Hallo! Ich bin ziemlich durch den Wind, hoffe aber meine Gedanken einigermaßen ordnen zu können. Vorgeschichte: Ich habe seit einigen Monaten einen Freund. Wir haben es sehr langsam angehen lassen, die ersten Wochen nur kuscheln und Händchen halten, dann auch mal ein Kuss, nach Monaten dann das erste gemeinsame Mal. Ich habe jedes Mal den ersten Schritt machen müssen, da er mir gegenüber immer sehr schüchtern war. Es entwickelten sich mit der Zeit Gefühle, die bei ihm zunächst wesentlich stärker waren als bei mir. Das änderte sich aber mit der Zeit und ich gewann ihn sehr lieb. Mein Freund hat seit über 10 Jahren einen besten Freund, mit dem er immer viel gemeinsam gemacht hat. Die beiden arbeiten sogar zusammen. Sie waren so eng miteinander, dass sogar Gerüchte rumgingen, da wäre mehr. Der beste Freund mochte mich von Anfang an nicht und hetzte gegen mich.
Ich habe auf all das nichts darauf gegeben und mir meine eigene Meinung gebildet. Taten sagen ja mehr als Worte und mein Freund trug mich auf Händen, behandelte mich wie eine Prinzessin und gestand mir bald darauf seine Liebe. Ich war glücklich.
Nun das Problem: Er kam heute ganz spontan bei mir vorbei, was mich natürlich erst freute. Ich merkte aber schon bald, dass etwas nicht stimmte, da er sehr nervös wirkte. Plötzlich fing er an zu weinen, ich war ganz überfordert und wusste nicht was los sei.
Er erzählte mir schließlich, dass er was mit diesem besten Freund hatte. Sie waren intim miteinander. Das aber nicht nur 1x, nein, über die letzten 11 Jahre lief scheinbar immer mal wieder was zwischen den beiden (mal mehr, mal weniger).
Er fügte an, dass er auf keinen Fall homo sei, er wäre schlicht und einfach einsam gewesen. Gefühle zu seinem besten Freund, die über das Freundschaftliche hinausgingen, gab es von seiner Seite scheinbar auch nie.
Mir wurde ganz schwindelig, ich versuchte verständnisvoll zu regieren und ihn zu trösten (immerhin war das alles vor meiner Zeit und jeder probiert sich ja mal irgendwie aus). Plötzlich ergab vieles auch einen Sinn (z.B. die Abneigung seines besten Freundes, da dieser ja der Meinung war, ich hätte ihm den Partner ausgespannt). Ich bat ihn dennoch kurz darauf, nach hause zu gehen, damit ich nachdenken konnte. Und nun sitze ich hier, fühle mich wie in einer schlechten Folge GZSZ und weiß nicht, was ich von all dem halten soll. Kann ich das verzeihen? Er hat ja eigentlich nichts falsch gemacht. Hört dieses Kopfkino irgendwann auf?
Ist er vielleicht doch homo und will es nicht zugeben? Deshalb hätte ich gern Eure Einschätzung zu meiner Situation. Wie soll ich nun weiter vorgehen? Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Er ist nun nochmal bei seinem besten Freund, um sich mit ihm auszusprechen (habe ihm dazu geraten). War das falsch?
Liebe Grüße!
26.08.2017 20:44 •
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