musstest. Wie hast du es geschafft, das Erlebte zu verarbeiten?

09.12.2019 10:11 • #6


S
@monchichi_82: Ich finde es überhaupt nicht zu viel verlangt, dass der Vater bei so einem Erlebnis einem zur Seite steht. Schließlich hat er sich auf das Kind gefreut.
Ich finde deine Einstellung fürchterlich.

09.12.2019 10:14 • #7


monchichi_82
Zitat von Sternschnuppe55:
Ich finde deine Einstellung fürchterlich.

...und ich deine überzogen.

Du bist nicht die einzige Frau die das erlebt.

Alles Gute!

09.12.2019 10:15 • x 2 #8


Kummerkasten007
Was war seine allererste Reaktion als er erfuhr, dass Du schwanger bist?

09.12.2019 10:24 • #9


S
@monchichi_82: Ich möchte, dass du aus meinem Thread gehst. Du bist keine Person, mit der ich mich weiter austauschen möchte.

09.12.2019 10:24 • #10


monchichi_82
Zitat von Sternschnuppe55:
@monchichi_82: Ich möchte, dass du aus meinem Thread gehst. Du bist keine Person, mit der ich mich weiter austauschen möchte.

Wie schon geschrieben: Alles Gute!

09.12.2019 10:25 • #11


J
Ich muss monchichi schon auch Recht geben. Es ist schrecklich, was dir geschehen ist, keine Frage, aber der Hass ist in DIR, ihn auf den Kindsvater zu projizieren ist wohl kontraproduktiv. Er triggert den Hass lediglich hoch, die Ursache liegt woanders. Ich fürchte, du musst bei dir hinsehen und hinspüren und den Typ Typ sein lassen. Auf ihn zu schimpfen hilft dir in deiner jetzigen Situation leider nicht weiter. Vielleicht Prof. Unterstützung?

09.12.2019 10:26 • x 5 #12


SlevinS
Zitat von Sternschnuppe55:
Den Vater des Kindes kenne ich schon sehr lange. Wir waren bis dato Freunde, fanden uns aber immer gut.


Aus diesem Grund empfinde ich sein Fernbleiben beim Arztbesuch als schwach.
Zusammen Spass haben und dann einen Menschen, den man schon länger kennt und als Freundin bezeichnet, diesen Weg alleine gehen zu lassen, verstehe ich nicht.

Die Art und Weise, ob und wie er trauert ist hingegen ganz alleine seine Sache.
Da ist es nun mal wirklich so, dass ein Vater die Beziehung zum Kind erst später so wirklich realisiert.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe du kannst dieses traurige Ereignis gut verkraften. Ich kann ein Stück weit mitfühlen, da ich es selbst auch erlebt habe.

09.12.2019 10:36 • x 2 #13


G
Guten Tag,

Du schreibst :
Wir waren bis dato Freunde, fanden uns aber immer gut.
Wir sind uns schließlich näher gekommen und schon war ich schwanger.

Schließlich hat er sich auf das Kind gefreut.

Ich verstehe nicht ganz ob ihr nun eine Beziehung hattet oder ob ihr euch nur (einmal..?) auf S. eingelassen habt.
Wie auch immer denke ich das Du aus dieser Enttäuschung und in Deiner momentanen Trauer nicht weißt wohin mit Dir und seine Art sich von Dir zu distanzieren die ganze Situation zusätzlich verschlimmert.
DENKEN kann jeder Mensch was er will...Deine Gefühle sind für mich absolut nachvollziehbar und die negativen Reaktionen hier im Forum darauf nicht.
Fühl Dich umarmt. alles Gute Dir und ich wünsche Dir eine duldsame Schulter zum Ausheulen und Anlehnen.

09.12.2019 10:43 • #14


L
Zitat von Sternschnuppe55:
@Leomie: Das tut mir sehr leid für dich, dass du diese Erfahrung auch machen musstest. Wie hast du es geschafft, das Erlebte zu verarbeiten?



Von Beginn meiner ersten Schwangerschaft führte ich ein Kalenderbuch, in das ich all meine Gedanken schrieb. Nach der FG war ich etwa 3 Wochen in Schockstarre. Ich wusste nicht wohin mit meinem Schmerz, der Wut dem Hass, auch auf mich selbst. Mir fiel das Buch in die Hände, ich weinte und begann wieder zu schreiben.
Langsam wurde es besser.
Mir half auch der Gedanke daran dass mein Kind spürte dass ich es liebe und dass es das einzige war, was es wollte. Bei seinem kurzen Besuch hier auf Erden.

09.12.2019 11:05 • x 1 #15


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