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Ganz frisch getrennt Gefühlschaos

T
Hallo ihr lieben!
Nun schreibe ich hier, weil ich nicht mehr wohin weiß mit meinen Gedanken und Gefühlen.

Kurz zu meiner Geschichte. Nach einen längeren Prozess habe ich mich diese Woche nach drei Jahren Beziehung von meinem Freund getrennt. Wir führten während der ganzen Zeit eine Fernbeziehung (uns trennten 400 km). Ich wollte nicht umziehen, da ich einen Sohn habe und den ich nicht von seinem Vater, seinen Halbschwestern und aus seiner gewohnten Umgebung reisen wollte (zudem er leider schon mit Verlusterfahrungen konfrontiert war). Er wollte seinen Job nicht aufgeben.

Mir fiel der Entschluss zur Trennung nicht leicht. Wir hatten eine schöne Zeit miteinander. Dann kam Corona, da war eh alles anders. Jedenfalls war ich sehr froh, dass ich ihn in dieser Zeit hatte. Hier zeigten sich aber auch einige Meinungsverschiedenheiten. Für alle Menschen war das eine schwierige Situation und auch wir sind an unsere persönlichen Grenzen gekommen und waren belastet. In diesem Stress zeigten sich Seiten an ihm, mit denen ich meine Probleme hatte. Hinzu kam, dass er recht inaktiv wurde, sich wenig im Familienleben engagiert hat, viel am PC saß und ich für alles allein verantwortlich war. Er hat sich benommen wie ein Jugendlicher. Und ich fühlte mich immer mehr, als hätte ich zwei anstatt ein Kind. Ich sprach es immer mal wieder vorsichtig an (er ist recht empfindlich und reagiert dann bockig). Auch die Fernbeziehung forderte ihren Tribut. Ich kam von Anfang an schlecht damit zurecht. Für mich war das nie ein Lebenskonzept. Ich dachte auch, dass geht vielleicht so ein Jahr. Als wir uns kennenlernten war ein Wohnortswechsel für ihn kein Problem. Daher dachte ich, das ändert sich irgendwann. Nun will er aber in seinem Job bleiben. Auch meinte er, dass er ja wechseln und umziehen müsste. Das sei so einseitig. Er verstünde aber auch meine Situation. Ich merke, dass ihn das Pendeln ganz schön stresst und Kraft kostet. Vor einer Weile bin auch auch noch gependelt. Das ging dann aber wegen meinem alten Hund nicht mehr, der sehr krank war. Dann hat es sich so eingespielt, dass er eine Woche bei sich und eine Woche bei uns war. Also ist er einmal am Wochenende diese Strecke gefahren. Er war dann so inaktiv, dass wir so gut wie nie etwas unternommen haben. Es waren ja auch immer nur halbe Wochenenden. Mich hat das alles sehr frustriert. Auch dass er sich so hat bedienen lassen (gut, das lag auch an mir, aber ich will ihn auch nicht ständig antreiben). Und er beschwert sich ständig über seine Arbeit und ist oft deswegen schlecht drauf. Da ändert er auch nichts.
Es war nur noch langweilig und frustrierend. Auch brauche ich immer wieder Gesellschaft und Kontakt zu anderen Menschen (als nur zu meinem Partner). Bei ihm ist das nicht so.
Am Ende hat er sogar vergessen, mir zum Geburtstag zu gratulieren (von einem kleinen überraschenden Geschenk ganz zu schweigen). Und kurz davor hatte ich ihm gesagt, dass ich sehr unzufrieden bin und wir in einer Krise sind.
Ich hatte schon länger den Gedanken an eine Trennung, konnte ihn aber nicht umsetzen. Daher bin ich zu meinem ehemaligen Therapeuten gegangen und habe mit ihm gesprochen. Er meinte, dass es an der Zeit wäre, dass wir uns Beratung für unsere Beziehung holen und auch er sich mit Unterstützung an sich arbeitet, da er einige ungelöste Dinge bei sich haben wird. Die auch dazu führen, dass er nicht erwachsen geworden ist und sich derartig verhält. Und ich würde das halt immer abbekommen. Er drückt sich auch vor Verantwortung und schwierigen Dingen.

Daraufhin habe ich mit ihm gesprochen und er war einsichtig und hat sich bereit erklärt, diese Schritte mitzugehen. Jedoch war ich schon so weit von ihm entfernt und wir hatten dann auch mehrere unangenehme Gespräche (in denen er recht verletzend war), so dass ich mich dann getrennt hatte (hatte ihn auch nicht mehr vermisst, als wir uns länger nicht sahen).

Nun war er heute da, um seine Sachen abzuholen. Da haben wir nochmals miteinander gesprochen. Er hat sich bei mir entschuldigt, dass er sich so blöd verhalten hat. Und dass es nicht in Ordnung war, wie er sich die letzte Zeit verhalten hat. Er meinte auch, dass er nachvollziehen kann, was schlecht gelaufen ist und das auch nicht gehen würde. Auch wäre er bereit an seinen Themen zu arbeiten, da ich mit vielem Recht hätte. Ihm täte das alles sehr leid. Er respektiere meine Entscheidung zur Trennung, er würde mich jedoch noch immer lieben und alles für mich tun. Er wäre sogar bereit eine gewisse Zeit zu warten, eine Auszeit sozusagen. Das hat mich sehr bewegt. Ich bin nun sehr traurig. Diese Begegnung hat mich sehr mitgenommen. Seine Worte waren sehr aufrichtig. Das erste Mal, dass ich das so empfunden habe. Hatte den Eindruck, dass er da echt drüber nachgedacht hat. Ich glaube auch, seine Tante hat mit ihm darüber geredet. Er meinte nämlich, dass sie ihm etwas sauer sei, weil er wohl in ihren Augen die Beziehung vermasselt hat.

Nun frage ich mich, ob ich ihm noch eine Chance geben sollte, wenn er zu all dem bereit und einsichtig ist. Ob es bei mir dafür reicht oder ob die Gefühle nur so sind, weil die Trennung so frisch ist?! Vorhin ging es mir sehr schlecht, ich war furchtbar traurig. Bis er mir geschrieben hat (er hat bescheid gegeben, dass er wieder gut zu Hause angekommen ist), dann ging es mir besser. Ich kann ihn irgendwie nicht loslassen. Wir konnten eigentlich auch immer gut miteinander reden und haben einander vertraut. Auch liebt er mich wirklich aufrichtig, dass habe ich so noch vor ihm nicht erlebt gehabt. Bei mir sind die Gefühle nicht so stark. Auch war kaum Zuneigung da, als er heute da war (ich habe eben wegen den ganzen Dingen zu gemacht). Jedoch haben mir seine Worte und unser Gespräch zu denken gegeben.

Kennt das jemand? Sich trennen und dann so ein Gefühls auf- und ab
Kann sich durch therapeutische/beraterische Hilfe die Beziehung zum Guten wenden? Oder ist das ein Wunschtraum und nach kurzer Zeit sind wir am selben Punkt (jaja, ich änder mich. am Ende hält das aber nicht an - das kennt man ja zur genüge).

Ich muss auch dazu sagen, dass mir die ganze Geschichte viel Kraft gekostet hat und es mir auch nicht mehr so gut ging. Und ich will auch diese Fernbeziehung nicht länger. Das tut uns beiden nicht gut.

Danke, dass ihr das alles gelesen habt. Vielleicht kommen euch ja Gedanken dazu, die ihr mit mir teilen wollt.

LG
Tautröpfchen

12.11.2022 21:36 • x 2 #1


Balbax
Hey,
Naja, die Frage nach einer weiteren Chance ist nicht so einfach. Ich meine, du sagst ja selber, dass du nicht wirklich zu ihm hingezogen warst, als er jetzt bei dir da war. Ich weiß nicht, ob eine bewegende Rede da reicht. Da müsstest du mal in dich rein horchen. Ich meine, wenn du ihn aufrichtig liebst und denkst, dass ich irgendwas geändert hat, dann hättest du ja nichts zu verlieren. Ich würde aber mit ihm wirklich besprechen, wie die Distanz geändert werden kann. Eine Fernbeziehung ist ja nichts für dich. Dann auch die Frage, woran er arbeiten muss. Vielleicht schläfst du noch mal ein zwei Tage darüber und fühlst dann noch mal in dich rein. Wenn du dann immer noch das Gefühl hast ihn zu kontaktieren, dann versucht die oben angesprochenen Punkte zu klären. Vielleicht merkst aber auch in 2-3 Tagen, dass es nur eine Schnapsidee war.

12.11.2022 23:59 • x 1 #2


A


Ganz frisch getrennt Gefühlschaos

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Femira
Hey Tautröpfchen,

Willkommen im Forum!
Zitat von Tautröpfchen:
Sich trennen und dann so ein Gefühls auf- und ab

Das geht wohl jedem so. Es war ja nie alles schlecht und die guten Momente wollen auch angemessen betrauern werden.
Das wird nach einiger Zeit besser.

Zitat von Tautröpfchen:
Kann sich durch therapeutische/beraterische Hilfe die Beziehung zum Guten wenden?

Kommt drauf an. Es gibt die Möglichkeit, dass schon zu viel zwischen euch passiert ist und die Verletzungen zu groß, so dass der Punkt auf no return überschritten ist. Das musst du für dich emotional herausfinden.
Ansonsten halte ich viel von Paartherapie. Wird aber harte Arbeit, auch für dich!

Zitat von Tautröpfchen:
Und ich will auch diese Fernbeziehung nicht länger. Das tut uns beiden nicht gut.

Das ist doch ne klare Ansage. Überlege dir genau, was du willst und was nicht. Was sind Bedingungen, um die Beziehung weiterzuführen?
Was würdest du leisten wollen? Was muss von ihm kommen? Und dann sag ihm das. Dann kann er entscheiden, ob er das leisten kann und will oder nicht. Die Entfernung ist doch ein wichtiger Punkt

13.11.2022 03:53 • #3


T
Guten Morgen ihr zwei.
Vielen Dank für eure Antworten! Es tut gut sich auszutauschen. Gestern war ich ganz allein mit meinen Gedanken. Das drückt ganz schön.

Noch ein paar Tage zu warten ist eine gute Idee. Wenn alles frisch aufgewühlt ist und da heraus etwas zu agieren, damit tut man wohl niemandem einen Gefallen.

Ja, natürlich gab es auch gute Seiten. Und ich war ja auch mal total glücklich mit ihm. Ich weiß noch das ich dachte, so rundherum glücklich war ich noch nie. Und das meine ich ernst. Ich wurde nicht unbedingt reich beschenkt vom Leben.

Es war schon sehr emotional gestern, als er da war. Mir sind auch ständig die Tränen gekullert.

ja, natürlich ist eine Paartherapie Arbeit. Ich hatte schon Therapie und weiß was das heißt. Jedoch kann es eben auch sehr bereichernd sein und einen weiterbringen. Nur weiß ich nicht, ob uns doch zu viel trennt bzw. er zu viele Seiten an sich hat, die mich auf Distanz bringen.
Wie vorgeschlagen wurde, werde ich wohl noch ein paar Tage abwarten und nochmal reinfühlen. Im Moment bin ich wahrscheinlich total im Verlustschmerz. LG

13.11.2022 09:39 • #4


FrauDrachin
Zitat von Tautröpfchen:
ja, natürlich ist eine Paartherapie Arbeit. Ich hatte schon Therapie und weiß was das heißt. Jedoch kann es eben auch sehr bereichernd sein und einen weiterbringen. Nur weiß ich nicht, ob uns doch zu viel trennt bzw. er zu viele Seiten an sich hat, die mich auf Distanz bringen.

Mei, was gibt es zu verlieren?
Du kannst ja von vornherein sagen, dass es für dich eher 5 nach 12 ist, als 5 vor 12.

Eine Frage, die ich mir stellen würde, als Mensch, der auch oft in diese Falle tappt: Entspricht das wirklich deinen Wünschen, oder übernimmst du seine Wünsche, und/oder glaubst, irgendwie nicht, dass du das Recht hast, deine eigenen Wünsche gegen seine durchzusetzen? Ich glaube, das ist irgendwie oft so ein Frauending.

13.11.2022 10:52 • #5


T
Ja, was gibt es zu verlieren!? Gute Frage. Habe gerade darüber nachgedacht, ob wir erstmal eine Onlinepaartherapie machen. Um Grundlegendes zu klären (wie die Fernbeziehung oder auch seine Verfassung - er war jetzt schon länger mies drauf). Was wegen der Entfernung sicher gut wäre, dies online zu machen. Ich glaube, er muss erstmal bei sich schauen und „aufräumen“ bevor ich mich wieder öffnen kann.

Und was sind meine Wünsche? Auch eine sehr gute Frage. Die Zukunft allein bestreiten nicht. Ich weiß jedoch, dass mir die Beziehung nicht mehr gut getan hat und die Trennung auch aus Selbstschutz geschehen ist. Ich bin recht sensibel und komme aus keinem guten Elternhaus (und ich möchte nicht mehr in einem schlechtem Umfeld leben). Und so wie es zum Schluss in der Beziehung gelaufen ist, hat es mich nur noch Kraft gekostet und ist mir wortwörtlich an die Nieren gegangen. Daher musste ich jetzt auf Abstand gehen. Das wäre auch etwas, was man in einer Paartherapie anschauen könnte.
Nun, meine Wünsche? Da bin ich mir heute gar nicht so klar. Ich weiß nur, dass ich es nicht wieder will, wie es jetzt war. Aber ob die Lösung ein anderer Mann ist, weiß ich nicht. Der bringt ja auch wieder dies und jenes mit.

13.11.2022 11:41 • x 2 #6


E
Es ist normal, nach so einem Wiedersehen Nostalgie zu fühlen, ich würde das an deiner Stelle nicht überbewerten. Dass der andere zu etwas werden muss, bevor er wirklich passt, finde ich nicht gut. Gar nicht gut.

Das Thema Fernbeziehung scheint auch nicht lösbar zu sein, zumindest nicht zeitnah und nicht ohne großem Aufwand. Wenn er zu dir ziehen würde, würde das noch mehr das Ungleichgewicht vergrößern, da ist es jetzt schon nicht ausgeglichen.

Dass du nicht viel Gutes in Partnerschaften erlebt hast, tut mir leid, aber das darf nicht der Grund sein, Kompromisse zu machen, mit denen man nicht leben kann.

13.11.2022 11:50 • x 1 #7


T
Hallo Ella,

naja, mir ging es um inneres Wachstum. Die Reifung an der Beziehung und die Reifung im Leben. Das ist schon etwas, was ich für eine Beziehung essenziell halte. Zumal sie die Bühne für Vergangenes ist. Und wenn da z. B. Verletzungen oder Mängel (z. B. fehlende Mutterliebe) sind, dann sollte danach geschaut werden. Das muss nicht sein, sicher. Jedoch wird das nicht funktionieren, weil dann mindestens einer in der Beziehung leidet.

Ja, das er „einfach“ zu mir zieht, ist nicht unproblematisch. Jedoch tut dieses Pendeln uns beiden nicht gut. Da müsste also eine Lösung her. Zumal er schon sehr lange sehr unzufrieden mit seiner Arbeit ist und sich dies schon auf die Stimmung in unserer Familie auswirkt. Da wäre Veränderungspotential.

Mit deinem letzten Absatz hast du recht. Zu viele Kompromisse wären nicht gut. Es ist halt schwer, sich von einem Menschen zu verabschieden, der eigentlich ein gutes Herz hat……

13.11.2022 12:17 • #8


Die-Nachbarin
Ich denke, die Zuneigung kann ja wieder wachsen. Aber vermutlich nur, wenn die Baustellen behoben sind.
Aus seiner Sicht muss er ja wirklich vieles aufgeben, Job und Wohnort, aber über die Distanz wird es nichts. Das wisst ihr ja schon. Ich bin eine Weile beruflich gependelt, ging nicht anders und es hat mich aufgezerrt. Besonders wenn Stau dazu kam. Es war für mich aber machbar, weil es eine absehbare Zeit war. Eine harte, aber wie gesagt absehbare Zeit!
Ich persönlich finde auch das Passive ganz schlimm. Sowas nervt auf Dauer nur immer mehr. Da würde ich von Anfang an, falls du ihm noch eine Chance gibst, ansetzen. Dass er sich nicht bedienen lässt. Denn ja, das fühlt sich bestimmt an wie ein zweites Kind. Meinem Mann hab ich von Anfang an gesagt wenn du dich wie ein Kind benimmt, wirst du auch wie eins behandelt hihi, ja das hat er kapiert. Aber wir leben eh das seltene Modell, dass wir trotz Kindern gleich viel arbeiten, ich verdiene sogar deutlich mehr als er und uns alles gerecht aufteilen, was Haushalt und Kinder betrifft. Aber das ist auch bei uns nicht vom Himmel gefallen und musste erarbeitet werden. Was ich wohl sagen will, ist: Worten müssen Taten folgen! Wie immer eigentlich
Alles Gute (:

13.11.2022 12:33 • #9


T
Liebe Nachbarin,

danke dir für deine Nachricht!

Er hat ja eingeräumt, er sich mehr einbringen müsste, wenn er hier ist. Leider hatten wir erst gestern so ein Gespräch, wo er nicht gemauert, sondern auch auf das eingegangen ist, was mir ein Anliegen war.

Das mit der Fernbeziehung ist tatsächlich schwierig. Auch gibt es da keine schnelle Lösung. Wir hatten mal überlegt, dass er mit seinem Arbeitgeber es so ausmacht, dass er nur alle zwei Wochen pendeln muss. Auf Dauer müsste sich da jedoch etwas grundsätzlich ändern. Zumal er ja mit seinem Job nicht wirklich zufrieden ist. Es halten ihn eigentlich nur noch die Kollegen.

Wie nun auf Worte Taten folgen könnten, weiß ich nicht. Er meinte, dass er sich dann nicht mehr melden wird, da wir je getrennt sind. Er eben auch meine Entscheidung respektiert. Er mir jedoch auch noch etwas Zeit einräumen würde, falls ich merke, es war doch nicht die richtige Entscheidung.
Wie nun weiter……?

13.11.2022 13:14 • x 1 #10


Balbax
Zitat von Tautröpfchen:
Noch ein paar Tage zu warten ist eine gute Idee. Wenn alles frisch aufgewühlt ist und da heraus etwas zu agieren, damit tut man wohl niemandem einen Gefallen.

Das denke ich ist der richtige Weg. Wenn du dann immer noch auf rationaleren Ebene sagst, du möchtest eine Paartherapie, dann kannst du das ja immer noch vorschlagen. Ein bisschen kämpfen ist ja auch erlaubt . Dann triffst du die Entscheidung aber aus Vernunft und nicht aus einer überladenen emotionalen Situation heraus.

Zitat von Tautröpfchen:
Es war schon sehr emotional gestern, als er da war. Mir sind auch ständig die Tränen gekullert.

Natürlich. Würde mir nicht anders gehen. Das ist ganz normal. Gehts dir denn jetzt etwas besser?

Lg Balbax

13.11.2022 13:21 • #11


T
Hallo Balbax,

naja, ich bin ganz schon getrübt. Jetzt vermisse ich die Dinge, die mir vor der Trennung fast egal waren.

Heute hat er die Familiengruppe auf dem Handy verlassen. Das hat mir einen Stich versetzt. Das hat weh getan. Ist ja aber eine normale Konsequenz.

Schon komisch, dass ich ihn jetzt vermisse.

13.11.2022 13:59 • x 1 #12


Die-Nachbarin
@Tautröpfchen Ja, die Fernbeziehung ist das größte Problem. Aber wäre bzw war denn prinzipiell die Bereitschaft da, zu dir zu ziehen? Bzw wie habt ihr euch denn kennengelernt? Ist vermutlich nicht so wichtig, aber die Entfernung war ja vermutlich schon zu Beginn da..
Das mit den Kollegen kann ich verstehen. Sich im Team wohl zu fühlen ist so wichtig. Das hat mich auch vor Jahren an einen Job gebunden, der mich unglücklich gemacht hat. Ich hab die Reißleine gezogen, vor Jahren und rate mal, wie oft die geliebten Kollegen sich heute noch melden? Ja richtig anfangs noch ab und zu, heute hatte ich seit locker 2 Jahren zu niemandem mehr Kontakt, von alles Gute zum Geburtstag mal abgesehen. Und ich bin ja nicht mal umgezogen,aus dem Auge aus dem Sinn. Aber ich verstehe das, es hat mich wie gesagt auch abgehalten, bzw vielleicht war es auch ein Stück weit ein Vorwand, weil mir die Veränderung auch etwas Angst gemacht hat. Man sagt ja immer : better the devil you know.. Oder so
Wirklich eine Lösung gibt es nicht, nicht ohne Kompromisse. Ein Stück weit gehören die zu jede Beziehung, aber das hat natürlich auch Grenzen

Ich denke, das vermissen ist normal. Auch Zweifel. Es ist lange her, dass ich mich von meinem ex getrennt habe und ich wusste dass es richtig war, aber das heißt ja nicht, dass einem alles was vorher war von 0 auf 100 egal ist

13.11.2022 14:07 • #13


Balbax
Das ist doch ganz normal, dass du Ihn vermisst. Das ist halt alles noch sehr frisch.
Ja, die Familiengruppe habe ich auch vor ein paar Tagen verlassen. Aber eher zum Schutz für mich selbst. Mit Sicherheit hat er auch zu kämpfen und braucht das für sich als Abschluss.

Welche Dinge vermisst du denn gerade? Lass dich mal drücken

Lg Balbax

13.11.2022 14:10 • #14


T
@Die-Nachbarin
Wir haben uns online kennengelernt. Es war wirklich ein schönes und gutes Kennenlernen. Er ist auch mehrmals zu mir gekommen und hat sich ein Zimmer genommen. Das habe ich natürlich nicht über-strapaziert. Dann sind wir gemeinsam hin und her gependelt.

Er scheut sich vor Veränderungen und vor Verantwortung. Das könnte wohl auch mit dazu beitragen, dass er den Job nicht wechseln will. Du hast es gut beschrieben. Du solltest wohl mal mit ihm reden

Das er örtlich flexibel ist, hatten wir von Anfang an besprochen, da ich auch irgendwann nochmal umziehen wollte (nur jetzt noch nicht, so lange mein Sohn noch nicht unabhängig ist). Daher dachte ich auch, dass das mit der Fernbeziehung nur ungefähr ein Jahr gehen würde. Ich wollte ihn jedoch nie drängen oder zu etwas zwingen. Er hat immer wieder gesagt, dass er noch nicht bereit ist, den Job aufzugeben. Aber da hatte ich ihm auch vor einer ganzen Weile mal gesagt, dass ihm der Job sehr auf die Stimmung drückt. Und wenn das zum Problem für uns wird, werde ich aktiv werden. Ich mein, ich kann nicht vom ihm verlangen, dass er den Job wechselt oder umzieht. Aber zuzuschauen, wie er sich so gut wie jeden Tag aufregt, total unmotiviert ist und ihm der Job nichts mehr zurück gibt, außer das Gehalt, ist eben auch schwer. Und so ist es auch mit dem Pendeln, das tut ihm auch nicht gut. Und mir auch nicht.

13.11.2022 14:30 • x 1 #15


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