Freundin verloren vor 1/2 Jahren

K
Hallo,

ich habe meine Freundin vor anderthalb Jahren verloren und weiß absolut nicht mehr weiter. Mein Verhalten hat dazu geführt das sie sich von mir abgewandt hat. Womit sie überhaupt nicht umgehen kann ist Schwäche. Oder
vielleicht auch das ich mit meiner eigenen Schwäche nicht umgehen kann.
Da beginnt schon der Salat. Durch die Trennung bin ich irgendwie orientierungslos geworden. Ich kann nicht mehr darauf vertrauen, wer jetzt richtig liegt oder auch nicht. Ich stecke praktisch einfach nur fest und versinke alle paar Sekunden wo ich alleine bin in Traurigkeit und Tränen. Der Weg zu ihr zurück scheint versperrt. Sie hat mir ausdrücklich per Mail nochmal gesagt, das es nicht über eine Freundschaft jemals hinausgehen wird.
Sie hat sich schon einmal von mir getrennt, jedoch hatte ich zu dieser Zeit noch mehr Ressourcen. Freunde, körperliche Kraft und Arbeitsperspektiven, meine Wohnung etc...
Jetzt jedoch, denn die Beziehungskrise hat auch nachdem wir wieder zusammengekommen sind angedauert bin ich wie ausgehöhlt. Völlig unsicher und auch innerlich zerrüttet. Das haben meine Freunde und auch Familie(insbesondere meine Eltern) jetzt auch schon längere Zeit mittragen müssen und wenden sich jetzt irgendwie ab.
Es geht einfach nicht voran mit mir. Verstehe deswegen auch den Frust der anderen. Denn man investiert gerne in jemanden wo man auch sieht das das fruchtet was man investiert. Aber wenn der andere ständig immerzu nur in seiner Tiefe verhaftet bleibt denkt man sich natürlich auch irgendwann, das die Aufmerksamkeit verschenkte Kraft ist. Also wenden sich die anderen innerlich immer mehr ab und distanzieren sich.
Ich war früher auch nicht der stabilste Mensch auf der Welt, deswegen ist diese innere Instabilität auf höherem Niveau jetzt auch nicht so die Überraschung. Aber ich hatte immerhin noch ein verschmitztes Lachen im Gesicht und wenn es darauf ankam das nicht an mich herangelassen.
Ich habe durch meine Exfreundin eine Welt und eine Art zu Leben kennengelernt, die ich vorher nicht hatte. Einfach ein Stück weit Stil, Kultur, Regelmäßigkeit die ich vorher noch nicht kannte. Habe ein sehr wildes Leben geführt, mich damit aber auch nicht so wohl gefühlt. War eher eine Notwendigkeit ab einem bestimmten Zeitpunkt. Und dann kam sie in mein Leben und ein Hafen den es vorher noch nicht gab ist entstanden. Jedoch war sie auch sehr schwer und oft auch dolle niedergeschlagen und hat sich darauf ausgeruht das ich sie glücklich mache. Jedoch ist mir da an dieser Stelle irgendwann der gute Laune Mann ausgegangen. Ich kannte vorher das Thema Depression nicht und war damit dann völlig überfordert sie zu halten und habe mich wohl auch nicht genügend angegrenzt.
Am Ende hatte sie sich dann einmal getrennt nachdem ich angefangen hatte mich ein bißchen von ihr zu distanzieren und mehr um mich zu kümmern, insbesondere zu arbeiten. Aber dann war sie plötzlich weg und mit einem anderen Typen zusammen. Jedoch der ist unter ihrem Gewicht relativ schnell zusammengekracht und sie kam zurück.
Ich habe seitdem öfters Panikattacken und die Trennung hat ein paar Traumas aus der Kindheit hochgespült und ich habe eine Therapie begonnen. Jedoch würde ich sagen, das der Therapeut, obwohl er bestimmt sein bestes gegeben hat, mit seiner Moral und seinem Katalogdenken eher mich noch mehr verkopft hat als ich eh vorher schon war.
Seit nun dieser zweiten Trennung von ihr die glaub ich diesmal unumkehrbar ist stürze ich täglich in tiefe Löcher der Trauer und Einsamkeit.
In der Hoffnung das es mir helfen würde um Distanz zu bekommen, bin ich fluchtartig aus meiner Wohnung raus und hause seitdem in einem im Vergleich dazu vorherigen wohnen unter erbärmlichen Umständen.
Die Gespräche und das zusammensein mit ihr hat mir im Nachhinein gesehen so viel mehr gegeben als ich je dachte. Und eben diesen Ruheraum mit mir selber, diese Stille und Pflege(gut kochen und einfach sich um sich kümmern) haben durch unsere Trennung einfach keinen Raum mehr bei mir. Ich verachte mich selber für meine Fehler und überhaupt mein Verhalten. Fühle mich dadurch das sie nicht mehr mit mir ist mich einfach dermaßen zurückgestoßen nicht anerkannt, das ich oft einfach den Wunsch habe zu sterben. Einfach weil ich nicht glaube nochmal so ein schönes Leben haben zu können. Ich schaue auf all diese Strapazen, all diese schweren einsamen Momente die ich in meinem Leben durchlebt habe, alle diese Kämpfe um sie. Um auch ihr überleben, weil sie eine Zeit lang auch Selbstmord gefährdet war. Dieser Verlust ihrer Familie in die ich schon hineingewachsen war. Ganz pur gesagt: jeder Tag den ich erlebe ist ein Grauen für mich und es gibt kaum etwas was mich froh stimmt.
Das Theater spielen was vorher mir so wichtig war rückt oft sehr in den Hintergrund und erscheint mir ach so klein und nebensächlich.
Mein Körper ist krank geworden, meine Hüfte schmerzt oft sehr.
ICh schaffe es einfach nicht mich aus diesem inneren Entbehrungsvollen Raum heraus zu bewegen. Therapie glaube ich schon ausprobiert zu haben und glaube nicht daran damit weiter zu kommen.
Meine Kindheit war auch schon so eine einsame schei. und es reicht mir jetzt einfach mich immerzu von neuem aufzuwenden, als mir alles weggezogen wurde.
Ich kann einfach nicht mehr. Aber irgendwie will ich auch nicht aufgeben und empfinde meine Gedanken als dekadent. Schaut man auf andere Menschen in anderen Ländern die unter Not leiden ist doch mein Liebeskummer so klein und unbedeutend.
Dennoch sind die Gefühle Realität und sie bestimmen meinen Tag und meine Gedanken. Manchmal wünsche ich mir sie nie kennengelernt zu haben, weil ich dann nicht um die Schönheit dieser Welt wüßte und somit auch nicht all das vermissen könnte. Selber bin ich scheinbar unfähig auch so etwas mir zu schaffen oder mache mich unfähig.
Was denkt ihr? Wie fängt man neu an? Wie findet man einen neuen Grund zu leben? Eine Motivation die darüber hinausgeht als das man wieder jemanden neuem begegnet der einen auch wieder verlässt und so ausnutzt?
Ich bin absolut am Ende und verzweifelt.

Konrad

16.05.2013 17:10 • #1


H
Hallo Konrad

Ohje, da steckst du aber mächtig tief im Dilemma. Das du dich selbst haßt, damit fängt eigentlich schon alles an.

Ich denke da ist der Ursprung allem Übels. Wieso haßt du dich denn so sehr? Was kannst du dir denn nicht verzeihen, warum gehst du so hart mit dir um?

Das sich einige abwenden solltest du ihnen nicht all zu übel nehmen. Sie wissen sich nicht anders zu helfen. Ihre Hilfe an dich verlief ins Leere. Da fühlt man sich irgendwann selber hilflos, mag man den anderen doch und kann es dann nicht ertragen wie der sich fertig macht.

Deine Freundin hat selbst ne Menge Probleme gehabt und du hast sie gestützt. So verstehe ich zumindest deine Geschichte. Das war eine Ablenkung von deinen eigenen Problemen. Und dann kamen diese doch zum Vorschein, damit konnte sie dann gar nicht umgehen. Zwei mit immensen Problemen treffen aufeinander - puh.

Korrigiere mich wenn ich falsch liege.

Vielleicht war dein Thera auch nicht der Richtige? Kannst du wechseln?

Lieben Gruß

17.05.2013 20:22 • #2


A


Freundin verloren vor 1/2 Jahren

x 3


T
Lieber konrad...ich fuehle mich dir sehr nah.vieles was du schreibst koennte von mir sein.wollen wir mal kontakt aufnehmen?

17.05.2013 20:34 • #3


V
Hallo Konrad,


ich verstehe deine Gedankengänge, ich hasse mich nicht, aber bin ebenso verloren,
aber wie Huhu schon sagte, finde DICH wieder und du kommst zurück in deine liebenswerte Art,

du hast deine Eigenverantwortung geteilt, ihre angeommen und deine vergessen, du musst DICH wieder finden unter all deinen Chaos Gedanken,
komme aus dem katastrophen denken heraus,

du hast komplett den Boden unter den Füssen verloren,
du findest ihn wieder wenn du dich mit dir beschäftigst, mit dir als Mensch, deinen Hobbies, deinen Vorlieben...beim Essen oder Musik,
nicht mit dem negativen, jeder hat seine Geschichte mit guten und schlechten Stories, lass uns die wegpackenn und im jetzt sein,

du kannst mit dir Zwiegespräche führen, in den Spiegel sehen, dich respektvoll behandeln, lächele dir zu!

es war eine Partnerschaft, d.h. 2! Menschen waren involviert, es gibt nicht einen bösen und einen guten, beide sind böse und gut, es gibt keinen Grund dich selber zu hassen, es gibt kein richtig/ falsch geschweige denn richtiger / fälscher ( schreibt man das so wenn es das gäbe?)
fühle dich Gedrückt
schreibe deine Gedanken auf, was geht in dir vor, wenn du dich haßt? wenn du alles doof findest?

17.05.2013 20:39 • #4




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