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Frau "gedanklich fremdgegangen" vor einem Jahr

N
Hallo Community.

Letztes Jahr im Mai, wenige Tage vor unsrem ersten Hochzeitstag+Urlaub, habe ich entdeckt, dass meine Frau offenbar S. ting mit zwei Männern treibt. einer davon sogar ein Ex von ihr, der andere ein bekannter über ihre Arbeit.

(Ich fing gerade schon wieder an, die ganze Geschichte zu schreiben, aber das ist wahrscheinlich nicht mal nötig).

Ich habe sie bzgl der Nachrichten konfrontiert. Sie leugnete es nicht, aber verstrickte sich in Widersprüche. Ich habe ihr Fragen gestellt, auf die ich die Antwort schon kannte, und wusste, wann sie lügt und leider tat sie das einige Male, bis ich alles aus ihr heraus quetsche.

Das hat im Nachhinein nicht gerade für MEHR Vertrauen gesorgt. Auch nicht, zu vertrauen, dass es nur bei Nachrichten blieb, wobei ich mir bei ihr in dem zeitraum praktisch keinen wirklichen Seitensprung verstellen konnte und kann.

Fader Beigeschmack: wir versuchten seit Januar schwanger zu werden und natürlich war der Test wenige Tage nach meiner Entdeckung positiv. ganz mieses Timing, aber andererseits Motivation (?) uns eine Chance zu geben.

Wir waren ein paar mal bei der Beratung von ProFamilia, was ich wenig hilfreich fand.
Tonus war quasi Wenn ihr euch liebt und zusammen bleiben wollt, macht weiter mit eurem Alltag/Normalität und näher euch an, redet euch aus.

Es ging auch irgendwann wieder, wir haben in den Monaten danach immer wieder Gespräche geführt, eigentlich alles, alles besprochen.
Wir hatten einen mega Sommer, einige Konzerte, Kurzurlaub bei Verwandten und bei all dem parallel die Schwangerschaft und Nestbau.

Dennoch holt es mich immer wieder ein.
Heute bringe ich unsren Sohn, ein Monat alt, ins Bett, wir legen uns auch hin, aber ich bekomme kein Auge zu, stehe auf und schreibe jetzt hier. anstatt den wertvollen Schlaf mitzunehmen.

Wir haben alles erdenkliche ausgesprochen aber es holt mich einfach nach einigen Wochen oder Monaten WIEDER ein. Das Gefühl vom gebrochenen Herzen. Einen Tag später geht's dann auch meist wieder vorbei.


Außerdem habe ich seitdem. Anfälle (?).
Da kommen dann plötzlich und ohne Ankündigung Schwindel, Halluzinationen, Depressionen (?) Zusammen.
Mit letzterem Begriff bin ich vorsichtig, weil ich keinen Arzt habe, um es zu bestätigen.
Ich hatte diese Anfälle schon zu Hause, unterwegs zu Fuß in der Innenstadt, auf der Arbeit und schon zwei mal im Auto (einmal auf der Autobahn mit ihr auf dem weg zu einem Konzert).
Meinem Hausarzt habe ich die Probleme geschildert, ohne die Story dahinter, und ich habe nach einer Überweisung zu einem Psychiater (?) gefragt. bekam nur Kreislauf Test und EEG angeboten. nein danke.


Ich weiß mit beidem nicht, ob ich einfach damit leben muss, oder wie ich es angehen soll?

Kann ich überhaupt ein für alle mal einen Deckel auf die Geschichte packen, ohne dass alle paar Monate wieder etwas emotional durch bricht?

Und was mache ich mit den Anfällen?

Beide Sachen geschehen zeitlich unabhängig von einander, aber ich vermute die gleiche Ursache. Ohne echte Hilfe von außen, jemand der mir in den Kopf UND in die Seele UND mein Herz blickt, weiß ich nicht, was ich tun soll. Jemand, der auch weiß was er da tut.


Und ich muss das nach all dem negativen sagen: ich liebe meine Frau über alles, wir haben jetzt die Familie gegründet, wie wir sie immer wollten und leben generell glücklich und harmonisch zusammen.
Ich sehe da auch unsere Zukunft aber ich würde gern meine Probleme in Angriff nehmen, weil sie mich sehr viel Kraft kosten.

Vllt habt ihr Anregungen.

16.02.2019 02:58 • x 2 #1


Candela
Hallo Nick,

tut mir leid, dass ihr da zu dritt so einen unglücklichen Start hattet!

Das ist etwas, was man nicht erleben möchte!

Hat dein Arzt denn organische Ursachen für deine Beschwerden ausgeschlossen?

Für mich klingt das nach einer PTBS, was nicht unüblich wäre. Besteh beim Hausarzt dringend auf einer Überweisung zum Psychiater oder auch zum Psychologen. Ansonsten geh einfach direkt akut hin ohne Überweisung...

Manchmal braucht man bei so einer Erschütterung wirklich Hilfe von außen und ich finde es richtig gut von dir, dass du das merkst und diese suchen und annehmen möchtest.

Der Schritt vom Paar zur Familie und vom Mann zum Vater ist ohnehin schon ein großer Umbruch und wenn dann so etwas dazu kommt, kann das schon mal Spuren hinterlassen! Auch für deinen Sohn finde ich es toll, dass du das bearbeiten möchtest, sodass er unter diesem Trauma nicht leiden muss und du als Vater ganz für ihn da sein kannst!

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute auf eurem Weg und eurem Kleinen für dieses Leben mit euch nur das Beste!

16.02.2019 03:20 • x 3 #2


A


Frau "gedanklich fremdgegangen" vor einem Jahr

x 3


N
Vielen Dank Candela für deine fürsorgliche Antwort und deine warmen Worte. Das allein tut auch schon gut zu hören, denn bis auf meine Frau, habe ich niemanden in darüber zu reden, obwohl z.T. Freunde (ihrerseits) und Familie etwas davon wissen..

Organische Ursachen.. ne ausgeschlossen nicht, dafür hätte ich dann auf die angebotenen Untersuchungen eingehen müssen.. das scheint mir aber absolute Zeitverschwendung..

Ich habe keinen so guten Draht zu meiner Hausärztin, dass ich mich ihr da persönlich anvertrauen würde, um eine Überweisung zu bekommen. Meine Frau geht auch zu ihr, will auf jeden Fall vermeiden, dass die Ärztin etwa davon weiß.

Brauche ich überhaupt zwingend eine Überweisung?
Psychiater oder Psychologe, ist nicht das selbe?

Gibt es noch ganz andere Wege?
Mich Freuden oder Familie gegenüber zu öffnen kann ich irgendwie nicht.. obwohl (oder gerade weil?) Ich das Opfer in der Gedichte bin, will ich mir diese Blöße nicht geben.. ich fühle mich verletzt und gedemütigt; wegen dem, was die getan hat, und irgendwie auch, weil ich trotzdem mit ihr weiterhin zusammen bin. Ich habe Angst dass gehabt sagt oder denkt lässt der sich alles gefallen?!, denn so ist es nicht. Aber vor so einer vorschnellen Verurteilung hätte ich GERADE bei Familie und Freunden Angst und ich möchte auch noch, dass jemand meine Frau oder uns danach nur noch ob einem andren Licht sieht...

16.02.2019 03:46 • x 1 #3


Froschkönig
Zitat von Nick1:
ich fühle mich verletzt und gedemütigt; wegen dem, was die getan hat


Kann ich sehr gut verstehen, das du das Vertrauen in ihr verloren hast.
Glaubst du das es denn wirklich nur Gedanklich war?
Voll krank sie macht scheixxe und dir geht es schlecht und musst zum Psychiater oder Psychologen.
Schau mal nach Neurologe/Psychiater, Problem lange Wartezeit auf einen Termin.

16.02.2019 04:19 • x 2 #4


A
Hey Du, .....erstmal zum guten - Gratuliere Dir für deinen Sohn.
Mir schossen Bilder von meiner Tochter durch den Kopf als sie so alt war.
Gleichzeitig erinnert deine Geschichte an meine Eltern. Mein Vater war 19 Jahre und bei der Armee und meine Mutter 18 und beide schon verheiratet. Diesen fehler wollte ich nie begehen, was ich auch tat.
Habe in den 30 'ern geheiratet, meine Tochter bekam ich mit 36 Jahren. Alles gemeinsam aufgebaut, trotzdem gescheitert.

Du bist oder seid beide extrem jung was eine Ehe betrifft.
Dieses übel glaubte ich, durch die Fehler meiner Eltern, nicht durchmachen zu machen.
Eine Ehe kann auch später scheitern - vom Alter also unabhängig.
In jungen Jahren fällt das Kartenhaus aber am schnellsten.
Du konntest deiner Frau der Lüge überführen, obwohl sie Dinge abstreitet!
Ich kenne das auch und fühle mit dir.
Am Ende - die eigene Familie - alles auf Illusionen aufgebaut und verloren.
Nimm die Beine in die Hand und lauf!
Oder tue es ihr gleich!
Beides ist kein gutes Omen. Ich weiß. Ist das Leben auch nicht

16.02.2019 04:51 • x 1 #5


N
Hallo lieber Nick1,

Du solltest auf jeden Fall einen Psychiater aufsuchen oder zumindest einen Psychologen. Mit Halluzinationen und Depressionen ist nicht zu spaßen. Wenn Dich Dein Hausarzt nicht ernst nimmt, gehe zu einem anderen Arzt.

Ein EEG ist eigentlich nicht schlecht, um Möglichkeiten abzuklopfen woher die Halluzinationen kommen könnten.
Das würde ich machen. Aber wie gesagt, suche zusätzlich einen Facharzt auf!

Vielleicht könntest Du in dem Rahmen auch die Probleme mit Deiner Frau aufarbeiten?

16.02.2019 06:58 • x 1 #6


bifi07
Ich kann dir nur dagen, wie es bei mir damals war.
Mein Körper zeigte mit, dass meine Seele leidet. Ich hatte eine psychosomatische Störung, die medikamentös und therapeutisch behandelt werden musste.
Bewusst hatte ich dieses Leiden noch nicht einmal wahr genommen, da ich meinen Ex auch sehr geliebt hatte.
Heute weiß ich, dass es aber wirklich so war.

Wenn du wirklich nicht mit deiner Ärztin darüber reden kannst, würde ich dir auch empfehlen, eine Notfallsprechstunde bei einem Therapeuten in Anspruch zu nehmen.
Trotzdem sollte vorher abgeklärt werden, ob organisch alles in Ordnung ist, damit du allein deshalb schon beruhigt bist. Auch wenn du meinst, du wärst nicht beunruhigt deswegen, könnte sich das auch unbewusst abspielen!

Vielleicht ist der Auslöser bei dir die gedankliche Untreue deiner Frau, die dich gerade jetzt, da ihr endlich eine Familie seid, belastet. Vielleicht hast du Angst, dass sie es wieder tut und diesmal sogar in Real, so dass euer langersehnter Traum zerbricht?!

Ich wünsche dir und deiner kleinen Familie alles Gute!

16.02.2019 08:52 • x 1 #7


mafa
Ich gehe auch stark davon aus das die körperlichen Symptome aus den psychischen kommen. Wahrscheinlich versuchst du irgendwie das ganze immer noch zu verdrängen. Geht aber nicht ... meine Ex ging damals auch fremd. Ich konnte das auch nie wirklich vergessen. Da kann man machen was man will, es spuckte immer in meinem Kopf rum. Schlussendlich habe ich mich getrennt ...
Es gibt einfach Dinge die sind einfach nicht mehr zu korrigieren. Manche können damit leben, manche nicht ....

16.02.2019 08:57 • x 1 #8


S
Hallo Nick, es tut mir leid was dir passiert ist, aber allein damit musst du nicht sein. Mir (und anderen) ist ähnliches widerfahren.
Auch die Probleme mit anderen darüber zu sprechen und die körperlichen Symptome kenne ich. Außer hier, in diesem Forum, habe ich mit niemandem darüber gesprochen weil ich mich dafür schäme.

Körperlich ist es vor allem Schwindel und mein Blutdruck geht in den Keller - Sterne sehen als hätte mein Kopf einen Warp-Antrieb.
Weil ich mir das erst gar nicht eingestehen wollte, dass es an meiner Psyche liegen könnte, habe ich mich gründlich körperlich untersuchen lassen. Es gibt tatsächlich medizinisch relevante Veränderungen bei solchen Stress Reaktionen. Ich habe zum Beispiel einen pathologisch erhöhten Cortisol-Spiegel der meine Nieren belastet, seitdem.

Bei mir ist es ein halbes Jahr her und es hat sich nicht gebessert. Nicht nur mein Herz ist daran zerbrochen, sondern auch mein Selbstwertgefühl. Darüber dass sich die Gedanken unkontrollierbar immer wieder aufdrängen habe ich auch eine pessimistische Lebenseinstellung entwickelt, die ich sonst gar nicht von mir kenne.

Was mich mit vortschreitender Zeit immer mehr belastet ist, dass mein (mehr oder weniger) Ex-Partner einfach so weitermachen kann wie zuvor. Er hat es verbockt und ich muss es aussitzen. So kommt es mir vor.
Er hat weder körperliche noch psychosomatische Probleme. Für seine nächste Beziehung hat er nur dazu gelernt. Während ich mir gar nicht mehr vorstellen kann in irgendeiner Beziehung nochmal zu vertrauen.
Diese Ungerechtigkeit macht mich fertig. Obwohl ich weiß dass es falsch ist ihm das nicht zu gönnen, habe ich große Probleme das zu akzeptieren.

(Mein Freund hatte eine emotionale Affäre mit seiner Ex-Freundin, inklusive Urlaubsantritt mit ihr einen Tag nach meiner Fehlgeburt. Und einigen anderen Sachen... Er war/ist außerdem angeblich nicht in der Lage zu verstehen warum mich das verletzt hat, weil die beiden nur vertraute Freunde sind.)

16.02.2019 10:58 • x 3 #9


D
Ein Psychiater ist ein Facharzt wie Augen- oder Kinderarzt. Hat also ein Medizinstudium absolviert. Ein Psychotherapeut hat meistens Psychologie studiert und eine Zusatzausbikdubg als Therapeut. Nur ein Psychiater kann Dir Medikamente verschreiben. Du brauchst letztlich beide, den einen für die Therapie, den anderen für die Medikamente. Such Dir einen Therapeuten. Das geht zunächst auch ohne Überweisung. Sag der Hausärztin, dass Du depressiv bist, dann bekommst Du auch eine Überweisung.

Nur ihr könnt nicht drum herum Euch als Paar auszusprechen und das aufzuarbeiten.

16.02.2019 11:45 • x 1 #10


Candela
Hallo nochmal,

Du siehst, du bist hier nicht allein damit.

Ein Psychiater ist Mediziner und Psychologe, ein Psychologe eben Psychologe. Ersterer kann also quasi Hard- und Software und wäre deshalb genau das Richtige, um deine Beschwerden mit dir anzugehen.

Wenn du kein Vertrauen zu deiner HA hast, ist das nicht gut. Such dir einen anderen, dem du dich öffnen möchtest, der kann dann dafür sorgen, dass du schnell einen Termin beim Psychiater bekommst. Oder wie gesagt, geh akut hin, dann wirst du nicht abgewiesen.

Ich kann dich sehr gut verstehen, ich habe ähnliches und schlimmeres erlebt. Der Vater meines Kindes hat mich mehrfach betrogen. Das Kind war noch ein Säugling, als es anfing. Ich habe mich mehr oder weniger alleine um das Kind und den Haushalt gekümmert, das Familieneinkommen bis auf seinen Minijob alleine erwirtschaftet und nebenher noch mein Studium abgeschlossen. Während er anfing regelmäßig feiern zu gehen, mich extrem schlecht behandelt hat und ich jeglichen Zugang zu ihm verloren habe. Wenn ich versucht habe, mit Gesprächen an ihn ranzukommen, hat er mir gesagt, ich würde mir Dinge einbilden.

Ich habe mich dann nur noch um Kind um Haushalt gekümmert, nachts gearbeitet, weil ich trotz Erschöpfung sowieso nicht schlafen konnte, noch mehr Scheine im Studium gemacht und stumm gelitten.

Mir ist eine Bandscheibe rausgeknallt, ich habe eine Neurodermitis entwickelt, ich hatte ständig Infekte, ich war schlaflos.

Nur mein Kind hat mir viel Freude bereitet und das war auch (fast) der einzige Mensch, den ich an mich herangelassen hab in meinem Leid.

Freunde und Familie haben sich Sorgen gemacht und die Veränderungen gesehen. Aber wie du konnte und wollte ich nicht darüber sprechen. Ich mag die Opferrolle nicht, hatte Mitgefühl mit dem Vater des Kindes, weil er überfordert schien, wollte ihn nicht bloßstellen, wollte das Kind schützen, er hatte selbst eine sehr schwierige Kindheit, schon seine Eltern waren promiskuitiv in ihren Beziehungen, es gab unzählige Gründe, das mit mir allein auszumachen.

Irgendwann hat ein Freund mir dann einige Eskapaden berichtet. Ich war dankbar und erleichtert, weil ich nun wusste, dass mein Bauchgefühl mich nicht im Stich gelassen hatte und trennte mich. Auch das habe ich zum Schutz des Kindes und auf Druck des Kindsvaters lange für mich behalten.

Das endgültige Lösen und den Schritt zur offiziellen Trennung war für mich ein langer Weg. Der Kindsvater ist selbst schwer traumatisiert aufgrund seiner eigenen Familiengeschichte, war aber nicht in der Lage, es besser zu machen als seine Eltern. Irgendwann hat er dann auch eingeräumt, dass er Monogamie für widernatürlich hält und eigentlich gar kein klassisches Beziehungsmodell anstrebt.

Ich hätte vielleicht nicht so überrascht sein dürfen, er hatte auch seine Freundinnen vor mir betrogen, was ich wusste. Er meinte, er hätte sie nur betrogen, weil sie ihn auch betrogen hatten, behauptete aber zu dem Zeitpunkt noch, dass er eine Monogamie Beziehung mit Offenheit und Vertrauen anstreben würde...

Ich hatte dem damals nichts entgegenzusetzen, ich bin als Nicht-Scheidungskind aufgewachsen, meine Eltern haben gut kooperiert und sich nie betrogen. Ich selbst wurde bis dahin nie betrogen und hatte immer Beziehungen, in denen man einfach gut mit- und zueinander war.

Meine körperlichen Symptome habe ich sehr lange verdrängt und alles mit mir selbst ausgemacht.

Ich habe alle Energie auf das Wohlergehen meines Kindes konzentriert.

Inzwischen habe ich das für mich bearbeitet. Es hat runde 10 Jahre gedauert, bis ich jetzt sagen kann, meine Wunden aus dieser Geschichte sind verheilt und ich bin daran gewachsen und gestärkt daraus hervorgegangen.

Meinem Kind geht es gut. Ich habe nicht locker gelassen für sie und durch meine Hartnäckigkeit haben auch der Kindsvater und seine Eltern ihre Themen inzwischen etwas aufgearbeitet, was meinem Kind wiederum zugute kommt.

Ich bin dankbar für vieles an Unterstützung, die ich in dieser Zeit von unterschiedlichen Menschen bekommen habe, ohne dass sie wussten, was mich beschwerte, einige wenige, die wussten, was mich beschwerte, andere, die Teile beobachten konnten und nicht mit Fragen in mich gedrungen sind sondern einfach da waren, sogar wenn ich mich zeitweise vor Erschöpfung und aus Wortlosigkeit zurückgezogen hatte.

Warum erzähle ich dir das alles?

Es lohnt sich, für dich zu kämpfen. Für dein Kind zu kämpfen.

Und ja, du kannst wieder heilen. Du wirst nie wieder derselbe sein, der du vorher warst.

Aber du kannst dadurch stärker werden und daran wachsen.

Ob es dauerhaft Sinn macht, mit deiner Frau zusammen zu bleiben nach dieser Erschütterung, wirst du vielleicht erst mit der Zeit herausfinden. Das Wichtigste ist, dass du dein Selbstvertrauen und deine Gesundheit wieder findest. Nur wenn man sich selbst vertraut, hat man die Chance, jemand anderem wieder vertrauen zu können.

Die Frage ist, ob du ihr überhaupt wieder vertrauen möchtest, ganz tief in dir drin.

Auch in der Art zu lieben reift man durch solche Erfahrungen. Man kommt, wie Erich Fromm sagen würde, vom Haben zum Sein.

Such dir Menschen, um dich auszutauschen und von ihnen zu lernen und hol dir dazu Gedanken von anderen. Es ist jetzt an dir, zu wachsen, zu reifen, stärker zu werden. Und zu heilen.

In jeder Krise liegt auch eine große Chance.

Ich wünsch dir und deinen Lieben alles Gute!

16.02.2019 12:16 • x 3 #11


unbel-Leberwurst
Wie habt ihr beiden das ganze Land auf gearbeitet? Was hat sie als Grund angegeben, dass sie das gemacht hat?

16.02.2019 12:25 • #12


Candela
Er hat doch oben geschrieben, dass sie bei ProFamilia waren und was die Gespräche ergeben haben.

Der Säugling ist 1 Monat alt, da werden sie in den letzten Wochen andere Themen gehabt haben.

Außerdem ist es ein Irrglaube, dass man das vollständig gemeinsam auflösen kann. So wie sie ihre Heimlichkeiten ohne ihn hatte, so muss er die Konsequenzen daraus auch zu einem großen Teil allein aufarbeiten.

Die Punkte, die die Beziehung direkt betreffen, muss man gemeinsam angehen.

Dafür muss er aber auch bei sich Voraussetzungen schaffen. Er hat das richtig erkannt.

Er muss sich jetzt um seine Gesundheit, um sein Selbstvertrauen und um seine Belastung kümmern.

Als frischgebackene Mutter wird sie ihm da auch wenig Unterstützung geben können derzeit.

16.02.2019 12:56 • x 2 #13


Nephilim
Hallo Nick,

es tut mir Leid, was du durchleben musst. Bist du eigentlich sicher, dass es nur geschrieben wurde oder besteht die Möglichkeit, dass Sie es tatsächlich auch körperlich ausgelebt hat?

16.02.2019 13:05 • #14


M
Nephilim, ist das wirklich von Belang? Er ist vom bisherigen extrem mitgenommen, hat das zu verarbeiten, momentan noch alleine. Das was noch kommen könnte aufzuarbeiten, dazu ist Zeit genug wenn er einen Profi an seiner Seite hat. Da steckt neben ihm noch ein Säugling mit drin. Da muss jede Entscheidung mehrfach überdacht werden und wenn ich recht erinnere:Sie hat ja nicht nur mit einem se... Ing

16.02.2019 13:49 • x 1 #15


A


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