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Geboren und verloren

N
Ich wuchs in einer Mittelstandsfamilie auf. Mein Bruder wurde mir vorgezogen. Er war der Liebling meiner Mutter.
Mein Vater hatte eine körperliche Behinderung. Ich musste immer für alles büßen.
Gleichzeitig zog er Zuneigung von mir aber es gab immer Zuckerbrot und Peitsche.
Es waren schlimme Psychospiele. Ich wurde geschlagen und hinterher kam er und etnschuldigte sich.
Gleichzeitig hatte ich immer das Gefühl, niemanden zu genügen.
Zuneigung erhielt ich von meinen Freunden.
Mein erster Freund war eine Art Zuflucht.
Ich wusste nicht was Liebe ist aber ich genoss es, in seinem Mittelpunkt zu stehen.
Auch darauffolgende Freunde waren eher ein Ausgleich zu meinem zerrütteten Zuhause.
Ich heiratete spät.
Dann bekam ich ein Kind mit einer Krankheit.
Ich liebte und umsorgte es. Ihm galt all meine Liebe.
Ich liebte meinen Mann und versuchte alles als zu tun, um eine gute Mutter zu sein.
Mein Vater kam häufig. Meine Mutter hatte ihn verlassen. Es war gut so, denn er war häufig gewaltätig und schlug
auch sie. Einmal schlug er sie mit einem Gürtel. Ich sah die blauen Striemen. Als Kind hatte ich so viel Angst und rannte
zu meinen Großeltern.
Ich war sehr traurig und verlor die Lust am Leben.
Ständig bekam ich das Gefühl,meinen Eltern gleichgültig zu sein.
Als ich nun das Kind mit der Krankheit bekam, war mein Vater vorerst ständig bei uns und übernahm die Großvaterrollen.
Doch ständig meckerte er an meinem Kind und seiner Krankheit herum.
Als er eine neue Frau fand, hielt er den Kontakt erst aufrecht, bis er eines Tages einfach nicht mehr kam.
Er war nun versorgt. Der Konakt brach ab, wir waren nicht mehr wichtig.
Menschen verletzen andere Menschen. Sie morden und töten.
Menschen sind schlecht und alle, die schwächer sind leiden unter ihnen.
Also was soll ich noch in diesem Leben?
Ich denke ernsthaft darüber nach zu gehen.
Liebe gibt es nicht. Es sind alles nur Erfüllungen egozentrischer Wünsche und vorwiegend Triebe.
Irgendwann siechen wir dahin und das war alles.
Also kann ich schon heute gehen.
Ich bin nur ein Sandkorn unter vielen.
Ohne mich wird sich alles weiter drehen.

20.03.2017 00:08 • #1


M
Natürlich bist du wichtig
Ich fühle mit dir , meine Kindheit war auch mehr als bescheiden .
Und teilweise ging es mir so schlecht das ich es als Erlösung gesehen hätte sterben zu dürfen .
Aber es wird immer wieder besser und das wird auch bei dir so sein , fühl dich gedrückt

20.03.2017 00:13 • #2


A


Geboren und verloren

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N
@nachtgästin: Hallo, deine Geschichte klingt sehr, sehr schwer.
Was für eine Krankheit belastet dein Kind? Und es wird dich doch brauchen, also solltest du nicht aufgeben. Manchmal stählt ein solches Leben auch.
Liebe Grüße
Nicora

20.03.2017 00:14 • #3


N
Vielen Dank für Eure Worte! Es tut gut, sie zu lesen.
Ich will anonym bleiben und nicht ins Detail gehen aber ich liebe mein Kind.
Ich bin eigentlich nur noch hier, weil ich für mein Kind stark sein muss.

20.03.2017 00:19 • x 1 #4


E
Hallo , es gibt immer einen Grund zu bleiben , Liebe gibt es .. auch wenn du daran nicht glaubst .. siehst du hast ein Kind , sei für dein Kind da .

Weil ich suizid Gedanken in deinem Thema lese .. hier ein Thema von mir - du-hast-selbstmordgedanken-tue-es-nicht-t33941.html

Selbst wenn das Leben noch so schwer zu sein scheint im Moment Tue dir nichts an , sondern lasse dir helfen .

Jeder hat einen Grund hier zu sein . Jeder würde Mit einem Grund geboren und hat dabei nichts verloren , sondern eher gewonnen . Das Leben ist ein Geschenk . Wir entscheiden was wir daraus machen . Meistens sind es nur die Menschen die scheise zueinander sind .. Und nicht das Leben .

Liebe Grüße .

20.03.2017 00:21 • x 1 #5


M
Zitat von Nachtgästin:
Vielen Dank für Eure Worte! Es tut gut, sie zu lesen.
Ich will anonym bleiben und nicht ins Detail gehen aber ich liebe mein Kind.
Ich bin eigentlich nur noch hier, weil ich für mein Kind stark sein muss.


Das kenne ich gut , aber irgendwann kann man einfach nicht mehr . Selbst der Stärkste hat irgendwann keine Kraft mehr . Und wenn man sein ganzes Leben lang noch das Päckchen zu tragen hat das einem von den Eltern auferlegt wurde , das kostet Kraft und macht müde .

20.03.2017 00:23 • x 1 #6


N
@nachtgästin: das respektiere ich.
Menschen, die eine solche Kindheit hatten - wie ich auch - leiden unter ständigem Energie-Defizit, das hat mal ein alter, weiser Psychologiedozent gesagt. Sie sind stärker als die meisten, müssen aber mit viel weniger Energie, die aus der Selbstliebe entsteht, auskommen, weil die ihnen in der Kindheit nicht mitgegeben worden ist. Es kommt daher immer wieder einmal zu ganz schweren Tiefpunkten, wie der, den du gerade erlebst. Ich habe viele dieser Phasen hinter mich gebracht und heute bin ich weitestgehend stark. Mich haut kaum noch was um. Du wirst daran wachsen, aber im Moment siehst du das noch nicht. Lass diese Phase vorüber gehen und wenn du dir das vorstellen kannst, such dir eine Hilfestellung.

20.03.2017 00:26 • x 1 #7


E
Zitat von Mellina:
Zitat von Nachtgästin:
Vielen Dank für Eure Worte! Es tut gut, sie zu lesen.
Ich will anonym bleiben und nicht ins Detail gehen aber ich liebe mein Kind.
Ich bin eigentlich nur noch hier, weil ich für mein Kind stark sein muss.


Das kenne ich gut , aber irgendwann kann man einfach nicht mehr . Selbst der Stärkste hat irgendwann keine Kraft mehr . Und wenn man sein ganzes Leben lang noch das Päckchen zu tragen hat das einem von den Eltern auferlegt wurde , das kostet Kraft und macht müde .


Deswegen , kann man sich ja helfen lassen , man muss nicht alles alleine schaffen . Es gibt Hilfe ! .

Und manchmal braucht man einfach nur eine Pause von allem , Urlaub , eine Kur etc. was einem auch hilft .

20.03.2017 00:26 • #8


N
Danke Alex aber ich habe viel gekämpft in meinem Leben und ich habe das Gefühl ständig nicht zu genügen.
Obwohl ich eine Menge geschafft habe, fühle ich mich immer klein.
Meine Vergangenheit holt mich immner wieder ein.
Mein Vater lebt aber es sei so, als wäre er tot.
Er ruft nicht mehr zu meinem Geburtstag an- Nichts.
Ich bin nicht hässlich, nicht hübsch aber ich versuche das Beste aus mir zu machen.
So ganz doof bin ich auch nicht.
Ein paar Mal versuchte ich zu arbeiten aber ich bin einfach nicht gefestigt genug.
Ich will aber ich kann irgendwie nicht für mich einstehen.

20.03.2017 00:29 • x 1 #9


N
Sry. für die Rechtschreibfehler! Es ist Sonnatagabend, ich sitze hier mit einem Glas Wein und die Tränen lassen sich nicht aufhalten. Ich hoffe Morgen habe ich wieder mehr Kraft!

20.03.2017 00:31 • #10


N
Und warum willst du nun diese Einbahnstrasse auch noch bestätigen, in die dich deine Erzeuger hineingeworfen haben? Deren verächtliche Haltung mit einem solchen Abschluss beantworten?
Stopschild!
Wenn du solch eine Konsequenz ziehst, hat die nächste Generation - dein Kind - auch diese Minderwertigkeit, dass sich die Eltern/Mutter einfach nicht dafür interessieren, was aus ihm wird. Du trägst es quasi in das Leben deines Kindes hinein. Wie soll es jemals damit glücklich sein können?

20.03.2017 00:36 • x 1 #11


N
Nein, ich lebe nur für mein Kind und tue alle für ihn.
Ich bin nur müde geworden aber ich stehe immer wieder auf.
Ich könnte eine leitende Stellung haben aber ich schaffe es nicht.
Mein Kind liebt mich sehr und umgekehrt auch.
Er ist sehr selbstbewußt,
Ein ganz toller Junge und viele mögen ihn.

20.03.2017 00:42 • #12


Aragorn
Hallo, das mit der Kindheit kenne ich auch zu genüge. Mein Fehler war das ich kein Mädchen geworden bin wie meine Mutter es wollte. Das hat sie mich 18 Jahre spüren lassen.

Aber aufgeben ist keine Lösung. Du bist sehr viel wert, wenn es auch oft nicht so scheint. Und es gibt sicher sehr viele Menschen denen du etwas bedeutest.

Ich habe auch schon sehr viel gedacht, geh einfach, lohnt nicht mehr, aber es ist falsch. Dein Kind braucht dich.

Hier bist du genau richtig, uns allen geht es nicht gerade gut und jeder hat mit seinen Gefühlen zu kämpfen. Wenn du Hilfe brauchst, Hier findest du sie mit Sicherheit.

Kopf hoch halten, es kommen auch wieder gute Tage.

Alles Liebe und Gute für dich

20.03.2017 00:46 • x 1 #13


N
Ja, das glaube ich dir! Du hast bisher einen super Job gemacht, wenn er so ist. Also erhalte es ihm und lass ihn weiter so wachsen.
Du wirst wieder bessere Tage haben. Ja, wenn der Geburtstag ignoriert wird, ist das schwer, mir erging es so, als ich 17 wurde und danach weiterhin von der lieben Mutter.
Vorige Woche starb sie - allein - und ich war absolut ungerührt, als ich davon erfuhr. Ich habe meines Kindes zuliebe den Kontaktabbruch vor Jahren vollzogen. Und es war das beste, was ich machen konnte. Und wenn ich das geschafft habe, damals alleinerziehend, auch nicht gesund und mit anstrengenden Jobs, dann packst du das auch.

20.03.2017 00:49 • x 1 #14


J
Hallo

20.03.2017 00:49 • #15


A


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