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Fühle mich so ausgegrenzt, bedeute ich ihm gar nichts?

Miki234
Hallo ihr lieben, ich bin neu hier im Forum. tatsächlich für mich das erste mal in einem Forum, aber ich weiß langsam nicht mehr wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen . zu meiner Geschichte:
Ich war über 5 Jahre mit meinem Ex-Freund zusammen. Wir haben davon über 2 Jahre zusammen gewohnt. Ich war immer mal wieder unglücklich in der Beziehung und habe es jedes Mal angesprochen, in der Hoffnung, dass er mich versteht und wir das wieder hin kriegen. 2 mal habe ich gesagt ich gehe zu meinen Eltern (bin 26 Jahre alt, er 29)
Jedes Mal wenn ich nur angedeutet habe Schluss zu machen war er derjenige, der mich um eine Chance geben hat und ich habe sie ihm gegeben. wir hatten nie richtig Streit, dazu war er nicht in der Lage. wir lebten uns weiter auseinander, wohnten eher WG mäßig zusammen. doch im Winter 2019 wurde mir klar, dass ich etwas ändern möchte, mir mehr Zeit für ihn nehmen, mehr Geduld mit ihm haben. Aber meine Psyche machte mir so manches mal einen Strich durch die Rechnung. Unser Weihnachten war schön! Über Silvester waren wir mit einigen Freunden in einem Ferienhaus und haben gefeiert. Ich habe schon gemerkt, dass er nicht mehr so viel Interesse an mir hatte. aber ich gab mir viel Mühe! Hatte gemerkt, dass ich für die Beziehung kämpfen will! Und dann kam der Tag. ein Freitag Anfang Februar. Ich hatte den Abend geplant zusammen zu kochen, wir hätten noch Tanzstunde gehabt und am nächsten Tag wollten wir einen richtigen Date-Tag machen. doch zuhause angekommen wartete er schon und sagte nur: wir müssen reden. Ich kann nicht mehr
Ich bekam eine richtige Panik Attacke . wir haben viel geredet, ich habe alles versucht dass er mir noch eine Chance gibt. vergeblich. nachts bin ich dann zu einer Freundin. Am nächsten Tag zu meinen Eltern. Mir war durch gehend schlecht, konnte nicht essen, habe viel geweint. am Abend haben wir uns getroffen und geredet wie es weiter gehen soll. er wollte in der Wohnung bleiben, ich sollte meine Sachen nach und nach holen. und so zog ich wieder zu meinen Eltern. holte in meinen Mittagspausen immer mal ein paar Sachen, wenn ich wusste er ist nicht zuhause. 2 Monate später hatte ich eine Wohnung gefunden, zog endgültig mit meinen Möbeln aus. danach hatten wir nur sporadisch Kontakt, ich wollte noch Geld für die Miete zurück haben.
mir ging es eine kurze Zeit ganz gut, aber jetzt wird es wieder immer schlimmer . er fehlt mir unglaublich. ich weiß, die Trennung war richtig . aber er fehlt mir einfach als Freund. wir haben einen gemeinsamen Freundeskreis. Haben viele spieleabende gemacht. Durch corona war das eh nicht möglich, aber langsam geht es wieder los. unsere Freunde geben sich Mühe, grenzen mich nicht aus. Aber ich weiß, wenn er dort ist, werde ich nicht eingeladen . und das tut so weh. wir haben im Gespräch nach der Trennung gesagt wir wollen Freunde bleiben. Ich bin der Meinung das geht ! Ich habe sogar gehört er hat schon wieder eine neue Beziehung, eine Fernbeziehung. mit dem Gedanken komme ich super klar. was mich in den Wahnsinn treibt ist das Gefühl dass ich ihm gar nichts bedeute, die Freundschaft ihm gar nichts bedeutet. ich weiß nicht was ich tun soll . ich will aufhören an ihn zu denken, aber ich kann nicht . beim formulieren kommen mir gerade wieder die Tränen . ich weiß nicht was ich machen soll.

Danke an jeden der bis hier hin gelesen hat! Ich musste etwas ausholen. es mir von der Seele schreiben . vielleicht ist ja jemand in einer ähnlichen Situation oder hat so eine Trennung durch gemacht (ist BTW meine erste Beziehung gewesen und meine erste Trennung)

22.06.2020 16:40 • #1


L
Hallo und willkommen,
so recht kann ich nicht herauslesen, warum ihr Euch letztlich getrennt habt.
Sowohl bei Deinen 2x Androhen der Trennung, als auch als er dann die Trennung ausgesprochen hat.
Was genau war denn der letzte Auslöser, kannst Du dazu noch etwas mehr erzählen?

22.06.2020 17:09 • x 1 #2


A


Fühle mich so ausgegrenzt, bedeute ich ihm gar nichts?

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Miki234
Hallo und danke
Er hat gesagt, dass er seit 2 Jahren unglücklich ist, wir nur in einer WG Leben und er das nicht mehr aushält. Er hat auch viel geweint und immer nur wieder tut mir leid gesagt, wenn ich nach geharkt habe warum er sich trennt .... und warum er nicht früher was gesagt hat... er meinte er habe sich lange verstellt, unbewusst... sich verbogen für mich ... das habe ich gemerkt aber immer versucht ihm zu sagen, dass er tun und sagen soll was seine Meinung ist... das konnte er nie so richtig ... manchmal hatte ich das Gefühl er hatte Angst vor mir, dafür gab es aber keinen Grund... ich habe irgendwann auf der Couch geschlafen. Ich dachte es liegt an ihm. Mittlerweile weiß ich , dass ich eine psychosomatische Schlafstörung habe, bin auf der Suche nach einem Therapeuten, aber ist schwierig... die Probleme habe ich aber schon seit 6-7 Jahren... naja.. ich bin nicht so der Typ Frau der ständig und überall Händchen hält oder so... das störe ihn.. und plötzlich sagte er noch: und ich will Kinder ... ich habe immer gesagt ich will keine, aber hey ! Ich bin 26, muss ich mich jetzt schon fest legen? Empfand es in dem Moment mehr als ausreden seinerseits ... bzw als weiteres Argument für die Trennung. In den 5 Jahren haben wir nie über Kinder gesprochen ... kam also für mich alles aus dem nichts und ich verstehe es bis heute nicht genau warum er sich getrennt hat... er meinte noch dass er bereits seit vor Weihnachten überlegt hatte sich zu trennen ...

22.06.2020 17:19 • #3


L
Zitat von Miki234:
manchmal hatte ich das Gefühl er hatte Angst vor mir, dafür gab es aber keinen Grund.

Ist er eventuell sehr Harmoniebedürftig (-süchtig), kann schlecht Grenzen für sich setzen oder hat er ein schlechtes Selbstwertgefühl? Das könnte ein Grund dafür sein, dass er mit Dir anscheinend nicht offen über seine Bedürfnisse und Wünsche gesprochen hat. Dass Ihr kaum gestritten habt wäre ein weiteres Indiz dafür.

Zitat von Miki234:
Ar. er seit 2 Jahren unglücklich ist, wir nur in einer WG Leben

Ist das denn so gewesen?
Habt Ihr noch Zeit als Paar verbracht? Euch wirklich gegenseitig mal zugehört? Gab es noch körperliche Anziehung?
Wie würdest Du denn die letzten 2 Jahre im Rückblick für Dich werten, warst Du glücklich?

Zitat von Miki234:
In den 5 Jahren haben wir nie über Kinder gesprochen

Warum nicht? Man redet doch darüber, was man vom Leben noch erwartet?

Zitat von Miki234:
ich bin nicht so der Typ Frau der ständig und überall Händchen hält oder so... das störe ihn.

Hattet Ihr ein unterschiedliches Nähe/Distanz-Bedürfnis?
Das gibt es, und je nachdem, wie weit die Bedürfnisse auseinanderliegen kann das ganz schön schwierig werden, beiden gerecht zu werden.

22.06.2020 17:23 • x 1 #4


Miki234
Harmonie bedürftig passt, ja... ich habe immer wieder versucht ihn zu animieren seine Meinung zu sagen und zu vertreten... aber vermutlich hat er das nicht so positiv aufgefasst ...

Dadurch, dass ich viel arbeiten musste und ein zeitintensives Hobby habe, und er nur seinen Job und zocken hat, haben wir leider immer weniger zusammen gemacht. Aber abends zusammen gegessen, auf der Couch gesessen und Filme geguckt, 1x die woche Tanzstunde, häufiger mal ins Kino, essen gehen... wir haben schon viel zusammen gemacht, aber als die Stimmung schlechter wurde, haben wir auch weniger unternommen, ich musste noch mehr arbeiten... er hat immer gesagt er hat Verständnis dafür, und für ihn ist es ok... aber in Wirklichkeit war es wohl nicht ok für ihn... ich finde so unfair, dass er das nicht eher mal angesprochen hat ...
Über die Feiertage und Anfang des Jahres war ich wieder glücklicher, habe mich mehr auf ihn gefreut... Sachen zusammen geplant ... in dem Ferienhaus über Silvester haben wir auch häufiger miteinander geschlafen... für mich ging die Beziehung also bergauf ...

Für mich sind Kinder momentan einfach überhaupt kein Thema... zur Zeit will ich definitiv keine... er hat das Thema nie angesprochen. Ich wusste nicht mal, dass er sich darüber Gedanken gemacht hat...

Er wollte immer alles sehr geregelt haben: guten Morgen Küsschen, hallo Küsschen, .. Rituale- sag ich mal... mir ist es wichtig dass die kleinen Liebesbeweise ehrlich sind und nicht aus einer Routine heraus.. deswegen wäre die Beziehung denke ich eh irgendwann in die Brüche gegangen... aber ihn als Freund zu verlieren tut unheimlich weh und rückwirkend betrachtet hätte ich gerne einfach früher gewusst was ihn stört und belastet und hätte gerne daran gearbeitet ...

22.06.2020 17:37 • #5


L
Zitat von Miki234:
ich habe immer wieder versucht ihn zu animieren seine Meinung zu sagen und zu vertreten...

So was ist echt schwierig. Ich vermute, er hat in seinem Elternhaus nicht gelernt, zu seiner Meinung zu stehen? Und als Du ihn nun 'animiert' hast, wie Du schreibst, rutschst Du schlimmstenfalls in die Rolle der Mutti, und er in die des widerspenstigen Teenagers. Ich kann so was auch nicht charmant lösen, ich bin da eher der Typ Vorschlaghammer. Die Erkenntnis, dass Kommunikation der eigenen Wünsche und Bedürfnisse existenziell für eine Beziehung sind, die muss bei ihm ankommen. Leider kann man das schwer herbeireden.

Zitat von Miki234:
.. aber in Wirklichkeit war es wohl nicht ok für ihn... ich finde so unfair, dass er das nicht eher mal angesprochen hat ...

Zitat von Miki234:
er hat das Thema nie angesprochen. Ich wusste nicht mal, dass er sich darüber Gedanken gemacht hat...

Er hat Dir damit nie wirklich die Chance gegeben, sich mit seinen Standpunkten auseinanderzusetzen. Ich weiß nicht, ob Du da etwas hättest anders machen können, ich vermute eher nicht. Du kannst keine Gedanken lesen.


Zitat von Miki234:
Er wollte immer alles sehr geregelt haben

Zitat von Miki234:
mir ist es wichtig dass die kleinen Liebesbeweise ehrlich sind und nicht aus einer Routine heraus

Das eine schließt ja das andere nicht unbedingt aus. Aber ich verstehe, was Du sagen möchtest.


Zitat von Miki234:
hätte ich gerne einfach früher gewusst was ihn stört und belastet und hätte gerne daran gearbeitet ...

Ja, auch das verstehe ich. Ich hab so ein wenig den Eindruck, er stand sich ein wenig selbst im Weg?
Zumal seine Meinung vertreten oder seine Wünsche äußern muss ja nicht zwangsläufig in Streit enden. Man kann sich konstruktiv austauschen, und hat dadurch die Chance, gemeinsam zu wachsen und sich auch immer wieder gegenseitig aufeinander abzustimmen. Das hat er scheinbar (noch?) nicht verstanden. Du wirkst da deutlich reflektierter auf mich.
Auch wenn die Trennung schmerzt, ich denke, später in einer Beziehung wo ein solcher Austausch funktioniert wirst Du aufblühen.

23.06.2020 09:45 • x 1 #6


Miki234
Vielen Dank für deine Worte! Es tut gut sie zu lesen
Ich bin mittlerweile auch (meistens) mental so weit zu sagen: die Trennung war richtig!
Und doch fehlt er mir unglaublich doll als Freund... er war nicht nur mein Freund sondern mein bester Freund... es tut mir so weh das Gefühl zu haben, dass er mich überhaupt nicht vermisst... aber auf der anderen Seite habe ich das Gefühl dass er mir bewusst ausgrenzt ... vielleicht hat das mit seiner neuen Beziehung zu tun... ich weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll... wir hatten ja gar nicht mehr wirklich Kontakt..

Soll ich ihm schreiben wie ich fühle? Vielleicht sogar als Brief und nicht per what's app?
Oder braucht er einfach noch Zeit und meine Gefühle könnten ihn überfordern? Warte ich lieber ab bis wir uns bei einem Geburtstag oder spieleabend sehen und schaue was passiert?
Ich wüsste so so gerne wie er über mich denkt und was er überhaupt denkt... ich hätte noch in der Beziehung nicht gedacht wie sehr er mir fehlen würde ...

23.06.2020 14:46 • #7


B
Der Liebeskummer schreitet halt nun mal nicht linear voran. Heißt, es gibt ein Auf und ein Ab, vor allem in den ersten Monaten nach der Trennung. Einen Tag meinst Du, es geht Dir schon wieder ganz gut und Du erträgst es auch wieder ohne großes Gefühlschaos, dass er weg ist, an einem anderen Tag fällst Du wieder in ein Loch.
Es geht gefühlsmäßig nicht vorwärts. Dieser jaulende Schmerz vom Anfang lässt irgendwann mal nach, aber eine Trennung richtig zu bewältigen, braucht Zeit. Beim einen mehr, beim anderen weniger und jeder geht da seinen eigenen Rhythmus und muss auch eigene Strategien entwickeln und finden.
Der eine zieht sich eher zurück und heult sich bei den Eltern und der besten Freundin aus, der andere entwickelt einen Unternehmungsgeist und geht viel aus, weil ihm das gut tut und er nicht nur in Tränen versinken will.

Zu Euerer Beziehung. Ich schätze aus dem, was Du geschrieben hast, dass Ihr ein Ungleichgewicht hattet.Er ist wohl eher der passive Typ, der sich nicht zutraut, Position zu beziehen und seine Meinung zu vertreten. Und Du wolltest ihn aus seinem Schneckenhaus holen und er sollte wohl endlich mal ein richtiger Mann werden. Das ist ihm wohl nicht gegeben und so hast Du meiner Einschätzung nach die führende Rolle in der Beziehung übernommen. Das tut auf Dauer nicht gut, weil sich die Rollen nämlich verstärken. Je mehr der eine tut und macht, desto zurückgezogener wird oft der passivere Teil. Der fühlt sich aber nicht wohl dabei, weil er merkt, dass er zu wenig bringt. Er fühlt sich dann überfordert und sein ohnehin schwaches Selbstgefühl wird noch mehr geschwächt. Er traut sich nichts mehr zu und beschränkt seinen Lebensinhalt auf Arbeit und den PC, der die Vereinsamung eher noch befördert.
Der führende Partner wird fordernder und der andere zieht sich in sein Schneckenhaus zurück, weil er sich nicht akzeptiert fühlt und das Gefühl, dass er minderwertig ist, sogar noch pflegt. Er kann auch in eine Verweigerungshaltung gehen, wenn der aktivere Partner etwas einfordert, was ihn wiederum überfordert.

Beziehungen im Ungleichgewicht gehen selten gut, denn so richtig wohl fühlen sich beide damit nicht. Das Ende ist dann oft die Trennung, die auf längere Sicht wahrscheinlich der richtige Schritt war, denn oft kommen Paare aus Beziehungsmustern, die sich eingeschliffen haben, nicht mehr raus.

Zitat von Miki234:
Ich bin mittlerweile auch (meistens) mental so weit zu sagen: die Trennung war

Das ist ein erster wichtiger Schritt, denn das bedeutet eine innere Akzeptanz der Trennung.

Zitat von Miki234:
Und doch fehlt er mir unglaublich doll als Freund... er war nicht nur mein Freund sondern mein bester Freund..

Das ist nachvollziehbar und das weiß jeder, der schon mal Liebeskummer hatte. Der verschwundene Partner hinterlässt eine Lücke und diese Lücke muss gefüllt werden. Das muss kein neuer Partner sein, aber man muss sich an die Trennung einfach gewöhnen und das braucht eben auch wieder Zeit. Du hast ja - auch wenn die Beziehung eh schon nicht mehr richtig rund lief - dennoch etwas verloren.

Zitat von Miki234:
es tut mir so weh das Gefühl zu haben, dass er mich überhaupt nicht vermisst..

Das weißt Du ja überhaupt nicht. Vielleicht vermisst er Dich auch, aber hält es für besser, die Trennung zu durchleben. Vielleicht hat er tatsächlich schon eine Art Ersatz gefunden. Vielleicht blüht er jetzt ohne Dich auch auf - es ist alles möglich. Der Verlassende hat aber immer einen Vorsprung. Denn leichtfertig schmeisst normalerweise keiner eine Beziehung hin, die über Jahre hielt. Aber er hat für sich entschieden, dass er diese Beziehung nicht mehr möchte, dass er keine Weiterentwicklung für sich in der Beziehung sieht. Er hat sich das durchaus überlegt und irgendwann muss es dann eben gesagt werden. Das kommt beim Verlassenen, der davon zu dem Zeitpunkt vielleicht sogar überrascht ist, dann so an, als ob der Partner einfach alles hinschmeisst und ihn wegwirft. Es ist aber beim Verlassenen oft nur das Gefühl er sei entsorgt worden und der andere mache jetzt high life, einfach weil er die Entscheidung des anderen hinnehmen muss. Es ist ein Gefühl der Machtlosigkeit, das einem das Gefühl gibt, nichts mehr wert zu sein und in den Mülleimer gekippt worden zu sein. Eine Trennung rüttelt am Selbstbewusstsein.

Zitat von Miki234:
aber auf der anderen Seite habe ich das Gefühl dass er mir bewusst ausgrenzt ...

Du meinst, er vermeidet bewusst Kontakt? Dann ist es sein Weg, damit umzugehen und das ist dann für ihn auch in Ordnung so.
Möglicherweise ist es für ihn auch hilfreicher, Dich eine Zeitlang nicht zu sehen, weil er nicht weiß, wie er mit Dir umgehen soll.
Normalerweise hilft bei der Trennungsverarbeitung vor allem eines: kein Kontakt!
Dadurch gewöhnen sich auch die Gefühle leichter um, dass es ihn nicht mehr gibt. Dein Verstand sagt, die Trennung war richtig und notwendig, aber die Gefühle hinken hinterher. Die brauchen viel länger bis sie das akzeptieren und sich daran gewöht haben.
Hat ein Paar nach einer Trennung immer wieder und immer noch Kontakt, dauert der Ablösungsprozess meistens viel länger, weil die Gefühle sich nicht lösen können. Sie bekommen ja ständig neue Nahrung, weil der Ex. irgendwie noch da ist und dann geht das Kopfkino los. Was meinte er, als er sagte ....? Wieso hat er da so und so geschaut? Warum hat er dieses und jenes gesagt?
Das ist Stoff für tagelanges Nachdenken und Spekulieren und das ist kontraproduktiv, weil Du Dich damit ständig noch in seiner Umlaufbahn aufhälst und nicht vorwärts kommst.

Zitat von Miki234:
ich weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll..

Du musst gar nichts tun. Du musst auch nicht mit ihm oder mit irgendwas umgehen. Du machst das, was Dir gut tut und womit es Dir am besten geht. Ganz einfach. Es gibt hier keinen Katalog und kein Lehrbuch, das sagt, sei so und so, dann ... Jeder muss seinen Weg finden. Setz Dich nicht unter Druck.
Siehst Du ihn, wird es Dir weh tun. Dann musst Du das eben aushalten. Das ist der Preis. Siehst Du ihn nicht, heulst Du im Stillen.
Du musst auch nicht so und so zu ihm sein. Grüße ihn und damit fertig. Tiefer gehende GEspräche würde ich vermeiden, weil sie die Wunden erfahrungsgemäß nur weiter aufreißen. Stattdessen kommen dann womöglich noch Äußerungen wie: Warum hast Du denn nie was gesagt? Dann hätte ich doch ...
Das ist erniedrigend, daher sollte man das unterlassen. Und solche Aussagen bringen keinen zurück.

Zitat von Miki234:
wir hatten ja gar nicht mehr wirklich Kontakt..

Hättet ihr mehr Kontakt gehabt, wärst Du womöglich jetzt noch kummerbeladener und weinerlicher als Du es jetzt bist. Kein Kontakt ist schon richtig, solange, bis die Gefühle sich umgestellt haben.

Zitat von Miki234:
Soll ich ihm schreiben wie ich fühle? Vielleicht sogar als Brief und nicht per what's app?

Nein, was soll das bringen? Es dient nur dazu, wieder eine Art Verbindung herzustellen. Damit lieferst Du Dich ihm aber aus.
Du wirfst ihm den Ball zu und dann? Wartest Du, ob er den Ball wieder zurück spielt oder nicht. Und wenn er Dir zurück schreibt, was dann? Zerpflückst Du jedes Wort nach seinem Informationsgehalt. Was meinte er mit ...? usw.
Es hat mit Selbstachtung zu tun, dem Verlassende nicht hinterher zu laufen. Und es hat mit Respekt zu tun, dass man die Entscheidung des Ex-Partners akzeptiert, auch wenn es weh tut. Der hat sich ja nicht entschieden, um Dir weh zu tun, sondern weil er glaubt, dass er ohne die Beziehung besser dran ist.
Dass Du nicht jeden Tag vor Freude tanzt und jubelst, kann er sich vorstellen. Dass Du traurig bist und ihn vermisst, kann er sich vermutlich auch vorstellen. Also wozu ihm das auftischen.
Mit so einer Aktion gewinnst du nichts. Es kann sogar sein, dass er ärgerlich wird und sich sagt: Warum lässt sie mich jetzt nicht einfach in Ruhe? Was schreibt sie mir von ihren Gefühlen? Ich will das nicht wissen und es geht mich nichts mehr an. Ich habe mich getrennt und ich möchte, dass das akzeptiert wird. Auch wenn sie mir doch manchmal fehlt, so weiß ich doch, dass der Weg nicht zurückführen kann.

Zitat von Miki234:
Warte ich lieber ab bis wir uns bei einem Geburtstag oder spieleabend sehen und schaue was passiert?

Ja, das ist eine gute Idee. Du wartest jetzt einfach mal ab, weil Du dann innerlich auch mehr zur Ruhe kommst. Und wenn dann ein Geburtstag ansteht, überlegst Du Dir, ob Du es aushältst, ihn dort wieder zu sehen. Bei einer größeren Feier kann man sich auch mal aus dem Weg gehen. Und ansonsten verhältst Du Dich nett und freundlich gegenüber ihm. Du kannst davon ausgehen, dass auch für ihn ein Wiedersehen nicht einfach ist. Freundlichkeit hilft da, ein gegenseitiges Übersehen ist kindisch und unwürdig. Und vielleicht gibt es dann ja sogar die Möglichkeit, ein paar Worte zu wechseln. Aber bitte nicht über Gefühle reden!

Du hast Dir schon mal überlegt, ihn als Freund zu haben. Das wird nicht funktionieren, solange die Gefühle frisch sind.
Du lässt Dir jetzt Zeit das alles zu verdauen und zu bewältigen. Und wenn Du dann immer noch Interesse an ihm hast, dann könnt Ihr immer noch Freunde werden. Oft ist das Interesse meist nicht mehr spürbar.
Aber solange Worte und Wiedersehen weh tun, kann es keine Freundschaft geben, denn eine Freundschaft ist unverbindlicher. Oder willst Du vielleicht am Freitag hören: Ich fahre morgen zu Next und wir verstehen uns prächtig und haben dieses und jenes vor!. Und dann freust Du Dich dass es ihm so gut geht und Dir so schlecht und wünschst ihm alles Gute. Das ist Quatsch! Nein, Ihr braucht jetzt Zeit, das zu verarbeiten. Und ein Mensch, denn Du noch liebst, kann nicht Dein Freund werden. Vielleicht in einigen Monaten oder in einem Jahr, vielleicht aber auch nie.

Gib Dir Zeit und hab Geduld - vor allem mit Dir selbst.. Liebeskummer vergeht nicht von heute auf morgen. Das würde ja auch bedeuten, dass Dir die Beziehung nichts bedeutet hätte.

Zum Thema Kinder. Er bringt das womöglich als Vorwand für die Trennung, Er sah keine Zukunftsperspektiven mehr und daher ging er. Ob das Thema Kind dafür relevant war, weiß keiner. Aber jeder, der geht, führt gerne so was wie logische Begründungen an, die aber oft nur ein Vorwand sind. Die wahren Trennungsgründe liegen wahrscheinlich wo anders.
Vielleicht möchte er aber tatsächlich mal eine Familie gründen und hofft, dafür eine geeignete Partnerin zu finden. Das ist aber nicht relevant für Dich.
Ich kannte auch mal einen. Ich war 35 und er 28. Er hatte Zukunftspläne wie Familiengründung und drei Kinder. Ich war 35, also hätten wir bald loslegen müssen. Die Beziehung klappte aus verschiedenen Gründen nicht, sondern war nach einem halben Jahr zu Ende. Ich litt lange darunter. Und heute? Ich bin verheiratet, blieb ohne Kinder und er heiratete eine jüngere Frau und ist schon lange geschieden und hat bis heute auch kein Kind. So viel dazu. Nicht alles Vorstellungen werden Realität.

Begonie

23.06.2020 15:48 • x 3 #8


Miki234
Wow, danke für deine ausführliche Antwort !
Du hast ziemlich ins Schwarze getroffen ... er hat sich immer weiter unter geordnet und ich habe unbewusst weiter provoziert in der Hoffnung, dass er mal aus sich raus kommt... jetzt im nach hinein logisch, in der Situation für mich nicht zu ändern... ich wurde schnell ungeduldig und ich glaube er hat dann immer einfach gesagt was ich hören wollte, und ich naiver Mensch habe mir eingeredet, dass er die Wahrheit sagt ... das tut weh!
Ich habe aus der Trennung viel gelernt ... ich hoffe einfach sehr, dass er ebenfalls so denkt und positiv mir gegenüber ist ... ich vermisse die gemeinsamen Unternehmungen sehr... alleine habe ich keine Lust und mit meinen anderen Freunden macht es nur halb so viel Spaß... Aber du hast recht! Ich muss abwarten, weiter VERarbeiten und mein Selbstvertrauen wieder finden und aufbauen... das ist auch nach 5 Monaten noch komplett im Keller.. erkenne mich selbst kaum wieder ... ich hoffe sehr es wird bald wieder besser

23.06.2020 16:46 • #9


CaveCanem
Zitat von Miki234:
Ich habe schon gemerkt, dass er nicht mehr so viel Interesse an mir hatte. aber ich gab mir viel Mühe!


Spätestens da war der Anfang vom Ende.

Wenn der Mann weniger tut, bekommt die Frau Angst, ihn zu verlieren.

Legt ne Schippe drauf. Buhlt um ihn und meint zu kämpfen.

Das wird vom Gegenüber als bedürftig empfunden. Meist erkaltet dann das Gefühl.

Eine Beziehung sollte ausgeglichen sein. Tut der Mann immer weniger für die Beziehung, ist es für die Frau gesund, besser für sich selbst zu sorgen und zu schauen, weniger bedürftig zu sein... an dem Punkt kann sich dann vieles wieder zum Positiven ändern.

Zitat von Miki234:
Aber ich weiß, wenn er dort ist, werde ich nicht eingeladen . und das tut so weh. wir haben im Gespräch nach der Trennung gesagt wir wollen Freunde bleibe


Klär das mit den Freunden. Wobei ich da erstmal weg bleiben würde.

Zitat von Miki234:
was mich in den Wahnsinn treibt ist das Gefühl dass ich ihm gar nichts bedeute, die Freundschaft ihm gar nichts bedeutet


Lass uns Freunde bleiben ist meist einfach nur eine Floskel, um das schlechte Gewissen desjenigen zu beruhigen, der geht.

23.06.2020 17:15 • x 2 #10


B
Zitat von Miki234:
er hat sich immer weiter unter geordnet und ich habe unbewusst weiter provoziert in der Hoffnung, dass er mal aus sich raus kommt... jetzt im nach hinein logisch, in der Situation für mich nicht zu ändern... ich wurde schnell ungeduldig und ich glaube er hat dann immer einfach gesagt was ich hören wollte, und ich naiver Mensch habe mir eingeredet, dass er die Wahrheit sagt ... das tut weh!

Ich schätze, dass die Schieflage in Euerer Beziehung letztendlich der Auslöser war, sie in Frage zu stellen und letztendlich auch zu beenden.
Du bist ein anderer Typ als er. Du bist wohl zupackender, selbstbewusster (normalerweise, wenn auch nicht jetzt), aktiver, während er ein stillerer und zurückhaltender Mensch ist. Einerseits sind das gute Ergänzungen, weil jeder das in die Beziehung einbringen kann, was dem Anderen fehlt. Aber es kann wie in Euerem Fall auch kippen.
Du wolltest ihn ändern, mehr oder weniger umerziehen und das spürt jeder. Denn mit den Provokationen, Aufforderungen von Deiner Seite setzt Du ihn unter Druck und er bekommt das Gefühl, dass Du nicht zufrieden mit ihm bist. Er hat dann klein beigegeben, weil Du ihn mit Deiner Ungeduld genervt hast. Dann kommt bei ihm die Haltung: Ja, ja, Du hast ja recht! Und das nur, um dem Druck von Deiner Seite auszuweichen. Aber er spürt dadurch Deine Unzufriedenheit und mangelnde Akzeptanz seines Wesens. Er denkt sich, ich tauge ihr ja doch nicht und ich will die ständigen Tiraden nicht mehr hören. Das macht mich zunehmend unglücklich , denn ich kann nicht so sein wie ich bin.
Und nach einiger Zeit sagt er sich, es hat keinen Sinn mehr, ich will das nicht mehr und gehe.

Es ist wichtig, dass Du verstehst, dass eine Beziehung auch immer ein Wechselspiel aus Aktionen und Reaktionen ist. Du willst was, er geht in die innere Kündigung, sagt ja, ja, Du hast ja recht, damit endlich wieder Ruhe einkehrt und weil er Dir eh nichts entgegen setzen konnte.
Es ist daher falsch von Schuldfrage zu sprechen, denn eines führt zum anderen und beide haben ihren Anteil daran. Also bist nicht Du die allein Schuldige, er aber auch nicht. Der Anteil an einer Trennung ist meistens ziemlich gleich verteilt, nur dass einer der beiden irgendwann eine Entscheidung für sich trifft.

Vielleicht solltest Du Dir aber doch für die Zukunft merken: Ein Partner, ist nicht dazu da, dass man ihn maßregelt und umformen will. Er ist wie er ist und wenn Dir das nicht passt, dann passt es nicht. Aber Umerziehungsmaßnahmen, auch wenn sie gut gemeint sind, vermitteln dem Partner immer nur das Gefühl, dass er nicht akzeptiert wird wie er ist. Man kann einen Menschen nicht ändern. Du kannst immer nur bei Dir ansetzen und Dich ändern. Weg von der nölenden Partnerin, der sein Verhalten nicht passt, zu einer, die sich sagt: Na gut, er ist nicht ganz so wie ich mir das vorstelle, aber er hat jede Menge guter Eigenschaften, die ich nicht missen möchte. Das Gesamtpaket passt, das nehme ich.

Dann kann er sein wie er ist und Du hast nicht dauernd das Bedürfnis, ihn zu etwas zu bewegen, was ihm nun mal nicht gegeben ist.
Du hast ihn Dir nicht ohne Grund ausgesucht und schätzungsweise waren es auch die positiven Eigenschaften bei ihm, die Dich für ihn eingenommen haben. Und bei ihm war es genauso. Wow, die ist so zupackend, das gefällt mir, das imponiert mir. Die weiß was sie will!
Nur wenn das dann irgendwann kippt und im Alltag verloren geht, dass man das Positive sieht, können diese Unterschiede zum Konfliktpunkt werden. Ständiges Arbeiten an ihm ist aber kontraproduktiv, denn er hat das Gefühl, ich tauge nicht mehr.
Und irgendwann will er da raus.

Du würdest ja auch nicht wollen, dass Dich Dein Partner für Dein Sein, Dein Wesen, Deine Art kritisiert und sagt: nun werde doch mal anders!

Eine Beziehung lange zu halten, ist jede Menge Arbeit und setzt viel Akzeptanz voraus. Wer die nicht hat, sollte lieber keine eingehen. Den idealen Partner, der immer so ist, wie man selbst meint, gibt es nicht. Es gibt nur Menschen mit Stärken und Schwächen.

Zitat von Miki234:
ich hoffe einfach sehr, dass er ebenfalls so denkt und positiv mir gegenüber ist ..

Das kann keiner wissen. Wenn Du aber, wenn Du ihn siehst, was irgendwann der Fall sein wird, positiv gegenüber trittst, dann wird er Dir vielleicht auch positiv gegenüber stehen. Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück.
Es kann auch sein, dass er Dich lieber nicht mehr sehen will und sich vielleicht in Deinen Augen blöd verhält, Dich übersieht, weil die Kränkung immer noch tief sitzt. Dann akzeptiere das als seinen Weg und dränge ihm nichts auf.

Nach einer schweren Trennung vor vielen Jahren traf ich den Ex. auf einem Kongress wieder. Wir hatten privat keinerlei Kontakt mehr, wohnen in verschiedenen Städten. Als ich ihn das erste Mal nach über einem Jahr nach der Trennung wiedersah, wurde mir heiß und kalt und ich fühlte massiven Stress, konnte aber auch nicht weglaufen, sondern musste sitzen bleiben und mir nichts anmerken lassen. Er ging dann auch alsbald aus diesem Raum und ich denke auch er war bestürzt, mich dort zu sehen, wo er mich vermutlich nicht erwartete.
Später begegneten wir uns nochmals, als ich mir einer Kollegin plauderte und lachte. Da schlurfte er vorbei und grüßte gerade mal. Ansonsten schnitt er mich und dabei blieb es.
Bei verschiedenen dienstlichen Anlässen sahen wir uns, aber er übersieht mich, wo immer es möglich ist. Nur bei direktem Augenkontakt reicht es zu einem knappen freudlosen Hallo.

Es könnte anders sein, unverkrampfter, aber so wie ich ihn kenne, hat er mich eingeordnet in die Kategorie Schwarze Hexe, mit der er nichts zu tun haben will. Nun gut, es ist wie es ist und ich werde einen Teufel tun, auf ihn zuzugehen, wenn keine Gegenseitigkeit da ist. Mehr kann ich nicht erwarten und dann dränge ich ihm auch kein Gespräch auf, nicht mal mehr Small talk. Er lebt sein Leben und ich meines und ich vermisse ihn längst nicht mehr.

Schau mal, was die Zukunft bringt. Du machst ja einen sehr reflektierten und intelligenten Eindruck und vlt. findet ihr ja einen Weg, gut mit Euch umzugehen, wenn ihr Euch wieder mal trefft.

Ich wünsch Dir alles Gute! Es wird schon!

Begonie

24.06.2020 12:57 • x 1 #11


Miki234
Vielen vielen Dank, Begonie!

Ich habe aus der Trennung so viel gelernt.. habe leider erst im Rückblick gesehen und verstanden, dass ich so viel Druck ausgeübt habe und ihn ändern wollte. Es geht darum den anderen so zu akzeptieren wie er ist und ich muss einfach entspannter in Momenten die ich nicht verstehe reagieren. Es passiere immer wieder, dass er Sachen gesagt oder Dinge getan hat die mir sehr weh taten, die ich nicht verstehen und er nicht erklären konnte.
Dass es anders herum genau so war, nur dass er diese nicht angesprochen hat um vielleicht daran zu arbeiten, mir die Chance zu geben zu reflektieren, habe ich leider übersehen. Oder es nicht sehen wollen, habe es mir leicht gemacht. Mir eingeredet: wenn er nichts anspricht wird es kein Problem geben- nach dem Motto habe ich lange gelebt und es auch von anderen erwartet.
In Zukunft werde ich geduldiger und sensibler auf Menschen zu gehen.
Ich habe viel über die Nachrichten hier nachgedacht und mir gesagt: du kannst nicht wissen was er denkt, es bringt nichts da rein zu interpretieren. Sei du selbst, habe Geduld und DENKE nicht immer alles SCHLECHT! Vielleicht ist nicht alles so negativ wie ich es mir ausmale

Ich kann mich nicht genug bedanken, hätte nie gedacht, dass ein Forum so schnell zu sehr helfen kann )

24.06.2020 14:26 • #12


B
Zitat von Miki234:
Sei du selbst, habe Geduld und DENKE nicht immer alles SCHLECHT! Vielleicht ist nicht alles so negativ wie ich es mir ausmale

Liebe Miki, die schlechten Gedanken sind echte Teufel, die Dir Dein Leben vermiesen können. Es kommt wie es kommt und dann kannst Du Dich immer noch ärgern oder aber Dich freuen.
Ich bin ja leider auch eine derjenigen die immer ein wenig kleinmütig und negativ in die Zukunft blickt, aber ich arbeite daran, das abzustellen.
Du kannst nie ganz in andere Menschen hinein schauen ebenso wenig wie sie in Dich. Und dann kommt es aufgrund von unterschiedlichen Kommunikationsmustern leider auch zu Missverständnissen, die nicht sein müssten.

Ihr habt oft an Euch vorbei geredet und vieles missverstanden. Er genau so wie Du. Und plötzlich regieren Unverständnis, Ungeduld, Beleidigtsein und Unverstandensein.
Es ist schade, dass es so kam, es hätte anders sein können und manche Worte blieben besser ungesagt. Ständiges Reden und aneinander-vorbei-Reden bringt oft auch nichts, weil man sich auch oft nicht klar ausdrücken kann, die Antworten des Partners auf die Goldwaage legt und Missstimmung sich aufbaut.

Hinterher fühlt man dann oft ein großes Bedauern über sich, über den Partner, über die Beziehung und kann es doch nicht ändern.
Anstatt dem Partner zu sagen, ändere dies und jenes, geh lieber auf ihn zu, umarme ihn und sage ihm: Du bist für mich okay wie Du bist!
Das schafft mehr Übereinstimmung als 100 Worte.

Egal, was nun mit ihm ist, trage ihm nichts nach, denn das vergiftet nur Dich selbst. Sehe ihn positiv und wer weiß - vielleicht könnt Ihr nach einer Zeitlang Abstand sogar wieder ein unverkrampftes Verhältnis zueinander aufbauen.
Es geht immer weiter - mit ihm oder ohne ihn.

Du machst einen sympathischen und klugen Eindruck und in jedem Scheitern liegt eine Chance etwas über sich zu lernen. Daher kommen Krisen, die keiner will. Hätte ich seinerzeit nicht diese Affäre gehabt, die mich gebeutelt hat wie keine Beziehung zuvor, hätte ich nicht so viel gelernt. Vor allem über mich, meine gesammelten Defizite und unerfüllten Sehnsüchte, meine Miesmacherei und Schwarzseherei.
Ich bin irgendwann auf einen anderen Kahn umgestiegen und habe meine Dämonen, die mir immer wieder Dinge einflüsterten, weitgehend vertrieben.
Merkwürdig, man kann sich selbst ein wenig helfen! Hilf Du Dir auch, dann gewinnst Du etwas daraus.
Ich wünsche Dir jedenfalls ein gutes Gelingen, wenn Du ihn wiedersiehst!

Begonie

24.06.2020 14:48 • x 1 #13


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