Fernbeziehung und er fühlt sich eingeengt

E
Hallo!

Ich (36j) bin seit ca. 4 Monaten mit meinem Freund (36j) zusammen, der ca. 70 KM entfernt wohnt. Obwohl wir beide einen PKW haben, schaffen wir es trotzdem nicht, uns mehr als 4-5 Mal im Monat zu sehen (da er Schichtdienst macht -auch am Wochenende -und ich einen 6-jährigen Sohn habe und deshalb in der Woche nicht weg kann wegen der Schule).
So waren wir im Oktober nur ein Wochenende zusammen und 4 Mal nachmittags ca. 5 Stunden.
Er sagt, dass er mich sehr liebt, noch nie so geliebt hat und mich heiraten möchte, dass ich seine große Liebe bin und er mich begehrt, etc.
Wenn wir abend telefonieren, bin ich oft traurig darüber, dass ich nicht mit ihm zusammen sein kann und sage es ihm auch, dass es für mich nicht sehr schön ist, immer alleine zu sein.
Er merkt, dass ich bedrückt bin. Nun hat er mir gestern eine Mail geschrieben, dass er sich erdrückt fühlt, da ich ihm sage, dass ich ihn vermisse und er die jetzige Situation momentan nicht ändern kann. Er schrieb, was nützt es, wenn wir uns lieben aber du unglücklich bist. Ich habe Angst, ihn zu verlieren, denn auch ich liebe ihn; es hörte sich jedoch in der Mail so ernst an, dass er mit dem Gedanken spielt, unsere Beziehung zu beenden, da ich mit einer Liebe auf Distanz wohl nicht zu Recht komme.
Ich werde mich jetzt so verhalten, dass ich am Telefon nicht mehr sage, dass ich ihn vermisse, damit er sich nicht wieder eingeengt fühlt, von meiner Sehnsucht und meiner Traurigkeit über die Trennung. Aber kann das die Lösung sein? Ein Umzug kommt zur Zeit aus beruflichen und familiären Gründen nicht in Frage.
Hat einer einen Rat?

28.10.2003 13:04 • #1


E
Hallo Patrizia,

ich (41) hatte auch bis vor Kurzem eine Fernbeziehung, allerdings lagen zwischen uns 500 km! Der Mann war (und ist) die große Liebe meines Lebens, schon seit vielen Jahren. Wir kennen uns schon ein paar Jahre, aber erst im Januar haben wir den Mut gefasst, uns zusammenzutun. Wir waren sehr optimistisch, ich dachte, es kann ja nichts schiefgehen, trotz der Entfernung: Wir kannten uns ja gut, wussten, wen wir da vor uns haben. Und wir mochten uns! Es war eine sehr schöne Zeit am Anfang, wir haben diese Liebe beide sehr genossen. Gesehen haben wir uns anfangs so in etwa alle 3 Wochen. Im Sommer lagen manchmal längere Zeiträume zwischen den gemeinsamen Wochenenden, was mitunter nicht anders ging aber mich schon traurig machte. Auch ich habe ihm oft gesagt, wie schön es mit ihm ist, wie unschön es inzwischen allein ist und wie gerne ich bei ihm bin. Ich habe das so empfunden und wollte, dass er das weiß. Und ich dachte, er freut sich über so etwas! Aber: auch ihn hat das offenbar erdrückt. Ich glaube, bei ihm hat sich da eine große Last aufgebaut: Aus dem Wissen heraus, da ist jemand, ziemlich weit weg von hier, der wartet auf dich, du müsstest was tun, müsstest mal öfter hinfahren oder so in der Art... Aber das hätte Veränderung (seines bisherigen Lebensrhythmus) bedeutet - und davor haben Männer oft Angst! Und irgendwo stand wohl nach ein paar Monaten fest, dass man sich mal Gedanken über eine (gemeinsame) Zukunft machen muß. Aber das hätte ja einschneidende Veränderungen bedeutet: Er wollte sicherlich nicht umziehen, ich hätte es jedoch gern getan (ich liebe die Gegend, wo er wohnt und es wäre mir leicht gefallen, dort hin zu gehen) - aber das wäre für ihn ja eine Riesenverantwortung gewesen, wenn ich hier alles aufgegeben hätte, um zu ihm zu ziehen. Ich glaube, er hatte Angst davor. Die Entfernung war plötzlich ein großer Druck, eine große Belastung. Und was hat er getan? Mir geschrieben, dass er mich ganz doll mag, dass wir eine ganz tolle Zeit miteinander hatten, dass er mir nicht weh tun will - und deshalb lieber die Beziehung beendet. Es war der Hammer für mich, unfassbar. Aber: Ich glaube heute (wo ich immer noch tieftraurig darüber bin und es nicht fassen kann): Es ist wahrscheinlich nicht wirklich die Entfernung, die eine solche Beziehung auseinander bringt. Wenn man sich wirklich liebt und den anderen begehrt, sind Entfernungen kein Hindernis! Zumindest eine gewisse Zeit lang nicht - ein Dauerzustand kann eine Fernbeziehung allerdings meiner Meinung nach niht sein. Wenn eine solche Beziehung auseinander geht, ist die Liebe zumindest auf einer Seite eben doch nicht groß genug. Denke ich. Sagten mir Freunde, um mich zu trösten und mir die Augen zu öffnen. Und es wird wohl wirlklich so sein.
Wobei: Eines ist auch klar: Eine Fernbeziehung ist eine Herausforderung, sie ist an vielen Stellen schwieriger als eine normale Beziehung. Schau mal im Internet nach, da gibt es wunderbare Berichte und Seiten über die vielfältigen Probleme, die eine Fernbeziehung mit sich bringt. Man muss dafür sehr stark sein, vor allem aber den anderen wirklich sehr lieben. Und gerade ihn/sie wirklich zum Partner wollen. Und aktiv sein, mehr tun, als in einer normalen Beziehung! Und das alles ist für manchen Mann dann wohl doch zu anstrengend...

Ich wünsche dir viel Glück, aber bitte rechne auch damit, dass es schief geht. Dann fällst du nicht in ein so tiefes Loch (wie ich).

Birgit

30.10.2003 15:17 • #2


A


Fernbeziehung und er fühlt sich eingeengt

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hallo alle zusammen
ich bin schon lange als gast hier und habe sehr,sehr viele beiträge gelesen.
aber zum thema fernbeziehung muss ich auch was schreiben.
bis vor einer woche hatte ich auch noch eine fernbeziehung.
ich bin 46 jahre alt und er war oder besser er ist es noch,52.
bei uns hat es auch ganz toll angefangen,alles super.auch die entfernung (130 km)nicht allzu gross.
anfangs kam er noch in der woche,am abend und ist erst früh von hier aus zum dienst gefahren.er hat am nachmittag schon am pc gesessen und auf mich gewartet.so 10 sms am tag waren normal.
natürlich war ich nicht so blauäugig zu denken,das das immer so bleibt.
aber so nach und nach wurde es alles weniger.es wurde von seiner seite auf ein mindestmass reduziert.das heisst:
kein chat mehr,es sei denn ich hab ihn aufgefordert,keine sms mehr,es sei denn ich hab zuerst geschickt.
nur noch an seinen freien we sehen.
als ich ihn darauf angesprochen habe,gab es regelmässig streit.und drohungen,das ganze sofort zu beenden usw,usw.
im nachhinein weiss ich auch,das die liebe auch nur von meiner seite gross war und er nicht den mut hatte darüber zu reden.im nachhinein weiss ich auch,das er heimlich in den chatts weiter gesucht hat.
ein bissel mehr ehrlichkeit hätte sicher weniger stress und traurigkeit gebracht.aber ich denke auch in dieser beziehung sind männer eben feiglinge.angst davor ihr gesicht zu verlieren,als lügner dazustehen usw.
ich kann dir leider auch keine grosse hoffnung machen weil ,wenn erst der gedanke an trennung da ist,geht es meist sehr schnell.ich hab mir gesagt am ende,er war es nicht wert,das ich so gekämpft habe und es gibt noch mehr nette männer.
auch wenn es sehr,sehr weh tut.
liebe grüsse ich auch.....

30.10.2003 20:38 • #3


E
Ohje!

Auch ich lebe in einer Fernbeziehung mit den gleichen Symtomen! Bin weiblich, 33.... und die Sehnsucht frist mich allmählich auf!

Auch ER tritt ständig den Rückzug an, wenn ich ihm von meiner Sehnsucht bis zum nächsten Wiedersehen erzähle...
Auch ICH habe mir geschwohren, ihm nicht mehr damit zu belaten... Aber kann das die Lösung sein???

Wenn ich lese, dass es in jedem eurer Fälle zerbrochen ist, werde ich ??? und :( !

Ich hoffe, dass ich mehr Glück habe!

Anne

08.11.2003 00:49 • #4




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