Hey Toni,
vielen Dank für Deinen Beitrag.
Nun, um ehrlich zu sein, ist das vielleicht recht simpel zu lösen. Mal ganz abgesehen davon, dass diese Reaktion für uns NoMas nogo ist, ein Borderliner - bitte nicht lachen - zeigt Dir damit seine Liebe (meistens).
Auslöser ist die Thematik zuvor gewesen, als sie eingesehen hat, wieviel Du gibst und wie wenig (offenbar) sie zurück gibt. B. erleben intensive aversive Emotionen wie Schuld, Scham, Ohnmacht und vor Allem Selbstverachtung. Letzteres ist m.E.n. ein primäres Thema bei deiner Freundin, bezieht man die Depressionen hier mit ein.
Diese Emotionen sind übermächtig und daher haben B. große Probleme damit, wenn der Partner (aus ihrer Sicht) zu wenig fühlt. Sie erkennen nicht, dass man auch starke Gefühle durchaus kontrollieren kann (und auch sollte), weil sie selbst dazu nicht in der Lage sind. Dadurch deuten sie eine Gefühlsäusserung in verbaler Form und im gefassten Zustand fehl, als Anzeichen von drohendem oder bereits erfolgtem emotionalen Rückzug des Partners.
Sie sehen sich selbst als Ursache hierfür, denn B. ist durchaus bewusst, wie schwierig sie es anderen Menschen machen. Sie sehnen such nach stabiler und zuverlässiger Bindung, die gleichzeitige Angst vor dem Verlassen werden, lässt einen B. jedoch zum Spielball seiner emotionalen Ambivalenz werden. Je länger eine Partnerschaft dauert, desto grösser die Angst, nicht die Sicherheit.
In Kurzform: sie hat erkannt, dass sie Dich masslos überfordert hat und nur ihren Bedürfnissen nachgegeben. Sie hat Schuldgefühle entwickelt und schämt sich für ihr unverzeihliches Benehmen. Sie malt sich selbst aus, dass Du irgendwann die Nase voll haben wirst, der Gedanke daran, lässt sie in Panik verfallen weil sie sich selbst für verachtenswert hält.
Also wäre mein Rat: Fahr zu ihr und unterhalte Dich betont auf der emotionalen Ebene, nur das kann ein B. glauben. Sei authentisch, sie hält das aus. Weine ruhig, das hilft eher, als es schadet, und wenn Dir nach heulen ist, dann heul eben. Stell keine Fragen, das ist der falsche Moment. Beschreibe ausführlich und lang, wenn es sein muss mehrmals wie Du Dich fühlst. Vor Allem wie wertlos, das kann sie nachfühlen. Sag ihr, was sie dem Kind damit antut und ob sie wirklich möchte, dass er später auch keine stabilen Bindungen eingehen kann. Sag ihr, dass Du ihr das nicht antun würdest und dass du sie nicht weniger liebst, weil sie Probleme hat, für die sie nichts kann. Mach ihr ganz deutlich, dass sie für Dich keinerlei Wert dadurch verloren hat, weil sie sich so verhalten hat und dass Du verstehst, dass sie damit rechnet, aber Du gar keinen Gedanken dahingehend hattest, Dich zu trennen.
Ich bin mir sicher, dass sie zurück kommt wenn du sie bittest danach.
Das ist meine Sicht der Dinge, hoffentlich hilft es Euch weiter.
Herzlichst
Ex-Mitglied
01.07.2018 20:15 •
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