Liebe User,
ich habe mich in den letzten Tagen durch unzählige Beiträge zu dem Thema gelesen, aber wie ihr vermutlich nachvollziehen könnt, ist das, wenn es um das eigene Problemchen geht, natürlich etwas ganz anderes, die Problemchen der anderen scheinen so schnell gelöst zu sein, nur das eigene nicht - auch nicht, wenn es recht simple wäre, einem anderen zur gleichen Problematik einen Rat zu geben. Nur ist man überhäuft von Gefühlen, Emotionen, Unsicherheit,... und jeder Rat, den man selbst geben könnte, löst sich in Luft auf, immerhin ist es bei mir ja was ganz anderes, als wenn XY die selbe Situation erleben würde...
So, nun zum Thema. Ich bräuchte mal euren Rat.
Ich bin in eine klassische F+ Geschichte reingeschlittert.
Wobei, so klassisch ist die dann auch wieder nicht. Es ist eine Beziehung, ohne dass man es so ausgesprochen hat - zumindest benehmen wir uns so. Mein bester Freund (er 25, ich 23) sind seit gut 5 Jahren befreundet, hatten zwischendurch aber immerwieder den Kontakt verloren. Weil er eine Beziehung hatte, dann ich, usw usw. Nun, so richtig nur befreundet waren wir aber nie so wirklich, eigentlich war es mehr eine Romanze, die wir immer in eine Freundschaft runtergespielt haben, wenn in sein oder in mein Leben jemand anderes getreten ist. Wir hatten schon immer, immer wieder mal was am Laufen. Die letzten Jahre haben wir aber immer nur herumgemacht, wenn wir gemeinsam gefeiert haben und unter Alk. standen. Seit gut einem Jahr jetzt sind wir aber unzertrennlich. Begonnen hat diese Geschichte, wie soll es anders sein, beim Feiern. Als ich dann tatsächlich mit ihm nach Hause ging. (Davor haben wir uns immer nur geküsst, aber nie miteinander geschlafen) Danach war alles locker, wir blieben in Kontakt, fuhren die Freundschaftsschiene weiter (was mich wundert, dass das so gut funktioniert hat), bis die nächste Party kam, und das gemeinsame Nach Hause gehen Routine wurde. Wenn wir nicht betrunken waren, waren wir einfach die besten Freunde der Welt. Wir sahen uns mindestens 5x die Woche, auf einen Kaffee, zum Essen, zum Spezieren gehen, usw. Irgendwann, als im Raum stand, dass ich jemanden kennengelernt habe und mein Neuer von unserer besonderen Freundschaft wusste, musste ich mich entscheiden. Natürlich war er nciht damit einverstanden, dass ich mehr Zeit mit meinem besten Freund verbringe, als mit ihm - eben weil er die ganze Geschichte kannte. Ich habe mit meinem besten Freund, Daniel, darüber gesprochen, war extrem verunsichert, weil ich die Freundschaft zu ihm nicht aufgeben wollte. Bis dahin haben wir nie über sowas gesprochen, oder darüber, was da jetzt zwischen uns ist oder nicht ist. In dieser Zeit hatten wir nie etwas miteinander, da waren wir tatsächlich nur befreundet) Auf der anderen Seite reichten meine Gedanken allerdings weiter. Ich dachte, natürlich werde ich mich für Daniel entscheiden, jetzt. Obwohl ich mich schon ziemlich in den anderen verguckt hatte, die Freundschaft war mir wichtiger. Ich dachte aber darüber nach, was in weiterer Hinsicht passiert. Es wäre bestimmt nicht das letzte Mal, wo man sich entscheiden müsse. Egal ob er oder ich. Unsere beziehungsähnliche Freundschaft war kein Geheimnis, kein Mensch (neuer Partner) würde so eine Freundschaft gutheißen. Nach ewigem Drama haben wir uns darauf geeinigt, dass wir eine standardisierte F+ weiterführen (da haben wir das erste mal darüber gesprochen). Das Problem war nicht gelöst, aber ich hatte mich entschieden, mit dem Wissen, dass es zukünftig vermutlich noch komplizierter wird. Aber es war egal, wir waren beide glücklich, dass wir es nun ausgesprochen haben und ungezwungen unsere Beziehung weiterführen können (seit dem Zeitpunkt läuft tatsächlich was), und sollte ein Neuer kommen, dann sind wir eben nur noch Freunde, hauptsache wir verlieren uns nicht und bleiben für uns gegenseitig die Nr. 1. (wie dumm und naiv, wenn ich jetzt darüber nachdenke.)
Naja, seit dem (ist ca 4 Monate her) führen wir sowas wie eine richtige Beziehung. Wir sehen uns jeden Tag, schreiben, telefonieren, machen Ausflüge, vermissen uns, wenn mal einer nicht da ist. So ein richtiger Traum von Beziehung, wenn man es sich von Außen ansieht. Auch die körperliche Nähe kommt nicht zu kurz. Dass wir aber tatsächlich eine eingehen, stand nie im Raum, denn, auch wenn wir uns irgendwie auf irgendeine Art und Weise lieben, haben wir beide kein Verliebtheitsgefühl. Natürlich ist alles spannend, man freut sich so sehr auf den anderen, man sehnt sich sogar nach Nähe und will seine ganze Zeit mit dem anderen verbringen, aber es ist dennoch was anderes, als verliebt zu sein. Zumindest für den Moment - und so kommen wir schon bald zum aktuellen Drama.
Ich will absolut keine Beziehung im Moment, das weiß er. Er allerdings schon, offensichtlich aber nicht mit mir. Wie gesagt, wir haben nie darüber gesprochen, aber ich weiß, dass er auf der Suche ist, mit vielen Mädels schreibt, und dass er was Festes will. Für mich wäre es, warum auch immer, sowieso nicht drinnen'. Oder rede ich mir das nur ein? Dazu nacher mehr.
Gestern haben wir das erste Mal richtig darüber gesprochen, über Bekanntschaften des anderen, über das, was im Liebesleben so läuft. Ich habe ihn davon erzählt, dass mein Ex mich um jeden Preis zurück will, dass auch ein Treffen mit dem ansteht, gegen den ich mich vor Wochen entschieden habe, weil er unbedingt mit mir reden will. Egal wann ich eine Nachricht bekomme, er will sofort wissen, von wem sie ist, was geschrieben wurde, warum ich mit dem schreibe, was ich mir davon erwarte... Und dann so provokant Warum gehst du nicht wieder mit deinem Ex zusammen? oder wieso beginnst du keine Beziehung mit dem (der von vor ein paar Wochen). Mit der Antwort Weil ich nicht will. ist das Thema dann meistens beendet, nachdem er noch ein paar abwertende Kommentare über die anderen gesagt hat und mir erklärt, dass es mir mit ihm eh viel besser geht und ich keinen brauche außer ihn. Auch er hat diese Ansicht lange vertreten, nach dem Motto (was auch wortwörtlich des Öfteren gefallen ist) Ich brauche keine Freundin, ich hab dich. Das ist viel mehr, als was ich eigentlich will. Dich mag ich, für dich würde ich mein Leben geben. Du bist der wichtigste Mensch für mich. Damit war ich glücklich. Wir brauchten keine offizielle Beziehung, wir haben einfach unser Glück genossen.
Gestern hat er mir erzählt, er wird sich am Montag mit einer Internetbekanntschaft treffen. Und wir gingen die Szenarios durch, was mit uns passiert, wenn mehr aus ihnen wird. Ich bin mir sicher, dass es das dann war. Es wird keine Freundschaft mehr geben. Und das tut höllisch weh. Er sagt dazu nur, dass er mich nie aufgeben wird, selbst wenn er eine Freundin hat, ich bleibe seine Nummer Eins und die Zukünftige muss unsere Freundschaft akzeptieren. Dann sehen wir uns halt nur noch 3x die Woche, statt jeden Tag, sagte er dazu. Aber wir behalten Bestand. Da lasst er nichts drüber kommen, und ich soll ihm vertrauen. Ziemlich naiv, hm? ^^
Jedenfalls lässt er seit 2, 3 Tagen immer wieder so komische Sätze fallen. Bei jeder Kleinigkeit, auch wenn es nicht ernst gemeint ist, kommt plötzlich der Satz Siehst du, genau deshalb würde eine Beziehung zwischen uns nicht funktioneren, und auch immer wieder aus dem Nichts Du wärst so kompliziert als Freundin - wenn ich ihn frage warum, dann kommt nicht mehr viel. Dann dreht sich das so, dass er sagt Nein, das ist nur eine Kleinigkeit, die man natürlich ertragen kann (Verspätungen etc), du bist wundervoll, du wärst eine tolle Freundin. Dann wieder ein anderes Thema, und dann das Spiel von vorne Deshalb würde eine Beziehung nicht funktionieren - aber immer nur bei komplett irrationalen Dingen. Ich kenne ihn. Besser als jeder andere Mensch. Ich weiß, dass er momentan selbst nur Gründe sucht, um von einer Beziehung mit mir auszuweichen. Er macht das nicht, damit ich jetzt höre, dass es keine Beziehung geben kann, sondern dass er es selbst hört, er redet es sich halt ein. Obwohl ich ihm nie den Gedanken einer Beziehung eingeflößt habe, das geht alles nur von ihm aus.
Jetzt ist es aber so, dass mir das Treffen mit der Internetbekanntschaft Bauchschmerzen bereitet. Ich will ihn unter keinen Umständen verlieren, aber dass ich das tun werde, wenn einer von uns eine Beziehung eingeht, liegt auf der Hand. Jetzt steh ich im Zwiespalt mit mir selbst. Warum will ICH mich eigentlich nicht auch mit anderen treffen? Der Grund ist, dass ich meine Zeit einfach viel lieber mit ihm verbringe. Ich will niemanden suchen, wozu auch, ich bin glücklich, mit ihm. Ich will mich mit garkeinem treffen, obwohl es viele Gelegenheiten dazu gäbe. Ich bin einfach nicht interessiert. So, und was erwarte ich mir jetzt? Kann man das bereits als Verliebtheit bezeichnen? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, was nun meine Frage an die Community wäre. Ich weiß nur, dass mir seine Nähe fehlen würde. Dass ich ihn vermissen würde, wie die Hölle. Und dass, wenn ich ihm jetzt eine Nachricht dbzgl. schreiben würde, diese lauten würde Ich will dich einfach nicht teilen...
Egal wie man es dreht und wendet, ich werde ihn verlieren. Wobei ich fest davon überzeugt bin, dass er, aufgrund dessen, dass er sich so stark versucht einzureden, dass zwischen uns nichts ernstes sein kann, er neben einer anderen aufwachen wird und mich vermissen wird. Weil ich weiß, und weil er weiß, dass er sich bei niemanden so wohl fühlt, wie bei mir. Die Frage ist nur, was mache ich bis dahin? Will ich was ernstes? Soll ich es versuchen? Die Freundschaft geht eh in die Brüche, somit habe ich nichts zu verlieren und könnte ihm meine Gedanken dazu sagen. Aber was würde es bringen, wenn ich selbst nicht weiß, was ich will? Ohne konkreten Plan kann man so ein Gespräch nicht starten. Vielleicht wird eh nichts aus den beiden, und wir leben weiter wie bisher. Aber früher oder später wird wieder ein Neuer oder eine Neue kommen. Und dann geht alles von vorne los.
Mir würde es nichts ausmachen, wenn er was mit anderen hätte, zumindest mal treffen, rummachen etc. Weil ich ja nicht verliebt in ihn bin. Aber mir würde es was ausmachen, wenn er etwas ernstes eingeht. Weil er somit mit mir Schluss machen würde. Seit dem Gespräch gestern fühle ich mich auch genau so, als hätte er mit mir Schluss gemacht... Ich bin wirklich traurig wegen dem Treffen, wie gesagt, eigentlich will ich ihn nicht teilen..
Was soll ich nur machen...
Über meine Gefühle klar werden habe ich versucht, dann denke ich immer, ich will eh keine Beziehung, und verliebt bin ich auch nicht. Sache gegessen. Dann steht er aber vor mir, nimmt meine Hand, und ich will einfach nicht, dass er sie loslässt.
Kennt das von euch jemand? Was sagt ihr dazu? Was würdet ihr machen? Soll ich mit ihm darüber sprechen? Einfach passieren lassen und abwarten, was da noch kommt? Tatsächlich den Wunsch einer Beziehung äußern? Mit der Gefahr, dass ich ihn somit verlieren würde, wenn er nicht will? Ich fühl mich seit gestern so grottenschlecht. Alles nur, wegen diesem Treffen am Montag...
Ich dachte mir, ich sage ihn einfach, dass wir einen Gang zurück schalten sollten, ich mich mit anderen Treffen sollte, sodass mit Daniels Nähe nicht so fehlt und wir auch tatsächlich befreundet bleiben könnten. Aber ich bin einfach nicht interessiert an anderen... Das wäre nur zum Selbstschutz, dass ich nicht verletzt werde, wenn er sich FÜR eine andere und somit mehr oder weniger GEGEN mich entscheidet. Ach herrje, es ist alles so schwer, in Worte zu fassen...
Ich würde da gerne ein paar Meinungen dazu hören..
Ich danke euch, dass ihr euch Zeit genommen habt, das alles zu lesen.
LG. Cora
13.08.2016 12:51 •
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