Frisch getrennt

K
Hallo ihr alle,
Ich bin ganz neu hier . Seid nicht mal einer Woche getrennt . Der Coronavirus hat wie ein Katalysator gewirkt . Wir waren 21 Jahre zusammen und haben drei Kinder.
Wir waren schon lange nicht mehr wirklich glücklich .Haben es aber totgeschwiegen . Mein Kopf sagt,es ist richtig ,es bringt nichts mehr ,es wäre nur aufgeschoben wenn wir es nochmal probieren.Aber mein Herz sagt leider was anders.Am schlimmsten ist das mein Mann so gut mit mir abschließen kann. Er trauert auch,aber ich glaube nur wegen der Kinder,wegen dem Gefühl die Familie zu verlieren. Wobei ich dazu sagen muss,dass wir das mit den Kindern sicherlich gut regeln werden.Sie sind das Wichtigste für uns und wir werden beide uns weiterhin um sie kümmern .
Ich hab Angst in eine Depression abzurutschen.Ich mach einfach weiter ,gehe arbeiten ,kümmere mich um die Kinder und setze eine Maske auf. Ich fühle mich so wertlos gerade . So im freien Fall. Ich habe mich in der Beziehung auch nicht mehr wohl gefühlt ,wir haben uns beide voneinander abgewandt ,ich kann ihm das nicht alleine in die Schuhe schieben aber ich liebe ihn noch und das ist der große Unterschied.Ich wusste nicht mehr ob ich noch Gefühle habe während der Beziehung und jetzt weiß ich es . Ich hab Freundinnen die mich abfangen ,Kollegen die mich ablenken aber ich bin so kraftlos ,kann mich zu nicht aufraffen,alles fällt schwer.Essen,schlafen,kochen,mit den Kinder spielen,den Alltag schaffen,arbeiten gehen.Wirklich alles . Ich hab nicht mal die Energie mit Freundinnen darüber zu reden .Es hilft mir zwar aber ich kann mich nicht aufraffen. Wie soll das alles weitergehen ? Ich bin immer erschöpft,wie nach einer schweren Grippe . Mein Mann ist auch traurig und ich habe das Gefühl er hat ein schlechtes Gewissen ,versucht mich zu trösten aber das ist ja das Gegenteil von Abstand. Noch leben wir zusammen.Er sucht nach einer Wohnung.Wir gehen uns aus dem Weg.Heute morgen war ich so durcheinander ,dass ich mich zu ihm gelegt habe. Ich wollte einfach in den Arm genommen werden und schlafen.Das hat er gemacht aber ich hab gemerkt dass er überfordert ist. Das ist doch alles sch. .jetzt weiß ich das auch . Ich will nicht so erbärmlich sein und ihm hinterher rennen.So bin ich eigentlich garnicht.Ich weiß nicht mehr wer ich bin .
Ich hatte noch nie so eine schlimme Krise,was soll ich machen um da wieder rauszukommen?
Lg,
Kathrin

03.04.2020 10:45 • #1


Lilli70
Liebe Kathrin, sei erstmal gedrückt! Das wird jetzt schwer, und keiner kann dir den Schmerz nehmen. Vielleicht ist Abstand erstmal das Beste. Dann könnt ihr beide zu Ruhe kommen und schauen, wie es mit euch weitergeht. Das macht nun alles große Angst, da man nicht weiß, wies weitergeht. Veränderungen nach sovielen Jahren überfordern natürlich. Deinen Mann auch! Wenn ihr das mit den Kindern regeln könnt, ist das schon mal super. Und du musst dir überlegen, wenn es mit euch weitergehen sollte, was du bereit bist zu verändern, genauso wie er. Denn so wart ihr ja unglücklich. Das ist erstmal viel Arbeit. Versuche ruhig zu bleiben, gib euch Zeit, und bitte keine vorschnellen Reaktionen. Ganz liebe Grüße!

03.04.2020 11:11 • #2


A


Frisch getrennt

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Carolinga
Hallo!
Ja, die Gewohnheit und der Alltag in einer Beziehung sorgen häufig für Resignation der eigenen Bedürfnisse und Gefühle, sowie täuscht die Gewohnheit einen Zustand der Zufriedenheit vor.

Zitat von Kathrin-3:
Wir waren schon lange nicht mehr wirklich glücklich .Haben es aber totgeschwiegen

Das ist eines der allergrößten Probleme in Beziehungen und sorgt für jegliche Missverständnisse zwischen zwei Menschen.
Was wisst ihr voneinander?
Wieviel vertraut ihr euch?
Welche Bedürfnisse nehmt ihr voneinander wahr?
Was fühlt ihr noch füreinander und was seid ihr bereit, in eure Beziehung zu investieren?

Zitat von Kathrin-3:
aber ich liebe ihn noch und das ist der große Unterschied.Ich wusste nicht mehr ob ich noch Gefühle habe während der Beziehung und jetzt weiß ich es .

Höre ganz genau in dich hinein und analysiere den Begriff bzw. das Gefühl Liebe für dich.
Was steht für dich und was wird dir fehlen?
Was vebindest du mit Liebe?
Was liebst du ...an ihm und an dir?
Das Problem ist der derzeitige Abstand, an dem es euch mangelt. Mit diesem wäre es einfacher für dich, klarer über die Situation nachzudenken, dich neu zu fokussieren und klarer zu blicken. Derzeit ist alles von der derzeitigen, verwirrendene Sitaution überschattet.
Sei klug mit dir selbst!
Alles gute für dich!

03.04.2020 11:15 • #3


K
Hallo Carolina! Er fühlt nichts mehr ,also zumindest nicht das was man fühlt wenn man liebt.Er hat mich noch lieb,sagt er aber ich weiß schon was er damit meint. Ich will nicht so jemand sein,der um die Liebe bettelt .Daher versuche ich meine Würde zu behalten.Du hast recht,wir brauchen Abstand! Aber die Kinder wissen es noch nicht.wir wollen es ihnen gemeinsam nach Ostern sagen.
Lg!

03.04.2020 11:20 • #4


Carolinga
Versuche dich irgendwie zu sortieren und es wäre sinnvoll, mit ihm offen und ehrlich über deine Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen.
Das bringt Ordnung und Klarheit in deine Gedanken, nimmt das Hoffen und Interpretieren in die Gefühlswelt des anderen und lässt Platz für Neues zu.
Auch in Bezug auf eure Kinder, denn die müssen mit eurer Entscheidung umgehen und dabei ist es wichtig, das ihr das für diese und auch für euch umsichtig und wertschätzend tut.

03.04.2020 11:35 • #5




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