Füreinander da sein

Hallo,
Mein Freund und ich lieben uns sehr, sind schon längere Zeit zusammen, uns auch miteinander sicher dass wir zusammen gehören, und haben auch viele Höhen und Tiefen zusammen durchgemacht. Leider war ich in der Vergangenheit in manchen Punkten sehr unsensibel und habe ihn durch eigene Verletzungen in meiner Vergangenheit die ich blind auf ihn übertragen habe oder in meinem Verhalten ungerecht war schwer verletzt und damit einen großen Schaden in ihm angerichtet, sodass in ihm viele Themen, die er vorher nie in sich hatte aufgewühlt wurden an denen er schwer leidet und auch wenn wir logisch viel geklärt haben und die Fehlerkettenreaktion des einander nicht richtig sehen könnens, wie alles zu allem kam wesentlich entdröselt (und ich ihn jetzt endlich verstehen kann), es ihm verständlicherweise sehr schwer fällt mir alle meine Fehler zu verzeihen. Jetzt ist es so, dass er oft, wenn ich nicht da bin (auch oft wenn ich da bin, aber dann kann ich mit ihm reden) von schlimmen Flashbacks oder überrollenden Gefühlswellen geplagt ist. Ich weiß nicht immer, wie ich damit umgehen kann, da ich leider nicht immer die Kraft habe ihn abzufangen, mich selber oft schlecht fühle wenn ich dann was unternehme und dabei dann auch noch Spaß habe und dann merke, dass er alleine wieder einen sehr schlimmen Tag hatte, an dem die Erinnerungen ihn überrollt haben und darin blockiert selbst auch mal was Schönes für sich zu machen, und ich gar nichts für ihn tun kann, weil ich einfach spät zu Hause bin, müde vom Tag oder Arbeit, womit ich mich auch sehr schlecht fühle, weil ich dann eigentlich gerne für ihn da wäre, aber einfach merke, dass ich an meine Grenzen stoße und das nicht immer kann. Habt ihr für mich vielleicht irgendwelche Tipps, seid in ähnlichen Situationen (wie geht ihr damit um?) und wie seht ihr das?
Liebe Grüße

Verstehe ich alles nicht !
Wegen deiner Verletzungen hat er Flasbacks ?

Ja genau.
Die Verletzungen haben Dinge in ihm aufgewühlt und sind zu schlimmen inneren Filmen geworden. Genau gesagt, habe ich mich ohne wirklich bereit zu sein auf eine offene Beziehung eingelassen, ihn dann aber durch starke hysterische Anfälle meinerseits auf Situationen in denen nichtmal viel passiert ist mit meiner Eifersucht angesteckt und das ganze noch verschlimmert, indem ich mit einem befreundeten Ex von mir mit dem ich eine langjährige Beziehung hatte auch ein wenig angestellt habe einmal, mich dann auch erst wegen der Freundschaft (auch wenn das in dem Zusammenhang auf alle anders wirken muss, es definitiv aber gefühlsmäßig nicht war) sehr lange geweigert habe meinem Freund zuliebe den Kontakt abzubrechen, was alles nur verschlimmert hatte. Seitdem hat er jedoch schreckliche Vorstellungen in seinem Kopf zu meinen vergangenen Beziehungen (für ihn selbst bin ich die erste und einzige große Liebe) und anderen Männern mit denen ich irgendwann mal etwas hatte, die ihn blockieren und sich in einem Cocktail mit Sätzen die ich irgendwann mal gesagt habe vermischt haben (Sätze die ich oft nie als so schlimm wahrgenommen habe weil ich mich damals nicht in ihn hineinversetzen konnte und wie das vielleicht in seinen Ohren dann klingt) wodurch er sich selbst dann minderwertig fühlt, wozu er keinen Grund hat, außer dass ich eben durch die ganze schei. die ich früher erlebt habe in ihm dieses Chaos angerichtet hab.

Wie soll eine offene Beziehung funktionieren, wenn Ihr beide mit und auch ohne Grund eifersüchtig seid? Und zumindest Du gar nicht wirklich bereit dazu bist?

Ganz ehrlich: Manchmal kann man sich das Leben aber auch selber schwer machen!

Zu dem Zeitpunkt als wir eine offene Beziehung hatten war er bereit dafür. Ich aber nicht. Und das habe ich mir selbst nicht eingestehen können. Bei ihm ist das alles nur durch meine Dramaeinlagen entstanden, er ist dadurch erst mit solchen Gefühlen in Berührung gekommen. Mittlerweile haben wir keine mehr, er will derzeit niemand anderen mehr, ich sowieso nicht und wir sind froh einander zu haben. Mich würde es nach dem ganzen Schlamassel ehrlich gesagt nichtmal mehr stören wenn er mit jemand anderem was machen würde, da mir der ganze Dreck ordentlich die Augen geöffnet hat, aber der Schaden ist angerichtet, und darauf bezieht sich meine Frage

Hallo Freiflug,

das klingt ziemlich verfahren. Ich versteh, dass Du ihm gerne beistehen willst, zweifle aber, ob das überhaupt gehen kann...bzw. denke, dass das eben nur zu einem gewissen Grad geht - ich mein, zugleich Ursache und Medizin zu sein ist irgendwie schwierig. Bei so einer komplexen Lage würd ich ernsthaft darüber nachdenken, einen Profi mit ins Boot zu holen - Therapie, Paarberatung, Mediation, was auch immer für euch da am ehesten in Frage kommt.

Da schließ ich mich SilentOne an, @freiflug.

Als Partner kannst Du nicht Therapeut sein; Du bist viel zu nah dran und selber involviert. Eine Beratung würde Euch vielleicht gut tun, miteinander schmort Ihr nur im eigenen Saft.

Ich wünsche Dir alles Gute!