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Gedanken zur Selbstliebe

Träumchen
Ich möchte mit Euch gerne einige Gedanken teilen, die ich mir so mache, womit ich mich beschäftige, was mir im Moment weiterhilft.
Dazu muss ich sagen, dass ich mich nicht mit fremden Lorbeeren schmücken möchte, ich habe diese Gedanken und Ideen auch nur gelesen, z.B. bei Rüdiger Schache.

Mein liebstes ist zur Zeit:

Kennt Ihr das, einem geht grad nicht gut...man fragt sich, wann es denn mal einfacher, schön usw wird.
Und dann bekommt man doch gerne mal die Antwort: Hey, Du musst Dich nur selbst lieben, dann wird das.

Aha. Sich selbst lieben. Ganz einfach also. Eigentlich. Also liebe ich mich ja gar nicht selbst, anscheinend ist das so. Das ist ja doof...warum liebe ich mich nicht selbst? Man, ich muss mich doch nur selbst lieben, das geht irgendwie nicht...ich bin anscheinend ein schlechter Mensch. Alle anderen können das wohl, ich aber nicht. Also los, liebe Dich jetzt selbst. Jetzt!

Das funktioniert nicht, oder?
Das liegt daran, dass Liebe Dich selbst eine Aufforderung an den VERSTAND ist. Und der kann nicht lieben. Oder Liebe spüren. Der kann nachdenken, analysieren. Aber nicht Liebe fühlen.

Da könnte man auch sage: Liebe den Menschen da drüben, los. Geht ja auch nicht.

Was wäre also, wenn man diesen Druck, sich lieben zu müssen, loslässt. Wenn man sich erst mal wahrnimmt und zulässt, mit all der Unfähigkeit sich selbst zu lieben? Als Menschen mit dem ganzen Spektrum von Gefühlen?

Was entsteht da?

18.12.2015 11:02 • x 4 #1


S
Schön geschrieben - und absolut richtig!

18.12.2015 11:56 • x 1 #2


A


Gedanken zur Selbstliebe

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T
Die Aufforderung an den Verstand löst also garnichts aus in dir? Würde mich wundern wenn nicht.

18.12.2015 12:19 • #3


Tiefes Meer
Zitat von Träumchen:
Was wäre also, wenn man diesen Druck, sich lieben zu müssen, loslässt. Wenn man sich erst mal wahrnimmt und zulässt, mit all der Unfähigkeit sich selbst zu lieben? Als Menschen mit dem ganzen Spektrum von Gefühlen?

Was entsteht da?
Akzeptanz für sich selber. Du bist auf dem richtigen Weg.

Liebe Grüsse

18.12.2015 12:24 • x 1 #4


A
Zitat von Träumchen:
Das liegt daran, dass Liebe Dich selbst eine Aufforderung an den VERSTAND ist. Und der kann nicht lieben. Oder Liebe spüren. Der kann nachdenken, analysieren. Aber nicht Liebe fühlen.
Liebe ist auch eine Frage der Entscheidung und Geisteshaltung.
Zitat:
Was wäre also, wenn man diesen Druck, sich lieben zu müssen, loslässt.
Wenn man sich erst mal wahrnimmt und zulässt, mit all der Unfähigkeit sich selbst zu lieben?
Als Menschen mit dem ganzen Spektrum von Gefühlen?

Was entsteht da?
Das ist auch Liebe : Akzeptanz und Annahme - ohne in gut oder schlecht zu bewerten !

18.12.2015 12:29 • x 1 #5


Thomas69
Mit sich selbst lieben ist in meinen Augen vieles gemeint...
Sich für wichtig erachten, d.h. auch mal vor andere und anderes stellen..
Dinge tun die einem Freude bereiten...
Nicht so kritisch mit sich und seinem Aussehen und Körper sein..
So Sachen halt..
Ich glaube es paßt auch mehr zu meinem Typ wenn ich nicht sage mich selbst lieben
sondern eher ich bin völlig ok so wie ich bin
Jeder ist da anders..
Ich bin jetzt grad an einem Punkt wo ich mich selber nicht ständig in Frage stelle, das ist ein Punkt der mir gefällt...Ich glaube das reicht mir sogar, um in Zukunft gut klar zu kommen und mit einem anderen Menschen irgendwann auch wieder harmonisch zu leben...

18.12.2015 13:21 • x 1 #6


mr87
Finde auch dieses sich selbst lieben erzeugt Druck. Besser klingt gut zu sich selbst sein

18.12.2015 13:24 • x 1 #7


Träumchen
Ja, das finde ich auch. Selbstliebe äußert sich in vielen Dingen, wie Ihr schon beschrieben habt, genau das meinte.

Natürlich ist es auch eine Geisteshaltung. Aber die Aufforderung an meinen Verstand erzeugt Druck und Abwehr, aber kein schönes Gefühl.

Denn die Aufforderung ansich sagt ja schon aus, dass man es offenbar grad NICHT tut.

18.12.2015 14:19 • x 2 #8


T
Richtig, genau deswegen darf man auch mal von seinem Verstand Gebrauch machen und den Gründen für die nicht vorhandene Selbstliebe entgegenwirken. Die Gründe genauso wie das was man zu tun hat findet man in seinem Verstand, und sicher nicht im Herzen.

Selbstliebe ist ein Gefühlszustand, genauso wie die Liebe zu jemand anderen, und unter den richtigen Vorraussetzungen geschieht das von ganz alleine. Doch ohne den Verstand wird jemand, der nie Selbstliebe hatte oder sie verloren hat, nicht zu ihr zurück finden.

18.12.2015 14:36 • x 1 #9


Träumchen
Gut...da gebe ich Dir Recht, natürlich braucht man seinen Verstand um den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Mir geht es hier auch nur um das Gefühl.

18.12.2015 16:34 • x 1 #10


A
Zitat von Träumchen:
Aber die Aufforderung an meinen Verstand erzeugt Druck und Abwehr, aber kein schönes Gefühl.

Denn die Aufforderung ansich sagt ja schon aus, dass man es offenbar grad NICHT tut.

Ich finde die Geisteshaltung ist etwas anderes, denn unser Geist/Seele weiss, das er Liebe IST- nur unser Egoverstand plappert uns laufend dazwischen - aus Angst - deshalb geht es uns nicht gut wenn wir auf unser Ego hören.

EgoWiderstand schafft Leiden - Liebe heilt unsere Wunden und Angstmuster.

Widerstand ist :
Etwas haben zu wollen, was man nicht hat
Etwas nicht haben wollen, was man hat
Etwas anders zu wollen, was ist

Der einzige Zustand ohne Widerstand, ist das bedingunglose JA im Hier und Jetzt, denn das ist Liebe
und mit dieser Annahme und Akzeptanz verschwindet jedes innere emotionale Leid und jede Angst,
weil wir dann im völligem Vertrauen mit der Liebe sind - Liebe ist unser Seinszustand, unser wahres Selbst, hinter unseren Egoängsten, die aufgrund unserer Lebensgeschichte entstanden sind.
Liebe geht niemals verloren, wir brauchen sie nur finden wenn wir unser Ego beiseite schieben und es auf ein Normalmaß herunterschrauben.

Denn auch Liebe ist egoistisch weil sie geben will und weil es ihr gut tut wenn sie geben kann, wenn wir jemandem Liebe aus reinem Herzen schenken, erhört sie sich, wenn wir aber Liebe zurückerwarten, kommt sie vom Ego und vermindert sich und verursacht AngstStress wie Wut, Enttäuschung u.a..

Du kannst dir anschauen, warum du es als Druck empfindest wenn du dir mehr Selbstliebe erlauben darfst ?

Er geht nicht ums muss oder soll, denn das schafft Druck und hier kann eine neue Geisteshaltung Änderung bewirken, z.B. in : Ich darf und kann und erlaube mir ... mich immer mehr selbst zu lieben, mit jedem Tag ein bischen mehr.

Könnte dir das helfen den Druck rauszunehmen ?

18.12.2015 18:42 • x 1 #11


einfachich49
Setz dich vorm Spiegel,schau tief in deine Augen und sag laut zu dir,das Leben liebt dich ich bin bereit das mich das Leben heute liebt.Mir hilft es ungemein

18.12.2015 19:03 • x 2 #12


eric
@einfachich49 Das mit dem Spiegel find ich wunderbar.
Ich kenne auch noch die Variante, z.B. wenn ich unterwegs bin und da ist kein Spiegel, dass ich mir vorstelle, zwei Augen sehen mich liebevoll an.
Aber es ist an manchen Tagen nicht leicht, und so wirklich verfestigt hat sich ddie Selbstliebe bei mir auch noch nicht. Aber es wird besser.

19.12.2015 00:02 • #13


einfachich49
Wenn du es dir Regelmäßig sagst auch ohne Spiegel,dann wird es von Tag zu Tag besser.Mir gibt es ein wunderbares Gefühl

19.12.2015 09:22 • x 1 #14


Fidelis
Lieben Dank fürs Teilen deiner Gedanken, Träumchen. Darin drückst du sehr schön aus, was auch meine Lebenswirklichkeit ist. Der so oft gelesene Appell „Liebe dich selbst“ oder schlimmer noch, „geliebt werden kannst du erst dann, wenn du dich selbst liebst“ hat mir schon viel Verdruss und in schlimmen Phasen ein Stück weit Verzweiflung beschert.
Denn was ist, wenn ich mich einfach nicht lieben kann? Warum auch immer. Dann bleibt mir die Tiefe des Lebens und die Liebe auf ewig vorenthalten. Dann bin ich verdammt zu einem ungelebten Leben!?

Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht, wie sich Selbstliebe anfühlen soll. Gibt es das überhaupt oder ist das nur eine religiöse, philosophische oder sonstwie überformte Kopfgeburt? Ich weiß es nicht! Mein Herz hat in jedem Fall noch nie vor Freude gehüpft, wenn ich mich im Spiegel betrachtet habe. Offenbar fehlen mir da wesentliche Sensoren.

Aber mein Herz hat oft vor Freude gehüpft, wenn ich mit meiner ehemaligen Partnerin zusammen war. Das war schön, und die unbeschreibliche Gefühlsmelange, die sich dann eingestellt hat, die habe ich für mich als Liebe definiert. Das war für mich der Beweis, ich kann lieben, auch wenn ich für mich selbst unmöglich auch nur annähernd so warme Gefühle aufbringen kann. Dass ich Liebe empfinden kann, finde ich tröstlich.

Was ich auch erfahren habe. Wenn ich die innere Gewissheit verspüre, von jemand anders geliebt zu werden, ist es mir egal, ob ich mich selbst liebe. Die Frage stellt sich gar nicht mehr. Vielleicht gilt viel eher „dich selbst lieben, kannst du erst dann, wenn du geliebt wirst“? Das kann ich jedenfalls ohne innere Widerstände sagen und somit scheint das zumindest kongruent mit meiner Lebenserfahrung.

Und falls die Formel gilt „dich selbst lieben, kannst du erst dann, wenn du geliebt wirst“ dann bin ich wieder mit der bitteren Ahnung konfrontiert, dass ich in Abhängigkeit zu anderen Menschen stehe. Abhängigkeiten sind heutzutage nicht gern gesehen. Ich möchte auch nicht mein Lebensglück von anderen, im Zweifel unzuverlässigen, Menschen abhängig machen. Aber als soziales Wesen hängt mein Lebensglück, ob ich will oder nicht, vom gelingenden menschlichen Miteinander ab.
Das ist jedenfalls die bittere Erfahrung aus der Trennung. Denn ohne des Gefühl geliebt zu werden, bin ich nicht im Reinen mit mir und letztendlich unglücklich. Ich kann das verdrängen, mich ablenken, mir mein Leben mit dem Verstand schönreden, aber ganz ehrlich, im tiefsten Inneren bin ich unzufrieden und unglücklich.
Und dann kommt der nächste Glaubenssatz: „Du musst mit dir im Reinen sein, damit du dich einer neuen Partnerin zuwenden darfst“. Wieder so ein Satz, der mich schier verzweifeln lässt, wie die meisten Fragen um „Henne und Ei“, aber das wäre ein anderes Thema.

19.12.2015 12:16 • #15


A


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