@Knusperl
Zitat von Knusperl: seit ca. 1 Jahr zusammen
Zitat von Knusperl: Wir sehen regelhaft alle 2 Wochen.
Zitat von Knusperl: noch 2 Urlaube, auch ein 3-wöchiger Urlaub
Zitat von Knusperl: Wir verstehen uns super, da wir bisher immer ca. 1 Woche 24/7 zusammen sind, wenn wir uns treffen.
Ihr habt Euch also ca. 26x für max. je eine Woche gesehen bisher. So gesehen kennt Ihr Euch seit einem halben Jahr, aber das recht intensiv. Für meine Begriffe durchaus lange genug um näher hinzugucken was übrig ist, jetzt wo die Erstverliebtheit allmählich abklingt.
Zitat von Knusperl: Für mich kommt ein Umzug in ihre Heimat nicht in Frage, da mein Beruf sehr an Deutschland gekoppelt ist und ich außerdem nicht alle Zelte abbrechen will. Daher kam die Idee, wir bauen uns an der deutsch-holländischen Grenze ein neues Leben auf. Leben in Holland und ich arbeite in Deutschland. Der Kompromiss wäre, ich breche hier alles ab und wir stellen sicher, dass sie in ca. 1h bei ihrer Familie sein kann.
Das mit Deinem Beruf verstehe ich, aber der Punkt läßt sich mit diesem Kompromiss offenbar akzeptabel lösen.
Allein - was ist so wichtig an diesen alten Zelten? Handelt es sich um Deine Familie (alternde Eltern, etc.), oder sind es sonstige soziale Kontakte? Denn hier handelst Du ja eindeutig gegen Dein Bedürfnis. Von Südwestdeutschland bis an die niederländische Grenze ist es schon eine ordentliche Strecke, wie Du inzwischen selbst am besten weißt.
Zitat von Knusperl: Was wäre die andere Möglichkeit? Schluss machen und jemanden in Deutschland suchen.
Früher hätte ich gesagt: Nehmt Euch doch einfach noch eine Runde mehr Zeit.
Aus heutiger Sicht wundere ich mich eher über Deine Partnerwahl. Denn wenn Du so dermaßen heimatverbunden bist - aus welchen Gründen auch immer - wäre es meines Erachtens angebracht von vorherein nichts zu beginnen, was Du dann eben doch nicht zuende führen kannst.
Es liest sich allerdings, als seist Du das erste Mal in so einer Situation. Im Nachhinein ist man immer schlauer als vorher. Daher mein Rat: Spür nochmal gut in Dich hinein, was Deine Heimatverbundenheit betrifft. Was hält Dich dort denn nun wirklich in Südwestdeutschland und wie real ist der Boden, auf dem Du da baust? Wenn es um ein nachhaltig etabliertes Netzwerk geht, kann ich Deine Bedenken verstehen. Wobei gute Freunde auch über weitere Strecken miteinander in Kontakt bleiben - gibt doch heutzutage genug Möglichkeiten dafür, die weit übers Briefe schreiben hinausreichen.
Zitat von Knusperl:habe Sorge, dass sie unglücklich wird und das alles nicht das Richtige für sie ist
Ein Grund, eigene Grenzen gut zu kennen und sie schon im Rahmen der Partnerwahl zu beherzigen. Aber da es offenbar das erste Mal ist und wir alle nur Menschen sind, geschehen da natürlich auch Fehler. Solange Du daraus lernst, ist das zu tolerieren.
Im übrigen ist Deine Partnerin erwachsen und sollte dieses Lebensrisiko kennen. Denn schon aus diesem Grund gibt es keine Garantie, daß Beziehungen funktionieren werden. Sorgen solltest Du Dich momentan eher um Dich und Dein Bedürfnis, was alte Zelte betrifft. Je nach Wichtigkeit wird Dir leider nichts anderes übrig bleiben, als die Reißleine zu ziehen.
Zitat von Knusperl:Ich weiß auch nicht, wie ich mit diese Situation umgehen kann, und wie wir ein gemeinsames Leben aufbauen sollen.
Du kannst nur damit umgehen, wenn Du Deine Prioritäten für Dich klar hast. Daher nochmal: Spür in Dich rein, wann immer Du in der Heimat und für Dich allein bist. Ob die geplanten Urlaube da noch einen großen Unterschied machen, lasse ich dahingestellt.
Natürlich ist es auch o.k., sich noch etwas mehr Zeit auszubedingen. Aber letztlich solltest Du tief in Deinem Herzen irgendwann wissen, was Dir nun wichtiger ist: Die alten Zelte, oder eine Beziehung mit jemand, die auch selbst welche hat und sie ebensowenig einfach abbrechen und hinter sich lassen kann wie Du Deine.
Beides zusammen wirst Du nicht bekommen und um ehrlich zu sein: Ich finde auch nicht, daß das ein Erfordernis sein sollte. Denn tiefe Liebe kann normalerweise Berge versetzen, da stellen sich solche Fragen nicht.
Ich wünsche Euch beiden viel Glück und daß Ihr die Kurve miteinander genommen bekommt.
Falls nicht - dann hoffe ich, daß Ihr Euch friedlich und vorwurfsfrei voneinander trennt.