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Fertig mit den Nerven Ich kann nicht mehr

Heli_84
Zitat:
Danke dir. Ich weiß es auch nicht. Ich habe zum Glück nachher die Therapie. Ich weiß gerade nicht, was meine Anteile sind. Ich sagte mal, dass ich gerne Kontakt zu ihm behalten würde, aber das war, als ich total weinte und ihm meine Liebe gestand. Danach war alles ein bisschen anders. Da sagte er selbst, dass es wohl besser sei, wenn wir das lassen. Und ich meldete mich auch nie wieder nach unserem letzten Sehen. Ist schon alles etwas Psycho. Von beiden Seiten wohl.



Ich würde eher sagen es ist ein Ungleichgewicht der Gefühle es gibt da so ein Lied von Joel Brandenstein: einer Liebt immer mehr - was darauf gut passt ich finde es nicht Psycho, sondern menschlich und verzweifelt.
Zitat:
Jetzt zweifle ich schon wieder, ob es ok war, dass ich quasi geschrieben habe, dass ich keinen Kontakt will.
Ja, das war Richtig, denn alles andere würde dich (zumindest zur Zeit) selbst belasten.

04.04.2019 16:44 • #16


M
Ich finde auch, dass der Kern der Problematik bei der TE selbst liegt und nicht bei dem Künstler. Beide binden sich nicht gern und das verbindet sie. Diese unwiderstehliche Anziehung zwischen zwei Bindungsängstlern oder einem Bindungsängstler und einem Desinteressierten kann so magisch nicht sein, wenn sie gerade bei solchen Verbindungen immer wieder Erwähnung findet.
Ich möchte der TE die Gefühle nicht absprechen, nur habe ich auch den Eindruck, dass sie diese aufgrund ihrer Muster hat. Da sie in Therapie ist, wundert es mich, dass sie es selbst scheinbar nicht in Erwägung zieht. Möglicherweise liegt das daran, dass die eigenen blinden Flecke so schwer zu erkennen sind.
Bindungsangst ist, ob nun die Angst vor Verletzung oder die Angst vor Selbstverlust, im Grunde eine unterschiedliche Auslegung derselben Überzeugung: Liebe ist gefährlich. Und der Umgang damit ist bei aller Variation der Handlungen auch immer derselbe: Vermeidung. Es hat lange gebraucht zu verstehen: wenn man jemand emotional unerreichbaren liebt (treffender wäre: glaubt zu lieben), dann nur deswegen, weil man es selbst ist. Irrtümer in der Kennlernphase ausgeschlossen.

Es scheint so offensichtlich, dass sie ihn liebt, weil er unerreichbar ist. Er wird ihr nie zu nahe kommen und das findet sie super. Aber nach endlos vielen schlaflosen Nächten und so viel Drama und Leid, muss man sich tatsächlich fragen, ob man das für den Rest seines Lebens so möchte. Denn mehr als deutlich machen was man möchte, kann man nicht. Wenn dies nicht machbar ist und darüber hinaus gesetzte Grenzen (KS) nicht respektiert werden, dann darf man sich fragen, wer ihm wichtiger ist. Die TE oder er selbst. Denn um seine Bedürfnisse zu befriedigen, übergeht er ihre.
Die Sehnsucht nach etwas, was man eigentlich vermeiden will, ist ein mieses Ding. Ich hoffe, sie entscheidet sich für sich selbst.

04.04.2019 17:15 • #17


M
Zitat von mitsubi:
Ich finde auch, dass der Kern der Problematik bei der TE selbst liegt und nicht bei dem Künstler. Beide binden sich nicht gern und das verbindet sie. Diese unwiderstehliche Anziehung zwischen zwei Bindungsängstlern oder einem Bindungsängstler und einem Desinteressierten kann so magisch nicht sein, wenn sie gerade bei solchen Verbindungen immer wieder Erwähnung findet. Ich möchte der TE die Gefühle nicht absprechen, nur habe ich auch den Eindruck, dass sie diese aufgrund ihrer Muster hat. Da sie in Therapie ist, wundert es mich, dass sie es selbst scheinbar nicht in Erwägung zieht. ...


Hallo und vielen Dank für dein Feedback. Also die ganze Bindungsangst-Problematik kenne ich und ich verstehe auch deine Argumentation. Also... diese unangenehmen Gefühle bei einer Beziehung habe ich vor allem in der Theorie. Also diese Angst eingeengt zu werden. Viele Beziehungen, die ich beobachte, finde ich sehr unangenehm. Also Beziehungen, die aus zwei eigenständigen Menschen plötzlich eine unkreative Starre machen, weil sich beide komplett vergessen und keine Interessen mehr pflegen und selbst als Paar nicht aktiv sind. Also Dauer Netflix und Chill in Endlosschleife quasi. Allerdings ohne den regelmäßigen Sechs. Sowas macht mir Sorge. Eine Beziehung finde ich schön, wenn jeder ein Ich bleibt und genug Raum für Hobbys und Freunde hat, er/ sie selbst bleiben darf, nicht geformt wird, sondern eine Beziehung ohne Zwänge stattfindet, rein auf Liebe basierend. Es geht also mir um die emotionale Verbundenheit bei vollständig freier Lebensentfaltung und Gestaltung. Das ist mein Ideal. Dahingehend habe ich in einer sehr langen Beziehungen schlechte Erfahrungen gemacht, wo ich geformt und in etwas gepresst wurde und ich mich wie in einem goldenen Käfig gefühlt habe.

Ich gerate und das ist bestimmt eine bewusste Entscheidung meistens an sehr Freiheitsorientierte Menschen, weil sie ähnlicher denken zu mir, ihren eigenen Kopf haben. Und viele Menschen, die nicht so sind, die engen mich gefühlt ein.

Was das Thema blinde Flecken angeht. Ich habe Angst vor Liebe. Ja. Aber ich kann lieben, mich verlieben, mit Haut und Haaren. Nur macht es mir Angst und dabei sterbe ich manchmal tausend Tode vor Angst. Diese Hypothese des nicht Erreichbaren. Ich glaube sie trifft hier nicht. Ich liebe wegen diverser Charaktermerkmale und Eigenschaften, Verhaltensweisen. So einen Menschen habe ich bisher nicht getroffen und er ist anders als viele Menschen, die ich kenne. Genauso beschreiben mich viele Menschen, als anders als die meisten Menschen. Wenn nun jemand in mich verliebt wäre, gerade deshalb und bestimmter Eigenschaften und Merkmale. Dann auch nicht, weil ich nicht erreichbar bin, sondern weil er vielleicht weiß, dass gerade diese Wesenszüge für ihn besonders sind.

Desinteressiert... Das ist auch das Problem an der ganzen Geschichten, weshalb es so schwer für mich ist. Weil er mal alles für mich gemacht hat. Wenn wir uns sehen, es sehr viel ist. Und er weiß das ja auch. Und so 100 prozentig von mir Lassen kann er selbst nicht. Er hat mir immer wieder Hoffnung gegeben, wo keine ist. Und das ist keine Sache, die in meiner Bindungsangst begründet ist, das Aushalten des Verliebt seins hatte ich ja zu dem Zeitpunkt längst überwunden. Ich war immer Wachs in seinen Händen und er stößt mich mal um mal von sich.

Meine Therapeutin sagte gestern, sein Verhalten sei sehr narzisstisch. Sie nannte es ignorant und unverschämt und dass ich auch anfangen darf, zu sagen, dass was er mir gegenüber macht, ist nicht ok.

05.04.2019 10:06 • #18




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