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Fernbeziehung - Ratschläge gesucht

C
Hallo zusammen.
Ich und mein Freund führen eine Fernbeziehung. Uns trennen ca 2000 km, oder 3 Flugstunden.

Es geht mir eigentlich gut damit. Wir vertrauen uns blind (was ja unabdingbar ist bei so einer beziehung;-) ) und er ist lieb und toll und wir fliegen hin und her und verbringen so viel zeit wie möglich zusammen. Ich kann mich also nicht beklagen.

Die Fernbeziehung ist beruflicher Natur. Ich weiß auch wie es ist wenn er hier lebt und wir jeden Tag zusammen sind. Ich will und wollte ihm da aber nie im weg stehen, da es ne riesige Chance für ihn ist, deshalb haben wir uns dafür entschieden.

Das ganze geht jetzt vorerst mal ca 2 Jahre mit Option auf Verlängerung.
Hier kommt jetzt mein bzw. Unser Problem:

2 Jahre sind lang, aber ich denke zu schaffen. Wird es länger (und er möchte das doch recht gerne) muss eine Veränderung her.
Er möchte das ich zu ihm komme. An sich eine gute Idee-ich bin da nicht abgeneigt.
ABER: beruflich sieht es in dem Land recht schlecht für mich aus, von der Sprache ganz zu schweigen, somit wäre ich Hausfrau. Er sagt bez. Geld solle ich mir keine Gedanken machen-er kümmert sich darum. Wohnung ist da, andere Paare und und und.

Das klingt alles recht einfach, aber ich habe eine große Angst. Sollte ich das tun, bin ich sehr abhängig von ihm. Ich müsste bzw. Sollte alles hier aufgeben. Wohnung , Job. .. und auf seine Kosten leben. Das ist für mich keine Option! ! Er versteht meine Angst bedingt. Ich denke einfach:klar wäre es toll, nicht arbeiten und bei ihm sein. Aber sollte es nicht klappen, steh ich mit nichts da.
Dann mit ü 30 zurück zu mama und neu anfangen. Da fehlt mir der Mut. ..
Zudem macht mir meine Arbeit Spaß und ich fühl mich wohl (ist ja viel wert)
Eine andere Option wäre ein Sabbat Jahr.
Das findet er allerdings zu kurz. Ich denke das wäre die Möglichkeit uns zu testen und dann über alles andere zu diskutieren.

Heiraten steht noch nicht zur Debatte und auch nicht wirklich schön, wenn es nur deswegen erfolgt

Ich wollte mal fragen ob jemand diese Situation kennt und/oder erlebt hat und mir ein paar Ratschläge geben kann.
Irgendwie versteht mich mein freund zwar aber ganz wohl nicht. Wer so ein Angebot bekommt sagt doch nicht Nein in seinen Augen.

Danke schon mal und sorry für Fehler oder Verwirrung.

Lg crema

25.05.2015 10:17 • #1


Myself
Hallo Crema,
ich finde die Idee Sabbatjahr ist ein guter Kompromiss. Allerdings kenne ich das nur unter der Auflage, dass man sich anschließend sechs Jahre an den Arbeitgeber bindet. Dann müsstest Du nach dem Jahr zurück. Aber vielleicht gibts bei Deinem Arbeitgeber eine andere Regelung. Vllt. kannst Du Dich ja auch für ein Jahr beurlauben lassen.

Das Gefühl der Abhängigkeit ist Gift für eine Beziehung (man kann nur bleiben, wenn man gehen kann). Ich verstehe Deine Bedenken an dieser Stelle. Evtl. besteht ja zuerst für Dich die Möglichkeit, die Sprache dort zu lernen. Und eventuell doch nach einer Zeit wieder selbst zu arbeiten. Weit weg, in einem neuen fremden Land... DAS klingt nach Abenteuer und würde mich schon reizen. Sich da was gemeinsames aufzubauen, kann auch eine tolle Bindung unterstützen. Und ehrlich gesagt, finde ich, dass es zu einer Partnerschaft dazu gehört sich gegenseitig mal durchzufüttern. Sollte alles scheitern, ist auch wieder ruckzuck was neues aufgebaut (auch wenn man mal kurz bei Mama zwischenparken muss...) Ich glaube, ich würde das Wagnis eingehen. Allerdings bin ich selbst sehr gut im glanzvoll Scheitern

25.05.2015 10:33 • #2


A


Fernbeziehung - Ratschläge gesucht

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Unhappy
Hi Crema,

Ganz ehrlich, wenn dir das Land gefällt, würd ich's machen! Ich würd die Sprache lernen und dann schauen, ob ich Arbeit finde. Wenn man will, kann man überall sein und wenn es nicht funktioniert, dann gehst du halt wieder nach Hause - um eine Erfahrung reicher! Was ist denn schlimm daran, im Notfall wieder ein paar Wochen im Hotel Mama zu wohnen

Ich würd auch nicht an die Konsequenzen denken, wenn's nicht funktioniert, zumindest nicht zu viel

Genieß dein Leben und mach das richtige für dich! Wir haben nur ein Leben, das vergess ich leider auch zu oft

25.05.2015 10:35 • x 1 #3


S
Hey Crema,

Mh...klingt schon irgendwie toll im ersten Moment, aber da hängt ja ein ganzer Ratenschwanz hinten dran
Wenn du dich von ihm nicht abhängig machen willst, dann liegt die Antwort doch eigentlich schon auf der Hand. Denn so wie es klingt wird er auch keine Kompromisse eingehen
Vielleicht solltest du dir eine Pro und Contra Liste zu legen um zu schauen wie die Dinge wirklich stehen und auch ein bisschen auf dein Bauchgefühl hören...so würde ich es machen

lg
snoop

25.05.2015 10:37 • #4


C
Vielen dank erst mal für die schnellen Antworten.

@Myself: Nein du hast recht, ist bei mir genauso - heißt: ein jahr bei ihm, die nächsten 6 zuhause beim AG. Außer man arbeitet vorher nen teil rein, wobei das natürlich Zeit kostet und ich Mitte 2016 erst los könnte zu ihm.
Das mit unbezahltem Urlaub hab ich auch überlegt, Vorbereitung wäre nicht ganz so lang und mit bleibt die Option zurück.
Manchmal denke ich, ich bin ein kleiner sicherheitsfanatiker hehe.

Das mit der Abhängigkeit stell ich mir eben auch schwer vor. Klingt jetzt hart, aber ich bin abhängig von seiner Gunst. Kenn ich so ja auch nicht. Hab ja immer mein eigenes leben gehabt. Vielleicht daher auch die Angst.

Ja neues Land würde mir sicher auch mal ganz gut tun^^ und wäre ne Erfahrung.

Und was das scheitern angeht, war ich in vorherigen Beziehungen auch immer weit vorne dabei - das prägt.

Ach das Land ist Spanien - zur beruflichen Perspektive.

@unhappy:
Sprache wäre zu lernen und du hast ja recht, viel zu verlieren hab ich nicht. Und mama würde auch mitspielen.
Genau wie du, sagt mein freund auch denk nicht an die Konsequenzen, ist ja als würdest du gleich unsere Beziehung zum scheitern verurteilen.
Und mit einem leben hast du genau den Punkt getroffen, der immer meiner angst bzw. Den zweifeln gegenüber sitzt. Sch... drauf. Man lebt nur einmal und ich will später nicht irgendwo im heim sitzen und mir denken was wäre wenn...

@snoop:
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, Bauchgefühl hat meistens recht, aber die liste ist ein sehr guter Vorschlag.
Vielleicht nimmt mir das ganze schwarz auf weiß zu sehen die angst, oder es bestärkt meine Zweifel.
Fakt ist, ne Entscheidung muss her.


Wie gesagt, manchmal denke ich einfach ich bin so eingefahren hier und mit meinem sicherheits denken mach ich es nicht einfacher. Und wie wir ja alle wissen, die Spanier sind mal wirklich ein andwres Kaliber . Vielleicht hilft mir das auch, daß leben chilliger zu sehen.

Trotzdem habt ihr mir schon geholfen. Allein verstanden zu werden tut gut. Dachte schon ich bin bekloppt, da auch Freunde und fam meinten, bei dem angebot- nix wie los

25.05.2015 11:14 • #5


Myself
Anstatt Dich selbst als Sicherheitsfanatiker zu kritisieren... Hör auf Deinen Kritiker und Deinen Zweifler in Dir. Und auf Deinen Abenteurer, Deinen Verliebten und all die anderen Persönlichkeitsanteile. Lass sie mal alle zu Wort kommen. Bis ihr einen Kompromiss gefunden habt, mit dem alle einverstanden sind.

Bei mir wäre die Angst sehr groß, sollte ich dieses Angebot ausschlagen und verpassen, würde ich mich hinterher unglaublich ärgern. Für den Rest meines Lebens und Du hättest eine Beziehung gefährdet, in der Du Dich offensichtlich sehr wohl fühlst.

Hintertürchen Mama steht Dir offen... Freunde hier sind auch nicht aus der Welt. Falls das alles nix wird, dann hast Du Deinen Horizont erweitert und kannst bald spanisch. Wer weiß, wozu Du es noch brauchen wirst

25.05.2015 11:29 • #6


C
Ich danke euch vielmals für die Ratschläge.
Die liste wird auf jedenfall mal angefertigt und ich werde mir beide Teufelchen auf der Schulter mal anhören.

25.05.2015 13:17 • #7




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