Frau "gedanklich fremdgegangen" vor einem Jahr

Zitat von bifi07:

Ich habe deinen Eingangspost noch einmal gelesen. Du schreibst auch, dass du dich gedemütigt und verletzt fühlst, was in dieser Situation ganz normal ist.

Ich nehme an, du hast Angst, dass es heraus kommt, was sie getan hat und das du dann als Schwächling da stehst. Niemand ist gerne der gehörnte Mann, [...]

Was du brauchst ist Zeit, Geduld und Vertrauen. Gepaart mit professioneller Hilfe, wird es dir leichter fallen, damit umzugehen und dir Sicherheit im Umgang mit deinen Befürchtungen geben.

Danke dir für deine Mühe und Antwort und ja, ich denke ok beiden Punkten hast du das so beschrieben, wie es mir geht, und wie es weitergehen muss.


@paulaner:
Danke dir für deinen ausführlichen und ich denke auch überlegten Beitrag.
Du schreibst ja auch, dass es die zwei Baustellen gibt: die Beziehung und das zwischenmenschliche mir meiner Frau und mir, sowie das, was nur in mir vor geht.

Und ja, es stimmt auch, dass die harmonischste Beziehung nicht ewig währen kann, wenn in einem der beiden irgendwas brodelt.

Genau das ist der Grund, weshalb ich keinesfalls Verdrängung betreibe, sondern mein Problem erkenne, wahrnehme und angehen möchte. Zum Wohl meines geistigen Zustands aber auch zum Wohl der Beziehung/ Ehe.

Wenn ich schreibe, zwischen mir und meiner Frau ist alles aufgearbeitet, dann meine ich damit: wir haben ausführlich, mehrfach über Monate, darüber gesprochen: was genau ist da passiert (aus beiden Blickwinkeln), was steckte dahinter und was waren die Gründe (kann nur meine Frau benennen; Schuld können jedoch beide anteilig haben), wir können wir vermeiden, dass es dazu kommt, was muss sich ändern? Und die Frage: wollen wir überhaupt zusammen bleiben, aus welchen Gründen?
Das alles ist abgehakt, haben wir genau so auf Augenhöhe besprochen, auch mit der Unterstützung auf neutralem Boden bei ProFamilia.
Unter diesen Block kann man schon einen Schlussstrich ziehen.


Das was nur mich betrifft, ist denke ich der Punkt den du nennst vergeben und vergessen.
Vergeben habe ich ihr damals, wobei ich sagen würde, dass das auch nicht punktuell abgehakt werden kann, sondern ein Prozess ist, der Zeit braucht.
Das Vergessen ist wohl eher der Übeltäter. Vergessen wird man es so nie, aber es sollte mit zunehmender Zeit von sich aus seltener hochkommen.
Es ist bisher kein Jahr vergangen, und na klar, wenn es jetzt hochkommt in Form so eines flashbacks, dann ist die Wunde noch irgendwie frisch. Und selbst wenn sie in ein paar Jahren verheilt sein sollte, wird da immer eine Narbe bleiben.

Dass ich diese Flashbacks habe, hat nichts damit zu tun, dass ich etwas verdränge oder unter den Teppich kehren will. Ganz im Gegenteil. Und was du schreibst, dass tun wir schon: wenn es wieder so weit ist, muss ich meine Frau gar nicht darauf ansprechen: sie merkt ganz schnell, dass etwas nicht stimmt mit mir und sieht mir z.T. schon an, was Grund dafür ist. Wir sprechen auch heute noch offen drüber, es ist kein Tabu Thema.

Und dass es mit meinen Problemen noch so ist, heißt nicht, dass unser Beziehung und Familie nur oberflächlich harmonisch ist. Dass ich jetzt noch Probleme habe, heißt nicht, dass die Ursache in der jetzigen Beziehung liegt; eher aber herum: ich sorge mich, dass meine inneren Probleme auf Dauer unserer Beziehung Schaden zufügen können; so wie Stachelrose es schrieb: ich will mich nicht in einem Schmerz verlieren, der mich zu einem anderen Menschen formt und die Beziehung für einen von uns irgendwann unerträglich macht.

Genau das ist hier von Anfang an mein Ziel.

Ihr Ausbruch hatte ja Gründe.

Konnten die Gründe dafür denn beseitigt werden?
Hast du Angst, dass das erneut passieren könnte?