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Fernbeziehung, er glaubt nicht mehr an uns

E
Ich bin seit sechs Monaten mit meinem Freund zusammen. In diesen sechs Monaten konnten wir und wegen der Entfernung nur dreimal sehen.
Immer wenn wir uns gesehen haben war es wunderschön, wir haben es beide sehr genossen und waren glücklich.
Das Problem ist dass ich in der Vergangenheit viele Menschen verloren haben denen ich vertraut hatte, die mich aber nur ausgenutzt hatten. Deshalb bin ich mittlerweile sehr empfindlich, was zu meiner stark emotionalen seite noch dazukommt. Ich weine sehr schnell und fühle mich direkt angegriffen.
Deshalb haben ich und mein Freund uns die letzte Zeit immer häufiger gestritten. Es läuft immer nach dem gleichen Schema ab: Ich habe etwas falsch aufgenommen und bin traurig und hätte gern dass er sich um mich kümmert
Wenn er sich keine Mühe gibt verletzt mich das nur noch mehr und ich lass nicht locker, dann beginnt der richtige streit.
Dann ist er meistens genervt und geht, will dann nicht mehr reden und so weiter.
Ich nehme dann die Schuld auf mich, weil es mir leid tut und ich nur will dass alles wieder gut ist. Dann entschuldigt er sich meistens auch.
Ich hatte ziemlich oft Angst dass er mich irgendwann verlässt weil icj dauernd stress wegen meinen Gefühlen mache. Er meinte es ist okay, er weiß ich liebe ihn und dass es einfach nur mein Alltagsstress ist der raus muss. Natürlich habe ich mir nicht gedacht: Achso ja dann kann ich ja rumzicken so viel ich will.
Aber ich habe Vertrauen geschöpft dass er mir da durch hilft. Dass die Worte in guten und in schlechten Zeiten nicht bedeutungslos sind.
Ich habe immer eingesehen wenn ich rumgestresst habe, immer meine Fehler erkannt und sie sehr bereut.
Doch seit zwei tagen ist alles anders. Die Beziehung besteht nicht mehr aus Liebe und Zusammenhalt. Eher aus Verzweiflung (meinerseits) und Abneigung von ihm.
Es fing damit an dass ich vorgestern enttäuscht war, weil ich ihm gesagt hatte dass wir uns an Silvester treffen können und dann auch mehr Zeit miteinander haben. Seit Tagen hatte ich mich darauf gefreut sagen zu können dass dieses Treffen stattfinden kann, doch er hat mir seine Freude nicht wirklich gezeigt. Weil er oft keine Zeit zum Reden oder Schreiben hat, hat es ein paar stunden gedauert bis es geklärt war. Nachts dann um 3 uhr ungefähr hatten wir noch telefoniert habe ich nicht böse oder vorwurfsvoll gemeint gesagt dass er sich beeilen soll mit dem was er macht, weil ich nicht ausschlafen kann so wie er und er nicht so egoistisch sein soll.
Ich glaub da war es ihm zu viel.
Er hat sich direkt disatnziert, wollte nicht mehr mit mir am Telefon reden und ist schlafen gegangen. Da wir bis jetzt immer alles geklärt haben vor dem schlafen, war ich entsprechend verletzt. Er hatte sein Handy auf stumm geschaltet obwohl er wusste wie sehr ich darunter leide dass nicht alles gut zwischen uns ist. Ich habe die ganze Nacht geweint. Am nächsten Tag habe ich mich entschuldigt, ich wollte nur noch dass wir wieder glücklich miteinander sind. Und erst schien es auch zu funktionieren. Er hatte sich sogar auch entschuldigt und wir waren beide glücklich. Dachte ich. Denn kaum eine Stunde später begann er wieder abweisend zu sein. Ich hatte nichts gesagt was irgendwie stressig sein könnte. Doch er wurde abweisend und kalt. Ich habe ihn dann gefragt wieso er so zu mir ist. Wieso er mich behandelt als wär ich ihm egal. Er hat nur gesagt es ist ihm auch aufgefallen aber er weiß nicht wieso und dass ich ja schluss machen kann. Dann ist er feiern gegangen. Ich habe ihm dabei geschrieben. Ich habe so dringend antworten gebraucht. Ich habe nicht verstanden wieso er mich so ausschließt. Wieso all die Versprechen auf einmal nichts mehr wert waren. Ich habe mich gefühlt als wäre ich ihm nichts mehr wert. Wie sich dann wieder erst um 3 uhr nachts herausgestellt hat, hat ihn genau das nur noch wütender gemacht. Dass ich sowas denken könnte. Aber kann man mir das so sehr verübeln? Mein Tränen interessieren ihn schon lange nichr mehr, er ist einfach schlafen gegangen ohne weiteres. Hat mich alleine gelassen. Dann ist er ohne für mich ersichtlichen Grund total abweisend zu mir und wenn ich dann verstehen möchte wieso weil es bis jetzt nie so stark schlecht war, bekomme ich keine beachtung und er geht seinen Spaß haben. Er war sieben Stunden lang auf dieser Party. In diesen sieben Stunden konnte er nicht ein einziges mal fünf minuten für mich erübrigen. Was soll ich denn da denken? Was soll ich anderes denken als dass ich für ihn es nicht mehr wert bin?
Als er dann Zuhause war meinte er wir können telefonieren. Doch als es dann soweit war eine Stunde später in der er was auch immer gemacht hat, wollte er nicht mehr. Er meinte es reicht ihm. Er wolle mir nicht dauernd in den a**** kriechen. Ich hab ihn angefleht mit mir zu reden. Sich nicht ganz von mir abzuschotten und mir eine Chance zu lassen zu ihm durchzudringen. Ich hab gesagt ich akzeptiere es dass er wütend ist doch ob er doch nicht bitte um der schönen Zeiten wegen und für unsere Beziehung mit mir reden kann. Die Antwort war mehrmals ein trockenes: Nein hab keine Lust.
Auf meine Fragen hin ob er zu Silvester noch kommen möchte und ob er mich überhaupt nicht will, hat er nicht beantwortet und ist gegangen.
Habe dann gesagt ich lasse ihm seine Zeit und daran halte ich mich jetzt auch so schwer es mir auch fällt. Ich bin ihm nicht egal, das merke ich. Er ist einfach wütend und vorallem von dem ganzen Stress einfach nur noch genervt.
Und daraus kann ich ihm auch absolut kein Vorwurf machen. Doch als Paar sollte man doch auch in den schwierigsten Zeiten zusammenhalten oder nicht?
Ich habe solche angst dass ihn seine Genervtheit vergessen lässt wie glücklich wir sein können, wie schön unsere treffen waren oder wie erleichternd es war den anderen auch nur über die Kamera zu sehen. Dieses automatische lächeln, dieses Glücksgefühl. Ich weiß es ist nicht gut hilflos dazustehen und zu zeigen wie abhängig man von dem anderen ist. Doch ich liebe ihn. Ich will ihn nicht verlieren. Das wäre nicht richtig, nach allem was wir erlebt haben weiß ich das. Wir sind glücklich miteinander. Und meine Empfindlichkeit hat ihn von mir fort getrieben
Ich habe Angst dass er sich gegen mich entscheidet, weil ich machtlos dem gegenüber bin. Wegen der Entfernung kann ich nicht mit ihm reden wenn er es nicht will.
Soll ich weniger Abhängigkeit zeigen? Und soll ich wenn er sich gegen mich entscheidet zu ihm fahren und ihm zeigen dass ich immernoch die bin in die er sich verliebt hat?
Ich würde alles für ihn tun, ich habe solche angst ihn zu verlieren aber noch mehr ihn unglücklich zu machen.

28.12.2018 11:15 • x 1 #1


Sabine
Hi und Willkommen bei uns

Lasse ihn jetzt erst einmal in Ruhe. Bettel selbst nicht mehr bei ihm und gib ihm Raum herauszufinden, ob du ihm fehlst.
Habe Geduld und halte die Füße still. Mach dich nicht kleiner als du bist und biedere dich nicht zu sehr an.

Er ist nicht deine Marionette und du nicht seine. Hier bist du erstmal gut aufgehoben und kannst viel für dein Leben und über dich lernen. Gib nicht immer gleich deinen inneren Drang nach zu erklären und dich zu erklären. Das passiert aus den Emotionen, die gerade in dir wüten. Lerne bei dir zu bleiben.

28.12.2018 11:25 • x 1 #2


A


Fernbeziehung, er glaubt nicht mehr an uns

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E
Danke Sabine für die schnelle Antwort, es tut gut es zu teilen und nicht in mich heineinzufressen. Ich werde ihm auch jetzt seine Ruhe lassen, aber was soll ich tun wenn er sich gegen mich entscheidet? Das wäre das schlimmste für mich...
Ich habe Angst dass wenn ich mich jetzt distanziere (also abstand nehme aber nett bleibe) dass er dann denkt: jetzt bin ich ihr ja eh egal.
Weil er hat diese Einstellung öfter dass es sich nicht mehr lohnt weil es seiner meinung nach sowieso zu spät ist.
Und jeder sagt man soll Abstand nehmen etc. aber wie verhält man sich wenn er sagt er bereut es und will mich zurück? Ich denke nicht dass das sobald passieren wird aber ja

28.12.2018 11:37 • x 1 #3


B
Gut das Du hierher gefunden hast. Bei uns kannst Du Dir alles von der Seele schreiben.

Ihr habt euch dreimal gesehen und Du schreibst-- es war wunderschön und gleichzeitig schreibst Du es gab von Deiner Seite aus Stress. In der Kennenlernen Zeit sollte kein Stress sein. Dein noch Freund möchte wohl eine harmonische Beziehung und kein Stress. Nachts um drei zu telefonieren ist bestimmt sehr anstregend-- außer man geht am Tag keinen Studium oder einer gergelten Arbeit nach. Dann kann ich das tun. Kümmer Dich um Deine wünsche und lass Ruhe in diese Beziehung einziehen.

28.12.2018 11:42 • x 2 #4


Sabine
Ach Mäuschen, du bist doch autark oder. Dein Leben sollte nie von einem Menschen abhängig sein und ebenso deine Entscheidungen. Lerne dann zu akzeptieren, dass sich jemand anders entscheidet als du es dir wünscht. Das ist nicht leicht, ich weiß das selbst. Doch wie wäre es, wärest du an seiner Stelle? Würdest du anders handeln, als du fühlst, damit es dem anderen gut geht? Das geht bezieungstechnisch eben nicht! Das wäre Selbstaufgabe. Wie weit hast du dich selbst schon aufgegeben, dass du dein Glück von einem anderen Leben abhängig machst?

28.12.2018 11:44 • x 1 #5


A
Also ehrlich gesagt, besonders glücklich hört sich das nicht an, ehe anstrengend und nervenaufreibend.

Klingt schon ein bisschen so, als würdest du ihn mit deinen Befindlichkeiten emotional erpressen.. Lass ihn mal in Ruhe, sonst treibst du ihn nur noch weiter von dir weg...

28.12.2018 11:47 • x 2 #6


Liessa
Wie weit wohnt ihr denn auseinander und wie alt seid ihr?

Also bei dreimal sehen innerhalb von 6 Monaten kann man sicherlich noch nicht von Liebe sprechen, da ist man in der Kennenlernphase und schaut, ob es weiter geht oder nicht. Wenn es dann schon so viel Stress gibt, kann es durchaus vorkommen, dass sich Gefühle nicht weiter entwickeln und sogar nachlassen. Und ich wäre auch genervt, wenn man von mir dauernd erwarten würde, mich zu melden oder zu erraten, was der andere will oder mich so zu freuen, wie es für den anderen angemessen ist. Und nachts um 3 würde ich grad gar nicht telefonieren wollen.

Bei euch ist schon jetzt die Leichtigkeit verschwunden, das ist kein gutes Zeichen, meines Erachtens. Und dann ist es auch ziemlich egal, an wem das liegt, vielleicht passt ihr mit euren unterschiedlichen Ansprüchen einfach nicht zueinander.

28.12.2018 11:58 • x 2 #7


E
Danke für eure Antworten. Ich habe meine Fehler eingesehen...Ich habe mein Glück von ihm abhängig gemacht und ihm und der Beziehung somit geschadet. Ich war emotional zu abhängig, ich habe erwartet dass er mich mit seiner Liebe vollkommen glücklich macht doch solange ich nicht mit selbst Liebe ist es ihm unmöglich.
Soll ich ihm das dann sagen, also zu welchem Schluss ich gekommen bin?
Und ihr habt Recht, immerzu an mein Glück zu denken hat ihn von mir fortgetrieben.

28.12.2018 13:08 • x 1 #8


Sabine
Nein, sage ihm nichts. Ändere dein Verhalten und habe einfach Geduld. Du fängst sonst wieder an, dich zu rechtfertigen. Wenn er dich im Herzen trägt, wird er sich bei dir melden. Man muss nicht immer alles bis ins Kleinste auseinander nehmen.

28.12.2018 13:10 • x 1 #9


E
Ich bin 16 und er ist 18, es ist für uns beide die erste große Liebe wenn man das so sagen kann. Ich habe doch keine Ahnung was richtig oder falsch ist. Ich dachte immer in einer Beziehung herrscht bedingungslose Liebe und das man alles füreinander tut etc. Der ganze Kitsch halt. Mir war natürlich immer klar dass es kein Ponyhof ist und perfekt sein muss, aber das man zusammenhält war für mich immer wichtig. Doch durch mein verlangen nach anerkennung habe ich uns nur von einander isoliert

28.12.2018 13:15 • x 1 #10


W
Hallo und willkommen,
Zitat von E1142:
in einer Beziehung herrscht bedingungslose Liebe und das man alles füreinander tut

das ist leider nicht die Realität. Dein Freund ist genau so ein Mensch mit Wünschen, Träumen und Sehnsüchten.
Liebe unter Erwachsenen ist meist an eine Bedingung geknüpft - oftmals die, dass man einander treu ist.
Das, was Du beschreibst, klingt für mich sehr nach Abhängigkeit.
Wenn man einen Partner auf Augenhöhe möchte, der einem den Rücken freihält und mit dem man dem Alltagsstress als Team begegnen kann, dann sollten beide eigene Persönlichkeiten bleiben - mit eigenen Interessen, einem eigenen Leben. Aber: in regem Austausch und einander zugewandt.
Ein Partner kann Dich nie glücklich machen - Glück kommt aus Dir selbst heraus. Diese Verantwortung mach mich glücklich einem anderen Menschen aufzubürden ist zu viel von diesem Menschen verlangt.

Lies Dich mal ein wenig durchs Forum. (aber denk immer dran: wer in seiner Beziehung zufrieden ist landet selten in einem Trennungsforum - also lass Dich nicht davon abschrecken, dass es hier viele negative Geschichten gibt)
Man kann allerdings viel darüber lernen, wie Beziehungen funktionieren.
Und der Zauber einer erwachsenen Beziehung liegt (für mich) in den kleinen Dingen des Lebens. Nicht in dem großen Drama, was Disney uns immer erzählen möchte.

Tritt erstmal einen Schritt zurück und betrachte das in Ruhe, was da passiert ist.
Wie ging es Dir dabei, dass das nicht so lief, wie Du erwartet hast?

28.12.2018 13:24 • x 3 #11


Sabine
Sehr gut, wie du das jetzt erkennst.

Dann frage dich, wie es anders sein kann? Bedingungslose Liebe, heißt sich selbst aufgeben. Zumindest für mich.

Warum dachtest du so, dass so bedingungslose Liebe aussieht? Haben dir das deine Eltern so vorgelebt? Warum brauchst du diese Anerkennung?

Du bist erst 16 Jahre alt Ich freue mich für dich sehr, dass du schon so jung so wichtige Fragen für dich angehst. Denn sie werden dir deinen Weg in dein Leben bereiten. Darf ich dir sagen, dass ich da stolz auf dich bin

28.12.2018 13:28 • x 2 #12


P
Es gibt zu viele Märchen, die einem vermitteln, dass nur der richtige (Prinz) kommen muß und alles wird gut.

So ist es im wahren Leben nur zu selten. Der andere kann einen ab und zu auffangen. Aber die meisten sind überfordert, wenn sie ständig für die Probleme des anderen da sein müssen und darauf ständig Rücksicht nehmen müssen.

Es ist schön, dass du mit deiner ersten großen Liebe wunderschöne Momente erleben konntest.

Es gibt bereits gute Ratgeber hier. Halte dich an sie. Und nein, die große Liebe ist nicht verantwortlich für dein Wohlergehen. Das bist du. Es wird werden, nach und nach. Du schaffst das, denn du bist bereit zu lernen und dich zu entwickeln. Das ist echt wichtig und gut.

28.12.2018 13:32 • x 3 #13


B
Für mich liest sich das so, dass du immer wieder die Bestätigung von deinem Freund brauchst. Deswegen fängst du immer wieder mit dem Drama an und hoffst, dass er auf diesen Weg wieder auf dich zukommt und damit dein Selbstbewusstsein / dein Selbstwert streichelt, damit du dich gut fühlst und wieder die Bestätigung hast. Diese hält aber nicht lange an, also wiederholst du den Vorgang immer und immer wieder. Das dies deinen Freund auf Dauer nervt, stresst und zu sehr fordert, ist doch selbstverständlich. Das er irgendwann nicht mehr so reagiert, wie du es benötigst, ebenso. Es interessiert Ihn schlichtweg irgendwann nicht mehr.


Zitat von E1142:
Mein Tränen interessieren ihn schon lange nichr mehr


Du musst lernen, dass dein Glück und deine Zufriedenheit aus Dir selber kommen. Du musst Dich und dein Selbst selber streicheln und du musst dich selber bestätigen, dass du toll und was besonderes bist, dann benötigst du diese nicht von anderen und das macht eine Beziehung um einiges entspannter.

28.12.2018 14:46 • x 2 #14


Sabine
Zitat von Banelei:
Du musst lernen


Zitat von Banelei:
Du musst Dich


Zitat von Banelei:
und du musst



Sterben muss der Mensch und sonst gar nichts. Was macht ein Du musst mit jemanden? Sie kann, wenn sie möchte, wenn sie will.

28.12.2018 15:04 • x 2 #15


A


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