Guten Morgen alle zusammen,
erst einmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.
Vorweg: es war gestern Abend ein seeehr langes Gespräch und ein seeehr langer Abend. Ohne Krach und ohne, dass jemand von uns ausfallend geworden ist. Es wurden viele Tränen vergossen; auf beiden Seiten.
Dabei hat sich herausgestellt, dass es meiner Frau nur darum ging, einmal etwas Anderes auszuprobieren. Sie waren nicht im Bett, sondern kannten sich aus einem anderen Forum und haben sich spontan während ihrer Fortbildung Abends in der Stadt getroffen. Ich glaube ihr das.
Es hat sich herausgestellt, dass die Probleme, die sie hat/hatte viel tiefgreifender sind, als ich zuerst angenommen habe. Speziell geht es darum, dass sie sich vorwirft, eine schlechte Mutter zu sein, dass sie einfach überfordert ist. Von allen Seiten wird an ihrem Erziehungsstil herumgemeckert. Ja, sie hatte den Gedanken, dass meine Tochter und ich ohne sie besser dran wären. Hinzu kommt, dass sie sich vorwirft, dass wir unsere Tochter bereits mit einem Jahr zur Tagesmutter gegeben haben und sie nun etwas in der Entwicklung verpasst. Dabei war das eine Entscheidung von uns beiden, da es finanziell sonst ziemlich eng geworden wäre.
Auf meine Frage hin, warum sie nicht früher mit mir darüber gesprochen hat, hatte sie einfach nur die Bedenken geäußert, dass ich das auf die leichte Schulter nehme. Dabei weiß sie ganz genau, dass wir beide erziehungstechnisch am selben Strang ziehen.
Wir haben festgestellt, dass wir einfach nicht mehr miteinander Reden. Gestern saßen wir seit langer Zeit mal wieder zusammen auf dem Sofa, ohne Fernseher, und haben miteinander Gesprochen. Nicht nur das übliche wie war es auf der Arbeit - Gut. Und bei dir?. Sondern wirklich über alles, was uns bedrückt, wovor wir Angst haben und wie es in Zukunft weiter gehen soll. Wir haben uns quasi gegenseitig unser Herz ausgeschüttet, was wir wirklich schon lange nicht mehr gemacht haben. Sie plagen ganz viele Dinge, die mit der Erziehung zu tun haben, mich plagen ganz andere Gedanken über die wir nie gesprochen haben (überarbeitet, Ängste, dass ich für meine Familie nicht sorgen kann). Warum auch immer. Wir verstehen es beide nicht. Es hat sich halt so nach und nach der Alltag eingeschlichen. Sie, bzw. wir, möchten uns auf jeden Fall professionelle Hilfe holen. Aber ich denke, das Gespräch gestern war schon einmal ein Anfang.
Mal schauen, wie es weiter geht. Es steht auch noch ein Urlaub in 2 Wochen bevor, den wir nutzen werden, um einfach mal so richtig auszuspannen. Ohne Handy, ohne Kontakt zur Außenwelt.
Vielen Dank erstmal bis hierhin